Nabend Norbert. Nimm es mir nicht übel aber für mich ist das Humbug und eingeschränktes denken. Vorweg ich habe selber zwei Lehrer und einen Oberstudienrat in der Familie. In der Theorie und um Reden sind sie alle ganz groß. Wenn es um banale dinge geht, wie ein Bild aufzuhängen, dann wird allerdings der Handwerker gerufen, dem man dann noch versucht seine Arbeit zu erklären, die man ja theoretisch sowieso besser kann :rolleyes: .
... nun, ich glaube nicht, dass ich eine Ausnahme bin, wenn es um praktisches Arbeiten geht, aber ja, solche Kollegen sind mir nicht fremd - die unterrichten aber nicht Fächer wie Technik, oder Wirtschaft.
Mit der Schulgeschichte und dem Bildungssystem hast du bei mir einen wunden Punkt getroffen und darum bist du jetzt leider auch derjenige welche, der das bin abbekommt.
Ich selber war auf einer Gesamtschule, Schule hat mich nie sonderlich interessiert. Mathe besonders wenig. Dennoch waren meine Noten immer akzeptabel. Im Mathe Grundkurs was wohlgemerkt Hauptschulniveau hatte eine drei. Das war auch die schlechteste Note auf meinem Zeugnis aber darum geht es jetzt auch nicht.
Nun, ein Befriedigend als "schlechteste Note"
Das Bildungssystem gefällt mir nicht. Warum wird so auf "Vornoten" geachtet, in der Grundschule werden doch schon die Weichen für das Kind gestellt, was ich nicht richtig finde. Natürlich kann man um laufe seiner Schulzeit noch etwas daran ändern, aber wie viele Kinder wechseln denn wirklich noch zwischen Haupt-Realschule oder Gymnasium ? Eigentlich findet man sich doch mit seinem Weg ab.
Genau so kann ich es nicht nachvollziehen das jemandem in Deutschland, der bspw. kein Abitur hat, da er in den Grundfächern eben nicht so gut war. Er allerdings im Sport der absolute Überflieger ist, weil es ihn interessiert ein Sportstudium verwehrt bleibt.
Oder dem Physikinteressierten , der für den FORQ zu schlecht in Deutsch war ?
Ne ne. Also ich habe in meinem bisherigen Beruflichen Werdegang, der mit einer längeren Dienstzeit bei der Bundeswehr anfing für mich selber festgestellt was wichtig im leben ist. Und das ist nicht die Theorie ! Das ist das begeistert sein für eine Sache , das MACHEN!
Nach meiner Lehre als Tischler, in der ich im übrigen wenig bis gar nichts für die Schule gemacht habe ( da ich zu dem Zeitpunkt auch schon nebenberuflich selbstständig war ) . Habe ich dennoch mein Gesellenstück mit der Note 2 gebaut und zwar alleine ohne Hilfe, die Handprobe war eine zwei und selbst der Schriftliche Teil wurde ohne dafür zu lernen eine zwei ! Ich will damit nur ausdrücken, das wenn man für etwas brennt einem alles viel viel leichter fällt und ich war in der Schule damals in Mathe immer schlecht sobald die ganzen Buchstaben und Variablen ins spiel gekommen sind. Jetzt im Berufsleben kann ich dennoch alles errechnen was ich benötige ! Vielleicht nicht so toll wie der Herr Mathelehrer mit seinen Formeln :rolleyes: aber mit einem Blatt, einem Bleistift und praktischen Vorstellungsvermögen!
Im Übrigen bin ich nun seit 3 Jahren erfolgreich Selbstständig. Mich hat niemand mehr nach Noten gefragt oder über mich geurteilt. Genau so würde ich über keinen Jungen Menschen urteilen, anhand von ein paar Noten. Denn immerhin ist für mich die Bewertung eines Lehrers auch nicht Objektiv. Ich war auch nicht immer der brave Schüler, und wenn du einem Lehrer nicht passt. Ob du willst oder nicht wirst du auch nicht so benotet wie der Liebling.
Noten schön und gut. Ich finde jeder sollte sich durch ein Praktikum beweisen und zeigen was er kann. Hier sehe ich doch viel eher wie sich mein potentieller Lehrling verhält. Ob er für den Beruf brennt, Interesse zeigt oder eben nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Dass unser Schulsystem überarbeitungsbedürftig ist, propagiere ich seit Jahren.
Daher hatten wir an unserer Schule (Niedersachsen) mit der berufsbildenden Schule den "Deal" Schüler der 8 Klasse bereits einen Tag in er Woche dort in den Fachklassen mitzumachen, um "reale Ansprüche" kennen zu lernen. Das klappte gut und wurde von (leider nicht allen Schülern) gut angenommen.
Natürlich interessiert es nach der Lehre niemanden mehr, wie man in der allgemein bildenden Schule abgeschnitten hat. Da sind dann die erworbenen Qualifikationen wichtiger.
...
Wir entfernen uns aber etwas vom eigentlichen Thema:
Das ist auch ganz normal, denn jeder hat seine eigene Sozialisation in die Schale zu werfen.
...
Manche Firmen nehmen nur noch Abiturienten, das ist teilweise verständlich und hinzunehmen.
Die Qualifikation von Auszubildenden ist ja hinreichend erwähnt (und bezweifelt) worden.
Fakt ist, dass man heute via Praktika seinen Berufswunsch verstärken oder verwerfen kann (von beiden Seiten).
Grundvoraussetzung für jeden Beruf sind Schlüsselqualifikationen (Pünktlichkeit/Höflichkeit/Zuverlässigkeit usw.)
Die werden heute in Zeugnissen über die Kopfnoten zum Ausdruck gebracht.
Bestimmte fachliche Voraussetzungen (gute Kenntnisse in z.B. Mathe/Physik) sind förderlich.
Manuelle Fähigkeiten, die ein Beruf erfordert, sollten vom Schüler schon selbst erkannt werden. (Jemand, der handwerklich nicht befähigt ist, sollte als Berufswunsch auch nicht Zahnarzt wählen.)
Praktika sind das A und O der Berufswahl.
Abschließend kann man sagen, Schule ist nicht alles, aber alles ist Schule.
Mein Rat an die jungen Menschen war zu Entlassung immer:
"Die Entscheidungen, die ich treffe, entscheiden das Leben, das ich führe!"
Jeder ist Unternehmer, denn um etwas zu werden muss ich etwas unternehmen!
Damit bin ich aus dieser Unterhaltung raus.
Herzliche Grüße
Norbert