Trommelkessel in Fassbauweise

johann55

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Hallo,
mal ne Frage an die Profis hier.

Wenn man einen Trommelkessel in Fassbauweise erstellt, wie sollte man denn da die Dauben am besten verleimen?

Beispiel: Trommelkessel in Fassbauweise: d= 35cm, h= 16,5cm, Anzahl Dauben = 20 Stk. , Dicke der Dauben = 20mm.

Die meisten, die ich in Videos gesehen habe, verleimen die Dauben stumpf. Also Dauben geschnitten oder gefräst und dann nur mit Leim verbunden.

Es gibt aber auch Hersteller, die machen eine Art Lamello rein.
Siehe hier: https://www.thomann.de/de/pearl_14_x65_stavecraft_thai_oak.htm

Welche Verbindung ist denn zu bevorzugen, welche ist haltbarer, bzw. gibt es technische Regeln für so eine Art von Verleimung?

Und ist es richtig, dass eine Leimfuge mehr aushält und das Holz zuerst reisst?
Bislang habe ich das immer so gesehen, dass das Holz unmittelbar neben der Leimfuge reisst, also noch ne feine Schicht Holzfaser am Leim haftet.
 

johann55

ww-pappel
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Ja, hab ich schon gesehen.
Er verleimt es stumpf. Aber ob das besser ist, als wie mit Lamello, weiß ich damit ja auch nicht.
 

joh.t.

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Ja, aber wie hält es besser? Stumpf verleimt oder mit Lamello?
Gibt es Richtlinien?
Ist eine Frage des Klangs. Ich weiss nicht, ob der Lamello den Klang verändert.
Und Geigen werden mit Knochenleim verleimt. Härter, überträgt wahrscheinlich den Klang besser.
Fischleim ist auch härter.
Weissleim ist aber beständiger gegenüber Witterungseinflüßen. Insbesondere D4.

Gabs hier nicht mal nen Fred zum Bau bzw Rundfräsen einer solchen Trommel?
Den könnte man fragen...
 

wilhelm62

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Ich würde es stumpf verleimen. Es entsteht bei einer Trommel fasst kein seitlich Druck auf die Fuge.
Die Kraft, die durch die Spannböckchen / Stimmschrauben ausgeübt wird, geht vertikal nach oben.
Entscheidender ist sicher, dass die Leimfugen verlässlich dicht sind.
 

Dale_B_Cooper

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Ich glaube, du überschätzt Lamellos etwas.. :emoji_slight_smile: Der Verweis auf die "DadoLock Joints" ist imho eher Marketing..
 

hlzbt

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irgendwo
Gibt es denn keine technischen Richtlinien, wie eine Verleimung erfolgen muß?
Ernst gemeint? Trommeln sind "Kunstobjekte", keine technischen Gegenstände besonderer Risiken für die es irgendwelche DIN/ISO- oder sonstwas Richtlinien gibt. Gerade die (wohl eher vermeintliche) Individualität der Fertigung ist ja bei der Vermarktung ein wesentliches Argument. Traditionell kenne ich es nur stumpf verleimt - einfach schon, weil Trommeln älter sind, als Lamellos:emoji_slight_smile:
 

Dale_B_Cooper

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Werden die meisten Trommeln nicht heutzutage eher mit den Fasern gebogen gebaut? Also die Fasern im Kreis entlang der Trommel und nicht senkrecht zu den Fellen?

So ein Kunstwerk in Fassbau-Form wirkt irgendwie erheblich schwerer oder sind die Metallteile das größere Gewicht? So kann man keine Bass-Drum bauen, die noch das Wort portabel verdient, würde ich befürchten.

Mir tut unser Drummer so schon leid.. :emoji_wink:
 

kberg10

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Ich würde da von einer Materialstärke von ca 6 mm ausgehen. Verstehe überhaupt nichts davon, nur rein indiutiv.
 

Curby

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Wie bereits im Drummerforum erwähnt verleime auch ich stumpf, da die Verleimung von Längsholz meiner Kenntnis nach absolut stabil ist. Lamellos oder Dominos nutzt man bei Längsholzverleimung eher zum Fügen. Wenn man da Lamellos reinsetzt halte ich die Gefahr für äußerst groß, dass diese beim Runddrehen zum Vorschein kommen. Beim Verleimen verrutscht da aber auch ohne Lamellos nichts nennenswert. Ich hatte für einige Kessel einen Spitzverleimfräser genutzt, die Nachteile überwiegen aber.

Aber ich wiederhole mich nochmal für die Allgemeinheit, gerne kann mich ein Fachkundiger korrigieren, auch wenn ich schon dutzende Kessel gebaut habe.

1cm Kesselstärke ist ein gutes Standardmaß. Man kann auch dünner und dicker gehen. 6mm geht auch noch, wird aber zunehmend fragil.

  1. Präzision ist wichtig. Desto präziser, desto bessere Leimfugen und desto weniger Verzug.
  2. Die Winkel der Dauben fräsen und nicht sägen.
  3. Die Holzdicke so kalkulieren, dass innen und außen das Gleiche Übermaß vorliegt. Andernfalls kann es nach dem Runddrehen zu Verformungen kommen, weil einseitig mehr Holz abgetragen wird.
  4. Beim Dickehobeln gleichmäßig abwechselnd von beiden Seiten auf das Zielmaß hobeln.
  5. So wenig Dauben wie möglich.
 

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Curby

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Igitt, Handarbeit :emoji_grin:. Ich habe mir eine CNC gebaut, die auf den 10tel abrundet, Bohrlöcher setzt und ablängt. Die kann auch umgebaut werden für Innenfräsung.

Hier wie es Alex Zachow macht mit Verleimprofil:
Habe ich wie gesgat auch mal gemacht. Ich sehe da keinen wirklichen Vorteil, ist lediglich mehr Arbeit. Tatsächlich ist das sogar nachteilig, wenn man zwischen den Dauben beispielsweise noch andersfarbige Streifen verleimt, das geht da im Grunde nicht. Zumindest nicht wenn die präzise positioniert und durchgehen die gleiche Stärke haben sollen.
 

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Dale_B_Cooper

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Ich meine für Leute, die sich nicht zuerst ne CNC bauen wollen. :emoji_wink:

Man braucht ja auch nur 3 Achsen. Eigentlich ganz cool... Mein Sohn hat gerade angefangen, Schlagzeug zu spielen... Hmm :emoji_wink:
 

Dale_B_Cooper

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Dale_B_Cooper

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Kann sein, aber ganz ehrlich? 1500€ für eine einfache Snare welche dann auch noch nichts besonderes bietet, auch wenn das die Schweiz ist?
Ich hab die verlinkt, damit man sieht, woher die Videos kommen, nicht weil ich die kaufen oder empfehlen will.. :emoji_slight_smile:

Was für Holz hat sich denn für dich besonders bewährt? @Curby
So im Sinne von leicht zu verarbeiten, verfügbar und nicht optisch komplett langweilig?
 

Curby

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So im Sinne von leicht zu verarbeiten, verfügbar und nicht optisch komplett langweilig?
Eindeutig Sapeli, siehe das Bild vom Schlagzeug oben. Das bekommst du gut besäumt und musst oftmals nichts wegschneiden oder aussortieren. Ahorn, da kein Splint weggeschnitten werden muss. Bei Eiche muss man immer gut selektieren und zuschneiden und es tauchen oftmals mitten im Holz Äste auf.
 
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