Fraggle
ww-eiche
Hallo Forum!
Bevor hier sofort wieder der Glaubenskrieg losbricht, kurz der Grund für diesen Thread:
1. Die Frage "was kaufen - teuer oder billig" taucht regelmäßig wieder auf.
2. Die Antworten sind zahlreich aber oft wenig konkret.
3. Mich hat der Test einfach interessiert.
4. Das Ergebnis hat mich sehr überrascht.
Die Kontrahenten
In der einen Ecke:
Das Opfer
Buche massiv, 3 Jahre werkstattgetrocknet
Der Kampf
Brett in 3 Zonen geteilt (Bosch, Rotex Exzenterbetrieb, Rotex zwangsgetrieben) und dann nacheinander runtergeschliffen, jeweils das Schliffbild verglichen. Beide am selben Sauger.
Es fällt sofort auf, das der Bosch etwas unruhig/unwuchtig läuft, das ist aber minimal und stört bei der Arbeit nicht. Die gleiche Unruhe hat der Rotex, wenn er zwangsgetrieben ist. Ansonsten ist der Rotex die Ruhe selbst. 1:0 für Festool
Zudem dreht der Bosch deutlich höher, 26000 statt 6800 Touren beim Rotex, nach Gehör scheint Vollgas beim Rotex etwa Stufe 2 beim Bosch zu entsprechen.
Das Führen der Maschinen ist deutlich unterschiedlich. Der Rotex braucht ein wenig Druck auf den Kopf, damit er nicht kippelt. Das erfordert etwas Aufmerksamkeit. Der Bosch hingegen saugt sich aufgrund der fehlenden Zuluft selbst am Werkstück fest. Dadurch liegt er von selbst satt auf und ein Abkippen ist fast unmöglich. 1:1, der Ausgleich für Bosch.
Aber die Überraschung kommt jetzt:
Abtrag - konnte keinen nennenswerten Unterschied feststellen, solange Rotex als Exzenter läuft. Zwangsgetrieben gehts etwa doppelt so schnell.
Material- und Werkstückbelastung: Schiff und Blatt heizen quasi gleich auf. Teilweise hatte ich den Eindruck das es beim Rotex etwas wärmer wird
Zusetzen: Ebenfalls kein Unterschied. Man fragt sich also, was dieses tolle Multi-Jetstream soll. Alles nur Marketing?
Blattverschleiß: Bei beiden gleich.
Ebenheit: dito.
Schliffbild: Riefenbildung identisch (welch Wunder bei gleicher Körnung) Ein kleiner Unterschied fällt aber doch auf. Der Rotex hinterlässt eine sehr seidige, matte Oberfläche. Beim Bosch hingegen glänzt die Oberfläche leicht im direkten Vergleich zum Rotex. Ich vermute das durch den stärkeren Andruck (saugerbedingt) die Fasern etwas plattgedrückt werden, evtl. spielt auch das Korn eine Rolle.
Das einzige, wo der Bosch konstruktionsbedingt nicht mitkommt ist der Festool Protector. Tolle Sache, aber dafür geb ich keinen Punkt.
Fazit
Unentschieden, sofern man sich auf den Exzenterbetrieb konzentriert. Den Zwangsantrieb hat der Bosch nunmal nicht. Ansonsten muß ich leider sagen:
Der Bosch (exzenter-)schleift genauso gut und schnell wie der Rotex. Der Andruck etwas höher, dadurch ist das Schliffbild minimal "schlechter", was aber durch die wesentlich leichtere Führung wieder ausgeglichen wird.
Bleibt also die Frage: Warum soviel Geld ausgeben? :rolleyes:
Vielleicht hilft's ja den kommenden Gerätekäufern ein wenig bei der Entscheidung und die Festool-Jünger dürfen sich nun wieder die Köppe einhauen. (Ich bin übrigens eigentlich auch einer...)
Gruß
Dirk
PS: Oft hab ich hier im Forum gelesen: "Seitdem wir den Rotex haben, fassen wir keinen anderen mehr an." Es liegt mir fern, jenen Holzwerkern Ahnungslosigkeit zu unterstellen. Vielmehr würde es mich sehr interessieren, falls es noch konkrete, sachlich begründete Punte gibt (die ich übersehen habe), warum die Arbeit mit dem Festool doch besser geht oder mehr Spaß macht.
Und nächste Woche: Lidl Oberfräse für 19,95 gegen OF 2200... Nee, nur Spaß - das Ergebnis kenn ich wirklich schon!
Bevor hier sofort wieder der Glaubenskrieg losbricht, kurz der Grund für diesen Thread:
1. Die Frage "was kaufen - teuer oder billig" taucht regelmäßig wieder auf.
2. Die Antworten sind zahlreich aber oft wenig konkret.
3. Mich hat der Test einfach interessiert.
4. Das Ergebnis hat mich sehr überrascht.
Die Kontrahenten
In der einen Ecke:
Bosch (grün!) PEX 400 AE 125mm, Herstellungsjahr 2008
Teller mittel, Schleifmittel original Bosch rot 80/120/180
UVP 110,- €
In der gegenüberliegenden Ecke:Teller mittel, Schleifmittel original Bosch rot 80/120/180
UVP 110,- €
Festool Rotex RO 150 FEQ 150mm, Herstellungsjahr 2008
Teller mittel und hart, Schleifmittel Rubin 80/120/180
UVP 550,- €
Teller mittel und hart, Schleifmittel Rubin 80/120/180
UVP 550,- €
Das Opfer
Buche massiv, 3 Jahre werkstattgetrocknet
Der Kampf
Brett in 3 Zonen geteilt (Bosch, Rotex Exzenterbetrieb, Rotex zwangsgetrieben) und dann nacheinander runtergeschliffen, jeweils das Schliffbild verglichen. Beide am selben Sauger.
Es fällt sofort auf, das der Bosch etwas unruhig/unwuchtig läuft, das ist aber minimal und stört bei der Arbeit nicht. Die gleiche Unruhe hat der Rotex, wenn er zwangsgetrieben ist. Ansonsten ist der Rotex die Ruhe selbst. 1:0 für Festool
Zudem dreht der Bosch deutlich höher, 26000 statt 6800 Touren beim Rotex, nach Gehör scheint Vollgas beim Rotex etwa Stufe 2 beim Bosch zu entsprechen.
Das Führen der Maschinen ist deutlich unterschiedlich. Der Rotex braucht ein wenig Druck auf den Kopf, damit er nicht kippelt. Das erfordert etwas Aufmerksamkeit. Der Bosch hingegen saugt sich aufgrund der fehlenden Zuluft selbst am Werkstück fest. Dadurch liegt er von selbst satt auf und ein Abkippen ist fast unmöglich. 1:1, der Ausgleich für Bosch.
Aber die Überraschung kommt jetzt:
Abtrag - konnte keinen nennenswerten Unterschied feststellen, solange Rotex als Exzenter läuft. Zwangsgetrieben gehts etwa doppelt so schnell.
Material- und Werkstückbelastung: Schiff und Blatt heizen quasi gleich auf. Teilweise hatte ich den Eindruck das es beim Rotex etwas wärmer wird
Zusetzen: Ebenfalls kein Unterschied. Man fragt sich also, was dieses tolle Multi-Jetstream soll. Alles nur Marketing?
Blattverschleiß: Bei beiden gleich.
Ebenheit: dito.
Schliffbild: Riefenbildung identisch (welch Wunder bei gleicher Körnung) Ein kleiner Unterschied fällt aber doch auf. Der Rotex hinterlässt eine sehr seidige, matte Oberfläche. Beim Bosch hingegen glänzt die Oberfläche leicht im direkten Vergleich zum Rotex. Ich vermute das durch den stärkeren Andruck (saugerbedingt) die Fasern etwas plattgedrückt werden, evtl. spielt auch das Korn eine Rolle.
Das einzige, wo der Bosch konstruktionsbedingt nicht mitkommt ist der Festool Protector. Tolle Sache, aber dafür geb ich keinen Punkt.
Fazit
Unentschieden, sofern man sich auf den Exzenterbetrieb konzentriert. Den Zwangsantrieb hat der Bosch nunmal nicht. Ansonsten muß ich leider sagen:
Der Bosch (exzenter-)schleift genauso gut und schnell wie der Rotex. Der Andruck etwas höher, dadurch ist das Schliffbild minimal "schlechter", was aber durch die wesentlich leichtere Führung wieder ausgeglichen wird.
Bleibt also die Frage: Warum soviel Geld ausgeben? :rolleyes:
Vielleicht hilft's ja den kommenden Gerätekäufern ein wenig bei der Entscheidung und die Festool-Jünger dürfen sich nun wieder die Köppe einhauen. (Ich bin übrigens eigentlich auch einer...)
Gruß
Dirk
PS: Oft hab ich hier im Forum gelesen: "Seitdem wir den Rotex haben, fassen wir keinen anderen mehr an." Es liegt mir fern, jenen Holzwerkern Ahnungslosigkeit zu unterstellen. Vielmehr würde es mich sehr interessieren, falls es noch konkrete, sachlich begründete Punte gibt (die ich übersehen habe), warum die Arbeit mit dem Festool doch besser geht oder mehr Spaß macht.
Und nächste Woche: Lidl Oberfräse für 19,95 gegen OF 2200... Nee, nur Spaß - das Ergebnis kenn ich wirklich schon!