Vergleichstest: Festool RO150FEQ vs. Bosch PEX400AE

Fraggle

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Hallo Forum!

Bevor hier sofort wieder der Glaubenskrieg losbricht, kurz der Grund für diesen Thread:
1. Die Frage "was kaufen - teuer oder billig" taucht regelmäßig wieder auf.
2. Die Antworten sind zahlreich aber oft wenig konkret.
3. Mich hat der Test einfach interessiert.
4. Das Ergebnis hat mich sehr überrascht.

Die Kontrahenten
In der einen Ecke:
Bosch (grün!) PEX 400 AE 125mm, Herstellungsjahr 2008
Teller mittel, Schleifmittel original Bosch rot 80/120/180
UVP 110,- €​
In der gegenüberliegenden Ecke:
Festool Rotex RO 150 FEQ 150mm, Herstellungsjahr 2008
Teller mittel und hart, Schleifmittel Rubin 80/120/180
UVP 550,- €​

Das Opfer
Buche massiv, 3 Jahre werkstattgetrocknet

Der Kampf
Brett in 3 Zonen geteilt (Bosch, Rotex Exzenterbetrieb, Rotex zwangsgetrieben) und dann nacheinander runtergeschliffen, jeweils das Schliffbild verglichen. Beide am selben Sauger.

Es fällt sofort auf, das der Bosch etwas unruhig/unwuchtig läuft, das ist aber minimal und stört bei der Arbeit nicht. Die gleiche Unruhe hat der Rotex, wenn er zwangsgetrieben ist. Ansonsten ist der Rotex die Ruhe selbst. 1:0 für Festool
Zudem dreht der Bosch deutlich höher, 26000 statt 6800 Touren beim Rotex, nach Gehör scheint Vollgas beim Rotex etwa Stufe 2 beim Bosch zu entsprechen.
Das Führen der Maschinen ist deutlich unterschiedlich. Der Rotex braucht ein wenig Druck auf den Kopf, damit er nicht kippelt. Das erfordert etwas Aufmerksamkeit. Der Bosch hingegen saugt sich aufgrund der fehlenden Zuluft selbst am Werkstück fest. Dadurch liegt er von selbst satt auf und ein Abkippen ist fast unmöglich. 1:1, der Ausgleich für Bosch.

Aber die Überraschung kommt jetzt:
Abtrag - konnte keinen nennenswerten Unterschied feststellen, solange Rotex als Exzenter läuft. Zwangsgetrieben gehts etwa doppelt so schnell.
Material- und Werkstückbelastung: Schiff und Blatt heizen quasi gleich auf. Teilweise hatte ich den Eindruck das es beim Rotex etwas wärmer wird
Zusetzen: Ebenfalls kein Unterschied. Man fragt sich also, was dieses tolle Multi-Jetstream soll. Alles nur Marketing?
Blattverschleiß: Bei beiden gleich.
Ebenheit: dito.
Schliffbild: Riefenbildung identisch (welch Wunder bei gleicher Körnung) Ein kleiner Unterschied fällt aber doch auf. Der Rotex hinterlässt eine sehr seidige, matte Oberfläche. Beim Bosch hingegen glänzt die Oberfläche leicht im direkten Vergleich zum Rotex. Ich vermute das durch den stärkeren Andruck (saugerbedingt) die Fasern etwas plattgedrückt werden, evtl. spielt auch das Korn eine Rolle.

Das einzige, wo der Bosch konstruktionsbedingt nicht mitkommt ist der Festool Protector. Tolle Sache, aber dafür geb ich keinen Punkt.

Fazit
Unentschieden, sofern man sich auf den Exzenterbetrieb konzentriert. Den Zwangsantrieb hat der Bosch nunmal nicht. Ansonsten muß ich leider sagen:
Der Bosch (exzenter-)schleift genauso gut und schnell wie der Rotex. Der Andruck etwas höher, dadurch ist das Schliffbild minimal "schlechter", was aber durch die wesentlich leichtere Führung wieder ausgeglichen wird.

Bleibt also die Frage: Warum soviel Geld ausgeben? :rolleyes:


Vielleicht hilft's ja den kommenden Gerätekäufern ein wenig bei der Entscheidung und die Festool-Jünger dürfen sich nun wieder die Köppe einhauen. (Ich bin übrigens eigentlich auch einer...)

Gruß
Dirk


PS: Oft hab ich hier im Forum gelesen: "Seitdem wir den Rotex haben, fassen wir keinen anderen mehr an." Es liegt mir fern, jenen Holzwerkern Ahnungslosigkeit zu unterstellen. Vielmehr würde es mich sehr interessieren, falls es noch konkrete, sachlich begründete Punte gibt (die ich übersehen habe), warum die Arbeit mit dem Festool doch besser geht oder mehr Spaß macht.

Und nächste Woche: Lidl Oberfräse für 19,95 gegen OF 2200... Nee, nur Spaß - das Ergebnis kenn ich wirklich schon! :emoji_stuck_out_tongue:
 

Eddy

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Super, das nenn ich mal einen Test mit dem
auch der Laie etwas anfangen kann.

Manchmal kommt es mir bei in Zeitschriften gelesenen Test`s
so vor als ob die Testfraktion schon
vor Testbeginn weiß wer das Rennen macht.
 

michaelhild

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Dirk, vielen Dank für den Test.
Ich brauch zwar keinen Exzenter, da ich mit meinem Metabo SXE 425 rundum zufrieden bin, aber so ein Test wie Du den durchgeführt hast, ist wirklich hilfreich (Auch wenn er vielleicht von einigen Festoolanhängern zerissen wird).

Ach ja ich hab noch einen PEX 270 (vom Biber für 20€) und im Schliff merk ich auch nicht wirklich einen Unterschied zum deutlich teurerem Metabo. Das Handling und die Verarbeitung ist natürlich eine andere Geschichte.
 

Frankenholzwurm

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Hallo Dirk

Dein Vergleichstest in allen Ehren, aber du vergleichst da Geräte miteinander, die man so eigentlich nicht vergleichen kann.

Rotex ist eine andere Liga mit einem größeren Einsatzbereich.

Wenn du deinen Bosch mit einer Festool vergleichen willst, solltest du dazu von Festool auch die Baureihe ETS nehmen, und nicht die Rotex.

Die führung der ETS ist vergleichbar mit deiner PEX.

Ich bin eigentlich kein absoluter "Festool-Jünger", aber wenn man vergleichen will, sollten das auch vergleichbare Geräte sein.

Wenn du die Einsatzmöglichkeiten vom Rotex mit der PEX vergleichen willst, wird der PEX doch recht alt aussehen.:emoji_wink:

Bei reinem Feinschliff kann es aber durchaus sein, dass sich die Ergebnisse nicht viel nehmen.
 

WinfriedM

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Meine Erfahrung ist: Je schneller sich Schleifpapier über Holz bewegt, um so feiner die Oberfläche bei gleicher Körnung. Das könnte deinen beobachteten Unterschied im Oberflächenbild untermauern. Mit höherer Geschwindigkeit kann das Korn vermutlich nicht mehr so tief eindringen. In etwa so, wie ein flach geworfener Stein übers Wasser springt und nicht abtaucht.

Dein Test sagt natürlich nur etwas über einen ganz speziellen Anwendungsfall aus. Man macht nicht immer nur Endschliff von Buche. Auch keine Aussage macht der Test über die Robustheit und Lebensdauer der Maschinen. Mir ist ein Bosch grün schonmal vom Tisch gefallen, danach eierte die Maschine so, dass ich sie entsorgen konnte. Für die Rotex bekommst du auch noch in 20 Jahren Ersatztteile, für die Bosch vermutlich nach 5-10 Jahren nicht mehr. Die Rotex ist durch die Zwangsrotation vor allem eine sehr universelle Maschine, was die Bosch nicht bieten kann. Gerade für dieses Feature zahlt man gut Geld. Umgedreht kann man aber sagen, das beim Endschliff von Holzoberflächen der Bosch gute Arbeits-Ergebnisse liefert. Manchmal werden Bosch grün hier im Forum zu schnell als "Müll" abgetan, ich finde, das stimmt so keineswegs.

Was die Abtragleistung angeht, da würde ich besser mit Schieblehre oder Messuhr nachmessen, um wirklich Aussagen machen zu können.

Der PEX400 hat 2mm Schwingkreis bei 9.000 – 26.000 UPM. Festool Rotex 150 hat 5mm Schwingkreis bei 3300-6800 UPM. Damit macht der PEX400 etwas mehr Schleifweg pro Zeit, aber durch die hohen Drehzahlen ist die Abtragsleistung wieder deutlich weniger. Typischerweise verwendet man kleine Schwingkreise (2mm) für Feinschliff, 5mm punktet hingegen bei gröberen Schliff.
 

Fraggle

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Danke Winfried und Dominik,

genau solche Kommentare hatte ich mir erhofft!
Keine Angst, ich will die Rotex hier nicht verreißen. Beide Maschinen gehören mir und ich geb sie auch nicht wieder her!

Die beiden Geräte spielen nicht der gleichen Liga.
Ja, natürlich. Genau deswegen habe ich sie auch gegeneinander antreten lassen. Warum sollte das verboten sein. Das Ergebnis ist, was zählt.
Ein bisschen hast Du aber auch Recht: Ich habe die etwas schlechtere Schwerpunktlage kritisiert, aber die ist zwingend notwendig für den Zangsantrieb, da es einem sonst die Maschine aus der Hand reißt.

Nur ein Anwendungsfall verglichen.
Stimmt. Eindeutig eine Schwäche und ich habe schon überlegt, ob's beim Polieren einer Motorhaube ganz anders aussehen könnte. Andererseits heißt das Forum hier "woodworker". Ich könnte probeweise noch ein paar Quadratmeter Parkett abschleifen, aber da muß ich erst meine Frau fragen, ob ich heute mal das Wohnzimmer haben kann... :emoji_stuck_out_tongue:

Abtragleistung
Da ich leider nur die feineren Körnungen ab 80 vergleichen konnte und Messschiebern an dieser Stelle nicht über den Weg traue hab ich mir so geholfen:
Dicke Striche mit Bleistifft aufs Holz und dann in etwas die Zeit genommen, bis diese wieder weggeschliffen sind. Man könnte nochmal versuchen exakt gleiche Kerben reinzumachen und dann nochmal im Bereich P40 vergleichen.

2mm für Feinschliff und 5mm für Grobschliff
<Kappes geschrieben und wieder gelöscht... siehe unten>

Gruß
Dirk
 

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wieder mal dümmliches festool-gesülze von irgendeinem fanboy.
 

Fraggle

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Oooops, das war wohl nix...

Festool und Bosch verwenden verschiedene Begriff: Schwingkreisdruchmesser und Schwinghub. Fakt ist: Wenn ich die beiden Maschinen einfach mal anschaue, dann ist der Abstand zwischen Teller ganz links und Teller ganz rechts bei der Festool 5mm und bei Bosch 6mm.

Keine Ahnung, was Bosch mit den 2mm genau meint?
 

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War wieder mal klar,
die Festool-Gemeinde fühlte sich wieder angesprochen.
 

Kramer

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Ich finde denTest sehr gelungen. Er zeigt nämlich, was viele Nicht-Profis, wie ich, wissen sollten, bevor sie viel Geld in einen Rotex investieren: Der Rotex wird hauptsächlich deswegen so häufig empfohlen, weil er sehr vielseitig ist. Wenn ein Profi z.B. hier im Forum sagt, daß der Rotex ein wunderbares Werkzeug sei, hat er wahrscheinlich im Hinterkopf, wie universell er die Maschine einsetzen kann. Der Nicht-Profi, dem es vielleicht nur auf den Feinschliff ankommt, liest das und denkt, der Rotex wäre das NonPlusUltra für den Feinschliff und der Mehrpreis wäre eine Investition in schönere Oberflächen.

Der Test zeigt, daß das so nicht stimmt. Man bekommt auch für deutlich weniger Geld ein Gerät, das beim Feinschliff mindestens so gut ist, wie der Rotex. Das muß nicht unbedingt der hier getestete Bosch sein. Mich hätte z.B. auch der Metabo SX450 im Vergleich interessiert. Der kostet auch immerhin rund 350 EUR weniger als der Rotex.

Auch die Kritik an der gewöhnungsbedürftigen Führung des Rotex kann ich nur bestätigen. Man braucht wirklich Übung und Konzentration um ihn, ohne Verkanten, genau parallel zum Werkstück zu halten. In meiner anfänglichen Unbedarftheit hatte ich ihn sogar zum Kantenschleifen eingesetzt. Dazu nehme ich mittlerweile wieder einen Handschleifklotz.

MultiJetStream: Auch da bin ich mir nicht sicher. ich benutze sowohl die MultiJetStream Scheiben, als auch die einfachen JetStream Scheiben mit 8 Löchern. Beim Zusetzen nehmen die sich schon mal nichts. Was beim Rotex aber auf jeden Fall auffällt: Beim Schleifen auf größeren ebenen Oberflächen entsteht beim Betrieb mit Absaugmobil praktisch gar kein Staub. Das finde ich immer wieder faszinierend. Eigentlich würde ich ihn schon alleine deshalb am Liebsten für alle Schleifarbeiten einsetzen wollen.

Insgesamt arbeite ich gerne mit dem Rotex, habe aber festgestellt, daß der Hype um diese Maschine, wie bei einigen anderen Festool Maschinen auch, differenzierter betrachtet werden sollte. Was die Langlebigkeit und die Ersatzteilversorgung betrifft hat Festool einen guten Ruf. Ich muß allerdings sagen, daß mein ursprünglich grenzenloses Vertrauen in den Kundenservice von Festool, nach der ersten persönlichen Erfahrung, einen deutlichen Knacks bekommen hat. Für mich persönlich ist das kein Argument mehr, das für Festool spricht.
 

Unregistriert

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Hallo
Die Hochpreis Geräte sind nur für den Täglichen gebrauch sinnvoll.
Für den Bastelberich oder Hoby ab und an Gebrauch reichen die günstigen doch.

Hier kaufen Bastler Handmaschienen für viel Geld die sie gar nicht kaputt kriegen, gar an die Leistungsgrenze bringen können.

Ich fahr ja auch nicht mit nem 38 Tonnen LKW zum Einkauf sondern mim PKW.

Gruß
 

m@rtin73

ww-birke
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Hallo,

ich finde den Test ebenso hilfreich wie die ergänzenden Kommentare von Dominik, Winfried und Kramer - danke. :emoji_slight_smile:

Dominiks Einwand bzgl. des ETS ist zwar einerseits berechtigt, ich finde es aber andererseits gerade für Nichtprofis durchaus interessant, einen Vergleich in diesen doch sehr häufigen Einsatzbereich zu legen und dabei zwei Geräte unterschiedlicher Leistungsklassen heran zu ziehen. Gerade weil man oftmals den Eindruck gewinnen könnte, der Rotex sei in allen Bereichen die Superlative ohne Konkurrenz. Ich selbst benutze einen Metabo SXE425 Exzenter und habe mir – trotz an sich großer Zufriedenheit – schon oft überlegt, ob bzw. wie groß wohl der Performancesprung des Rotex 125 in diesem Anwendungssegment wäre.

Mich würde übrigens ein Vergleich interessieren, bei welchem der Rotex seine konstruktionsspezifischen Vorteile ausspielen kann. Weniger bzgl. starkem Abtrag als z.B. beim Polieren. Meine bisherigen (wenigen) Erfahrungen mit dem o.g. Metabo sind auch in diesem Bereich trotz der wohl eher zu hohen Drehzahl an sich sehr gut.

Hat jemand vergleichende Erfahrungswerte, z.B. bei der Autopolitur?


Gruß
Martin
 

Paul Sahne

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Das Ergebnis deckt sich mit nem Test von "selbst":
http://www.selbst.de/pdf/exzenterschleifer.pdf
Festool ETS 125 und Bosch PEX270 sind beide mit "gut" bewertet.

Warum soviel Geld ausgeben? Nunja, im Hobbybereich sitzt das Geld bekanntermaßen recht locker, da gönnt man sich wohl schon gerne mal High-end - könnte man ja mal brauchen...
 

Fraggle

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Staubfreiheit ist auch noch so ein Stichwort, hatte ich ganz vergessen: Doch auch dort konnte ich nicht wirklich einen Unterschied feststellen.

Vielleicht sollte ich aber auch noch betonen, das sich dieser eine stichprobenhafte Test nicht auf alle anderen Maschinengattungen übertragen lässt.

Was habe ich mich jahrlang über und mit der POF1300 herumgeärgert, bin dann monatelang um die einschlägigen Metabos usw. herumgeschlichen um habe gottseidank schließlich zur OF2200 gegriffen. Dort ist es wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht und ich nutze die POF tatsächlich nur noch als Briefbeschwerer.

Gleiches Fazit beim Sägen. Wie bekommt man mit nur endlich Platz in der Werkstatt gerade Schnitte hin? Alle Führungssysteme waren irgendwie Mist. Die Metabo Magnum für Besäumschnitte umbauen? Auch nicht überzeugend. Am Ende wurde es (natürlich) die TS75 und ich habe trotz der Schmerzen beim Bezahlen noch keinen Cent bereut.

Genau deswegen hat mich der Rotex ein wenig überrascht, da dieses "Aha"-Gefühl fehlte.

Das letzte, was ich noch auf dem Wunschzettel gehabt hätte, wäre der Domino gewesen. Doch nach den Berichten hier im Forum bin ich da gerade wieder äußerst skeptisch...

Gruß
Dirk
 

jcsjcs

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Der PEX400 hat 2mm Schwingkreis bei 9.000 – 26.000 UPM. Festool Rotex 150 hat 5mm Schwingkreis bei 3300-6800 UPM. Damit macht der PEX400 etwas mehr Schleifweg pro Zeit, aber durch die hohen Drehzahlen ist die Abtragsleistung wieder deutlich weniger. Typischerweise verwendet man kleine Schwingkreise (2mm) für Feinschliff, 5mm punktet hingegen bei gröberen Schliff.

Hmm... Meine PEX400AE hat einen Schwingkreisdurchmesser von 5.0 mm gemäß Spezifikation. Die kleineren PEX270AE und PEX270A haben einen Schwingkreisdurchmesser von 4.0 mm. Die "Exzentrizität", welche von Bosch als "2.5/2.0 mm" angegeben wird, ist also der Radius.

Kann jemand bei der Rotex 150 nachmessen, wie weit die Verschiebung zwischen den Extrempositionen des Tellers beträgt?

JCS.
 

jcsjcs

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Merkwürdig, dass 2mm angegeben werden, du aber 6mm misst.

Gar nicht seltsam, da nämlich gar nicht 2 mm angegeben werden, sondern bei der PEX400AE 2.5 mm "Exzentrizität". Das sind dann 5 mm im Durchmesser. Da die Messung nicht ganz trivial ist, wundert mich der Messfehler von 1 mm nicht. Ich messe etwa 4-5 mm.

JCS.
 

WinfriedM

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Ah ja, dann geistern im Internet eine Menge falsche Angaben zur PEX 400. Da wird oft von Schwingkreisdurchmesser 2mm oder auch 2,5mm geschrieben.

Mit 5mm Schwingkreisdurchmesser sollte der PEX400AE dann auch sehr gut im Abtrag sein, mit der höheren Drehzahl dann auch leistungsfähiger, als die Rotex im Exzenterbetrieb.

Ein Festool ETS125 hätte nur 2mm Hub, was 2mm Schleifkreisdurchmesser entsprechen sollte. Mit 6000-14000 UPM wäre der auch von der Drehzahl geringer. Der Abtrag dürfte bei diesem Gerät wesentlich geringer sein. Man müsste dann eher mit dem Festool 150/5 vergleichen. Interessant ist, dass dieser auch wesentlich langsamer arbeitet, 4000-10000 UPM. Wenn die Angaben stimmen, dann könnte der Bosch fast dreimal so schnell arbeiten. Ob das wirklich Vorteile bringt?

Staubfreiheit: Ich denke, eine Bosch mit Absaugung wird auch recht staubfrei benutzbar sein.
 

Fraggle

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Dann passt ja doch alles wieder zusammen und die Welt ist in Ordnung... :emoji_wink:

Die Drehzahlen bei Festool haben mich aber auch schon gewundert. Insgesamt laufen die Maschinen offensichtlich alle etwas langsamer. Irgendwas werden die Herren sich schon dabei gedacht haben.

Das mit dem Messfehler sehe ich genauso. Gehen wir also mal davon aus, das RO150 und PEX400 beide 5mm haben.
Dann ist es aber schon interessant zu sehen, daß 125mm Scheibe bei 26000 Touren gar nicht so viel anders läuft als 150mm Scheibe bei 6800 Touren.
Wahrscheinlich mach ich mir da wieder viel zu viele Gedanken und sollte mich viel eher darauf konzentrieren, daß der Schrank endlich fertig wird... :rolleyes:

Gruß
Dirk
 

Festoolianer

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Hallo,

ich habe nur den Rotex 125 und kann dementsprechend den Bosch Schleifer nicht beurteilen. Dein Test wurde auf rohem Buchenholz durchgeführt? Ich denke das Jet Stream Prinzip spielt seine Stärken besonders bei lackierten und auch geölten Oberflächen aus. Das Zusetzen des Schleifpapiers ist bei angeschlossenem Staubsauger minimal. Und ich würde behaupten, dass die Abtragsleistung (Grobschliff, Rotex) bei eben genannten Oberflächen mehr als doppelt so hoch ist. Ebenso sagt der dein Test nichts über die Langlebigkeit der Maschinen aus (wie auch, kein Vorwurf). Ich habe bspw. schon einige Treppen abgeschliffen
und bin dabei nicht zimperlich mit dem Rotex umgegangen. Mir ist weder eine übermäßige Erwärmung, ein besorgniserregender Geruch oder ein unrunder Lauf aufgefallen.
Der Feinschliff des Rotex ist in der Tat nichts besonderes, hätte ich überwiegend solche Arbeiten würde ich mir wohl auch eine andere Maschine zulegen. Letzlich bleibt noch das Polieren. Nett, wenn man weiß, dass man es kann. Wirklich gebraucht hab ich es noch nicht.
Fazit: Allein für den Grobschliff und die beeindruckende Abtragsleistung hat sich für mich die Anschaffung definitiv gelohnt, alles was darüber hinaus geht sind nette Zusatzleistungen.
 

mosez

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Ich stimme dem Festoolianer komplett zu. Das tolle am Rotex ist die Abtragsleistung und die Universalität. Ich habe keinen zusätzlichen Exzenterschleifer.
Ich frage mich, welche Rolle beim Schleifen das Drehmoment hat. Wenn es eine Rolle spielt, könnte eine niedrigere Drehzahl leichter mit höherem Drehmoment einhergehen. Aber das ist mal nur so eine Vermutung...
 

jcsjcs

ww-birke
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Ich scheine wohl das Offensichtliche zu übersehen, aber warum ist die Rotex universeller einsetzbar? Den einzigen Unterschied, den ich objektiv sehe, ist die Zwangsrotation. Was macht man damit?

JCS.
 

jcsjcs

ww-birke
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ich habe nur den Rotex 125 und kann dementsprechend den Bosch Schleifer nicht beurteilen.
...
Ich denke das Jet Stream Prinzip spielt seine Stärken besonders bei lackierten und auch geölten Oberflächen aus. Das Zusetzen des Schleifpapiers ist bei angeschlossenem Staubsauger minimal. Und ich würde behaupten, dass die Abtragsleistung (Grobschliff, Rotex) bei eben genannten Oberflächen mehr als doppelt so hoch ist.

Das ist doch jetzt alles Spekulation, oder? Du kannst Den Bosch Schleifer nicht beurteilen, aber behauptest trotzdem, dass die Abtragleistung des Rotex doppelt so hoch ist?

Warum denkst Du, dass das Jet Stream Prinzip bei lackierten und geölten Flächen einen Vorteil bringt, bei nackter Buche jedoch nicht?

JCS.
 

Fraggle

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Die Zwangsrotation erhöht den Abtrag.
Aus diesem Grund habe ich mir die Maschine auch hauptsächlich gekauft.

Falls Du schonmal mit einem Winkelschleifer und Klett-Schleifscheibe gearbeitet hast, wirst Du gemerkt haben, das man damit wunderbar schnell viel runterbekommt und die Fläche trotzdem recht glatt und gleichmäßig wird. Nur leider auch schwarz, weil's zu heiß wird.

(Mit dem Bandschleifer geht's sogar noch etwas flotter, aber dafür hab ich danach immer Berg- und Talbahn auf'm Brett.)

Wenn man den o.g. Winkelschleifer jetzt noch zusätzlich Exzenterbewegungen ausführen lässt und eine Absaugung spendiert, dann hast Du den Rotex.

Nicht mehr und nicht weniger.
 

mosez

ww-buche
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Der Rotex macht auch WÄHREND er im Rotex-Modus ist, Exzenterbewegungen. Das führt bereits beim Grobschliff zu einem weniger auffälligen Schleifbild.
Zudem ist die Drehzahl regulierbar (ist sie auch bei manchem Winkelschleifer, aber anscheinend ist sie trotzdem noch so hoch, dass es zu Brandstellen kommt).
Beim Schleifen von natürlichen Holzoberflächen hat sich mir noch nicht eine einzige Schleifscheibe zugesetzt.
Die Universalität setzt sich zusammen aus den drei Bereichen, die der Rotex abdeckt: Grobschliff, Feinschliff und Polieren.
Du kannst eine mehrfach überlackierte Platte nehmen und sie von Körnung 24-4000 Schleifen/Polieren mit dem selben Gerät. Mit einem Exzenterschleifer alte Beläge zu entfernen macht keinen großen Spaß. Der Rotex frisst sich einfach durch als wärs nix.
Ich finde, gerade im Hobbybereich ist der Rotex deswegen super. Zumindest mir begegnen oft Projekte, wo ein Refinishing nötig ist, oder wo die Aufarbeitung ein Entfernen alter Beläge erfordert. Dafür einen Winkelschleifer zu nehmen, wäre staubtechnisch eine Katatstrophe.
Der große Rotex kostet glaube ich 550€. Ich schätze dafür kann man je zwei grüne Bosch Winkelschleifer und Exzenterschleifer kaufen.
Jetzt muss der Rotex nur noch doppelt so lange halten und schon ist er sein Geld wert gewesen, mal ganz abgesehen von der besseren Absaugung (mindestens vs. Winkelschleifer), der zusätzlichen Möglichkeit des Polierens, des MultiJetstream-Schleifsystems...
 
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