Moin Jonas,
nach einiger Abstinenz muß ick mir erstmal wieder in die vielen neuen Themen einlesen.
Du sprichst hier ja ein Thema an... welches ich nicht so ganz stehen lassen kann.
Eine
Unterschied Orgelbau <--> Staub-/Späneabsaugung gibt es schon.
Kriterien die sich unterscheiden,
Orgelbau:
Windmenge ausreichend (nenn ich mal einfach so)
gleichmäßiger Druck (wenn auch nur sehr gering)
flüsterleiser Ventus
Staub-/Späneabsaugung:
bester Abtransport
hohe Windgeschwindigkeit
Ableitung bzw. Vorsorge statische Aufladung
Gemeinsamkeiten:
keine Verwirbelungen
möglichst keine 90°Bögen/ Knicke
glatte Innenwandung
Bei Schläuchen unnötige Wirbel durch Rillen
Aus Erfahrung möchte ich Dir sagen, daß im Orgelbau eingesetzte Materialien nicht immer (eher selten?) den Kriterien der Absaugung stand halten würden. Allein die mangelnde (Luft)Druckbelastung von Schläuchen (Kondukten) oder Papprohren ...
Holzkanäle wurden immer super geschliffen und von Innen mit Leim als Versiegelung eingestrichen. Papprohre wurden nur von Außen mit dezenter (unauffälliger) Farbe lackiert...
Ein Ideal bei Holzmaterialien von der Oberfläche wäre sicher Melaminbeschichtung, beschichtete Spanplatte oder MPX. Nur hätte ich Bedenken, weil da sicher ähnliche Effekte der Aufladung entstehen können, wie bei Plaste-Rohren.
Das eigentliche Problem sehe ich so:
Im Holz-Gewerbe wird auf Metallrohre zurückgegriffen, weil sich niemand dem Aufwand an Messung bzw. Unterdrückung von Aufladung ergeben will.
Im Hobby-Bereich gibt es wohl dgl. kaum jemanden, der einen irgendwie verläßlichen Versuchsaufbau für ableitbare und wiederverwendbare Ergebnisse auf sich nimmt.
Im Wissenschaftsbereich sind wir gleich bei den Lobbyisten*. Kurz, es wird wissenschaftlich untersucht, was der Geldgeber fordert. Oft mit vorgegebenem Ergebnis. Beispiele erspar ich uns - sonst sind gleich die Systemtrolle mit ihrem Aluhut wieder da... und der Beitrag wird zerrissen...
So bleibt den meisten im Hobbybereich nur die Entscheidung: es wird schon gut gehen mit mehreren Metern Plaste-Rohren (siehe zB. LetsBAstel) oder der etwas teurere Aufwand mit den Metallrohren.*
Blödsinn wär es m.E. hier über Differenzen der Querschnitte bzw. den Aufwand der Erstellung von zB 22,5° Gehrungen für seichte Bögen zu diskutieren. Ist alles möglich. Auch sehe ich bei Massivholz mit Restfeuchte keine direkte statische Aufladung. weiters ... siehe oben*.
Leider, leider werden keine Antistatischen 100er oder 150er Plaste-Rohre gefertigt.
Wär heute spielend möglich !
Die Industrie hat sich da im sog. Heizungs-& Lüftungsbereich auf Metallbleche - als Kanal oder Rohr "eingeschossen".
Rüttel da nicht dran: Lobbyisten könnten Dir schaden ?
Bei den Meisten funktioniert die eine oder andere Lösung "irgendwie" - selbst bei den Gewerblichen ist nicht alles Gold was glänzt.
Und von
jenen, wo es nicht funktionierte, gibt es leider, leider keine verwertbaren Erfahrungsberichte (gern auch mit Bildchen?) ?
Und ansonsten hat mein Klassenlehrer recht:
Keine Regel ohne Ausnahme