Verzweiflung beim Schärfen lernen...

Großstadtschreiner

ww-kastanie
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Hallo zusammen!

Ich versuche mich seit über einem halben Jahr des Werkzeugschleifens zu zu bemächtigen, doch wie ich leider erfahren muss offenbar vergebens.

Ich habe bisher kaum etwas unversucht gelassen, so zB:
- habe ich mir, im verlauf der Zeit, über 100 Videotutorials angesehen
- habe die "Schärfbiebel" von Ron Hock gekauft und intensiv studiert: https://www.amazon.com/Perfect-Edge-Ultimate-Sharpening-Woodworkers/dp/1440329958
- Ebenso die sehr guten Texte von Friedrich Kollenrott: http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerfen-stecheisen-hobeleisen-17-12-06.pdf
- Ich besitze und benutze eine Dictum Schleifführung
- habe es mit und ohne 2ter Fase versucht, des Gleichen für die Mikorfase

Aber trotz aller Mühen schaffe ich es nur leidlich mein Hobeleisen Papier schneiden zu lassen. Das ist sehr frustrierend!

Zu meinen Erfolgen:
Ich habe es immerhin geschafft meine Stemmeisen spiegelblank zu bekommen. Sie kamen auf ca. 12er Korn gebürstet (waren billige zum üben) und ich habe es mit sehr viel Mühe und Zeit geschafft sie mit Schleifpapier (Scary Sharp Methode) über die Körnungsstufen 60, 80, 100, 120, 180, 240, 400, 600, 800, 1000, 1500, 2000, 2500, 3000 spiegelnd hübsch zu machen.

Aber scharf?
Papier ging wie gesagt so la la, aber rasieren gar nicht. Gut, vielleicht geht das mit der Körnung auch gar nicht. Deshalb habe ich mir einen Wasserschleifstein gekauft und zwar diesen hier: https://www.amazon.de/Abziehstein-S...6&sr=8-1-spell&keywords=pai+tree+schleifstein
Er hat ausschließlich exzellente Bewertungen bekommen.

So, und jetzt komme ich...
(Vorweg, hat irgend jemand hier erfahrung mit dem PaiTree Schleifstein?)
Ich habe das Gefühl, als ob der Stein nahezu null Schleifschlacke absondert, die ja eigentlich für den Schleifprozess verantwortlich ist. Schneiden, tut er jedoch ganz passabel! Außerdem besorgt es mich, das die Klinge beim fahren über den Stein schnarrt, und zwar nicht zu knapp, was man an sehr deutlichen und großen sprüngen auf dem Bild der Schleiffläche erkennen kann.
Des Weiteren wird Schleifschlamm nicht wirklich abgetragen, sondern setzt sich hartnäckig in die Poren, färbt den Stein erst schwarz und nach kurzer Zeit braun, sobald er korrodiert. Man sollte nun meinen, dass dieser Rost zusammen mit dem Abrieb des Schleifmaterials, beim Schleifen abgetragen wird, aber Fehlanzeige.

Und um es jetzt noch richtig abstrus werden zu lassen:
Sobald ich mit meiner auf 3000er Körnung blitz blank geschliffenen Spiegelseite meiner Stemmeisen auf die 6000er Seite des Steins gehe, wird die Oberfläche ruck zuck stumpf, als hätte ich sie mit einem 400er bearbeitet?!

Noch nicht genug? :emoji_slight_smile:
Zurück zur 1000er Seite des Steins und es wird weniger stumpf, so wie es sich für einen 1000er gehört. Also ist hier sicherlich nicht einfach nur die Beschriftung vertauscht worden.
Ich bin wirklich völlig am Ende, nicht nur mit meinem Latein, sondern auch mit meinen Nerven.

Gibt es hier irgend jemanden, der sich mit der Materie und vielleicht sogar mit diesen Phänomenen auskennt?

Vielen, vielen Dank im Voraus!
 

emcoalex

ww-birke
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Hallo!

Für Rasiermesserscharfe Schneiden, braucht es auch (und vor allem):

Einen harten Stahl!

Merke: Härte Stähle lassen sich schärfer schleifen und halten die Schärfe länger.
Beachte: Harte Stähle und Rostfrei schlägt sich, entweder A oder B —> meist C,
rostfrei aber weniger mögliche Schärfe. HSS ist so ein Kandidat.
Eigentlich vollkommen verkehrt für Handwerkzeuge - sein einziger Vorteil liegt in
der Beibehaltung der Härte bei Temp. von 400 bis 600 Grad, aber, glüht Dein
Stechbeitel?

Billigmesser haben sowas wie „Gummistahl“ - der verursacht sowas was Du beschreibst.

—> wird eine spiegelnde Fläche bei höhere Körnung wieder matt heißt das, die
„gröbere Körnung“ hat sich zerrieben (Körnung ist dadurch viel höher geworden) und die Fläche poliert, und die vermeintlich feinere Körnung schleift nun wieder.

Was noch zusätzlich sein kann: Hast Du den Grat im Griff?

und - besorg Dir eine Lupe - 10 bis 50 Fache Vergrößerung ca.

Ach ja, Körnungsangaben sind oft ... Tja, Phantasiewerte.
Je nach „Konzept“ ist da oft auch noch ein „Geheimnis“ am Werken, zB. beim
belgischen Brocken eingelagerte viel härtere Granate, usw. usw.

Deshalb gewöhnt sich jeder an seine Steine, lernt sie kennen und wechselt dann
nicht mehr.
Wirklich extreme Schärfe kann man aber nur mit den richtigen Zutaten erreichen,
und dazu zählt HSS absolut nicht.


:emoji_slight_smile:

Alexander
 

Friederich

ww-robinie
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Sobald ich mit meiner auf 3000er Körnung blitz blank geschliffenen Spiegelseite meiner Stemmeisen auf die 6000er Seite des Steins gehe, wird die Oberfläche ruck zuck stumpf, als hätte ich sie mit einem 400er bearbeitet?!
...
Zurück zur 1000er Seite des Steins und es wird weniger stumpf, so wie es sich für einen 1000er gehört.
Hallo,
das Unterstrichene verstehe ich nicht: 1000 ist ja grober als 6000. Also müsste blankgeschliffener Stahl auf der 1000er Seite des Steines eher stumpf werden als auf der 6000er.
Die feinere Seite des Steines müsstest du eigentlich mit dem Finger oder Fingernagel leicht erkennen können.
Inwiefern die angegebene Körnung wirklich eingehalten wurde, lässt sich dagegen schwer sagen. Aber selbst mit nur 4000 müsste dein Werkzeug wirklich sehr scharf werden.
Dass schwarzer Schleifstaub sich in den Poren absetzt, ist auch bei anerkannt guten Steinen zu beobachten. Bei einem weicheren Stein weniger, da hier die obere Körner mit der Zeit herausgebrochen werden, so dass sich die Steinoberflächer ständig erneuert.
Ansonsten hilft gelegentliches Abrichten des Steines.
Auch die Schleifleistung ist bei weicheren Steinen grundsätzlich besser.
Vielleicht ist deiner zu hart?
 

AhornBay

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Schönen guten Morgen,

ich kann das nur zu gut nachvollziehen...

Wo wohnst Du denn? Ich denke, es würde am meisten Sinn machen, wenn Du dich mal mit jemanden zusammen tust, der das Schärfen - dem Grunde nach - kann und Dir mal zeigen kann, wo's hingehen soll.

Schärfen ist und bleibt nervig. Man verbringt mehr oder weniger (meist leider mehr) Zeit mit einer recht stumpfsinnigen Arbeit - und will doch eigentlich zurück ans Holz. Hilft nichts, da muss man durch.

Sonst fällt mir noch ein Kurs ein.

Die Anleitung von Friedrich Kollenrott hast Du ja schon gesehen. Da steht im Grunde alles drin. Wobei da das "alles" wörtlich zu nehmen ist. Aber wenn Du dir den roten Faden & das Ziel aus der Anleitung holst, dann müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn das nichts wird.

Viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Tom

PS: meine bisherigen Wege habe ich mal hier zusammengestellt und auch die Ergebnisse gezeigt: https://holzwerkstattblog.com/werkstatt-2/so-mach-ichs/scharfen/
 

predatorklein

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Moin

Frag in deinem Bekanntenkreis nach einem alten Schreiner oder Zimmerer .
Am besten ein Rentner der noch werkelt .

Der wird dir zeigen , daß es gar nicht soooooooo schwer ist ein Eisen so zu schärfen , daß man damit wirklich gute Ergebnisse erzielt .
Und dafür muß man auch nicht Unmengen von Zeit investieren .

Unser Altgeselle schärft mit über 80 immer noch in 5 Minuten ein Stemmeisen , mit dem man sich easy die Haare vom Unterarm raiseren kann .
Und das mit einer 30 D - Mark Schleifmaschine für die groben Macken und einem Kombi Abziehstein von Kirschen für 10 Mark .

Und zinken " tut " er mit einer 5 Mark Feinsäge fast besser als alle Kollegen mit ihrer 500 fach gefalteten Japansäge aus der Schmiede von Meister Hattori Hanzi :emoji_grin:

Unsere Vorfahren konnten mit murksigem Werkzeug Kunstwerke schaffen , von denen wir nur träumen können .
Woran das wohl gelegen haben mag :emoji_wink:

Gruß
 

xeenon

ww-esche
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Eine dumme Frage nebenbei.
Dein Schleifwinkel stimmt schon, oder?

Zur Körnung:
Und es gibt verschiedene "Normen" für Körnungen.

Fepa, Jis, ansi und was weiß ich nicht alles.

Je nachdem nach welcher du gehst kann ein 800er tatsächlich grober sein als je 640er.

Ich habe nur Körnungen nach JIS. Selbst wenn sie Körnung selbst um 100 abweicht, so kann ich mir sicher sein das die 320er vor der 640er zu verwenden ist.
 

Wendlord

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Freihand schleifen ist nicht ganz einfach.
Kauf dir eine gute Schelifmaschine (Tormek)
Bereite den Schliff gut vor (Winkel der Schneide ist ganz wichtig)
Dann sauber abziehen (Belgischer Brocken, japanische oder keramische Steine) und zum Schluss kann man noch mit einer Lederbratsche die letzte Politur geben. Breite Hobel- und Stecheisen spanne ich zu Abziehen noch in eine Veritas Schleifführung ein, weil hier ein Einhalten des Winkels einfacher ist. (Alte "Schleifmeister" machen das Freihand)
In erster Linie kommt es aber auf gute Eisen an. Veredelte (rostfreie) Stähle bekommt man nicht so scharf. Gegen Rost (Flugrost) empfielt es sich diese Werkzeuge mit einem Kamelienöl (Sinensis(nur ca 30 Tropfen auf einen 30 x 30 cm Lappen und dann im verschleßbaren Glas aufbewahrt) abzuwischen. Ob man nun die Eisen mit Hohlschliff, balligem oder gradem Schliff versieht, darüber scheiden sich die Geister. Ein Hohlschliff lässt sich meiner Meinung nach schneller und besser abziehen, aber da wird es Leute geben, die eine andere Meinung haben.
Nur ein gutes Eisen bekommt man auch wirklich scharf.
 

ChrisOL

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Hallo,

Die Frage wurde schon gestellt, wo wohnst du? Jemanden über die Schulter schauen ist noch die beste Empfehlung.

Was sind das für Stemmeisen, hast du ein Bild davon? Es kann auch ganz einfach am Stahl liegen.

Eine Tormek zu empfehlen für ein paar Eisen geht meiner Meinung nach deutlich über das Ziel hinaus.
 

Holz-Fritze

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Wichtig ist doch nur, dass die Eisen so scharf sind dass sie ihrer Aufgabe gerecht werden. Die Rasiermesserschärfe ist nach dem ersten Einstechen ins Holz eh dahin.

Mitlerweile schärfe ich alles was zu stumpf ist nur noch an einer selbstgebauten Wasserschleifmaschine (ähnlich der Tormek) und ziehe danach die Eisen nur noch über einen Arkansas ab. Rasieren kann ich mich nach dieser Schnellmethode auch nicht, aber zum hobeln oder zum stechen ins Holz ist es ausreichend.
Ab und an gehts dann wieder über den Arkansas und wenn das nicht mehr reicht wieder auf die Schleifmaschine.
 

zehlaus

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Ich mag es ja gar nicht sagen, aber wenn nichts anderes schnell greifbar ist, dann muss auch schon mal etwas Schleifleinen bei mir ausreichen. OK, nicht ideal, aber ich habe es auch in sehr sehr feiner Körnung. Manchmal glaube ich, dass um das Thema Schärfen etwas zu viel Klimbim gemacht wird und sich viele Leute dadurch überfordert fühlen. Der Aufwand mit Wassersteinen ist mir schon groß genug, mir reichen da in der Regel 2 Körnungen.

Trotz meiner Neigung gutes Werkzeug zu kaufen, eine Tormek finde selbst ich eine Nummer zu heftig. Insbesondere wenn man auch noch die Bohrerschärfvorrichtung usw. dazu nimmt wird es von der Summe her heftig.
 

civil engineer

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Unsere Vorfahren konnten mit murksigem Werkzeug Kunstwerke schaffen , von denen wir nur träumen können .
Woran das wohl gelegen haben mag :emoji_wink:

Weil die kein Internet, keinen Hock und Kollenrott oder sonstige Päpste hatten :emoji_wink:.

Und weil die nach dem Schleifen auch mal was am Holz damit gearbeitet haben, anstatt sich die Arme zu rasieren, dann wieder schleifen, dann wieder rasieren, dann wieder schleifen, dann wieder rasieren,....., ups glatt das Arbeiten über dem Philosophieren, ob jetzt irgendwas blank genug ist, vergessen.
 

ClintNorthwood

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Schleifstein 280/800 und 3000/8000 von Elicu.
Und dazu die genaueste Befolgung Wort für Wort von Knollenhott oder so, allerdings mit Veritas Schleifhilfe. Wenn du das kannst, dann kannst du experimentieren.
Die Schleifsteine in kürzester Zeit abziehen geht super auf einem billigen Schleifstein. Oder auf eine 3 DF Kalksandstein.
Winkel dürfte ja klar sein bei der Schärfhilfe.

Keine Eigenideen. Keine anderen Tipps von hier oder an Stories glauben, wo alte Tischler mit groben Schleifsteine in 5 Minuten Rasiermesserschärfe erzeugen konnten.
Denn so mancher der 40 Jahre etwas verkehrt gemacht, hat hält dies für Erfahrung.
Meine Stechbeitel sind auf jeden Fall schärfer als die meine Großvaters (selbstständiger Tischlermeister), der nur auf einen Schleifstein spuckte und irgendwie hin und her rieb. Diese Schärfe reicht jedoch für einen Profi (der ich jedoch nicht bin).
Doch nicht für einen Barbier.

Ein Rennradprofi fährt auf einem alten klapprigen 3-Gang Damenrad lächelnd im Mittelgebirge einem ambitionierten Hobbyfahrer mit 15 Wochentrainigsstunden davon. Nur mal so als Beispiel.

Gute Arbeit gelingt auch mit normalscharfen Werkzeugen. Rasiermesserschärfe ist schneller weg als man sich wünscht.

Mir gelang erst die Umsetzung des Rasierens auf dem Unterarm nach genauester Befolgung des Hollenknottvideos.

Wenn du Grobmotoriker bist ist auch eine beleuchtete große Leselupe hilfreich.
Du musst den Grad fühlen. Mit Fingernagel oder Haut.

Natürlich führen immer mehrere Wege nach Rom.
Nur finde ich die Anleitung von Knollenhott für einen Anfänger am zielführendsten.

Ich glaube, dass dies das erste Mal ist, dass ich als bekennender Werkzeugfetischist keine Profischleifmaschine von Tormek nur so zum Spass kaufe.

Bin jedoch gespannt darauf, ob man Billigststechbeitel von Meister wirklich nicht so scharf bekommt. Die liegen schon seit Jahren bei mir unbenutzt herum.

Grüße
 

Wendlord

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Trotz meiner Neigung gutes Werkzeug zu kaufen, eine Tormek finde selbst ich eine Nummer zu heftig. Insbesondere wenn man auch noch die Bohrerschärfvorrichtung usw. dazu nimmt wird es von der Summe her heftig.

Ja, die ist recht kostenintensiv, aber wirklich gut. ok, ich mache neben meiner "Holzwurschtelei" auch noch soetwas - siehe Bild (ein Freund von mir hat eine kleine Schmiede, da kann ich die Klingen herstellen). Da lohnt sich die Tormek schon. Und obendrein bin ich finanziell nicht so schlecht aufgestellt. Zudem rauche und trinke ich nicht :emoji_grin:
Außerdem: ZUSAMMENRECHNEN darf man die Summen eh nicht, die man in seiner Werkstatt stehen hat. Das hat bei einem Hobbywerker NICHTS mit Vernunft zu tun! :emoji_grin:
 
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predatorklein

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Hallo

Und weil die nach dem Schleifen auch mal was am Holz damit gearbeitet haben, anstatt sich die Arme zu rasieren, dann wieder schleifen, dann wieder rasieren, dann wieder schleifen, dann wieder rasieren,....., ups glatt das Arbeiten über dem Philosophieren, ob jetzt irgendwas blank genug ist, vergessen.

VOLLTREFFER , SCHIFF VERSENKT :emoji_grin:

Muß bei uns in der Werkstatt auch mit dem Manko leben , mir nur eine Felder KF 700 leisten zu können .
Und keine Martin oder Altendorf .

Und unsere stehende PS ist von GMC , nicht von Striebig :emoji_frowning2:

Wobei , lt. manchem Profi kriegt man mit einer stehenden PS ja auch keinen Fertigschnitt hin :emoji_stuck_out_tongue:

Muß wohl doch noch auf die Martin sparen :emoji_wink:
Endlich mal wieder ein lohnendes Ziel vor Augen :eek:

Gruß
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Unser Altgeselle schärft mit über 80 immer noch in 5 Minuten ein Stemmeisen , mit dem man sich easy die Haare vom Unterarm raiseren kann .
Und das mit einer 30 D - Mark Schleifmaschine für die groben Macken und einem Kombi Abziehstein von Kirschen für 10 Mark .

Und zinken " tut " er mit einer 5 Mark Feinsäge fast besser als alle Kollegen mit ihrer 500 fach gefalteten Japansäge aus der Schmiede von Meister Hattori Hanzi :emoji_grin:

Meine allergrößte Zustimmung!!!

Kunsttischler wie David Röntgen haben in Ihren Manufakturen schon um 1800 unglaubliche Meisterleistungen geschaffen, und all das ohne das ganzen heute als unbedingt erforderlich erachtete Brimborium an Werkzeugen von Lie Nielsen, Veritas, Damaststahlbeiteln und -Sägen, Shapton-Steinen mit 8000er Korn und was es sonst noch so gibt auf dem Markt der zum Fetisch aufgewerteten Werkzeuge, die mit fast schon religiöser Andacht insbesondere von Laien, Amateuren und Anfängern gehegt, gepflegt, geschärft und dann kaum genutzt werden.

Was damit dann tatsächlich entsteht ist oft zweitklassig, wird aber in aufgebrezelten Wichtigtuer-Blogs zelebriert und beweihräuchert, dass einem gestandenen Tischler die Schamesröte ins Gesicht zieht.
 

derdad

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OK, nicht ideal, aber ich habe es auch in sehr sehr feiner Körnung. Manchmal glaube ich, dass um das Thema Schärfen etwas zu viel Klimbim gemacht wird und sich viele Leute dadurch überfordert fühlen.

Aber es wird viel Geld damit gemacht.

In unserer spezialisierten Welt geht es ja auch nicht mehr, dass du mit der selben Sporthose Laufen gehst, Tennis spielst, Afterworkoutst im Fittnesscenter, Fussball spielst, etc. Da muss für jede Sportart ein genau abgestimmtes, special Equipement her.
:emoji_grin:

In diesem Sinne
Gerhard
 

Wendlord

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Meine allergrößte Zustimmung!!!

Was damit dann tatsächlich entsteht ist oft zweitklassig, wird aber in aufgebrezelten Wichtigtuer-Blogs zelebriert und beweihräuchert, dass einem gestandenen Tischler die Schamesröte ins Gesicht zieht.

... das ist in vielen Hobbyblogs so. Nur bin ich mir nicht sicher, ob es "Schamesröte" ist, die den Profis ins Gesicht schießt. Vielleicht ist es die Röte des Lachanfalls, die manche Berufsleute hinsichtlich des Blödsinns bekommen, den manche Blogger von sich geben. :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

civil engineer

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Da muss für jede Sportart ein genau abgestimmtes, special Equipement her.

... und vor allem MUSS es die richtige Marke sein :emoji_grin:.

Tiger Woods trifft auf dem Golfplatz einen Hobbyspieler und sieht sich dessen Golfausrüstung an.

Tiger: "Wow, deine Golfausrüstung ist viel besser und kostet mehr als meine!"
Hobbyspieler: "Ja klar, ich muss ja auch öfter den Ball schlagen als du."
 

michaelhild

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Na Mathis, da haste ja wieder einen tollen Rundumschlag gegen die Hobbyliga gemacht. Respekt.

Schade dass die gestanden Tischler so wenig von ihren Werken zeigen. Dann könnte man ja mal vergleichen. :emoji_wink:

Mag aber sein, dass ein Gewerblicher das Thema Werkzeug anders sieht. Es muss sich rechnen, der Geselle macht sein Bier mit dem Stemmeisen auf, es wird geklaut. Da ist es logisch, wenn man da nicht das High End Zeug anschafft.
Was die Vorfahren betrifft. Das habe ich mich auch schon gefragt, ob die keine 500 fach gefaltete Japansäge und Veritas und Co wollten oder ob es solche Sachen damals einfach nicht gab und sie mit dem arbeiten mussten, was der Markt her gab.
 
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derdad

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Im gewerblichen Bereich muss es vor allem schnell gehen und trotzdem ein gutes Ergebnis erzielt werden. Da hat man nicht Zeit ewig beim Schleifen herumzustehen.
Ich schleif alles auf einem Doppelschleifbock mit Schleifscheibe und Gummiabziehscheibe. Mit meinem Werkzeug kann ich mich rasieren (Armprobe). Aufpassen muss ich ein bisschen zwecks Temperatur, aber es geht. Dauert keine 2 Minuten und das Werkzeug ist wieder scharf.
Meinen Arkansas nutz ich nur ganz selten.

LG Gerhard
 

Mitglied 30872

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Na Mathis, da haste ja wieder einen tollen Rundumschlag gegen die Hobbyliga gemacht. Respekt.

Schade dass die gestanden Tischler so wenig von ihren Werken zeigen. Dann könnte man ja mal vergleichen. :emoji_wink:

Mag aber sein, dass ein Gewerblicher das Thema Werkzeug anders sieht. Es muss sich rechnen, der Geselle macht sein Bier mit dem Stemmeisen auf, es wird geklaut. Da ist es logisch, wenn man da nicht das High End Zeug anschafft.
Was die Vorfahren betrifft. Das habe ich mich auch schon gefragt, ob die keine 500 fach gefaltete Japansäge und Veritas und Co wollten oder ob es solche Sachen damals einfach nicht gab und sie mit dem arbeiten mussten, was der Markt her gab.


Ja, das ist wohl so, Mathis ist die Universalspitzenkraft hinsichtlich Eingruppierung und Erniedrigung ihm vollkommen unbekannter Menschen hinsichtlich ihres HOBBYS. Ich kann mich auch nicht entsinnen, hier etwas von ihm gesehen zu haben und übe mich da auch nur im Lesen heißer Luft.

Was die Schleiferei angeht: habe ich früher auch mit Wassersteinen gemacht und es war mir immer nur lästig.
Seit kurzem mit Maschine und man schiebt das notwendige Schärfen nicht vor sich her. Was die finanzielle Seite angeht: ein Satz ordentliche Steine +Führung ergibt schon eine brauchbare Schleifmaschine. Und man sollte es eben auch nicht übertreiben, ob es nun 23 oder 25° sind oder der Spiegel auch als solcher dienen kann.
 

Wendlord

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... vor allem darf man nicht vergessen, dass der Hobbytischler ganz anders an seine Arbeit herangeht. Während der berüfsmäßige Handwerker nicht danach gefragt wird, ob er Lust hat, das Möbel XYZ in zigfacher Ausfertigung zu bauen (oder nur Teile davon), so hat man als Heimwerker das Glück meist nur das zu fertigen, wofür man Lust und Laune hat (Es sei, die beste Ehefrau aller Zeiten stellt ihre Ansprüche:emoji_grin:)
Weil man relativ stressfrei werkeln kann und meist keinem Zeitdruck unterliegt (es ist ja mehr befreiend, abends oder wochenends in die Werkstatt gehen zu dürfen) kann man bestimmte Dinge (wie z.B. das Schleifen seiner japanischen sauteuren Beitel, die man eigentlich zu selten nutzt) zelebrieren. Ich kann nur von mir reden ... ich bin zum Beispiel immer begeistert, wie bestimmte Maschinen funktionieren und ich behandle sie dementsprechend sorgsam, fast liebevoll. :emoji_grin:. Das wird sich ein Tischler auf dem Bau oder in der Werkstatt nicht antun können.
Es hat schon einen Grund, warum man sein Hobby nicht zum Beruf machen sollte ... man hat dann kein Hobby mehr!
 

mabermue

ww-ahorn
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... ich bin zum Beispiel immer begeistert, wie bestimmte Maschinen funktionieren und ich behandle sie dementsprechend sorgsam, fast liebevoll. :emoji_grin:. Das wird sich ein Tischler auf dem Bau oder in der Werkstatt nicht antun können.
Es hat schon einen Grund, warum man sein Hobby nicht zum Beruf machen sollte ... man hat dann kein Hobby mehr!

Das kann ich nur unterschreiben!

Meistenteils lese ich hier nur mit und halte mich ruhig (weil oft schon Alles gesagt worden ist, nur noch nicht von jedem).

Aber das Thema Schärfen ist schon wirklich speziell. Bisher schliff ich von Hand auf einem 800 / 3000 er Kombi-Wasserstein und das nach Gefühl. Die Schärfe, die erzielen konnte hat mir gereicht; aber es war nie etwas, was für sich allein eine Berufung darstellte.
Nun habe ich mir vor Kurzem eine Nassschleifmaschine zugelegt und das Schleifen ist eine Freude! Was man bisher meist vor sich her geschoben hat, macht man nun so nebenbei. Und meine Ansprüche an die Schärfe sind wie von Allein gestiegen.
Auch die billigen (Meister) Stemmeisen aus meiner Anfangszeit erhalten eine Schärfe, für die das Handschleifen einfach zu aufwendig war. Und natürlich halten sie die Schärfe auch nicht so lange wie ein besseres (teures?) Eisen. Aber mit der Maschine schleift man halt einfach mal öfter zwischendurch.

Gruß Martin
 

predatorklein

ww-robinie
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Hallo

Ja, das ist wohl so, Mathis ist die Universalspitzenkraft hinsichtlich Eingruppierung und Erniedrigung ihm vollkommen unbekannter Menschen hinsichtlich ihres HOBBYS. Ich kann mich auch nicht entsinnen, hier etwas von ihm gesehen zu haben und übe mich da auch nur im Lesen heißer Luft.

Das dürfte hier für fast jeden gelten .

Wer kennt hier denn den anderen wirklich persönlich und darf sich eine Meinung bilden ?
Wir sind im Internet , alles Sieger , alles Profis , alle haben was auf dem Kasten .

Ich war schon auf einigen Forentreffen , da kann mann dann die Jungs und Mädels erleben wie sie wirklich sind .
Teilweise erlebt man wirklich große Überraschungen :eek:

Da zeigt sich dann , daß der " große Klaus " manchmal gar nicht so groß ist .
Geschweige denn ein " Klaus " :emoji_wink:

Gruß
 
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