Da habe ich gerade einen passenden Artikel gelesen. Das passt gut auf das Thema Work Life Balance.
die Arbeit ist für mich auch ein Teil des Lebens, wer das nur als notwendiges Übel zum Geld verdienen sieht ist nicht zufrieden und benötigt dann mehr Life und weniger Work oder Balance oder so.
Von Ingo Hamm, Professor für Wirtschaftspsychologie Hochschule Darmstadt
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Es braucht keinen Noble Purpose für erfüllende Arbeit
Es braucht nicht viel für sinnvolle Arbeit. Weniger als die meisten ahnen. Es braucht keinen Purpose, kein Spitzengehalt (obwohl das schön ist, aber eben nicht nachhaltig sinnstiftend), keinen dicken Firmenwagen (dito) und keinen Tischkicker im Pausenraum (dito). Was bei der Arbeit wirklich Sinn, respektive Spaß, macht, hat die Wissenschaft längst herausgefunden, zum Beispiel mit dem „Job Characteristics Model“ von Hackman und Oldham. Danach braucht es nur fünf Zutaten: Ein Mensch empfindet seine Arbeit dann als erfüllend, wenn sie 1. vielfältig und 2. bedeutsam ist, 3. von vorne bis hinten und 4. relativ autonom ausgeführt werden kann und 5. Feedback bietet. Alle fünf Zutaten wirken sinnstiftend, interessant ist die zweite Zutat.
Ist dein Job bedeutsam?
Das ist er, wenn konkret etwas dabei rauskommt, wenn du nach einem Arbeitstag abends häufig das Gefühl hast: Heute wieder was geschafft, erreicht, vom Tisch bekommen. Wenn du wie der Familienvater nach einem geschäftigen Bastel-Samstag sagen kannst: „So. Baumhaus steht!“ Warum ausgerechnet „Baumhaus“? Weil viele Menschen eine sinnstiftende Bedeutsamkeit immer weniger im Beruf erleben und daher im Privaten suchen und finden: Rad geflickt, quietschendes Gartentürchen geschmiert, eigenfüßig den Neckarsteig gewandert oder gleich mit dem Rad durch die Mongolei: „Geschafft!“ ist das „Heureka!“ des werktätigen Menschen. „Geschafft!“ bedeutet „Bedeutsam“, und was bedeutsam ist, ist sinnvoll. Bedeutsamkeit entsteht durch Tun und weniger durch Denken. Bedeutsamkeit ist, die ganz konkrete Wirkung seiner eigenen Tätigkeit zu sehen, "Die Wand steht", "Der Motor läuft", "Das Paket ist zugestellt", "Die Wunde ist vernäht". Wenn das so einfach ist, warum verbraten Marketing-Experten dann kollektiv Millionen für die Erfindung von Purposes?
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