Was wir jetzt so machen.....

yoghurt

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Hallo,
es war - dem Vernehmen nach - auch sehr schlecht organisiert. Mein Sohn stand mit seiner Mutter zunächst vor der falschen Schule und sie sind spontan mit einer ihnen unbekannten Familie im Auto zur richtigen Schule gefahren. Dort wurde dann in unbekannter Umgebung unvorbereitet ein Test inklusive Gruppenarbeit mit fremden Kindern abgelegt.

Na ja, nun zocken wir mit im großen Casino der Berliner Bildungschancen!
 

joh.t.

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Dazu ot
In NRW
Meine beiden Töchter haben ihr Abi auf Berufakollegs gemacht. Und hinterher Maschinenbau und Elektrotechnik studiert.
Es geht auch ohne Gymnasium...

Die Nase hängt dort oft sehr hoch und es wird dort nur aufs Studium vorbereitet und nicht auch auf die 500 anďeren Beruflichen Bildungswege in D.
Habe selber Abi und dann nicht studiert, weiß also wo von ich rede. Und da hat sich nicht allzu ilə verändert...
 

schrauber-at-work

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fahe

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@fahe: ergänzt Du bitte mal den Link zu den Fragen des Berliner Prüfungstages? Danke Dir!
...gestern war er noch vor der Paywall. Und ja, ich fand auch einige Fragen, die Sechstklässler möglicherweise wirklich überfordern. Leider habe ich nicht gefunden, wie viele Punkte letztlch notwendig gewesen wären.

Mich regtja aber, wie nun mehrfach geschrieben ( :emoji_wink: ) vor allem auf, dass Eltern heutzutage meinen, bequem auf'm Sofa eine Online-Petition zu starten oder zu unterzeichnen, sei so etwas wie aktive Mitwirkung.
 

joh.t.

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Das finnische schul System ist eine Kopie des der DDR ohne die Ideologie.
Das Problem ist die deutsche Mittelschicht insbesondere die Akademiker die an dem dreigeteilten Schulsystem aus dem Kaiserreich festhalten und die Lobby der Rückwärtsgewandten ist immer noch zu stark.

Ausserdem 16 Bundesländer, aber das ist ja gut, nicht soviel Zentralisierung, s. MACHTERGREIFUNG...
 
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weissbuche

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Das finnische Schulsystem wird uns ja immer als Vorbild dargestellt. Ich war des öfteren in Finnland an unserer Partnerschule und konnte das vor Ort erleben. Die Voraussetzungen sind komplett Andere. Einzugsgebiet unserer Partnerschule bis zu 200 km Umkreis. Deshalb waren 2/3 der Schüler im Internat untergebracht, d.h. die waren den ganzen Tag vor Ort und so konnte der Unterricht über den ganzen Tag verteilt werden. Die Kollegen haben 8 Std. Tag, sind also 8 Std. vor Ort und betreuen die Schüler. Korrekturen finden in diesen 8 Std. statt. Es gibt dafür extra Räume. Die Schulen dürfen/müssen Geld verdienen. So betrieb die Partnerschule eine Buslinie, einschließlich der Wartung der Busse. Die Tischlerei hat Aufträge angenommen, ausgeführt und abgerechnet. Das geht, weil es in Finnland keine Innungen, Handwerkordnungen o.ä. gibt die peinlich genau darauf achten, daß der Kuchen nicht zu oft geteilt werden muß. Migrationsanteil 1-2%. Bei uns waren das 15- 20%. Sprachkurse brauchte die Schule nicht planen und mit kulturellen Unterschieden brauchten sich die Kollegen auch nicht auseinandersetzen. Wir sprechen hier von einer Berufsschule, die Situation an der direkt benachbarten allgemeinen Schule war aber sehr ähnlich. Der größte Unterschied der mir aber aufgefallen ist, ist die Mentalität. Die Einsicht in die Notwendigkeit von Bildung ist dort viel weiter verbreitet als bei uns. Lehrer sind dort kein Feindbild, Schule wird dort viel häufiger nicht als Zwang angesehen, sondern als Möglichkeit sich zu entwickeln und voranzukommen. Und dann muß man sich auch mal die Zahlen anschauen. Finnland hat keine 6.000.000 Einwohner, hier bei uns sind das 84.000.000. Natürlich muß man sich umschauen wie es in anderen Ländern gemacht wird aber bei Vergleichen müssen auch immer die Gegebenheiten beachtet werden.
 

joh.t.

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Ja, aber wäre ein gemeinsames Lernen vielleicht besser, das die Guten die anderen mitziehen.
Ich war selbst Werklehrer an einer Gesamtschule.
15/ Klasse dann kann das Schulsystem egal sein, aber 30, da bist du Löwendompteur. Wären da 1/3 Gymnasiasten dabei, die ein wissbegiwriges Elternhaus haben, wäre das alles anders.
 

flüsterholz

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Der größte Unterschied der mir aber aufgefallen ist, ist die Mentalität. Die Einsicht in die Notwendigkeit von Bildung ist dort viel weiter verbreitet als bei uns. Lehrer sind dort kein Feindbild, Schule wird dort viel häufiger nicht als Zwang angesehen, sondern als Möglichkeit sich zu entwickeln und voranzukommen.
Ein sehr wichtiger Punkt, was ich so von meiner Tochter höre. Sie unterrichtet an einer Stadtteilschule in Hamburg, auch mit Tagesbetreuung. Ein Stadtteil mit sehr viel Einwohnern mit Immigrationshintergrund, bei denen die Bereitschaft zum Lernen oft noch sehr hoch ist. Vorher war sie in BW an einem Elitegymnasium ( so wurde es zumindest gerne dargestellt), wo sie oft mehr Zeit für die Befindlichkeiten der Eltern und Schüler aufbringen musste, als für die Vorbereitung des Unterrichtes.
 

weissbuche

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Zu dem gemeinsamen Lernen und dem mitziehen der Schwächeren zitiere ich mal meine Frau ( z.Zt. eine 2. Klasse Grundschule) " wie sollen 5 gute, willige und wissbegierige, 15 Dummbatzen mitziehen". Ich höre mir eigentlich täglich an, wie viel Zeit aufgewendet werden muß, um einfachste Regeln und Verhaltensweise überhaupt mal bekannt zumachen. Ich habe eher das Gefühl, das die Willigen und Wissbegierigen durch die vielen Schüler mit deutlichen Defiziten, vor allem im Sozialverhalten, ausgebremst werden.
 

weissbuche

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Was Flüsterholz schreibt, kann ich auch bestätigen. Mit die besten Lehrlinge waren die aus der 2. Generation Türken oder auch die Russlanddeutschen. Da gab es auch ein Elternhaus, das hinter den Jungs und Mädchen stand. Wenn es da ein Problem gab, war ein Gesprächstermin mit den Eltern innerhalb von 2-3 Tagen kein Problem. Außerdem war denen bewusst, daß gute Bildung ein Weg zum Erfolg ist. Diese Einstellung habe bei vielen unserer Lehrlinge vermisst.
 

yoghurt

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Hallo,
nur eine Pointe am Rande:
Wegen schlechten Erfahrungen mit Mitschülern mit Migrationshintergrund haben meine Kinder in der Vergangenheit die Schule gewechselt. Zum Teil waren die beteiligten Lehrer auch Flachschippen, die das Problem zwar sahen aber denen dazu nix einfiel. Jetzt liegt bei uns in der Auswahl der Schule ein Augenmerk darauf, dass der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund nicht zu hoch ist….

Das Wort ist ein schlechter Witz! Meine Kinder haben auch einen Migrationshintergrund!
 

joh.t.

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Völlig OT
Auch nicht in Bezug auf dich Yoghurt
Meine Frau ist auch in einem anderen Staat als ich geboren und die Sozialisation war komplett unterschiedlich.

War aber insgesamt sehr bereichernd.
 

weissbuche

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Noch ein Beitrag zu Schülern mit Migrationshintergrund. Zu uns kam vor einigen Jahren Muhammad. Der war aus Afghanistan und sprach nur wenig deutsch und schreiben war garnicht. Was wir gemerkt haben war, der Knabe wollte lernen. Der hat die BFS bei uns gut bestanden, hat ne Lehrstelle bekommen und die Gesellenprüfung mit Praxis 2 und Theorie 4 bestanden. Arbeitet als Geselle und kommt gut klar. In der Klasse meiner Frau ist Ali, 8 Jahre alt. Familie kommt aus Syrien, ist seit 15 Jahren hier. Ali als auch die Familie spricht sehr schlecht deutsch. Ebenfalls in der Klasse ist Nadja. Kommt samt Mutter und Oma aus der Ukraine. Nadja sprach bei der Einschulung kaum deutsch, jetzt in der 2. Klasse folgt sie dem Unterricht ohne Einschränkung und dolmetscht für Schüler, die jetzt erst aus der Ukraine gekommen sind. Schule kann helfen aber der wichtigste Impuls muß aus dem Umfeld und der Person selbst kommen.
 

odul

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Bitte bis zum letzten Satz lesen!

Aaaalso, wenn hier eine Diskussion zu unsrem Schulsystem stattfindet und die schlechter werdende Leistungen thematisiert werden und das auf das dreigliedrige Schulsystem zurückgeführt wird:

Das dreigliedrige Schulsystem gibt es seit wie lange? Wenn jetzt die Leistungen abnehmen und das Schulsystem seit Ewigkeiten das gleiche ist, dann liegt das schlechtere Abschneiden der Schüler am Schulsystem und die Probleme verschwinden, wenn wir das abschaffen/ändern?

Mit dieser Aussage will ich die Schulsysteme nicht werten. Wenn es was besseres gibt, immer her damit. Aber ich sehe im Schulsystem nicht das ursächliche Problem.
 

Holz-Christian

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Schränkchen mit seitlichem Holzrollo:

49347099mh.jpeg


Birke Vollholz, mit Braunkern , eigenhändig gefällt.
Ist bestimmt für unser Gäste WC zur Unterbringung von Toilettenpapier.
 

joh.t.

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Bitte bis zum letzten Satz lesen!

Aaaalso, wenn hier eine Diskussion zu unsrem Schulsystem stattfindet und die schlechter werdende Leistungen thematisiert werden und das auf das dreigliedrige Schulsystem zurückgeführt wird:

Das dreigliedrige Schulsystem gibt es seit wie lange? Wenn jetzt die Leistungen abnehmen und das Schulsystem seit Ewigkeiten das gleiche ist, dann liegt das schlechtere Abschneiden der Schüler am Schulsystem und die Probleme verschwinden, wenn wir das abschaffen/ändern?

Mit dieser Aussage will ich die Schulsysteme nicht werten. Wenn es was besseres gibt, immer her damit. Aber ich sehe im Schulsystem nicht das ursächliche Problem.
Allen anderen Behauptungen zum Trotz.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das 3 geistige Schulsystem die soziale Klasse zementiert und NICHT zum sozialen Aufstieg von Menschen aus bisher nichtakademischen Schichten beiträgt, sondern Kinder aus Akademikerfamilien wesentlich häufiger Gymnasiumsempfehlungen bekommen als Kinder aus Handwerker und Migrantenfamilien stammen.

Dabei brauchen wir mehr Gebildete.
Die einzige Ressource die D hat.

Auch wenn in der Weimarer die Akademiker, insbesondere die Juristen die ersten waren, ďie die Hitler und Konsorten in den Ar... gekrochen sind.
 

Holz-Christian

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....schöner unauffälliger Griff und super Holzauswahl. Photo(s) von geöffneter Tür wäre(n) interessant. Rückseitig mit Leinen geklebt? Oder andere Verbindung der Leisten?

Rainer
Vielen lieben Dank Rainer, anbei noch die gewünschten Fotos vom geöffneten Möbel, noch ohne Rückwand.

Die einzelnen Lamellen sind mit rückseitig aufgeleimten Leinen verbunden:
49347730bm.jpeg


49347731vs.jpeg
 

Claus P.

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Vielen lieben Dank Rainer, anbei noch die gewünschten Fotos vom geöffneten Möbel, noch ohne Rückwand.

Die einzelnen Lamellen sind mit rückseitig aufgeleimten Leinen verbunden:
49347730bm.jpeg


49347731vs.jpeg
Einfach traumhaft schön. Birke ist ein wunderschönes Holz und an so einem Kastl sieht man erst was man daraus machen kann. Ich möchte mir in nächster Zeit mal ein Schachbrett und Figuren dazu bauen. Wenn ich sehe, wie schön hell der Splint und dunkel der Kern ist, ist meine Entscheidung gefallen. Dazu aber mehr unter Projektvorstellung.

PS: Fürs Gäste- WC passen aber sehr viele Toilettenpapierrollen hinhein.
 
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