Also, bevor ich meinen kleinen Senf zu der Produktions-/Qualitätsproblematik gebe, würde ich gerne 1-2 Antworten von euch direkt beantworten
@Dietrich: Wieso "getrennt"? Habe ich das versehentlich geschrieben? Konnte es eben nicht finden. Ich habe mich von der Entscheidung getrennt. Die Maschine war wie gesagt nie im Betrieb bei mir.
Du hast es auch nur indirekt richtig verstanden.
Die Elektra BEckum sind 20-30 Jahre alt. Und vermutlich alle sehr viel mehr gelaufen als eine neue Maschine bei mir in den nächsten 10 Jahren laufen würde. Denn früher haben sich vermutlich weniger Kleinhobbyheimwerker eine solche Anschaffung überlegt als heute.
Jedenfalls bedeutet das, dass die Messer vermutlich fällig sind. Dass eventuell Riemen bald zu ersetzen sind oder zumindest neu eingestellt werden müssten. Vielleicht müsste auch der Tisch neu eingestellt werden. Der Aufwand ist schwer abzusehen.
Wenn mich das 2-3h oder auch 5-10h kostet, dann wäre das OK. Aber bei Preisen von 600-800€ plus noch 1-200€ Fahrtkosten und der damit verbundenen Fahrtzeit....
Ich musste neulich die Messer eines Handhobels ausbauen und neu einbauen und einstellen. Und wenngleich es mir auch Spass macht, ist es doch auch nervig, lästig, und wenn es komplexer wird, ist das Endergebnis vielleicht trotzdem schlechter als es wäre vom Hersteller schon vorjustiert gewesen. Wie gesagt, Spekulation, weil ich keinen ADH habe.
Die Metabo kostet mich neu 650€. Keine sonstigen Kosten. Also preislich zwischen "gleichteuer" und "2-400€ günstiger". Dafür bekomme ich 3 Jahre Garantie und eine Maschine, die sich in vielen Bauteilen nicht geändert hat.
Sprich, die Beine sind die gleichen. Der Tisch ist wohl sehr ähnlich massiv. Die Messer sind die gleichen bzw. wenn ich bei einer EB tauschen müsste, wären es die gleichen wie für die Metabo. Klar kann es gut sein, dass die Gewinde in der EB besser und präziser waren. Vielleicht auch die Riemen oder der Motor etc.
Aber wie bei allem, darf man Alter nicht vergessen. Verschleiss und auch altersbedingte Probleme (Gummi wird spröde, Metall beginnt zu korrodieren etc.).
Wenn die EB also günstiger wäre oder frisch gewartet das gleiche kosten würde, dann wäre es eine echte Überlegung, wenn ihr alle sagt, dass die Qualität so viel besser ist. Aber die Maschinen werden ungewartet angeboten. Standen z.T. seit 5 Jahren in der Scheune beim Opa (ja, ich hatte einige angefragt). Das sind nicht alles top gepflegte Supermaschinen. Leider. Vor allem nicht die 230V Modelle, die ich bräuchte
Zur Chinaproblematik:
Vorweg:
Manche Maschinen sollen eben 20 Jahre mit 1000 Arbeitsstunden leben und manche 20 Jahre mit 20.000 Arbeitsstunden. Solange sie jeweils die Lebzeit des Anwenders bei gleicher Leistung/Endergebnis durchhalten stimmt die Qualität meiner Meinung nach für den jeweiligen Anwender. Das ist mein Kriterium für ein "für mich gutes/passendes Produkt".
Ich bin nicht vom Fach...zumindest nicht diesem. Aber ich denke es ist unrealistisch zu erwarten, dass Maschinen, deren Produktion keine höchste Präzision erfordert, in Deutschland produziert werden. TGS, ADH, KGS, Bohrmaschinen und co erfordern vielleicht hochwertige Komponenten, aber keine höchste Fertigungspräzision wie man sie in der Feinmechanik vielleicht benötigt. Zumindest keine in einem Maß, dass in China nicht möglich ist.
Die Einzelteile selbst großer Hersteller wird ja auch in Fernost produziert. Ob nun China oder Korea oder Japan etc. macht dabei keinen großen Unterschied. Im Highend-Entertainment-Segment ist dies ähnlich. Die hochwertigen Anlagen werden in Europa oder den USA entwickelt, aber dann mit den Bauteilen aus Fernost gefertigt. Lediglich die Bauteiltoleranzen und Auswahl wird sorgfältiger.
Ich denke also schon, dass man die Qualität von vor 20 Jahren mühelos auch in China fertigen lassen könnte. Und eben zu einem sehr viel niedrigeren Preis. Einen Mindestlohn von 8.xx€ gibt es da nämlich nicht.
Klar entscheidet man sich da auch mal gegen Gusseisen und für Alu, weil man eben Kosten sparen und die Maschinen leichter machen will. Das ist manchmal richtig und manchmal falsch. Nicht jedes Bauteil einer Maschine wird mechanisch stark belastet. Manche schon. Hier pfuschen halt einige, wie ihr schon anmerkt.
Es sei erwähnt, dass ich kein Fan davon bin, sondern nur mal neutral das betrachten will.
Wenn man nun bedenkt, dass wir hier in einem Segment <1000€ sind, dann macht es Sinn die Maschinenn möglichst günstig bei gleicher Fertigungsqualität fertigen zu lassen (-> China).
Natürlich muss die Bauteilqualität stimmen. Und deshalb muss man sie testen. Deshalb holen Menschen wie ich sich hier Rat ein
Aber Erfahrung mit der eigentlichen Maschine oder baugleichen sollte da wohl der Maßstab sein, nicht der Produktionsort.
Und schaut man dann eben mal auf Preis zu vermeintlich besseren Herstellernamen stellt sich schnell die Frage, ob sich eine Traditionsmarke o.ä. lohnt. Denn eine Absauganlage für 2000€ statt für 400€, die den gleichen Durchsatz liefert aber dafür vielleicht weniger Feinstaub abgibt.... für den Hobbyheimwerker vermutlich unsinnig und man darf nicht vergessen, dass man zum halben Preis die billige mit einem Feinpartikelfilter bestücken könnte.
Nur so als Beispiel.
Aber wie gesagt, nicht missverstehen. Ich lege wert auf Qualität. Ich akzeptiere aber auch ein Produkt, dass im Detail weniger gut ist, wenn es trotzdem langlebig und robust ist und seinen Zweck erfüllt. Wenn dafür die verbauten Rollen billig sind oder die Lackierung nur einfach statt dreifach erfolgte, oder man an mechanisch unbedeutender Stelle Plastik statt Stahl verbaut hat.... das ist dann für mich akzeptabel, wenn der Preis es rechtfertigt.