@bikemaniac
Da kann ich dir vielleicht weiterhelfen. Ich suche meine Maschinen nach ähnlichen Kriterien aus wie du. Allerdings ist mein Maschinenpark inzwischen weitgehend vollständig.
M. M. nach sind die Maschinen, die zwischen 1955 und 1975 gebaut worden sind, genau dein Beuteschema. In dieser Zeit waren die Maschinengestelle überwiegend aus Guß: also schwer und massiv; eben klassischer Maschinenbau.
Die mitunter größten Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen in dieser Zeit waren: Kölle, Bäuerle, Aldinger. Es gibt auch noch andere aus dieser Zeit, aber die drei waren mitunter die bekanntesten.
Weil du nach Normteilen fragst. Die Lager, die damals verbaut wurden, gibt es heute noch und sind übliche Standardlager. Das einzige was sich bei den Maschinen geändert hat sind die Schmiernippel. Damals waren Schmiernippel eher für Stoßfettpressen üblich. Heute verwendet man üblicherweise Kegelschmiernippel für Handhebelpressen.
Von der Philosophie ticken wir da ähnlich: Ich suche auch nach alten Gebrauchtmaschinen und revidiere sie dann. Alles was defekt ist wird repariert oder erneuert.
Hinweis: Die auf den nachfolgenden Bildern dargestellten Sicherheitseinrichtungen entsprechen nicht dem aktuellen Stand der Technik. Es wird dringed dazu geraten, Maschinen mit Sicherheitseinrichtungen nach neuestem Stand zu betreiben oder alte Maschinen entsprechend nachzurüsten!
Von Bäuerle hab ich eine Tischkreissäge von `63. Sie hat links einen Schiebeschlitten, der abgeklappt werden kann. Schnitthöhe ist knapp 160mm. Schiebeschlitten ist auf dem Bild aus Platzgründen abgeklappt.
Eine Dicke mit Hobelbreite >800 ist eher ein Exot. Das muss man ganz klar sagen. Standard bei den großen Maschinen ist üblicherweise Hobelbreite 630 mm, entweder als reine Dicke oder als ADH kombiniert.
Hier eine günstige Maschine mit Hobelbreite >800 zu finden wird schwierig. Ich habe meine Maschine ungefähr 2 Jahre lang gesucht, bis ich sie gefunden habe, damit sie in einen preislich akzeptablen Rahmen passt.
Die Hersteller von den Maschinen sind Comag, Kirchner, teilweise auch VEB (alte DDR- Maschinen) etc., oder die ganz großen: Kupfermühle.
Meine Dicke ist wahrscheinlich von Kirchner mit einer Hobelbreite 903. Auf die Maschine muss irgendwann mal auf die Auswurfklappe etwas draufgefallen sein, da dieser gebrochen ist. Kirchner hatte dort seinen Schriftzug eingegossen. Die Auswurfklappe wurde bereits vom Vorbesitzer fachmännisch repariert, allerdings ist kein Hersteller mehr identifizierbar.
Die Maschine hab ich zum Schrottpreis gekauft und generalüberholt. Sie hat aber eine Viermesser - Keilleistenwelle und das Hobelergebnis ist hervorragend. Damit der Dickentisch nicht rostet, hab ich ein Bettlacken darüber gelegt.
Wenn du hier nach Maschinen suchst, solltest du darauf achten, dass die Antriebsmotoren für Hobelwelle und Vorschub an der Maschine verbaut sind. Ich hab meine Maschine so um gebaut, dass dies der Fall ist. Ursprünglich wurde die Maschine ausschließlich stationär betrieben und die Motoren wurden auf den Boden gedübelt und mit Flachriemen angetrieben. Ich hab den Riementrieb auf Keilriemen umgebaut und die Motore an der Maschine befestigt, damit ich sie mit dem Palettenhubwagen dorthin fahren kann, wo ich sie gerade brauche.
Bei den Tischfräsen hab ich zwei fast baugleiche Aldinger, Baujahr so Ende/ Mitte der 60er. Bäuerle und Kölle sind ähnlich aufgebaut.
Allerdings hat die Aldinger noch einen sehr großen Vorteil, welche die anderen Hersteller meist nicht haben: Man kann den Frästisch kippen und die Fräse ähnlich einer Schwenkspindelfräse betreiben, nur dass eben nicht das Fräsaggregat, sondern der Tisch gekippt wird. Das hat meines Wissens in der Form nur Aldinger so gebaut. Fräsmaschinenhersteller gibt es neben Kölle und Bäuerle noch viele andere, die zu der Zeit (55 bis 80) gute Maschinen gebaut haben: z. B. Rex, Martin, Stehle etc. um nur ein paar zu nennen. Die Tischfräsen sind größtenteils sehr ähnlich aufgebaut und unterscheiden sich überwiegend am Fräsanschlag. Beim Fräsanschlag war mir wichtig, dass die Anschläge mit Gewindespindeln verstellbar sind. So kann man dieses trotz veralteter Technik sehr genau einstellen.
Für die beiden Tischfräsen hab ich noch einen Schlitten zum Zapfenschneiden. Den kann ich bei Belieben einfach vorne auf den Frästisch aufbauen. So lassen sich sehr einfach Fingerzinken herstellen, oder Zapfen schneiden. Leider hab ich gerade davon kein Bild zur Hand, kann dir aber gerne eines machen. Bei Interesse bitte PN.
Ich hoffe, ich konnte dir bei deiner Suche ein bischen helfen. Frag einfach, wenn du mehr dazu wissen willst.
Liebe Grüße Claus