Welche Maschinen sind revidierbar?

bikemaniac

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Hallo,

Ich benötige:

a) +80cm Dickenhobel
b) Tischfräse mit Schiebeschlitten für Hirnholzfräsen
c) Formatkreissäge (Grössenordning: Schiebeschlitten muss 244cm Multiplex sägen können)

alles so schwer und wertig wie möglich. Also VIEL Guss, wenig Blech und wenig Alu.

Ich überlege es mir also alte gebrauchte Maschinen zu kaufen und diese dann in Ruhe zu revidieren. Aber ich möchte Maschinen die revidierbar sind, also irgendwie aus Standardkomponenten gebaut sind. Beispiel: Ein Schiebeschlitten sollte nicht exotische Führungslager haben, aber eher etwas mit normalen Kugellager - oder was es sonst gibt.

Kann mir jemand sagen welche Maschinen, Modelle und Baujahre dafür geeignet sind?

MfG Lucas
 
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Martin45

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Da brauchst du dir nicht so viele Gedanken drum machen. Die Frage ist eher, wie alt soll/darf es sein.
60er?
70er?
80er?
90er?
Je neuer je mehr Elektrik bis hin zu Elektronik. Hexenwerke sind aber auch das nicht.
Viel Guss=alt=revidierbar. Aber wieso revidieren? Würde ich nur machen, wenn es notwendig ist. Also außer reinigen, schmieren, Riementausch, d.h. dem üblichen Kleinkram. Never touch a running system.
 

Claus P.

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@bikemaniac

Da kann ich dir vielleicht weiterhelfen. Ich suche meine Maschinen nach ähnlichen Kriterien aus wie du. Allerdings ist mein Maschinenpark inzwischen weitgehend vollständig.

M. M. nach sind die Maschinen, die zwischen 1955 und 1975 gebaut worden sind, genau dein Beuteschema. In dieser Zeit waren die Maschinengestelle überwiegend aus Guß: also schwer und massiv; eben klassischer Maschinenbau.
Die mitunter größten Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen in dieser Zeit waren: Kölle, Bäuerle, Aldinger. Es gibt auch noch andere aus dieser Zeit, aber die drei waren mitunter die bekanntesten.
Weil du nach Normteilen fragst. Die Lager, die damals verbaut wurden, gibt es heute noch und sind übliche Standardlager. Das einzige was sich bei den Maschinen geändert hat sind die Schmiernippel. Damals waren Schmiernippel eher für Stoßfettpressen üblich. Heute verwendet man üblicherweise Kegelschmiernippel für Handhebelpressen.

Von der Philosophie ticken wir da ähnlich: Ich suche auch nach alten Gebrauchtmaschinen und revidiere sie dann. Alles was defekt ist wird repariert oder erneuert.


Hinweis: Die auf den nachfolgenden Bildern dargestellten Sicherheitseinrichtungen entsprechen nicht dem aktuellen Stand der Technik. Es wird dringed dazu geraten, Maschinen mit Sicherheitseinrichtungen nach neuestem Stand zu betreiben oder alte Maschinen entsprechend nachzurüsten!


Von Bäuerle hab ich eine Tischkreissäge von `63. Sie hat links einen Schiebeschlitten, der abgeklappt werden kann. Schnitthöhe ist knapp 160mm. Schiebeschlitten ist auf dem Bild aus Platzgründen abgeklappt.
k-IMG_0741.JPG

Eine Dicke mit Hobelbreite >800 ist eher ein Exot. Das muss man ganz klar sagen. Standard bei den großen Maschinen ist üblicherweise Hobelbreite 630 mm, entweder als reine Dicke oder als ADH kombiniert.
Hier eine günstige Maschine mit Hobelbreite >800 zu finden wird schwierig. Ich habe meine Maschine ungefähr 2 Jahre lang gesucht, bis ich sie gefunden habe, damit sie in einen preislich akzeptablen Rahmen passt.
Die Hersteller von den Maschinen sind Comag, Kirchner, teilweise auch VEB (alte DDR- Maschinen) etc., oder die ganz großen: Kupfermühle.

Meine Dicke ist wahrscheinlich von Kirchner mit einer Hobelbreite 903. Auf die Maschine muss irgendwann mal auf die Auswurfklappe etwas draufgefallen sein, da dieser gebrochen ist. Kirchner hatte dort seinen Schriftzug eingegossen. Die Auswurfklappe wurde bereits vom Vorbesitzer fachmännisch repariert, allerdings ist kein Hersteller mehr identifizierbar.
Die Maschine hab ich zum Schrottpreis gekauft und generalüberholt. Sie hat aber eine Viermesser - Keilleistenwelle und das Hobelergebnis ist hervorragend. Damit der Dickentisch nicht rostet, hab ich ein Bettlacken darüber gelegt.

Wenn du hier nach Maschinen suchst, solltest du darauf achten, dass die Antriebsmotoren für Hobelwelle und Vorschub an der Maschine verbaut sind. Ich hab meine Maschine so um gebaut, dass dies der Fall ist. Ursprünglich wurde die Maschine ausschließlich stationär betrieben und die Motoren wurden auf den Boden gedübelt und mit Flachriemen angetrieben. Ich hab den Riementrieb auf Keilriemen umgebaut und die Motore an der Maschine befestigt, damit ich sie mit dem Palettenhubwagen dorthin fahren kann, wo ich sie gerade brauche.

k-IMG_0745.JPG

Bei den Tischfräsen hab ich zwei fast baugleiche Aldinger, Baujahr so Ende/ Mitte der 60er. Bäuerle und Kölle sind ähnlich aufgebaut.
Allerdings hat die Aldinger noch einen sehr großen Vorteil, welche die anderen Hersteller meist nicht haben: Man kann den Frästisch kippen und die Fräse ähnlich einer Schwenkspindelfräse betreiben, nur dass eben nicht das Fräsaggregat, sondern der Tisch gekippt wird. Das hat meines Wissens in der Form nur Aldinger so gebaut. Fräsmaschinenhersteller gibt es neben Kölle und Bäuerle noch viele andere, die zu der Zeit (55 bis 80) gute Maschinen gebaut haben: z. B. Rex, Martin, Stehle etc. um nur ein paar zu nennen. Die Tischfräsen sind größtenteils sehr ähnlich aufgebaut und unterscheiden sich überwiegend am Fräsanschlag. Beim Fräsanschlag war mir wichtig, dass die Anschläge mit Gewindespindeln verstellbar sind. So kann man dieses trotz veralteter Technik sehr genau einstellen.

Für die beiden Tischfräsen hab ich noch einen Schlitten zum Zapfenschneiden. Den kann ich bei Belieben einfach vorne auf den Frästisch aufbauen. So lassen sich sehr einfach Fingerzinken herstellen, oder Zapfen schneiden. Leider hab ich gerade davon kein Bild zur Hand, kann dir aber gerne eines machen. Bei Interesse bitte PN.


k-IMG_0738.JPG k-IMG_0742.JPG

Ich hoffe, ich konnte dir bei deiner Suche ein bischen helfen. Frag einfach, wenn du mehr dazu wissen willst.

Liebe Grüße Claus
 

Martin45

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Bei den Sägen wäre noch Martin zu nennen.
Hobel/Fräsen auch von Hofmann.
Bei den Fräsen gab es etliche Hersteller. Schröder usw. haben auch sehr gute Maschinen gebaut.
 

isso

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Klar muss sein, dass du Bock auf Maschinenschrauben hast.

Revidieren ist jetzt auch immer irgendwie nicht ganz so unaufwendig.
Ist es das Ziel sich mit der Materie Maschinen zu befassen oder willst du Maschinen benutzen?

Wenn du mit so alten Schätzchen anfängst, dann ist deine Zeit erstmal weg. Das dauert immer länger als man denkt.

Geben tut es das alles wie Sand am Meer, das hat halt den Grund, dass sowas nicht mehr oft genutzt wird.

80cm Dickenhobel ist etwas spezieller, wenn der wirklich so breit sein muss, würde ich damit anfangen. Weil am schwersten zu bekommen.
 

VolkerDK

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Hallo! Sondiere doch einfach mal den Markt, in Kleinanzeigen und bei Maschinensucher.
Tosvitavi sind russische Fabrikate, davon sind regelmaessig 80er Dickenhobel drin.
Das Problem bei 80er Hobeln: Die Motoren sind meist 11kW oder so, brauchen also einen 25A Anschluss.
Alles ueber 63cm wird exponential teuer, 70er Hobel gibt es noch ein paar. Kamro ist auch eine Marke, die sowas gebaut hat.
80er Streifenmesser in einer 4 Messerwelle...sowas schleifen und Einstellen etc....geht und ging alles, aber kein Spaziergang.

Das alle alten Maschinen revidierbar sind stimmt schon, allerdings Bedarf es dabei einer "richtigen" Werkstatt, zum Beispiel mit 1t Deckenkran, damit man auch mal was anheben und umdrehen kann etc. Dazu dann eben alles was ein Metaller so macht, insbesondere Ausbuchsen etc., wiederherstellen von verschlissenen Laufbahnen usw.
Kann ein schoenes Hobby sein, wirtschaftlich ist es nicht.
 

Claus P.

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Dazu dann eben alles was ein Metaller so macht, insbesondere Ausbuchsen etc., wiederherstellen von verschlissenen Laufbahnen usw.
Kann ein schoenes Hobby sein, wirtschaftlich ist es nicht.
Hallo Volker,

verschlissene Laufbahnen zu reparieren bedarf eines gewissen Maschinenparks: Fräsen, Flachschleifmaschine oder bei Rundführungen eine Drehmaschine.

Kannst du bitte begründen, warum das nicht wirtschaftlich ist.

Die pauschale Ansicht teile ich so nicht. Ich würde es eher so formulieren: Wenn man maschinell für die Metallbearbeitung nicht entsprechend ausgerüstet ist und Teile von einer Firma anfertigen lassen muss, kann es teuer werden, sodass eine Reparatur oft nicht lohnt.

Es hängt m. M. eben sehr davon ab, ob man Zugang zu Metallbearbeitungsmaschinen hat um Teile selbst fertigen zu können. Wenn das der Fall ist, kann eine Reparatur sehr wohl eine lohneswerte Alternative sein. Meine Erfahrung ist, dass Führungen von Holzbearbeitungsmaschinen eher selten ausschlagen. Wenn dann ist das eher bei TKS und FKS der Fall, wenn der Schiebeschlitten oft hin- und herbewegt wird. Bei Holzbearbeitungsmaschinen sind normalerweise die Führungen nur verharzt und deshalb schwergängig, aber selten verschlissen.
Was häufiger vorkommt ist, dass Wälzlager getauscht werden müssen, da sie entweder zu viel Spiel bekommen und laut werden oder einfach das Fett in den Lagern so verharzt ist, dass man nur noch schwer neues nachdrücken kann. In den 50er/ 60er Jahren wurde ja noch überwiegend mit Staufferfett geschmiert, welches bekanntlich sehr steif ist.

Das einzige was mir in den Sinn kommt und wo man aufpassen muß sind Gußteile. Und auch hier muß man unterscheiden. Wenn am Maschinengehäuse der Guß gerissen ist, dann wird eine Reparatur schwierig bis unmöglich. Guß kann man zwar auch (bedingt) Schweißen, aber dazu braucht man viel Erfahrung und beim E- Handschweißen die richtigen Elektroden. Beim Gußschweißen bauen sich, wenn man es nicht beherrscht, so große Eigenspannungen auf, dass sofort neben der Schweißnaht wieder Risse entstehen. Das gilt insbesondere bei großen Rissen und dicken Materialstärken.
Kleine Gußteile kann man auch aus Stahl nachbauen. Die Teile sehen dann zwar etwas anders aus, erfüllen aber dieselbe Funktion.

Genau so einen Fall hatte ich bei der oben abgebildeten TKS. Die TKS hab ich zum Schrottpreis sehr günstig gekauft. Eigentlich hat der Maschine nichts gefehlt. Das einzige Problem war, dass die Halterung aus Guß für den Spaltkeil gebrochen war. Diese wurde mehrfach nicht fachgerecht geschweißt und ist immer wieder gebrochen. Eine so große Säge ohne Spaltkeil zu betreiben ist kein Spaß, und der Kickback kann richtig gefährlich werden. Deshalb hat der Vorbesitzer sie abgegeben und explizit auf den Mangel hingewiesen, da der Betrieb einfach zu gefährlich war.
Für mich war das ein Glücksfall. Ich hab die Säge zerlegt, die Halterung aus Stahl nachgebaut, seitdem läuft die Säge wie ein Glöckchen.
Aber wie schon geschrieben, braucht man dazu Maschinen. In dem Fall: Metallfräse, Schneidbrenner, Drehmaschine, Bohrmaschine.

Gleiches bei meiner großen Bandsäge Bäuerle BS 80. Bei ihr war die Antriebswelle um über 1mm am Radius eingelaufen, weil sich ein Lager gefressen hatte und der Innenring auf der Welle gelaufen ist.
Ich hab die Welle ausgebaut, den Lagersitz aufgeschweißt und abgedreht, bis die Passung wieder gepasst hat. Das entscheidende bei so alten Maschinen ist, dass man sich zu helfen weiß und maschinell gut ausgestattet ist. Dann bekommt man fast jedes Problem in Griff.
Das gute an so alten Maschinen ist: Elektronik gibts keine, nur Elektrik und die ist sehr einfach aufgebaut. Mechanisch kann man nahezu jedes Problem lösen.
 
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wasmachen

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HinternDiwan
...und dann sollte man bevor man die Holzmaschinen kauft einfach mal n paar fette Metallbearbeitungsmaschinen kaufen, die nicht unbedingt der Revision bedürfen....
Dass man da auch vll grob wissen sollte was man tut, erwähne ich der Vollständigkeit halber.
Manch einer könnte unter 'Revision' n Topf Farbe und n bissl Fett verstehen :emoji_thinking: :emoji_innocent:
 

Kerstenk

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80cm Dickenhobel ist etwas spezieller, wenn der wirklich so breit sein muss, würde ich damit anfangen. Weil am schwersten zu bekommen.
Die Frage ist, für was braucht man +80cm. Wir hatten mal so eine (was so kein Spaß an so einem Brummer macht, sind kleine dünne Leisten und der Lärm eines Hubschraubers), nachdem sie verschlissen war, gab es eine 60cm, heute habe ich nur noch 41 und die reichen auch. Ich würde mir eher überlegen, wie man diese Breite umgehen kann, also wie man die Aufgabe anders erledigen kann, im Privatbereich vielleicht eine Langbandschleifmaschine. Tischplatten aus zwei bis drei Teilen, verleimen und dann schleifen.
 

Hoosier

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80 cm für Türen, oder? Mehr fällt mir da jetzt nicht ein. Für Tische wird es knapp, und wenn man nicht auf 1x hobeln kann kommt man auch mit einem 60er oder 40er Hobel aus.

Zur Revision sage ich nur so viel: Alles ist mit (gewissem Aufwand) machbar - aber hier kann der Eindruck entstehen, dass, weil keine Elektronik verbaut, alles super easy zum reparieren wäre. Ist es m.E. nicht. Es setzt einen Maschinenpark voraus UND das entsprechende Know-How. Wer schon mal versucht hat, nur ein Lager von einer 40er Welle mit "Hausmitteln" abzuziehen, weiß wovon ich spreche. Zum Abdrehen von Stehl-Wellen (Beispiel oben) braucht es eine gescheite Drehbank, kein 400 mm Spitzenweitenmodell von HBM. Usw. Was @Claus P. hier beschreibt, mag einfach klingen, ist es aber bei Weitem nicht. Dafür hat er meinen Respekt, aber er vergisst auch auf die notwendige Kenntnisse und Erfahrungen hinzuweisen....

Viel Erfolg und gutes Gelingen!
 

Claus P.

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Die Frage ist, für was braucht man +80cm.
... richtig, genau das ist genau der springende Punkt. Ich nutze meine 90er Dicke auch eher selten, da ich ja noch meine 63er ADH habe und die im Normalfall vollkommen ausreichend ist.
Aber zu mir kommen sehr viele Leute, die wissen, dass ich so eine große Maschine habe.
Die meisten wollen Bohlen mit Naturkanten verarbeiten, weil es eben gerade modern ist. Bei einem Tisch mit Naturkanten bist du sehr schnell mit einer 63er am Ende, wenn die Bohle nicht getrennt werden soll.

Ein Freund von mir hat einen Schreibtisch für seinen Sohn aus Eiche mit Baumkante gebaut. Da war die 90er Dicke gerade so an der Grenze. 5cm breiter und ich hätte die Bohle nicht durch die 90er Dicke bekommen.

Im Normalfall reicht ein kleinerer Hobel auch, man kann ja leimen und anschließend schleifen.

Wozu ich auch die große Maschine sehr gerne nutze: Dickenhobeln von mehreren m³ Bretter oder Bohlen. Z. B. Fußbodenbretter, Verschalungen,...
Durch die große Breite kann man gleichzeitig mehrere Bretter durch die Dicke schieben. So geht das Hobeln recht flott.
In dem Fall reicht eine kleine Dicke auch, es dauert eben etwas länger.

Ich bin da voll deiner Meinung. Es ist immer die Frage, für was ich die Maschine später nutzen möchte. Aber eines ist auch klar: haben ist besser als brauchen. Ich kann nur von mir ausgehen. Wenn die Maschine vorhanden ist, wird sie auch benutzt, da sich einfach bestimmte Tätigkeiten schneller erledigen lassen.
 

Claus P.

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Zum Abdrehen von Stehl-Wellen (Beispiel oben) braucht es eine gescheite Drehbank, kein 400 mm Spitzenweitenmodell von HBM. Usw. Was @Claus P. hier beschreibt, mag einfach klingen, ist es aber bei Weitem nicht. Dafür hat er meinen Respekt, aber er vergisst auch auf die notwendige Kenntnisse und Erfahrungen hinzuweisen....
Absolut richtig. Wenn man Metallarbeiten in so umfassenden Stil machen möchte, braucht man das know- how und die Ausstattung, sonst kommt man sehr schnell an Grenzen, das unterschreibe ich sofort.
Ich gehe eben sehr oft bei den beschriebenen Problemen von mir aus, weil ich gelernter Metaller bin. In meiner Metallwerkstatt habe ich sehr viele Möglichkeiten um anspruchsvollere Probleme sehr einfach lösen zu können. Wer das nicht hat landet schnell vor unlösbaren Aufgaben und ist frustriert.

Deswegen ist es gut, dass du nochmals darauf hinweist, damit sich andere Personen, die die Möglichkeiten nicht haben nicht in irgendeine Sackgasse begeben und dort nicht mehr rauskommen.
 

Kerstenk

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Aber zu mir kommen sehr viele Leute, die wissen, dass ich so eine große Maschine habe.
Die meisten wollen Bohlen mit Naturkanten verarbeiten, weil es eben gerade modern ist. Bei einem Tisch mit Naturkanten bist du sehr schnell mit einer 63er am Ende, wenn die Bohle nicht getrennt werden soll.
Dazu fällt mir ein, wie ich früher noch einen VW Bus hatte, also mit Sitzen, kamen auch viele, kann ich mal haben... auf den folgte der Soziale abstieg, so hat einer der leih mir mal gesagt, ein Polo den niemand leihen wollte, habe ich 20 Jahre gefahren, die Tonnen die ich damit bewegt habe (+ Anhänger) müssen andere erst mal transportieren. :emoji_slight_smile:

Ja Naturkante ist ein Argument, aber nur wenn es um Mengen an Platten geht, mal ein-zwei-drei Tische, Oberfräse mit ein paar Brettern tut es auch, fast schon besser, denn zur 80cm Hobelmaschine gehört auch eine solche Abrichte, die Oberfräse kann beides.

Ich bin da voll deiner Meinung. Es ist immer die Frage, für was ich die Maschine später nutzen möchte. Aber eines ist auch klar: haben ist besser als brauchen. Ich kann nur von mir ausgehen. Wenn die Maschine vorhanden ist, wird sie auch benutzt, da sich einfach bestimmte Tätigkeiten schneller erledigen lassen.
in einer +80cm mal eben ein paar kleine Leisten, 8x8mm Weichholz, schön ist was anderes. Der Kollege mit dem ich 20 Jahre zusammen das Gebäude geteilt habe, hatte eine 63er, aber genau mit sowas kam er dann zu mir und meiner 30cm Frommia, der Grund, die Andruckwalze vorne hat Macken reingedrückt, die nicht nicht weggegangen sind, weil er wenig abnehmen musste :emoji_slight_smile:

Wer so eine breite Maschine hat, braucht auch noch was Kleines. Würde mir also erst mal was Kleines zulegen und dann sehen, ob die nicht doch reicht.
 

brubu

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in einer +80cm mal eben ein paar kleine Leisten, 8x8mm Weichholz, schön ist was anderes. Der Kollege mit dem ich 20 Jahre zusammen das Gebäude geteilt habe, hatte eine 63er, aber genau mit sowas kam er dann zu mir und meiner 30cm Frommia, der Grund, die Andruckwalze vorne hat Macken reingedrückt, die nicht nicht weggegangen sind, weil er wenig abnehmen musste :emoji_slight_smile:
Hallo
Richtig gut konstruierte Maschinen haben an Vorschubwalzen und Druckbalken einen im Betrieb verstellbaren Druck. Aber bei einer breiten Maschine könnte der minimale Druck bzw. das Gewicht von Walzen und Druckbalken schon zu hoch sein.
Ob es noch Maschinen mit verstellbarem Druck gibt weiss ich nicht. Ich kenne dies nur von alten Schelling.
Gruss brubu
 

isso

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Das ist aber auch sehr unterschiedlich ob Hobby oder Gewerbe.

Der eine freut sich helfen zu können, der andere freut sich, wenn einfach alles läuft und niemand stört.

Ich habe unsere Anhänger immer so schmal gekauft, dass kein Auto drauf passt :emoji_wink:
 

Claus P.

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in einer +80cm mal eben ein paar kleine Leisten, 8x8mm Weichholz, schön ist was anderes. Der Kollege mit dem ich 20 Jahre zusammen das Gebäude geteilt habe, hatte eine 63er, aber genau mit sowas kam er dann zu mir und meiner 30cm Frommia, der Grund, die Andruckwalze vorne hat Macken reingedrückt, die nicht nicht weggegangen sind, weil er wenig abnehmen musste :emoji_slight_smile:

Wer so eine breite Maschine hat, braucht auch noch was Kleines. Würde mir also erst mal was Kleines zulegen und dann sehen, ob die nicht doch reicht.
+1

Das macht keinen Sinn. Da stimme ich dir zu. Das ist ungefähr so, also ob du mit einem 10 kg Schlegel einen Nagel für ein Bild in die Wand schlagen willst.
Die großen Dicken sind einfach auch für große Teile prädestiniert und da können sie die Vorteile voll ausspielen. Schmale Leisten und kleine Teile sind für so große Brummer nichts. In dem Fall sind kleinere Maschinen wesentlich besser. u

Den Ansatz: Erste kleinere Maschine kaufen und wenn die nicht mehr reicht, dann eine größere halte ich auch für sehr sinnvoll. So hab ich das auch gemacht.

Bei mir ist die Aufteilung ungefähr so:

90% hoble ich mit der 63er ADH
10% wird mit der 90er Dicke gehobelt.

Eine Abrichte mit einer 90er Breite hab ich noch nicht gesehen. Ich hab sie auch noch nicht vermisst, muß ich gestehen. Bei so großen Dicken ist ja auch der Dickentisch entsprechend groß. Die meisten Unebenheiten kann man ganz gut raushobeln, das geht schon.
Was ein Problem ist, sind geschüsselte Bretter. Die Andruckrollen haben ja entsprechend große Federn. Die drücken so ein Brett von 30 bis 40mm Dicke über eine Breite von 80 cm locker um 0,5 bis 1 cm nach unten, wenn man den Anpressdruck nicht zurück nimmt.

!!Achtung nicht zur Nachahmung geeignet. Das was ich da schreibe ist gefährlich und entspricht nicht den Regeln der Sicherheit!!!

In diesem Fall gehe ich erst auf die 63er Abrichte und hoble halbwegs plan. Wenn außen ein Rand stehen bleibt, der nicht sauber wird, spielt das keine große Rolle. Wichtig ist hauptsächlich dass, der Mittelteil von der Bohle eben ist.
Den rest macht dann die 90er Dicke beim Aushobeln. So bekommt man auch größere Bohlen absolut eben und gerade.
 
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