Welche Oberfräse und welcher Frästisch

Alwa

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Da ja das Thema wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist, möchte ich kurz mal zeigen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Nachdem ich mich lange informiert habe, baue ich nun einen Tisch ähnlich einer CNC-Fräse. Haltet mich nicht für verrückt, aber es macht Spaß, ist nur ungemein zeitintensiv. Statt der Motoren kommen Handkurbeln dran. Zwei Achsen habe ich bereits im groben fertig. Da ich von Metallverarbeitung wenig Ahnung habe, war es nicht ganz einfach, die Teile bis auf 0,05 genau hinzubekommen, aber es hat dann doch funktioniert. Ich hatte noch von meinem Vater einen Kasten Handreibahlen, Metallbohrern usw. übrig. Natürlich habe ich auch Einiges vergeigt. Hier ein Bild der Achse, an welcher dann mal die Fräse dran kommt.

1280_3933386339343630.jpg


Die Alu-Blöcke bekomme ich recht günstig von einem Trödel-Händler. Die sind 25mm stark. Gesägt habe ich die (bitte um Gnade) mit meiner Festool und einem Kaindl-Allzweckblatt. Erstaunlich, dass das tatsächlich geht. Die Lagerböcke für die Wellen und die eigentlichen Führungen sind aus 25 x 40 x 135mm starken Blöcken, sollten also halten. Die Wellen sind je nach Führung 16mm und 20mm stark. Nur das Abdrehen der Spindeln musste ich einer Dreherei überlassen. Macht Laune, das Ganze...:emoji_slight_smile:
 

Oldie

ww-buche
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Na jetzt bin ich aber schon gespannt, wie's weitergeht! Ich habe nach 10 Jahren Provisorium auch endlich meinen Werksattumbau in Angriff genommen; auch der Frästisch wurde vollkommen neu konstruiert. Ich arbeite mit Maschinenbauprofilen; die Höhenverstellung erfolgt bei mir durch ein umgebautes Bohrmobil (eine Art Oberfräsenhalter), bei Bedarf auch "elektrisch" per Akkuschrauber. Die Werkstückführung wird mit oben genannten Maschinenbauprofilen erledigt. Das ist sehr stabil und funktioniert super.
Im Moment baue ich an einer kleinen Erweiterung, um den Tisch auch für die Stichsäge nutzen zu können (mit Sägeblattführung).
Trotzdem bin ich natürlich gespannt, was du da konstruierst, schließlich kann man immer dazulernen :emoji_wink:
 

raziausdud

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Hallo,

für alle nachfolgenden, die sich später hier mal per Such-Funktion schlaumachen wollen, möchte ich hier auch meine einfache Version des Eigenbau-Frästisches für eine Oberfräse beisteuern, die sicher nicht so perfekt ist wie die zuletzt gezeigte Methode, aber für viele Hobby-Holzwürmer sicher völlig ausreichend ist und vor allem keinen Millimeter Frästiefe verschenkt.

Weiter oben hat das schon jemand wenn ich es recht verstanden habe so ähnlich gelöst:

Exakten Ausschnitt der Grundplatte des Fräsers aus der Tischplatte aussägen. Oberfräse anschließend kopfüber mit den Führungsstangen für den Seitenanschlag in diesen Ausschnitt hängen. Die Führungsstangen anzeichnen und so tief ausfräsen (man hat ja jetzt eine Oberfräse...:emoji_wink: ), dass die Grundplatte danach genau mit der Oberfläche der Platte abschließt. Fertig! Nein, fast fertig: ein verschraubter und verstellbarer Führungsanschlag drückt die Grundplatte der Fräse und die Führungsschienen fest in die Aussparung, so dass da nichts mehr wackeln kann,

siehe Foto (die Führung ist rechts gelöst, um alles zu zeigen).

Grüße
Rainer
 

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karlweber

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... und vor allem keinen Millimeter Frästiefe verschenkt...

Exakten Ausschnitt der Grundplatte des Fräsers aus der Tischplatte aussägen. Oberfräse anschließend kopfüber mit den Führungsstangen für den Seitenanschlag in diesen Ausschnitt hängen. Die Führungsstangen anzeichnen und so tief ausfräsen (man hat ja jetzt eine Oberfräse...:emoji_wink: ), dass die Grundplatte danach genau mit der Oberfläche der Platte abschließt.

die Idee finde ich gut!

Ich selbst besitze keine OF, deshalb rein aus Interesse: Sind die Führungsstangen stabil genug?


Fertig! Nein, fast fertig: ein verschraubter und verstellbarer Führungsanschlag drückt die Grundplatte der Fräse und die Führungsschienen fest in die Aussparung, so dass da nichts mehr wackeln kann,

Was machst du, wenn du mal etwas größeres mit dem Frästisch bearbeiten möchtest, oder nutzt du die Fräse dann als Oberfräse (also nicht hängend, sondern stehend und geführt)?

Gruß Karl
 

Oldie

ww-buche
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Ich bin in meiner Version noch weitergegangen. Ausgangspunkt ist eine Betoplanplatte (eigentlich zwei mit 12 bzw. 18mm), die von dem schon erwähnten Maschinenbauprofil eingerahmt ist. Das Unterteil des Bohrmobils habe ich entfernt und die beiden Führungsstangen mit versenkten Schrauben von oben befestigt. Dazwischen ist die Öffnung für den Fräser. Damit der Maschinenträger leicht auf den beiden Führungen läuft, muss natürlich genau gebohrt werden. Mittels einer versenkten Imbusschraube, die unten mit einer Gewindestange verlängert wurde, kann der Maschinenhalter von oben leicht mit einem Schlüssel -oder bei längerem Verstellweg eben mit dem Akkuschrauber - justiert werden. Der Anschlag ist in den Maschinenbauprofilen verschiebbar. Ich hoffe, man kann alles auf der Zeichnung einigermasen erkennen. Was auf dem Bild nicht mehr zu sehen ist, das ist ein weiteres Maschinenbauprofil oben quer, auf dem der Niederhalter befestigt wird.
 

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raziausdud

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@ Karl:
zu Deinen beiden Fragen:
a) ich finde die Führungsstangen stabil genug. Und selbst wenn sie kürzer wären, sie liegen ja in der Oberfräse voll in der Schienenführung und müssen daher in den ersten Zentimeter der Nuten in der Tischplatte voll aufliegen. Ein ev. Aufbiegen an den Enden habe ich noch nicht beobachtet.
b) ich habe die Oberfräse selbst erst seit kurzem: die Abbildung zeigt nur meine Probe-Anordnung mit einer alten Spanplatte, die gut funktioniert, die Platte mit zwei gleichlange Querhölzern an der Unterseite wird einfach in meine klappbare Werkbank eingespannt, da komme ich auch ganz gut an die Fräser-Achse zum Fräser-Wechseln. Später wird es die gleiche Konstruktion am hinteren Ende einer großen Arbeitsplatte geben, so dass ich auch größere Werkstücke am Frästisch bearbeiten kann. Natürlich ist immer noch die Möglichkeit da, die Oberfräse als frei geführte Oberfräse zu benutzen.

Grüße
Rainer
 

Oldie

ww-buche
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Mittlerweile habe ich auch noch die Stichsäge in die Platte integriert. Für sie kann ein Arm mit Kugellager-Sägeblattführung angebracht werden. Auch das funktioniert top! Jetzt kommt noch der Hobel dran; der wird an dem Querprofil angebracht und wird somit zum Dickenhobel. Na ja, ich hab eben wenig Platz und den muss ich ausnutzen so gut es geht :emoji_wink:
 

Oldie

ww-buche
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Kleiner Nachtrag: Hier die Zeichnung des Ganzen, Fotos hab ich noch nicht. Der braune Querstrich oben ist der Führungsanschlag der Fräse, ganz nach hinten geschoben. Die Stichsäge ist selbstverständlich ausgebaut, wenn sie nicht gebraucht wird; nur der Fuß ist fest eingebaut. Zwei eingelassene Stahllineale dienen der parallelen Führung des Anschlags.
Also diese Maschinenbauprofile kann ich nur empfehlen!
 

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Oldie

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So, jetzt gibts auch noch ein Foto! Die kurzen senkrechten Profile werden nach vorn verschoben, bis der Anschlag zum Fräsen passt. Am Querprofil über der Führung wird noch der Niederhalter befestigt bzw. der Elektrohobel, wenn das Ganze als Dickenhobel eingesetzt wird (dazu wird natürlich die Fräse abgesenkt). Damit der Anschlag auch parallel zur Wand geführt werden kann, sind links und rechts Metall-Lineale eingelassen. Vorne sieht man auch die Bodenplatte der Stichsäge, die gerade demontiert ist. Der Führungsarm für die Stichsäge kommt hinten an das höhere senkrechte Profil, wobei vorher natürlich die Führung entfernt werden muss. Dieser Führungsarm kann natürlich auch noch andere Zwecke erfüllen, da er auf ca. 40 cm Höhe hochgeschoben werden kann. Dann gibts vorne auch noch eine Stütze.
Bei Fragen fragen!
 

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david.mihola

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hallo,

ich denke zur zeit auch gerade über die anschaffung einer oberfräse nach. kosten sollte sie bis maximal 200€ und abgesehen von der allgemeinen qualität wäre mir eben noch wichtig, dass sie sich einigermaßen gut für den einbau in einen frästisch eignet.

dazu also meine fragen:
- gibt es so etwas eigentlich in europa auch: Tool Test: Routers for Router Tables
gerade die möglichkeit, die eintauchtiefe von oben, und ohne die maschine auszubauen, einzustellen, scheint mir sehr attraktiv.
- welche oberfräse in der genannten preisklasse könntet ihr empfehlen?
- was ist denn von der Bosch POF 1300 ACE zu halten? von den in den baumärkten erhältlichen fräsen kam sie mir am vertrauenswürdigsten vor (wenn auch die höhenverstellung z. B. bei der makita deutlich flüssiger ging und nicht "hakte").
- oder gibt es so etwas, oder etwas vergleichbares bei uns: http://www.boschtools.com/tools/tools-detail.htm?H=175983&G=54660&I=59732
das ding von bosch scheint ja in europa nicht vertrieben zu werden...

ich wäre jedenfalls dankbar für alle tips - ich hab mir zwar schon etliche thread hier zu diesem thema durchgesehen, aber so ganz schlau bin ich immer noch nicht...

lg, david
 

Mister G

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hallo,

- oder gibt es so etwas, oder etwas vergleichbares bei uns: http://www.boschtools.com/tools/tools-detail.htm?H=175983&G=54660&I=59732
das ding von bosch scheint ja in europa nicht vertrieben zu werden...

Das sieht von der Maschinenaufnahme sehr nach einem Zubehörteil für die neue Bosch GMF1400CE aus. Vielleicht ist es eine Frage der Zeit, wann das Teil auch in Deutschland angeboten wird. Dein Preislimit dürfte damit aber locker gesprengt werden. Allein die Fräse mit den beiden Fräskörben kostet knapp 500 Euro.
 

david.mihola

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hallo,

ja, so etwas in der art hatte ich befürchtet. danke jedenfalls für die antwort!

hat irgendjemand erfahrungen mit der bosch POF 1300 ACE?

lg, david
 

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Hallo,

habe auch die Selbstbauvariante gewählt. Als Tischplatte habe ich eine
12mm Siebdruckplatte genommen und mit 22mm MDF verleimt, dazu Buche als
'Umleimer' - sieht erst noch schick aus:emoji_wink:
So sind auch die Ausschnitte einfach machbar. Das ganze ist schön stabil geworden und funktioniert toll!

Die Spannzange der Oberfräse ohne jegliche Anschläge lässt sich bis über den Frästisch hinaus 'senken' (resp. heben)

Ich habe mir auch selbst eine mechanische Höhenverstellung
gebaut, welche die Frästiefe zehntel-genau einstellen lässt.
Falls Du willst, stelle ich mal ein Bild rein.

Gruss,
Matthias


stell
mal ein Bild rein.
 

Hans-Klein

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Thema Oberfräse

Nicht zu vergessen die Großen Fräsen von Scheer. Allerdings Kriegt man bei den Preisen feuchte Augen.
Etwas billigere Varianten wären vielleicht noch DeWALT und Bosch (blau) auch die haben Fräsen in der 2000W-Klasse im Angebot.
Einen Frästisch habe ich mir auch selbst gebaut. Bilder davon gibt es im angehängten Link.
Re: Arbeits- und Frästisch fertig-Fortsetzung *MIT BILD*

Hallo Georg, bin neu in diesem Forum u. auch in Sachen Holzbearbeitung ein Neuling, auser ein paar Schubladen u. einem Hängeschrank noch nicht so aktiv gewesen.
Deshalb gefällt mir auch dein Link zu dieser Seite mit den T-Nut Schienen, da ich wie viele andere auch im Begrif bin mir einen Oberfräsentisch zu bauen!
Ich habe ehrlich geagt von einer Deutschen Firma so etwas noch nicht gefunden.
Werde weiter nach verschiedenen Ausführungen zum selbst bau eines Multitisches Ausschau halten, den geplant habe ich das eine Wechselvorrichtung zwischen kleiner Tischkreissäge u. Oberfräse zum Einsatz kommen soll. Hast Du als Profi hier evtl. einen Rat?

Mit freundlichen Grüßen Hans
 
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