Hi Elmar,
kann ja leider nur vom Bild her etwas dazu äussern. Ich sehe einen wunderschönen Hund mit
traurigen oder vlt. besser besorgten Augen - das zu ändern ist schließlich deine Sache.
Seit fast 20 Jahren haben uns immer Hunde (Hündinnen) begleitet und zwar
ausschließlich aus dem Tierschutz.
Die erste, Stella, Hovawart war von einem Halter abgegeben worden, der mit ihr nicht
mehr zurecht kam und er (vermutlich Drogenszene) auch kaum noch Zeit für sie hatte.
Eigentlich hätte man uns den Hund gar nicht geben dürfen - sie war genaugenommen
ein Fall für "sehr erfahrene Hundehalter". Die Erfahrungen haben wir dann gemacht und
daraus gelernt - mit Hilfe eines sehr guten Hundetrainers.
Die Nachfolgerin Lupa, DSH-Husky-Mix aus Italien war ein Traum von Hund, wir mussten sie
nur noch bezüglich Ihres Jagdtriebes etwas erziehen.
Der richtige Problemfall ist allerdings unsere Gianna, sie war neun Monate alt als sie vor fast
8 Jahren zu uns kam - geboren in der Tötungsstation in Brasov, dann noch mehrere Monate
im örtlichen Tierheim. Sie kannte überhaupt nichts hatte aber dafür vor fast allem Angst -
besonders vor Männern, mich eingeschlossen.
In den ersten Monaten war ausgehen nur mit meiner Frau oder unserer Tochter möglich, danach
dauerte es weit über ein Jahr bis ich ihr alleine Halsband und Brustgeschirr anlegen konnte.
Den Hundetrainer von Stella zu konsultieren ging leider nicht, da 3/4 Stunden Fahrzeit
Gianna total überfordert hätten - beim Autofahren gings nach ein paar Kilometern schon mit
Erbrechen los.
Wir haben seither eine Trainerin mit Hundeplatz in der Nähe, Gianna liebt diese abgöttisch.
Trotz gewisser Hundeerfahrung habe ich bei diesem Hund komplett umdenken müssen,
Leinenruck, Lautstärke und aufkommender Zorn sind da vollkommen kontraproduktiv,
gefragt sind Geduld, Verständnis und ganz viel Zuneigung. Das Schwierige ist ja dem Hund
Grundregeln beizubringen die dieser vor lauter Angst manchmal gar nicht erfüllen kann.
Nach mehrjähriger! (Ausnahmefall weil sie toll mit den Kleinen umgegangen ist) Teilnahme
an der Welpen und Junghundspielstunde und danach an unserer Social Walk Gruppe
ist Gianna ein ganz "normaler" Hund geworden, wir machen einmal im Monat dazu noch
Mantrailing (das Suchen nach Gegenständen macht sie eher beiläufig - die Labradors und
Retriever sind da ganz anders). Agility hat sie auch eine Zeitlang gemacht - bis wir
mitbekommen haben dass sie mehr Interesse am Schnuppern hat als an langweiligen
Übungen (wohl ihre Sicht der Dinge).
Sehr gelegentlich verfällt sie unterwegs in eine Art Schockstarre - nenne ich mal so
weil mir keine bessere Beschreibung einfällt. Das kommt meist dann, wenn wir unterwegs
nach dem Laufen noch irgendwo zum Kaffee einkehren. Beim Aufbrechen steht sie manchmal
minutenlang nur starr da. Ich vermute das dies Spätfolgen ihres Traumas sind - am besten
hilft mir dann sie an meiner Hand schnüffeln zu lassen und zu warten bis sie wieder im Hier
und Jetzt ist. Dabei ist natürlich unendliche Geduld gefragt, auch mit den Kommentaren der in
der Nähe sitzenden Zeitgenossen die entweder keinen Hund haben oder wenn dann keinen den
man in eine Gaststätte mitnehmen könnte dafür aber mit enormem Fachwissen ausgestattet sind ...
Zusammengenommen ist das ein sehr, sehr langer Prozeß bei dem ich sehr viel Geduld und
Verständnis investiere, manches bei der Erziehung der anderen Hunde gelernte nicht oder nur
verändert anwenden kann und laufend dazulerne. Dazu einer der hoffentlich noch sehr sehr
lange andauern wird.
Erhalten haben wir die tiefe Zuneigung und Bindung eines "Charakterhundes". Das ist es wert.
gruss mike
kann ja leider nur vom Bild her etwas dazu äussern. Ich sehe einen wunderschönen Hund mit
traurigen oder vlt. besser besorgten Augen - das zu ändern ist schließlich deine Sache.
Seit fast 20 Jahren haben uns immer Hunde (Hündinnen) begleitet und zwar
ausschließlich aus dem Tierschutz.
Die erste, Stella, Hovawart war von einem Halter abgegeben worden, der mit ihr nicht
mehr zurecht kam und er (vermutlich Drogenszene) auch kaum noch Zeit für sie hatte.
Eigentlich hätte man uns den Hund gar nicht geben dürfen - sie war genaugenommen
ein Fall für "sehr erfahrene Hundehalter". Die Erfahrungen haben wir dann gemacht und
daraus gelernt - mit Hilfe eines sehr guten Hundetrainers.
Die Nachfolgerin Lupa, DSH-Husky-Mix aus Italien war ein Traum von Hund, wir mussten sie
nur noch bezüglich Ihres Jagdtriebes etwas erziehen.
Der richtige Problemfall ist allerdings unsere Gianna, sie war neun Monate alt als sie vor fast
8 Jahren zu uns kam - geboren in der Tötungsstation in Brasov, dann noch mehrere Monate
im örtlichen Tierheim. Sie kannte überhaupt nichts hatte aber dafür vor fast allem Angst -
besonders vor Männern, mich eingeschlossen.
In den ersten Monaten war ausgehen nur mit meiner Frau oder unserer Tochter möglich, danach
dauerte es weit über ein Jahr bis ich ihr alleine Halsband und Brustgeschirr anlegen konnte.
Den Hundetrainer von Stella zu konsultieren ging leider nicht, da 3/4 Stunden Fahrzeit
Gianna total überfordert hätten - beim Autofahren gings nach ein paar Kilometern schon mit
Erbrechen los.
Wir haben seither eine Trainerin mit Hundeplatz in der Nähe, Gianna liebt diese abgöttisch.
Trotz gewisser Hundeerfahrung habe ich bei diesem Hund komplett umdenken müssen,
Leinenruck, Lautstärke und aufkommender Zorn sind da vollkommen kontraproduktiv,
gefragt sind Geduld, Verständnis und ganz viel Zuneigung. Das Schwierige ist ja dem Hund
Grundregeln beizubringen die dieser vor lauter Angst manchmal gar nicht erfüllen kann.
Nach mehrjähriger! (Ausnahmefall weil sie toll mit den Kleinen umgegangen ist) Teilnahme
an der Welpen und Junghundspielstunde und danach an unserer Social Walk Gruppe
ist Gianna ein ganz "normaler" Hund geworden, wir machen einmal im Monat dazu noch
Mantrailing (das Suchen nach Gegenständen macht sie eher beiläufig - die Labradors und
Retriever sind da ganz anders). Agility hat sie auch eine Zeitlang gemacht - bis wir
mitbekommen haben dass sie mehr Interesse am Schnuppern hat als an langweiligen
Übungen (wohl ihre Sicht der Dinge).
Sehr gelegentlich verfällt sie unterwegs in eine Art Schockstarre - nenne ich mal so
weil mir keine bessere Beschreibung einfällt. Das kommt meist dann, wenn wir unterwegs
nach dem Laufen noch irgendwo zum Kaffee einkehren. Beim Aufbrechen steht sie manchmal
minutenlang nur starr da. Ich vermute das dies Spätfolgen ihres Traumas sind - am besten
hilft mir dann sie an meiner Hand schnüffeln zu lassen und zu warten bis sie wieder im Hier
und Jetzt ist. Dabei ist natürlich unendliche Geduld gefragt, auch mit den Kommentaren der in
der Nähe sitzenden Zeitgenossen die entweder keinen Hund haben oder wenn dann keinen den
man in eine Gaststätte mitnehmen könnte dafür aber mit enormem Fachwissen ausgestattet sind ...
Zusammengenommen ist das ein sehr, sehr langer Prozeß bei dem ich sehr viel Geduld und
Verständnis investiere, manches bei der Erziehung der anderen Hunde gelernte nicht oder nur
verändert anwenden kann und laufend dazulerne. Dazu einer der hoffentlich noch sehr sehr
lange andauern wird.
Erhalten haben wir die tiefe Zuneigung und Bindung eines "Charakterhundes". Das ist es wert.
gruss mike