Billige Holz Möbel fragwürdiger Herkunft

andama

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Wegen der Diskussion über den Riss im Tisch eines Users können wir hier gerne über die Sinnhaftigkeit des Kaufs billiger Möbel diskutieren
 

ranx

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moin,
hallo Andreas!


Bei mir stellt sich diese Frage nicht wirklich ob ich Möbel kaufe.

Was ich brauche finde ich oder baue es selber ... aber um im Kontext
zu bleiben, Pressspan ist mist, und Kinderarbeit an billigen Massievholztischen
ist auch mist.

Mist ist aber auch das man in unserer Gesellschaft es nicht schafft den
Bäcker für sein Brötchen zu bezahlen und sich dann beschwert das in den
billigen Baumarktbrötchen keine Wertstoffe drin sind...

Ich habe da eine nicht geschlossenen Meinung zu ob es gut ist das
wenigstens die Kinder in 3/4 Ländern etwas verdienen können.


Ich würde mich auch freuen andere Meinungen dazu zu lesen,
das würde mir bei einer Meinungsbildung die ich auch vor anderen
stark halten kann, helfen.

LG uwe
 

lumirel

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Als der Betroffene aus dem anderen Thread bleibt mir in diesem Thread zu sagen,
was ist "Billig" ?
Ist Billig nicht sehr subjektiv und vom entsprechenden Geldbeutel auszugehen was Billig ist?
Der Tisch aus dem anderen Thread hat 229€ gekostet für diesen Preis sitzen viele Bürger an einer kompletten Essgruppe aus MDF und Aluminium und arbeiten für dieses Netto drei Tage,
heißt Billig gleich das die Vorleistung dafür einfach mal hinten anzustellen ist?
Sicherlich, gute Arbeit kostet gutes Geld hierzu sind wir uns wohl alle einig, dass Problem explizit hierzu ist das auch für manche als wenig gesehen, für andere dennoch irgendwo Geld ist für das
man bestenfalls auch zumindest das Minimum erwarten darf.
In einer lang zurück liegenden Unterrichtsstunde wurde einmal das Thema Qualität behandelt, hier ging es auch um die Bedeutung des Begriffs Qualität an sich, woraus hervor ging das Qualität dem Erfüllungsgrad entspricht.
Ausgesprochen, umso mehr das Produkt in seinen Spezifikationen der allgemeinen Verbraucherhaltung entspricht umso mehr wird dies als Qualität beurteilt.
Nun ist die Frage, darf ein Produkt auf Grund des oben genannten Preises keiner Qualität entsprechen und dementsprechend zumindest die Grunderwartung erfüllen?

Netter Gruß
 

Dietrich

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Hallo,

der gezeigte Tisch entspricht keiner Qualitätsanforderung für einen Esstisch.
1. Holzart, hab ich zum 1. Mal gehört das Robinie aus Indien kommt, also zweifelhaft.
2. Sortierung ist ebenfalls ungeeignet, großteils Abschnitte die woanders als Drechselrohlinge verwendet werden.
3. Verarbeitung, längs auf quer geleimt, Eckverbindungen geschraubt, unterirdisch.
4. Der Preis passt dazu.

Gruß Dietrich
 

WinfriedM

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Mich schmerzt es ja immer, wenn Produkte mit offensichtlichen technischen Fehlern produziert werden, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Problem führen.

Klar kann man sich so einen Tisch kaufen und seine Erwartungshaltung herunterschrauben. Dann lebt man eben mit diversen Rissen, die da entstehen. Persönlich könnte ich mit so einer technisch unbefriedigenden Lösung nur schlecht leben. Da gings mir gar nicht mal um die Risse, sondern einfach um das Wissen, dass hier wesentliche Grundsätze nicht beachtet wurden.

Nehmen wir einmal an, man könnte den Tisch als Heimwerker so umbauen, dass die Platte sich gut bewegen kann und nicht reißt. Dann blieben noch die Produktionsbedingungen, die man vermutlich genauso ungern wissen möchte, wie Einblicke in die Massentierhaltung. Und noch die Frage, ob die verwendeten Lacke nicht irgendwie gesundheitsschädlich sind. Schon von daher wäre mir unwohl bei einem Tisch mit so einer Herkunft.

Billig ist vielleicht auch der falsche Ansatz. Für mich ist die Frage, ob man für einen bestimmten Preis etwas produzieren kann, was zumindest halbwegs vertretbar ist. So ein Tisch wäre es für mich nicht. Entweder ich finde Alternativen oder ich spare etwas länger auf einen Tisch, den ich guten Gewissens und mit Freude in meiner Wohnung habe.

Und weil wir hier ja bei Woodworker sind, ist die Alternative vor allem: Selberbauen.
 

Berni62

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In einer lang zurück liegenden Unterrichtsstunde wurde einmal das Thema Qualität behandelt, hier ging es auch um die Bedeutung des Begriffs Qualität an sich, woraus hervor ging das Qualität dem Erfüllungsgrad entspricht.
Ausgesprochen, umso mehr das Produkt in seinen Spezifikationen der allgemeinen Verbraucherhaltung entspricht umso mehr wird dies als Qualität beurteilt.
Nun ist die Frage, darf ein Produkt auf Grund des oben genannten Preises keiner Qualität entsprechen und dementsprechend zumindest die Grunderwartung erfüllen?

Es gibt viele (wissenschaftliche) Definitionen von Qualität. In meinen Augen trifft der Spruch "Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt und nicht die Ware" am besten. Du überlegst die Ware zurückzusenden, damit ist alles gesagt.
Grunderwartung ist auch fraglich, 4 Beine und Platte, ergo man kann daran sitzen, also über was reden wir?

Einige der fachlichen Mängel sind von Dietrich genannt worden und wir erkennen, der Preis ist nicht nur der zweifelhaften Herkunft, sondern auch der nicht fachgerechten Arbeit geschuldet.

Der Begriff "billig" trifft hier eher als "preiswert".

Weil auch der Begriff Wandelung genannt wurde, hier der aktuelle Stand: https://de.wikipedia.org/wiki/Wandelung

Grüße
Bernhard
 

andama

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Habe noch was treffendes gefunden:

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.

John Ruskin
(1819 - 1900), englischer Kunstkritiker, Sozialökonom und Sozialreformer
 

pedder

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was ist "Billig" ?
Ist Billig nicht sehr subjektiv und vom entsprechenden Geldbeutel auszugehen was Billig ist?

Der Tisch aus dem anderen Thread hat 229€ gekostet für diesen Preis sitzen viele Bürger an einer kompletten Essgruppe aus MDF und Aluminium und arbeiten für dieses Netto drei Tage,

Versuch mal selber von rohen Baum aus, so eine Tisch innerhalb von drei Tagen zu bauen. Dann weißt Du, warum es schlecht sein muss.

Zumal 20 % Steuern und 40% Händlermarge und bestimmt nochmal 15 % Transportkosten drin sind.

Nur damit ein modischer Tisch in einem Haus steht und in 3 Jahren durch etwas dann modernens ausgetauscht werden kann.
 

Holzfummler

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Moin,
vorab:

Ich finde das Forum gut, weil hier viele sachliche Antworten zum Thema Holz und seiner Verarbeitung von Wissenden eingestellt werden und sich auch keiner scheut, seinen Kommentar zu geben.

Qualität(niveau):

Erfüllung von Anforderngen (die leider selten spezifisch sind, "Wer fordert schon sachgerecht und was ist das genau/eindeutig/rechtssicher?")

Erfüllung von Erwartungen (die des Laien erscheinen dem Fachmann immer völlig überzogen)

Zuverlässigkeit

Qualität auf Zeit:

Wie lange darf ein Tisch keinen Riss haben?

Preis:

Billig: Viel Geld für keine/wenig Qualität.

Günstig: Wenig Geld für ausreichend Qualität.

Früher hat bsp. IKEA das Billy-Regal 90 cm breit geliefert, mit echtem Kieferfunier und eingeleimtem Stützholz der Pressspanplatten. Da haben sich die Regalbretter nicht durchgebogen.


Ihr merkt schon an meinen Antworten, dass eindeutige quantitative Angaben fehlen. Dies ist unserem facettenreichen Umfeld geschuldet.

Mir ist schon bewußt, dass ich eine Handwerksarbeit, individuelle Anfertigung hier in D, anders bezahlen muß als wenn ich einen Handwerker aus Polen nehme.

Aber leider bleibt ein komischer Beigeschmack; viel später erkennt man Macken/Fehler der Arbeit und so fühle ich mich dann "über den Tisch gezogen".

Mag das vielleicht der Hauptstadt geschuldet sein, oder vielleicht zu hoher Erwartungen.

Ich habe (leider) Angebote als Beispiel mal für Heizungen bekommen, die sind einfach nur grottig. Keine Details, keine Arbeitslöhne, keine Wegekosten, etc. Aber gleich einen pauchalen Wartungsvertrag für 5 Jahre angefügt.

Um die Ecke gibt es ein "Nobel-Laden" für Möbel, da kostet ein massiver Tisch dann so mal 5 - 6.000 €. Eingefasst in Edelstahl.

Bei vielen der dortigen Möbel kann ich keine "fachgerechte" Verarbeitung erkennen, gut das Holz wird wohl das ausgewiesene sein.

Aber wer garantiert mir, dass die Wildeiche auch Wildeiche ist?

Wie vieles andere auch ist es eine Vertrauenfrage. Und da brauche ich nicht in Nachbars Garten schauen, sondern in den direkten Umkreis.

Wer weiss schon, was der Bäcker alles im Teig für die Brötchen hat? Hinreichend viele negativ-Beispiele kann man in den entsprechenden Sendungen nachsehen.


Gute und ehrliche Arbeit soll auch gerecht bezahlt werden. Und klar ist auch, mein Geldbeutel ist nicht die Bundesdruckerei.


Seht es mir nach: Ein Kaufmann hat hier in der Firma mal gesagt zu Arbeitsergebnissen: Wenn er für diesen Murks Geld hinlegen muß, kann kauft er den gleichen Murks lieber in Indien, da zahlt er nur ein zehntel.
Kann man ihm dies verübeln?

Übrigens, was ist das Ziel dieses Threads?

Vorschlag: Einfache Kriterien zum Erkennen von fachgerechte Arbeit zur Einschätzung eines angemessene Preises.
 

uli2003

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Möglicherweise ist es in dem Land, aus dem der Auslöser dieses Threads stammt, völlig (auch handwerklich) üblich, Tische in der Form zu fertigen.
Man lebt dann mit ggf. entstehenden Rissen in der Platte.

Nun drängen diese Möbel auch auf unseren Markt. Wir sind allerdings etwas anspruchsvoller, und tolerieren den Mangel (zumindest für 'uns' ist es einer) nicht.

Jetzt gibt es ein Problem - ein Tausch nutzt nichts, da er mit hoher Wahrscheinlichkeit zu gleichem Ergebnis führen würde. Rückabwicklung ist recht sicher möglich, dann wird es aber teuer - ein in D gefertigter Tisch kostet schlicht das 5-fache.

Umarbeiten lassen geht sicher auch, wenn es möglich ist, und nicht zu teuer wird.

Ich sehe das so: Wenn ich einen Tisch für diese - vergleichsweise (die Möglichkeit haben wir ja zu Genüge) - schmale Mark erwerbe, muss ich bereit sein so einen Mangel zu tolerieren.

Jetzt kann man sicher sagen, dass eigentlich ein Anspruch auf mangelfreie Ware besteht, unabhängig vom Kaufpreis - das ist auch richtig.
Das ist aber nicht ganz so einfach, und wird vermutlich dazu führen, dass diese günstigen Möbel hier vom Markt verschwinden.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Das Verrückte an dem Tisch ist ja: Im Herstellungsland kostet es nur wenige Cent, um es richtig zu machen und sich diese ganzen Reklamationen vom Hals zu halten. Da müsste also eigentlich der deutsche Verkäufer ein großes Interesse dran haben, den Indern mal einen deutschen Tischler vorbeizuschicken, damit der die technischen Vorgaben macht, wie so ein Tisch gebaut werden soll. Ich denke, das wäre eine sehr sinnvolle Investition. Vermutlich gibts auch indische Tischler, die schonmal was vom Quell-Schwindverhalten von Holz gehört haben und das in ihrer Handwerkskunst berücksichtigen.

Es gibt viele Beispiele, wo Kram aus Billiglohnländern in Deutschland erst dann marktfähig wurden, wenn von hier direkt Produktionsvorgaben erfolgten.
 

Holzfummler

ww-robinie
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Marktfähig ist der Tisch ja jetzt schon, da es eine potentielle Kundschaft gibt (sonst würde der Handel ihn nicht anbieten).
Die indischen Tischler verstehen bestimmt auch ihr Handwerk, aber genau wie hier gibt es die Vorgaben und den Preis seitens des Handels.
Das Dilemma ist, wenn man/frau es schön finden und so das Bauchgefühl gestartet wurde, bleibt meistens das andere auf der Strecke.
Wo also den Hebel ansetzen?
 

teluke

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"Aber wer garantiert mir, dass die Wildeiche auch Wildeiche ist?"

Es gibt Wildschweine, aber keine Wildeiche.

Als Wildeiche wird das bezeichnet was beim Möbelbau aus gutem Eichenholz als nicht brauchbares Restmaterial abfällt oder von vornherein dafür ungeeignet ist.

Das ist das Material das, als noch niemand von Wildeiche wusste, in den Ofen gewandert ist damit der Schreiner im Winter nicht friert.
 

uli2003

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In dieser Klasse geht es ausschließlich um den Preis. Es gibt viele Verkäufer dieser Tische in D, und wenn von denen einer einen Tischler dorthin schickt oder dem Erzeuger Vorgaben macht (falls überhaupt möglich), dann wird der Tisch teurer.
Und schwupps ist der Verkäufer, der vom Holzhandwerk meist soviel Ahnung hat wie ein Pferd vom Eier legen, plötzlich teurer als die anderen.

Das funktioniert also nur theoretisch in dem Preissegment, der Spielraum fehlt. Dann lieber 90% Kunden die damit leben, und 10% Reklamation.

Grüße
Uli
 

dermike

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"Aber wer garantiert mir, dass die Wildeiche auch Wildeiche ist?"

Es gibt Wildschweine, aber keine Wildeiche.

Als Wildeiche wird das bezeichnet was beim Möbelbau aus gutem Eichenholz als nicht brauchbares Restmaterial abfällt oder von vornherein dafür ungeeignet ist.

Das ist das Material das, als noch niemand von Wildeiche wusste, in den Ofen gewandert ist damit der Schreiner im Winter nicht friert.






SUPER Antwort.

dermike
 

Stick69

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Hi,

stellt sich ja auch die Frage, in welchen Losgrößen diese Möbel a. gebaut werden und b. welche Losgrößen der einzelne Großhändler abnimmt. Wenn man das dann in Relation zu den zu erwartenden Reklamationen setzt( hierbei wird man auf Erfahrungswerte zurückgreifen), wird man wohl sagen, bis hierhin ist das alles vertretbar, wir ändern nix. Ich möchte bezweifeln, das man bei einem Los von meinetwegen 1000 Stück, welche der Großhändler dann auf div. Einzelhändler hier im Lande verteilt, wegen 10 oder 20 Reklamationen irgendeinen Aufriss veranstalten wird. Es ist auch nicht zu erwarten, dass viele Leute daraus so einen Buhei wie hier veranstalten, die meisten werden garantiert sagen, ok war billig erfüllt aber seine Funktion, also muss ich damit leben.

so long

Stick
 

WinfriedM

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So ein Tisch muss ja auch nur 2 Jahre ohne Reklamation überleben, danach ist es dem Verkäufer wurscht. :emoji_wink:

Die meisten werden sich wohl auch mit der Aussage zufrieden geben, das natürliches Holz arbeitet und Risse ein Qualitätsmerkmal sind. Zumal kaum jemand Lust hat, so einen Tisch wieder einzupacken und zurückzuschicken.
 

tract

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der gezeigte Tisch entspricht keiner Qualitätsanforderung für einen Esstisch.
1. Holzart, hab ich zum 1. Mal gehört das Robinie aus Indien kommt, also zweifelhaft.

gibt es dort offensichtlich aber, siehe Karte:
Robinia pseudoacacia (black locust)
(Seite nach unten scrollen, bzw. mehrfache Nennung in der Liste als Plantage)

Robinia pseudoacacia
First introduced to France and England in 1600, black locust has become increasingly important throughout Europe and in parts of Asia (Keresnesi 1988a). It now covers 18% of Hungary's forested areas. It is grown in temperate and subtropical regions in the US, Europe, New Zealand, India, China, and Korea.



uli2003 schrieb:
Möglicherweise ist es in dem Land, aus dem der Auslöser dieses Threads stammt, völlig (auch handwerklich) üblich, Tische in der Form zu fertigen.
Man lebt dann mit ggf. entstehenden Rissen in der Platte.
Nun drängen diese Möbel auch auf unseren Markt. Wir sind allerdings etwas anspruchsvoller, und tolerieren den Mangel (zumindest für 'uns' ist es einer) nicht.

das dürfte ein guter Grund sein

Heute, in der 'modernen' Zeit ist man sicher auch anspruchsvoller, da industriell geprägt. Wir sind es gewohnt, perfekte Ware zu erhalten.
Schaut man sich mal Standardware aus früherer dt. Fertigung an, wo auch noch viel Handarbeit enthalten war, dann ist das häufig auch nicht besonders hochwertig hergestellt.
 

andama

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Wir sind es gewohnt, perfekte Ware zu erhalten.
Schaut man sich mal Standardware aus früherer dt. Fertigung an, wo auch noch viel Handarbeit enthalten war, dann ist das häufig auch nicht besonders hochwertig hergestellt.

Da mögest du Recht haben, ich gebe doch zu bedenken, dass einige Leute diesen Anspruch auch an billigste Artikel haben und leider den Leitsatz: Geiz ist...... ansetzen.
Nur wo das Perfekte bei 229€ herkommen, wenn man Material, Maschineneinsatz, Energie, Lohn, Transport und Vermarktung betrachtet.

Leider gibt es solche Produkte auf dem Markt und leider gibt's auch Leute die dies kaufen ohne darüber nachzudenken.

PS. Gute Recherche tract (wie immer)
 

Mitglied 59145

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Ich habe ähnliches im eigentlichen THread geschrieben.....

Ob man mit der Qualität klarkommt sollte jedem selber überlassen sein.
Was dahinter steckt geht aber jeden etwas an! In meiner kleinen Welt jedenfalls.

Für das Geld kann nur unter höchst fraglichen Bedingungen gearbeitet werden!
Bei Indien fällt mir spontan Kinderarbeit ein, geschweige denn die Materialien zur Oberflächenbehandlung!

Ich sehe ja durchaus ein, das Geld für Tischlerarbeit nicht überall vorhanden ist. Das war für mich aber nie eine Ausrede sowas zu kaufen!

Es ist einfach an der Zeit sein Konsumverhalten zu hinterfragen! Das nicht nur in Bezug auf Möbel. Gilt für alle Bereiche Lebensmittel und für mich an erster Stelle Nahrungsmittel. Bei mir kommt Auto ganz zum Schluss, nur als Beispiel.

Märkte sind heute sehr transparent! Wenn man etwas schwierig oder garnicht rausfindet, dann soll man es in der Regel nicht wissen!:emoji_wink:

Es weiss halt jeder, bis es das eigene Verhalten beeinflussen würde:emoji_stuck_out_tongue:, guckt nur mal wie komplett Leer die Regale für grillbares im Discounter sind wenn die Sonne scheint! Es wird halt umgehend ausgeblendet!

Gruss
Ben
 

uli2003

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Für das Geld kann nur unter höchst fraglichen Bedingungen gearbeitet werden!
Bei Indien fällt mir spontan Kinderarbeit ein, geschweige denn die Materialien zur Oberflächenbehandlung!

Ich sehe ja durchaus ein, das Geld für Tischlerarbeit nicht überall vorhanden ist. Das war für mich aber nie eine Ausrede sowas zu kaufen!

Was bitte denkst du denn was passiert, wenn diese Produkte nicht mehr gekauft werden? Geht es Indien dann schlagartig gut, und die Qualität sowie die Löhne explodieren?
Ich kann es dir sagen - dann haben die nicht mal ihren Hungerlohn, sondern gar nichts mehr. Das heißt jetzt nicht, dass ich so etwas gut finde, aber es liegt auch nicht in meiner Macht es zu ändern.
Fakt ist - man muss sich auch ein Möbel aussuchen dürfen, mit dessen Mängeln man leben kann und möchte, Mobiliar ist heute nichts mehr für die Ewigkeit.
Die Zeiten sind vorbei. Und das finde ich rein wirtschaftlich auch gut so, denn der Rohstoff wächst nach, und Fertigungskapazitäten sind ausreichend vorhanden.

Grüße
Uli
 

teluke

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Klar kann sich jeder das Möbel aussuchen das er möchte.

Das mit dem Möbel für die "Ewigkeit" sehe ich aber ganz anders.

Ich gebe mal ein Beispiel aus eigener Erfahrung.
Vor ca. 10 Jahren habe ich mir bei einem Schuhmachermeister in Budapest zwei Paar hochwertige Budapester Maß-Schuhe machen lassen für zusammen gut 1000€.
Da ist ein Haufen Geld, aber trotzdem preiswert.
Seit damals habe ich keine Schuhe mehr gekauft und werde das, so wie ich das sehe, auch in den nächsten 10 Jahren nicht machen müssen.
Jedes Jahr ein paar billige Schuhe wären bis jetzt genau so teuer gewesen.
Mein Vorteil dabei ist aber dass ich seitdem in sehr hochwertigen Schuhen herumlaufe und nicht mit Billigtretern und das, in der Summe, zum gleichen Preis.
Alle paar Jahre neue Sohlen und das wars.

Genauso ist das bei Möbel auch.

Z:B: ein wirklich hochwertiger massiver Tisch aus wirklich gutem Holz in bester handwerklicher Verabeitung (also keine "Wildeiche" oder ähnliches) hält ein Leben lang, ist immer ein guter hochwertiger Tisch und wertet immer die Wohnung auf.
Klar kostet der nicht 300€ sondern eher 3000€ und mehr.
Der Tisch kann jederzeit optisch aufgearbeitet werden wenn er beschädigt ist. Insofern ist er praktisch unkaputtbar.

Mit wirklich hochwertig meine ich hier nicht die Qualität die vom Schreiner normalerweise gemacht wird sondern eher diejenige welche der ambitionierte Schreiner gerne machen würde.
 

Mitglied 59145

Gäste
Und du meinst wirklich es ist eine "Gute Tat", weil ja die armen Inder sonst verhungern?:rolleyes::emoji_wink:

Kann es ja auch nicht sein!?

Und dieses "Wir können nichts ändern", ist doch etwas weit hergeholt. Es passiert schon einiges in Sachen Fairtrade,regional ,etc.. NAtürlich ist das nur ein Tropfen auf den heissen Stein, aber es ändert was. Vielleicht nicht für die Welt, aber ganz sicher für den einzelnen.

Wenn ich im Jahr 3000€ für Luxusgüter ausgeben kann, macht es durchaus einen Unterschied für was ich die ausgebe.:emoji_wink:

.....dessen sollte man sich schon bewusst sein.

Gruss
Ben
 

Time_to_wonder

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Was bitte denkst du denn was passiert, wenn diese Produkte nicht mehr gekauft werden? Geht es Indien dann schlagartig gut, und die Qualität sowie die Löhne explodieren?

Bekanntermaßen wurde in der DDR für Quelle gefertigt. Im "plastverarbeitenten Betrieb", in dem meine Mutter tätig war, wurde "Lufthansa-Besteck" gepresst.

Kann sein, dass man das nun im Westen moralisch für fragwürdig hält, weil man damit die DDR am Leben gehalten hat. Ich weiß es nicht, weiß auch gar nicht, ob dieser Vergleich hier taugt. Es war eben da tatsächlich so, dass die Leute dadurch auch Lohn und Brot hatten.

Was Ikea angeblich gemacht hat, (Fertigung in Haftanstalten), ist natürlich noch ne andere Nummer.
 

uli2003

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@theluke

Du glaubst gar nicht, was ich an Tischen (viele jenseits der 3k-Grenze) nach wenigen Jahren bei der Kundschaft austausche. Die werden dann nicht weggeworfen, sondern wieder verkauft - aber daran sieht man, dass auch Möbel Modeartikel sind.

Und ja, ich möchte auch den Indern ihren - wenn auch schmalen - Lohn lassen. Ob sie arbeiten wollen oder nicht, bleibt ihnen ja selbst überlassen, aber die Möglichkeit besteht.
Dass die Verhältnisse oft unwürdig sind, steht außer Frage. Aber immer noch besser, als an anderen Brennpunkten der Welt, an denen ich mir lieber Klarheit und Ruhe wünsche als in Billiglohnländern.

Grüße
Uli
 
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