Billige Holz Möbel fragwürdiger Herkunft

Mitglied 59145

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Also wenn man "Billiglohnländerbewohnern" was gutes tun möchte, sollte man z.B. in irgendwelche Projekte spenden. Da kann mich sich auch wunderbar informieren und das für sich passende raussuchen.

Von den 250€ die dieser Tisch gekostet hat bleiben höchstens 10% in Indien. Von den 10% kriegt dann der Arbeiter höchstens 10%, das wären dann 2,5€ gegen den Hunger:emoji_wink:.

247,5€ bleiben dann für den Rest der Kette, damit die Motivation ihren Geschäften nachzugehen auch nicht fällt.

Ich kann das einfach nicht gutheissen, man hat nur einen bestimmten Betrag für solche Güter übrig. Ich versuche halt bei vielen Dingen darauf zu achten und nicht den bequemen Weg der "Drei Affen" zu gehen.

Ändert man nichts, ändert sich nichts!!!

Edit: Uli, bei deiner Argumentation müssten wir die Märkte ja komplett öffnen. Also nix mit HWK und sonstigen Regularien. Nur das Recht des stärkeren, ohne soziale Verantwortung.

Gruss
Ben
 

tirogast_2018

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Von den 250€ die dieser Tisch gekostet hat bleiben höchstens 10% in Indien. Von den 10% kriegt dann der Arbeiter höchstens 10%, das wären dann 2,5€ gegen den Hunger:emoji_wink:.

247,5€ bleiben dann für den Rest der Kette, damit die Motivation ihren Geschäften nachzugehen auch nicht fällt.

wenn man der Auflistung hier (https://www.laenderdaten.info/durchschnittseinkommen.php) Glauben schenken kann beträgt
das durchschnittliche Monatsbruttoeinkommen in Indien 83 EUR.

Vielleicht liegst du mit deinen 2,5 Euro/ Tisch für den Arbeiter dort gar nicht
so falsch, das muss für dortige Verhältnisse nichtmal ganz so schlecht bezahlt sein.

Natürlich bin ich dafür dass die Arbeits- und Verdienstverhältnisse in diesen
Billiglohnländern verbessert werden, darüber braucht man nicht zu diskutieren,
aber damit dass man keine Produkte aus diesen Ländern mehr kauft istr den Menschen dort auch nicht geholfen.
Auch ist es wenig hilfreich, dass man Konsumenten hierzulande welche diese Produkte einkaufen als schlechte Leute ohne Skrupel und Moral darstellt, wie es
in dem Beitrag wo es um den Esstisch ging vermehrt geschehen ist!
Und ja, ich kann sehr gut verstehen dass, aus vielerlei möglichen Gründen,
Billigmöbel gekauft werden. Radikale Meinungen wie sie zu dem Thema kundgetan wurden sind durchaus überdenkenswert:emoji_frowning2:
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Nee Hannes, diese Ausbeutung hat kolonialen Charakter und nur weil ein Markt da ist für Billichwillich wird auch dort so billig produziert. Das geht ja schon mit Bananen los, man kann durchaus Bananen kaufen wo mehr Geld beim Erzeuger bleibt aber keinen interessiert es, alle kaufen Standard ohne sich Gedanken zu machen.

Deswegen kann ich diese Einstellung nicht gut heißen. Es gibt auch FairTrade Möbel man muss nur die Augen aufmachen und eben etwas mehr bezahlen.
 

uli2003

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diese Ausbeutung hat kolonialen Charakter und nur weil ein Markt da ist für Billichwillich wird auch dort so billig produziert.

Ach? Also ist der preisbewusste Käufer Schuld an den Billiglöhnen in Indien? Ja nee, is klar.

Von Fair-Trade haben die Inder auch nichts zu essen, um das mal ganz banal auszudrücken. Und 2,50 Euro Stundenlohn sind besser als 0 Euro.
Natürlich kann man spenden, das mache ich sogar. Nur - wo kommt das an? Nicht bei dem Handwerker, dem ich das wünsche.

Fair-Trade Möbel gibt es auch in Deutschland. Bekommst du sogar bei mir, musst - wie gesagt - nur etwas mehr bezahlen :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Fiamingu

ww-robinie
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Vielleicht währe es sinnvoller, wenn der Deutsche
Tischler, im Sinne der Entwicklungshilfe, seinen
Urlaub in den Ländern abfeiert wo diese konstruktiv
falsch gefertigten Möbel herkommen. Dort aber, an
statt am Strand zu liegen, ehrenamtlich sein Wissen
an die "Tischler" dort vermittelt. :emoji_wink: Dann aber später
feststellen muss dass er weniger Möbel verkauft. :mad:
Es gibt für jeden Geldbeutel einen Markt. :emoji_wink:Wer noch
nicht Waren aus solchen Billiglohnländern gekauft
hat.......... :emoji_wink:
 

kgb007

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Bewusst kaufen setzt entsprechendes Bewusstsein voraus, das wiederum Wissen. Die Verblödungsmaschinerie schreit uns aber ständig die Botschaften "Geiz ist geil" "Es lebe Billig" und so weiter um die Ohren.
Es ist nun mal so, dass mit den billigsten Produkten der meiste Umsatz und auch Gewinn gemacht werden kann. Dem kann nur Bewusstsein der Konsumenten Einhalt gebieten. In Frankreich findet man nach meiner Beobachtung in den Fleischtheken eher keine roten Schildchen mit dem Hinweis "Angebot". Billiges Fleisch ist also nicht in.
Kinderarbeit entsteht ja nicht, weil es sonst keine Arbeitskräfte gäbe. Kinder sind halt einfacher und besser auszubeuten. Die neigen nicht zu Gewerkschaft und Widerspruch.
Wir wissen nicht, ob an dem Tisch Kinder gearbeitet haben. Das ist ja nur eine Vermutung. Aber gewisse Standards, die für uns selbstverständlich sind, können wohl bei der Herstellung von Möbeln in diesem Preissegment nicht zu Grunde liegen. Arbeitsbedingungen, Arbeitsschutz, Nachhaltigkeit der Holzwirtschaft, Umweltschutz, Gesundheitsschutz aufgrund der verwendeten Versiegelung.
Und dann kommt noch die Qualität. Da muss kein Zusammenhang bestehen. Vernünftiges Holz hat seinen Preis, Ja. Aber ob jemand Nutklötzchen unter die Tischplatte schraubt oder das Ding konstruktiv falsch anschraubt und verleimt ist ja nicht wirklich ein Kostenfaktor. Eher ein Beleg für fehlendes know-how. Solch einen Tisch könnte hier in der miesen Qualität wohl niemand kostendeckend für 290 Euronen herstellen. Ich zumindest könnte das nicht.
 

Holz-Fritze

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Ach? Also ist der preisbewusste Käufer Schuld an den Billiglöhnen in Indien? Ja nee, is klar.

Von Fair-Trade haben die Inder auch nichts zu essen, um das mal ganz banal auszudrücken.
Uli

Preisbewußt? Eher Geiz ist Geil und mit schuld ist er auf jeden Fall.

Ich glaube Du hast den FairTrade Gedanken nicht verstanden. Damit bekommt der Indische Tischler einen fairen Preis für seine Arbeit oder der Bananenpflücker muss nicht im Insektizidnebel die Bananen pflücken.
Du machst es Dir zu einfach. :mad:

Hier zum Nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Fairer_Handel
 

uli2003

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Ich mache mir das zu einfach? Was ein Quatsch.
Fair Trade Versuche gibt es seit 60 Jahren, mit nur schön geredetem Erfolg.

Das kann auch nicht funktionieren, zumindest nicht zufriedenstellend. Selbst bei uns in Deutschland war ein gesetzlich geregelter Mindestlohn notwendig, um die Spur einer Gleichbehandlung zu erreichen.
 

WinfriedM

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Wenn wir als Käufer nur noch nachhaltige Möbel kaufen würden, dann würden die Inder eben nachhaltige Möbel bauen. Wo ist das Problem? Das ist doch eine falsche Logik, dass bei Wegfall von schlechten Möbeln dann gar keine Möbel dort mehr dort produziert würden.

Bei nachhaltigen Möbeln würde vermutlich auch der Verdienst höher sein. Eben dann, wenn die Käufer hier sich einig wären, nur Möbel zu kaufen, wo jeder fair dran verdient.

Klar muss man sich immer auch die Konsequenzen anschauen, aber die sehen in den seltensten Fällen so aus, dass dann gar nichts mehr irgendwo produziert wird.
 

andama

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Auch das blau gelbe aus Schweden produziert unter zweifelhaften Umständen, sowohl bei der Rohstoff Beschaffung als auch lohntechnisch. Und die machen das industriell, mit perfektem Marketing und professioneller Steuervermeidung. Das Schlimmste ist für mich, dass so viele Leute diesem Krempel hinterherlaufen.
 

FredT

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@Winfried; Andreas

Nachhaltige Möbel zu kaufen ist sicher ehrenwert, und wer das so kann, sollte es auch tun. Allerdings setzt oftmals das vorhandene Budget dem die Grenze. Und solange das noch so ist, und wir Gesetze für Mindestloh brauchen, wird sich da auch nichts ändern. Anderswo, in der Schweiz oder in Skandinavien, hat man das schon erkannt, und bezahlt die Leute adäquat...

Und zu Kinderarbeit etc.: Nicht nur Kinder sind leicht auszubeuten. Auch hierzulande haben Agenda und Agenturrestriktionen mit dafür gesorgt. Und daß Gewerkschaft und Organisation allgemein auf schwachen Füßen stehen, kann man auch in unserer Heimat erfahren. Wäre der Organisationsgrad höher, gäbe es nicht so viele tariffremde und tarifferne Firmen. Denn da tritt schon wieder das "indische" Problem zutage: überhaupt eine bezahlte Arbeit zu haben.
Da brauchen wir hier nicht über Geiz ist geil zu sprechen; der Fisch fängt bei Kopfe an, zu stinken.
 

WinfriedM

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@Andreas: Es ist halt auch so: Wenn du auf alles verzichtest, was unter zweifelhaften Umständen produziert wird, dann bleibt so gut wie nichts mehr, was du kaufen kannst. Das Leben wird dann extrem schwierig und viele Wünsche wirst du dir nicht erfüllen können.

Dann müsste man schon radikal sein Leben ändern und auf fast alles gerne verzichten wollen.

Ich glaube ja, dass wir auch was verändern, wenn wir bei vielen kleinen Dingen eine bessere Entscheidung treffen, die auch nicht sonderlich weh tut.

@FredT: Persönlich halte ich es oft so, auf etwas ganz zu verzichten, was mir in guter Ausführung zu viel kostet. Aber natürlich kaufe ich auch immer mal wieder Mist zweifelhafter Herkunft.
 

andama

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Ich möchte natürlich nicht auf alles verzichten, aber die blau gelben meide ich seit 20 Jahren, weil dies für mich nur schneller Konsum ist, der einige Jahre später nur noch Sperrmüll ist.
 

andama

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@FredT: gebe dir insofern recht, dass nicht jeder Möbel vom Tischler kaufen kann, das kann ich leider auch nicht, jedoch sobald der Bedarf für langlebige Möbel notwendig wird, überlege ich mir was ich kaufe und warte solange bis ich ein entsprechendes Möbel bezahlen kann.

Einen Punkt sollte man berücksichtigen, das nicht jedem Trend hinterhergelaufen werden sollte. Gerade diese sogenannten Trendmöbel werden zusammengeschossen, um den Gewinn mitzunehmen.
 

FredT

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Laß mich dir in der Meidung widersprechen... ich habe seit Jahren eine Küche von denen, auch selbst aufgebaut. Und hätte in der Studiovariante auch nur solche Möbel bekommen, allerdings um den Faktor n teurer und huschhusch montiert... Bei mir hat es etwas länger gedauert, aber akkurat... paßgenau auf 0,5...
 

WinfriedM

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Nichts gegen meine Ikea Ivar Regale. Die stehen seit 20 Jahren bei mir und waren davor auch schon 20 Jahre beim Vorbesitzer in Gebrauch. Absolut langlebig. In den letzten 10 Jahren hab ich noch einiges nachgekauft. Neue Ivars kaufe ich aber nicht mehr, seitdem dort Plastik verbaut wird.

Ikea hat schon einiges, was sehr langlebig konstruiert ist.
 

Holz-Fritze

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Ich mache mir das zu einfach? Was ein Quatsch.
Fair Trade Versuche gibt es seit 60 Jahren, mit nur schön geredetem Erfolg.

Das kann auch nicht funktionieren, zumindest nicht zufriedenstellend. Selbst bei uns in Deutschland war ein gesetzlich geregelter Mindestlohn notwendig, um die Spur einer Gleichbehandlung zu erreichen.

Du stellst einfach die Behauptung FairTrade funktioniert nicht und das ist die Begründung einfach so weiter zu machen wie bisher.... Traurig.

Im Übrigen gibt es genug Läden wo nachhaltige faire Möbel auch für kleines Geld gehandelt werden. Dann ist es eben kein Akazienholz sondern nur Kiefer oder Birke, aber durchaus bezahlbar.
 

Mitglied 59145

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Natürlich ist Fairtrade kein Allheilmittel. Ich habe es schon mehrfach geschrieben, es gibt garantiert einige Schicksale wo das geholfen hat.

Selbst wenn nur ein Mensch nicht mehr unter unwürdigen Bedingungen arbeitet/lebt und das dann auch noch deutlich länger, dann lohnt sich jeder Aufwand!

Zu behaupten es sei Quatsch sich darüber Gedanken zu machen und zu versuchen dementsprechend zu handeln finde ich wirklich daneben.

Frei dem Motto, die Welt werden wir eh nicht retten, dann können wir ja ordentlich mitmischen......

Ich sehe das wie Winfried, auch kleine Dinge können nützlich sein.
Man muss sich halt klar darüber sein was man da tut, das ist ganz sicher nicht dem Menschen am anderen Ende der Kette zu helfen. Das ist schlicht"Schönrederei".

Ignoriert haben wir das lange Genug, dadurch ist es nicht besser oder weniger geworden!!

NAtürlich verdienen bei Hilfsprojekten nicht nur Hilfsbedürftige mit, es gibt bestimmt auch Veruntreuungen, Bestechungen und sonstige Schweinereien in dieser Branche.

Aber auf jeden Fall besser als das Geld gleich irgendeinem Händler in Indien, noch mehreren Zwischenhändlern, einem Reeder, einem Ebay-Händler und dem auch meist unterbezahltem deutschem Paketdienst zu geben.

Ich seh nichts, ich höre nichts und ich sage nichts war noch nie meins.

Gruss
Ben
 

WinfriedM

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Leider ist der Egoismus des Menschen so tiefsitzend und schwer veränderbar, dass wir dem überall begegnen werden, auch in allen humanitären Projekten.

Aber deshalb aufgeben, es irgendwie ein klein Stück besser werden zu lassen?

Fairtraide, FSC, PEFC - das sind alles Dinge, wo man auch jede Menge Mist finden wird, wenn man nur genau genug hinschaut. Fast immer getrieben durch Gier und Egozentrik. Und doch gibts da auch klare Erfolge zu verzeichnen. Ich denke, das lohnt sich und hat die Welt ein klein Stück besser gemacht.

Wenn man sich mal anschaut, wie viel sich in Sachen Umweltbewusstsein in Deutschland in den letzten 50 Jahren getan hat, da haben wir schon richtig viel geschafft. Ohne so ein Bewusstsein gäbe es heute auch keinen VW-Diesel-Skandal, noch nicht mal irgendwelche Grenzwerte.
 

tract

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Sicher aber ein erster Anfang zum besseren.

leider zwingend nicht

Ich verlinke nochmals zu einem Artikel, der sich auf Kaffee bezieht, gleich zur zweiten Seite - bitte aufmerksam ganz bis zum Ende lesen:
Fairtrade: Keine langfristig positiven Effekte | ZEIT ONLINE

Das mit der fairen Bezahlung klingt vordergründig alles positiv, aber schlußendlich wieder eine Sache, wo der viel, viel größere Teil im System steckenbleibt und dazu noch diverse andere 'Optionen' entstehen.
Und eben wegen dieser vielen möglichen Optionen kann man das als Verbraucher eigentlich vergessen.

Die Verbesserungen müssen von 'innen' heraus kommen; wenn man aber leicht nachlesen kann, daß z.B. Indien mehr Geld für das Militär ausgibt als Deutschland, nämlich 50 (!) Milliarden letztes Jahr, dann entsteht eben keine Verbesserung von innen heraus, wie es möglich wäre.
Gibt man nun ausgewählten kleinen Betrieben 'extern' direkt mehr Geld, um z.B. für bessere Bedingungen zu sorgen (Arbeitsschutz usw), so mag das 'temporär' zwar vorteilhaft sein - es ändert aber nicht grundsätzliches. Eher wird man von staatlicher Seite es so sehen, daß man ja nichts tun muß und die vorhandenen Mittel weiterhin für Unsinn (s.o) ausgeben kann. Für die Firmen welche nicht in Genuß des ausländischen Tropfes kommen, ändert sich jedoch nichts.


benben schrieb:
Aber auf jeden Fall besser
als das Geld gleich irgendeinem Händler in Indien, noch mehreren Zwischenhändlern, einem Reeder, einem Ebay-Händler und dem auch meist unterbezahltem deutschem Paketdienst zu geben.

es kommt so oder so kaum etwas, trotz Fairtrade, an - denn siehe Berichte:
die Betriebe, Bauern müssen dafür erstmal etwas bezahlen, was die Sache unterm' Strich wieder relativiert.
Als zahlender Verbraucher hat man da überhaupt keinen Ein-/Durchblick ob derjenige, dem man damit zu helfen glaubt, überhaupt profitiert und wenn ja, wie viel.

Und dann kann ich, z.B. dank eBay, auch selber direkt vor Ort kaufen.
Vor fünf Jahren habe ich mal Vanilleschoten über einen Händler in Indien gekauft - war extrem günstig (12 Stk. á 15cm € 1,80, dazu €2,80 Versand); leider bietet dieser Händler seit einem Jahr keine Schoten mehr an (hatte damals noch nachgeschaut, die Schoten stammten aus einer dortigen Plantage).
Entgegen Deiner o.a. Aussage bin ich überzeugt davon, daß bei so einem direkten Kauf deutlich mehr vor Ort ankommt, als bei irgendwelchen zertifizierten Produkten. Denn die durchlaufen genau das, was Du kritisierst - und werden zus. auch nochmal in aufwendiger Verpackung umgepackt, damit sie hier im Kaufhaus schön aussehen.
(bei großen Teilen, wie Möbeln, sieht das natürlich anders aus, weil sich sowas nur mit gefüllten Containern rechnet)
 

Sägenbremser

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Ist leider wirklich zum Teil ganz übel
was da unter dem Mäntelchen der eher
gerechten Verteilung gemauschelt wird.

Da gebe ich dir Recht @tract, aber es gibt
ja auch Firmen die sich durchaus mit einer
langfristigen Gewinnerwartung, seit einigen
Jahrzehnten mit dieser Erzeuger/Handelform
beschäftigen.

Das genaue Gegenteil hat meine Frau mit
angeblich fair erzeugter Blumenware erlebt.
Die leider auch noch in Köln ansässige Firma
hat sich nach ein paar Jahren als ein so übler
Selbstbedienungsladen heraus gestellt, das der
Markt mit völliger Ablehnung reagiert hat.

Nur irgendwo müssen wir ja einmal ansetzen.
Wir sind zu Recht äusserst skeptisch bei den
Plänen der EU im Freihandelsabkommen mit
den Staaten U.S.A./Canada, gleichzeitig wird
mit harten Mitteln ein Freihandelsabkommen
über den Warenverkehr von Afrika erzwungen.
Gerechtfertigt wird das nur aus unserer etwas
einseitigen, mächtigeren Position heraus.

Gruss Harald
 
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