Erklärung zu meiner Haltung zur Maschinensicherheit

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Holzrad09

ww-robinie
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Ich bin auch immer verwundert, wenn man liest, man braucht als Privateer keine BG zu beachten. Fällt einem eigentlich nichts dazu ein.
Das kann jeder sehen wie er mag.
Die BG ist eine Unfallversicherung, die im Schadensfall für den verunfallten haftet, dadurch will man jegliche Risiken ausschließen.
Mir sind nicht wenige Betriebe bekannt, die es nervig finden.
Dann noch die Kontrollen, die nicht selten mit Strafen enden.

Einzelkämpfer müssen sich nicht an die Regeln halten und machen es auch nicht - wer hat schon die Zeit 20min eine Fräse aufzurüsten, wegen eines Fräsganges von 2 min. Vollkommen unrealistisch.
Und Privatpersonen / Hobbyisten können es halten wie sie wollen ( siehe Zeile 1 ) und da haftet im Schadensfall die eigens abgeschlossene Unfallversicherung. Die wird aber nicht nachfragen ob an der Abrichte ein Schwingschutz oder eine Schutzbrücke angebracht war.
Das man sich aber vor Inbetriebnahme mit den jeweiligen Gerätschaften vertraut machen sollte, das ist ja wohl klar.
 

Kerstenk

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Ebeso wie die Ansicht, dass Regeln der BGs für private nicht gelten.
Das ist nicht eine Ansicht, sondern eine Tatsache, dass die BG im privaten Bereich keine Handhabe hat und es auch kein Verbot gibt, ob man das nun gut oder schlecht empfindet.

Was unbestritten ist, das die Regeln der BG schützen und man sie diese auch im Privaten anwenden sollte. Es ist aber auch unumstritten das wenn man von Verboten redet, bei vielen die Reaktion kommt, mir egal.
Daher bin ich der Meinung bei der Wahrheit zu bleiben, das sogar in Betrieben unter bestimmten Umständen die alten Schutzvorrichtungen noch Gültigkeit haben bei der BG. Ob das wirklich sinnvoll ist, meiner Ansicht nach nicht, aber das zählt nicht.
Ich vertrete eh den Ansatz, nicht mit Verboten, sondern mit Folgen darauf aufmerksam zu machen, Hand ab, Finger ab, bringt da aber nichts. Sondern zu zeigen was die Fehler sind und wann sie in Folge mit anderen Faktoren unweigerlich zu einem Unfall führen. Ist wie mit dem Anschnallen im Auto, ja in 99,99% aller Fahrten braucht es die nicht, aber diese 0,01% kommen ohne Vorankündigung. In 99% der Fälle an der Abrichte passiert nicht, bis auf den Riss den man übersehen hat, der verkrallt und alles fliegt zurück, weil man in dem Moment gerade an den Streit von vorhin gedacht hat und ab sind die Finger. Und in dem Fall wirkt dann der richtig gute Schutz, der ein Haufen Geld gekostet hat.

Manche Unfälle sieht man im Vorfeld kommen, weil die Bediener unwissend und für manche sogar vollkommen unlogisch an die Sache rangehen, mit Verboten kommt man da nicht weit, aber mit Erklärungen warum das vorhersehbar ist, dazu muss aber gezeigt werden welche Folgen aus was entstehen.
 

Lorenzo

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wer hat schon die Zeit 20min eine Fräse aufzurüsten, wegen eines Fräsganges von 2 min.
Du bist doch derjenige der immer wieder betont wie zackig n alter Hase arbeitet. Wenn du 20 min fürs rüsten der Fräse brauchst...

Die 20 min sind:
Vollkommen unrealistisch.
Realistischer sind eher 2 min rüsten, und 20 Sekunden pro Fräsgang, und klar, für ne einzelne Fräsung ist das Verhältnis aus Rüstzeit und Zerspanung nicht gut.
Aber das bei "nur mal schnell" gerne die Sorgfalt leidet, und damit das Risiko steigt....

Zum Ursprung: ich fand die Wortwahl unnötig scharf, kenn aber Justus auch und ordne das dementsprechend ein. Claus kennt Justus nicht so lang und hat es anders interpretiert, was ich auch nachvollziehen kann.
Mit diesem Thema und auch den Reaktionen auf Justus ersten Beitrag sendet "das Forum" auch ne Message. Ich find die nicht so gut, denn am Ende hätte man besser für die Sicherheit eintreten können wenn man niemandem vor dem Kopf stößt.
Ich persönlich halte eine sachliche Aufklärung für den besseren Weg, als "abwatschen". Das führt zu.... Na zu genau dem, was gerade passiert.
 

Tea74

ww-ahorn
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Ich wollte vor 3 Jahren „nur mal schnell“ zwei Teile mit der Lamello verbinden. Danach musste ich „nur mal schnell“ ins Krankenhaus, wurde mit 9 Stichen im Daumen genäht und konnte 3 Wochen nichts mehr anfassen.
Egal, ob die BG handhabe hat und ob das Rüsten länger als der Arbeitstakt dauert… ohne Daumen stehst du als Profi oder als Bastler saublöd da.
Da gibts nichts wegzudiskutieren.
Markus
 

brubu

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Das ist der grosse Unterschied ob man weiss was man tut und wie die Kräfte wirken, bzw. wie sich Werkstück, Maschine oder Hände bewegen wenn etwas passiert. Da nützen noch so viele Vorschriften nichts, denn die müssen auch zuerst begriffen werden. Das beginnt im Kindesalter mit dem Sackmesser.
Gruss brubu
 

19rudi99

ww-esche
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Zum Ursprung: ich fand die Wortwahl unnötig scharf, kenn aber Justus auch und ordne das dementsprechend ein.
Wo war das den scharf? Ich erinnere mich hier an deutlich härtere Formulierungen bis hin zu Beleidigungen. Das jetzt als Abwatschen zu betiteln ist doch völlig übertrieben
Justus ist in seiner Aussage deutlich gewesen und wenn man hier die Kommentare liest, augenscheinlich nicht deutlich genug. Was allerdings irritieren könnte, ist das Justus in der Regel in Stichworten schreibt. Das bekommt man aber nach wenigen Tagen mit, dass dies halt sein Stil ist. Und ganz ehrlich, möchte man es immer wieder ellenlang in einem Holzwerkerforum begründen, warum eine Klappmesserwelle gefährlich ist?
 

pedder

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Lorenzo

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Im Endeffekt kommt's halt genauso drauf an was ankommt, wie was man meint gesendet zu haben.
Kommunikation funktioniert besser ohne Aggression, zumindest wenn man zu einem Konsens kommen will.
 

isso

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sonstwo
Diese Begründung "ich bin erfahren, ich weiß was ich tue" finde ich höchst unpassend und halte sie für den eigentlichen Auslöser.

Selbst die Diskussion hatte ich im gewerblichen Kontext immer wieder mit Angestellten.

Für mich wirkt das einfach wie eine Rechtfertigung um ja seine Position als erfahrener und wissender Praktiker zu bewahren.

Das ist einfach unnötig und macht einen Eindruck wie vorgestern.

Das hier diskutierte Vorgehen mit dem schrägen Vorschub wäre ziemlich einfach und deutlich sicherer auszuführen.

Braucht auch keine 20min :emoji_wink:

Kommunikation kann jeder immer verbessern, da ist viel dran.
 

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Wolfgang EG

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Interessantes Thema ...

Ich, Hobbywerker, habe auch diverse »gefährliche« Maschinen, aber die BG interessiert mich – genau Null. Sie ist schlichtweg für mich nicht bindend. Die immer wieder auftretenden »Mahnungen« im Forum prallen i. d. R. an mir ab. Aber – und jetzt kommt das große Aber – ich nehme sehr wohl Hinweise (!!!) aus dem Forum auf, die sich mit Arbeitssicherheit befassen. Hinweise wohlgemerkt, keine peinlich mahnenden Zeigefinger*. Hinweise, die ich nachvollziehen kann, die mir in Sachen Arbeitssicherheit wirklich etwas bringen. Und da habe ich schon reichlich von bekommen. Danke.

Muss ja auch alles richtig gemacht haben, wenn ich 72 geworden bin und noch alle 10 Finger dran habe, mal salopp geschrieben ... Man muss da m. E. aber auch etwas den gesunden Menschenverstand bemühen, so man den hat. Und auf Youtube-Videos sollte man sich definitiv NICHT kritiklos verlassen. Eigenes Köpfchen gebrauchen.

Besonders ätzend sind Elektrothemen und die darin mit Sicherheit kommenden Hinweise, dass Strom gefährlich ist. Ich denke, das Gros der User hier kennt das schon seit Kindertagen. Aber so ist es eben in Foren ...

Was nun die Diskussion hier im Thema betrifft, so sollte nichts reininterpretiert werden, was nicht ist.

Wolfgang

*Ist allgemein formuliert.
 

Holzrad09

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Realistischer sind eher 2 min rüsten
Ich rede hier von ner Tischfräse und nicht von nem Frästisch.
Fräsanschlag runter - Spindel raus - dicke Spindel rein - Schlitzscheibe drauf - Schlitzhaube drauf - Schiebetisch dran - Einstellerei und Probefräsung.
In 2 Minuten ? :emoji_grin:
Sowas kann nur von jemandem kommen, bei dem die Tinte im Prüfungszeugnis noch frisch ist.
 

Lorenzo

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Du beschreibst einen recht speziellen Fräsvorgang bei dem du die halbe Maschine umbaust. Und nichts von dem was da 20 min dauern soll, hat was mit den ach so furchtbaren Sicherheitseinrichtungen zu tun.
Mit Tinte hat das hat nix zu tun, eher mit Birnen und Äpfeln.
 

Alceste

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Zwei harmlosere Fälle:

Ich will an dieser Stelle eine "unserer" Anektdoten nicht verschweigen, Justus: Als ich meine Hobelmaschine neu hatte musste ich noch recht oft die Messer nachststellen, weil die Hülsen, die das Messer automatisch auf höhe halten sollten nicht eingeklebt waren. Ich weiß nicht mehr genau warum, aber mir war die Abdeckung für den LALO Anschluss da jedes mal im Weg sodass ich sie abgebaut hatte (bin ja der eher peniblere Typ und die 4 Messer auf genau gleiche Höhe zu bringen erfordert einiges an hin und her). Diese Abdeckung war auch, muss man sagen maximal dämlich gebaut, weil man sie nicht einfach von außen ans blech schrauben konnte, sondern man musste das Blech an dem sie hing erst abbauen.
Ich war eigentlich recht zufrieden mit der Situation, bis mich Justus darauf hinwies. Im nachhinein denk ich mir, wie blöd konntest du sein, aber in der Situation hab ich mir gedacht ich seh das Teil doch, da werde ich doch jetzt nicht reinlaufen / greifen etc. Letztendlich waren es zwei Minuten Arbeit, Nietmuttern ins Blech zu pressen um die Kappe bequem von außen an - und abzumontieren.
An dieser Stelle also: Danke für das "störrische Genörgel" lieber Justus. Dass meine Nachkommen es dir irgendwann danken werden, hast du ja damals schon selbst angemerkt :emoji_stuck_out_tongue:

Claus kennt Justus nicht so lang

das sollten wir mal ändern, denn so wie ich @Claus P. und @magmog einschätze hätten die schon den ein oder anderen Draht zueinander. Zumindest in puncto

(was ich als Referenz auf grüne Maschinen verstanden habe) scheinen die sich doch schonmal einig. @Claus P. wohnt ja jetzt auch nicht so weit von Seligenstadt entfernt, da könnte man sich ja beim Maschinenkurs in @magmog seiner Werkstatt treffen!
 

Holzrad09

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Du beschreibst einen recht speziellen Fräsvorgang bei dem du die halbe Maschine umbaust. Und nichts von dem was da 20 min dauern soll, hat was mit den ach so furchtbaren Sicherheitseinrichtungen zu tun.
Ich beschreibe lediglich einen BG konformen Rüstvorgang an einer Tischfräse, der mitunter mal vorkommt, wenn man z.B. Schlitz - Zapfen Verbindungen herstellen will.
Finde Ich jetzt nicht so ungewöhnlich aber für einen einzelnen Rahmen schon ganz schön viel Sackgang.
wer hat schon die Zeit 20min eine Fräse aufzurüsten, wegen eines Fräsganges von 2 min. Vollkommen unrealistisch.
Sowas kann man natürlich deutlich schneller machen.
Anschlag drauflassen ( kleinere Schlitzscheibe vorausgesetzt ) - Lineal zumachen - von Hand fräsen ( Konterholz nachschieben ).
 

weissbuche

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Ähnliche Diskussionen gab es doch schon immer. Als die Maschinenlehrgänge TG 4 eingeführt wurden und die ersten Lehrlige von da zurückkamen, gab es doch fast die gleichen Gespräche in der Frühstücksbude und in der Werkstatt. Auch damals schon mit den selben Argumenten. "Ihr traut euch nix, wir können das besser, ihr habt keine Ahnung, dauert alles viel lange, usw. usw." Hat damals schon nix gebracht, die Einen haben so weitergemacht, die Anderen haben das so gemacht wie auf den Lehrgängen gelernt. Inzwischen dürften ja alle die noch arbeiten entweder den TG4 oder den TSM 1- 3 gemacht haben, dementsprechend sind die Unfallzahlen ja auch zurück gegangen. Keinem wird es gelingen, den jeweils Anderen hier im Forum von seiner Meinung zu überzeugen. Das einzige was passiert ist, daß der Ton schärfer wird und Sachen geschrieben werden, die man sich von Angesicht zu Angesicht so nicht sagen würde. Letztendlich wieder so ein Thema, was außer Frust und Verstimmung nichts bringt.
 

joh.t.

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Ähnliche Diskussionen gab es doch schon immer. Als die Maschinenlehrgänge TG 4 eingeführt wurden und die ersten Lehrlige von da zurückkamen, gab es doch fast die gleichen Gespräche in der Frühstücksbude und in der Werkstatt. Auch damals schon mit den selben Argumenten. "Ihr traut euch nix, wir können das besser, ihr habt keine Ahnung, dauert alles viel lange, usw. usw." Hat damals schon nix gebracht, die Einen haben so weitergemacht, die Anderen haben das so gemacht wie auf den Lehrgängen gelernt. Inzwischen dürften ja alle die noch arbeiten entweder den TG4 oder den TSM 1- 3 gemacht haben, dementsprechend sind die Unfallzahlen ja auch zurück gegangen. Keinem wird es gelingen, den jeweils Anderen hier im Forum von seiner Meinung zu überzeugen. Das einzige was passiert ist, daß der Ton schärfer wird und Sachen geschrieben werden, die man sich von Angesicht zu Angesicht so nicht sagen würde. Letztendlich wieder so ein Thema, was außer Frust und Verstimmung nichts bringt.
Es ist alles gesagt, fast von jedem.
Vielleicht zumachen ?
@carsten @derdad
 

pedder

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den wichtigen inhaltlichen und sachlichen Teil hast du aber schon mitbekommen?
In dem von mir verlinkten Beitrag? Nein. Gab es da auch nicht.

Wer sowas schreibt, sollte auch ein dickeres Fell haben, statt einen Thread aufzumachen und sich über Respektlosigkeit zu beschweren.
Als Gedankenanstoß.
 

carsten

Moderator
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Hallo

@weissbuche hat es weiter oben mal anklingen lassen.
Mein Hauptaugenmerk bei sowas ist auch, das es keiner nachmacht der weniger oder gar keine Erfahrung hat und meint das wäre OK so zu arbeiten. Neben den Tips und Tricks zu dem wie mache ich was finde ich das Thema Sicherheit ebenso wichtig. Aus Sicht eines Schreiners, langjährigen Users hier im Forum und auch noch Moderator wäre es für mich der blanke Horror irgendwann mal hier zu lesen, dass sich jdm ernsthaft verletzt hat, weil er irgendwas gemacht hat wie es hier jdm „veröffentlicht“ hat und keiner hat auf die Gefahr hingewiesen.
Ob sich dann jdm daran hält ist mir wurscht. Ich / WIR haben IHN darauf hingewiesen. Damit fühle ich mich rechtlich und moralisch aus dem Schneider. (Im beruflichen Schreiner-Alltag evtl sogar als Ausbilder ist das natürlich was anderes)

Ich schreibe hier nach bestem Wissen UND GEWISSEN. Und Versuche das gerade, wenn ich kritisieren oder verbessern "muss" das soll allgemein und nicht auf einzelne Personen bezogen zu halten wie irgend möglich. So möchte ich das auch verstanden wissen.

Der eine Moderator hat das eine Thema zugemacht dann macht eben der andere das andere zu.
Nennt man glaube Arbeitsteilung.
 
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