selbständige schwangere Tischlerin

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uli2003

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U2 regelt doch gerade, dass der Arbeitgeber die geleistete Lohnfortzahlung zu 100% von der Krankenkasse erstattet bekommt.
Ja natürlich.

Wo wir wieder an dem Punkt sind - ich zahle für meine Mitarbeiter U2-Umlage, finanziere als Arbeitgeber die Lohnfortzahlung in der Mutterschaft.

Für mich selber zahle ich sie nicht. Da sieht man direkt wieder, dass eine fehlende Absicherung auch keine Leistung hervorbringen kann. Warum erhebt man für Arbeitgeber nicht auch eine Umlagepflicht, die dies ausgleicht? Dann dürften schwangere Selbstständige von der gleichen Leistung profitieren, hätten allerdings auch mehr Aufwendungen, die man gegenrechnen müsste.
 

Avogra

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Wo wir wieder an dem Punkt sind - ich zahle für meine Mitarbeiter U2-Umlage, finanziere als Arbeitgeber die Lohnfortzahlung in der Mutterschaft.
Ich habs mir noch ein zweites mal durchgelesen, jetzt hab ichs auch kapiert. Mir war entgangen, dass die Erstattung der Krankenkassen wiederum auf jeden Arbeitnehmer umgelegt werden.

Dann bin ich bei dir. Mit meinen eigenen Worten (ob ich es auch wirklich richtig verstanden habe): Auch alle Selbständigen sollten verpflichtend an der U2 Umlage teilnehmen, so dass auch selbständige Frauen davon profitieren können. Klingt nach einem recht naheliegenden Weg, zumindest das ausgefallene Einkommen abzudecken.
 

Christoph1981

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Ich habs mir noch ein zweites mal durchgelesen, jetzt hab ichs auch kapiert. Mir war entgangen, dass die Erstattung der Krankenkassen wiederum auf jeden Arbeitnehmer umgelegt werden.

Dann bin ich bei dir. Mit meinen eigenen Worten (ob ich es auch wirklich richtig verstanden habe): Auch alle Selbständigen sollten verpflichtend an der U2 Umlage teilnehmen, so dass auch selbständige Frauen davon profitieren können. Klingt nach einem recht naheliegenden Weg, zumindest das ausgefallene Einkommen abzudecken.
 

KalterBach

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Vielleicht wäre es ja sinnvoll, dass alle Zahlungsfähigen BürgerInnen in die Sozialkassen einzahlen.
Arbeitnehmer u. Selbständige u. Beamtete usw. usf.
Arbeitslos oder Krank oder Alter kann jede oder jeden betreffen.
Warum hat der Selbstständige nochmal hierbei die freie Wahl? Wieso darf er sich privat versichern? Das regelt der Markt.

Oder eben auch nicht, aber offensichtlich gibt es ja Gründe, warum in Deutschland dieses einfache Vorgehen nicht gewünscht ist.
 

FredT

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Ich kenne ähnliche Probleme von sog. Solo-Selbständigen im UniBereich. Nur eben, dass die dort nicht freiwillig selbständig sind
 

K2H

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Vielleicht wäre es ja sinnvoll, dass alle Zahlungsfähigen BürgerInnen in die Sozialkassen einzahlen.
Arbeitnehmer u. Selbständige u. Beamtete usw. usf.
Arbeitslos oder Krank oder Alter kann jede oder jeden betreffen.
Es wäre auch interessant zu wissen, wie viel an "Overhead" (Verwaltungskosten/Eigenverbauch) eingespart werden könnte, wenn die Anzahl der Kassen dann auch noch auf ein Minimum Optimum reduziert werden würde.
 
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Eine selbständige Frau als geschäftsführende Gesellschafterin einer GmbH kann seit kurzem durch die U2 Umlage die 14 Wochen Mutterschutz bezahlt genießen und danach Elterngeld bekommen. (Ein großer Fortschritt) Jedenfalls dann wenn sie einen zweiten Geschäftsführer für die Übergangszeit hat oder benennt. (Auch ein externer GF ist möglich!) Die Gründung einer GmbH ist kompliziert, verschlingt viele Gebühren, setzt ein Eigenkapital voraus und ist eventuell nicht ideal für jeden Unternehmertyp geeignet.

Andererseits sollte man (und auch Frau) sich fragen ob es in der arbeitsteiligen Gesellschaft von heute so klug ist als Einzelkämpfer aufzutreten. Bieten nicht andere Gesellschaftsformen bessere Zukunftsaussichten und besser verteilte Lasten? Warum nicht eine GbR aus z.B. drei HandwerkerInnen?

Ich kenne den Drahtseilakt von meiner selbständigen Frau aus einem anderen Metier. Und wir kennen alle die Phasen aus dem Kindergarten als drei oder vier akute Krankheiten an der Eingangstür der Kita angeschlagen waren - Brechdurchfall, Hand-Mund-Fuss und RSV zum Beispiel. Niemand schafft das alleine! Da gehört immer ein wohlwollendes und strapazierfähiges Netzwerk dahinter.

Der Gesetzgeber muss hier sicherlich nachjustieren, keine Frage. Aber ist es in Zeiten von (fast) Vollbeschäftigung wirklich angebracht zu nörgeln und das Problem zu externalisieren? Das ist mir zu einfach gesprochen.
 

pedder

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Die Gründung einer GmbH ist kompliziert, verschlingt viele Gebühren, setzt ein Eigenkapital voraus
Entschuldige, das ist doch totaler Unfug. Eine UG (haftungsbeschränkt) kannst Du für unter 1000 € gründen. Und deutlich unter einem Monat.
Du hast etwas mehr Verwaltungsaufwand und machst Deine Steuern nicht mehr allein.

Nur das löst ja das tatsächliche Problem nicht vollständig. Auch eine Einfrau UG erzeugt keinen Umsatz während der Schwangerschaft der einen Frau. Es ist ja nicht so, dass man sich mit 27 den eigenen Laden mit 20 Leuten aufgebaut hat. Die Kosten laufen doch weiter. Und die Idee, jemand anderen einzustellen, der die Arbeit für 3 -9 Monate macht, halte ich für illusorisch. Wo sollen denn die Samariter herkommen?

Es wäre auch interessant zu wissen, wie viel an "Overhead" (Verwaltungskosten/Eigenverbauch) eingespart werden könnte, wenn die Anzahl der Kassen dann auch noch auf ein Minimum Optimum reduziert werden würde.
Als es zum Wettberwerb zwischen den gesetzlichen Krankenkassen kam, wurden enorm Kosten eingespart, vor allem durch Prozessoptimierung. Ich würde das nicht unterschätzen.
 
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Entschuldige, das ist doch totaler Unfug. Eine UG (haftungsbeschränkt) kannst Du für unter 1000 € gründen. Und deutlich unter einem Monat.
Du hast etwas mehr Verwaltungsaufwand und machst Deine Steuern nicht mehr allein.

Nur das löst ja das tatsächliche Problem nicht vollständig. Auch eine Einfrau UG erzeugt keinen Umsatz während der Schwangerschaft der einen Frau. Es ist ja nicht so, dass man sich mit 27 den eigenen Laden mit 20 Leuten aufgebaut hat. Die Kosten laufen doch weiter. Und die Idee, jemand anderen einzustellen, der die Arbeit für 3 -9 Monate macht, halte ich für illusorisch. Wo sollen denn die Samariter herkommen?
Ich weiß leider nicht ob die Regelungen auch auf eine UG zu übertragen sind. Ich wollte nur aufzeigen das man sich vorher belesen muss und es nicht immer ideal ist als Einzelunternehmer oder -in durchzustarten. Warum gründen nicht drei Tischlerinnen eine Firma und balancieren das Risiko? Bei Gemeinschaftspraxen läuft es doch auch.

Und der externe GF soll kein Samariter sein. Wenn eine kleine GmbH oder UG ein Jahr pausiert und keinen Umsatz macht, die GFin Elterngeld bezieht und fast keine Geschäftsvorgänge anfallen, so reicht auch ein externer Anwalt. Es muss im Handelsregister ein ordentlicher Geschäftsführer bestellt sein. Die GF in Elternzeit müssen dazu auf Zeit abberufen werden.
 

pedder

ww-robinie
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Ich weiß leider nicht ob die Regelungen auch auf eine UG zu übertragen sind. Ich wollte nur aufzeigen das man sich vorher belesen muss und es nicht immer ideal ist als Einzelunternehmer oder -in durchzustarten. Warum gründen nicht drei Tischlerinnen eine Firma und balancieren das Risiko? Bei Gemeinschaftspraxen läuft es doch auch.

Und der externe GF soll kein Samariter sein. Wenn eine kleine GmbH oder UG ein Jahr pausiert und keinen Umsatz macht, die GFin Elterngeld bezieht und fast keine Geschäftsvorgänge anfallen, so reicht auch ein externer Anwalt. Es muss im Handelsregister ein ordentlicher Geschäftsführer bestellt sein. Die GF in Elternzeit müssen dazu auf Zeit abberufen werden.
Aber das passt doch nicht zu der (typischen) Einfraufirma. Also so gar nicht
 
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Aber das passt doch nicht zu der (typischen) Einfraufirma. Also so gar nicht
Ja genau! Die Unternehmensform Einzelunternehmer ist einfach nicht geeignet für eine Frau im gebärfähigen Alter mit noch nicht abgeschlossener Familienplanung wenn nicht der Partner zu 100% die Brutpflege übernimmt.

Und keine Versicherung kann es übernehmen das eine Firma einfach mal ein Jahr keine Aufträge annehmen kann und Kunden vertröstet oder gar verprellt. Mit einer anderen Unternehmensform geht es dagegen schon.
 

Christoph1981

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Warum hat der Selbstständige nochmal hierbei die freie Wahl? Wieso darf er sich privat versichern? Das regelt der Markt.

Oder eben auch nicht, aber offensichtlich gibt es ja Gründe, warum in Deutschland dieses einfache Vorgehen nicht gewünscht ist.

Gründe für das zweigeteilte KV-System in D sind hier nachzulesen
https://www.handelsblatt.com/finanz...erhaupt-zwei-kassensysteme-gibt/22606242.html

Was der Markt "alleine" so geregelt bekommt (oder auch nicht) sollten wir aber jetzt und hier besser nich diskutieren.
Sonst rücken uns die Mod's auf die Pelle :emoji_wink:
 

wasmachen

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....eine Firma einfach mal ein Jahr keine Aufträge annehmen kann und Kunden vertröstet oder gar verprellt. Mit einer anderen Unternehmensform geht es dagegen schon.
Bist du GF oder Selbstständig?
Oder woher kommt die Idee, dass irgendeine (andere) Unternehmensform da geeignet ist um Kunden zu vertrösten oder zu verprellen?
 

Avogra

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Ja genau! Die Unternehmensform Einzelunternehmer ist einfach nicht geeignet für eine Frau im gebärfähigen Alter mit noch nicht abgeschlossener Familienplanung wenn nicht der Partner zu 100% die Brutpflege übernimmt.
Und genau hier liegt die Benachteiligung gegenüber männlichen Einzelunternehmern, für die die Unternehmensform trotz noch nicht abgeschlossener Familienplanung in der Regel kein Problem darstellt.
 
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Oder woher kommt die Idee, dass irgendeine (andere) Unternehmensform da geeignet ist um Kunden zu vertrösten oder zu verprellen?
Wie schon oben geschrieben ist eine Tischlerei als GBR mit z.B. drei Handwerkern total flexibel aufgestellt und kann einen Ausfall besser puffern. Oder eine Genossenschaft oder eine GmbH oder eine UG. Aber warum in aller Welt eine Soloselbständigkeit wenn absehbar ist das der Laden ein Jahr schließen muss.

Und genau hier liegt die Benachteiligung gegenüber männlichen Einzelunternehmern, für die die Unternehmensform trotz noch nicht abgeschlossener Familienplanung in der Regel kein Problem darstellt.
Naja würde der männliche Einzelunternehmer sich gleichberechtigt um die Kinder kümmern hätte er auch ein Zeitproblem. Was macht denn der Mann der Einzelunternehmerin? Warum nimmt der nicht ein Jahr Elternzeit?

Irgendwie hab ich noch nicht verstanden wo hier der Staat einspringen soll. Einfach mal eine Selbständigkeit ein Jahr unterbrechen mit all den Fixkosten, Ausfall der Einnahmen usw.?
 

wasmachen

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Irgendwie hab ich nicht verstanden, wie ne GBR mit 3 Leuten funktionieren soll wenn einer ne Auszeit nimmt. Erstens hat jeder Betrieb, wo einfach mal n Drittel der Belegschaft fehlt aber gezahlt werden muss definitiv finanziell leichte Probleme, zweitens frag ich mich wie da längerfristig gesehen das ganze für alle Beteiligten ins Lot kommen soll....

Hat ja seinen Grund, warum es nach ein paar Jahren der Gründung von Firmen mit mehreren 'Cheffes' meistens die Trennung erfolgt und jeder dann sein eigenes Ding macht....

Ich frag mich grad, wieviele der hier eifrigen Fredteilnehmer überhaupt GF oder Selbstständig sind und überhaupt wissen, von was geredet wird. Sorry.
 

Christoph1981

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Wie schon oben geschrieben ist eine Tischlerei als GBR mit z.B. drei Handwerkern total flexibel aufgestellt und kann einen Ausfall besser puffern. Oder eine Genossenschaft oder eine GmbH oder eine UG. Aber warum in aller Welt eine Soloselbständigkeit wenn absehbar ist das der Laden ein Jahr schließen muss.


Naja würde der männliche Einzelunternehmer sich gleichberechtigt um die Kinder kümmern hätte er auch ein Zeitproblem. Was macht denn der Mann der Einzelunternehmerin? Warum nimmt der nicht ein Jahr Elternzeit?

Irgendwie hab ich noch nicht verstanden wo hier der Staat einspringen soll. Einfach mal eine Selbständigkeit ein Jahr unterbrechen mit all den Fixkosten, Ausfall der Einnahmen usw.?
Geht um Absicherung bei Schwangerschaft und Mutterschutz, da haben Männer keine Ausfallzeiten...
 

pedder

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Irgendwie hab ich noch nicht verstanden wo hier der Staat einspringen soll. Einfach mal eine Selbständigkeit ein Jahr unterbrechen mit all den Fixkosten, Ausfall der Einnahmen usw.?
Es soll doch gar nicht der Staat einspringen. Also nur mit einem Gesetz, aber nicht mit Geld. Leg doch mal Deine Vorurteile vor dem Lesen ab. Und dann ganz lesen.
 

brubu

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Hallo
Es geht nicht um "selbständig" das sind die Leute lieber nicht, Papa Staat soll helfen. Bei uns sind wir eher "selbst und ständig".
Dazu gehört Vorsicht und Planung, denn wenn man ausfällt steht die Bude still.
Gruss brubu
 

uli2003

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Und genau hier liegt die Benachteiligung gegenüber männlichen Einzelunternehmern, für die die Unternehmensform trotz noch nicht abgeschlossener Familienplanung in der Regel kein Problem darstellt.
Ich finde es, obgleich ich durchaus an einer möglichen Lösung interessiert bin, bedenklich, dass das Wunder des Lebens auf eine Benachteiligung reduziert wird. Die Welt ist schon sehr undankbar geworden und nur noch gierig.
 
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