selbständige schwangere Tischlerin

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predatorklein

ww-robinie
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Dazu gehört Vorsicht und Planung, denn wenn man ausfällt steht die Bude still.
Moin

Im Endeffekt geht es doch wie bei vielen anderen Dingen im Leben drum , sich im Vorfeld möglichst viele Gedanken zu machen .
Und da gehört eine Schwangerschaft eben dazu .

Und dann muss man eben auch im Vorfeld abklären , wie man sich da absichern kann .
Versicherungstechnisch gibt es Unmengen von ( mehr oder weniger ) sinnvollen Möglichkeiten .
Die natürlich einiges an Geld kosten .

In unserem Bekanntenkreis gibt es einige selbstständige Schreiner , dier der Meinung sind , dass es ausreicht , wenn man halbwegs gut schreinern kann .
Und wenn man genug Kundschaft hat .

Das wahre Leben zeigt dem ein oder anderen Kollegen dann aber , dass das eben nicht ausreicht .
Was mancher ( leider ) schmerzhaft erfahren muss :emoji_frowning2:

Gruß
 

pedder

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Den "richtigen Selbständigen" kann bei uns niemand vorschreiben wann und wie sie arbeiten dürfen. Einschränkungen gibt es nur z.B. wegen Lärm etc. Sonst hat die Woche 168 Std für alle.
Gruss brubu
Das ist hier auch so. Beschäftigungsverbote gibt es nur für Angestellte. Meine Mutter, die selbständig ein Pflegeheim betrieb, hat noch am Abend vor der Geburt meiner kleinen Schwester gearbeitet. Und nach drei Wochen wieder. Das ist jetzt aber auch 47 Jahre her. Und hat sicher nicht gut getan. Bei Frau Röh hatte ich den Eindruck, dass sie aus diesem Beschäftigungsverbot den Schluss gezogen hat, dass sie sofort ihr Kind gefährdet. Ob das wirklich so ist, hängt ja sicher auch an der konkreten Tätigkeit.
 

Avogra

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Ich finde es, obgleich ich durchaus an einer möglichen Lösung interessiert bin, bedenklich, dass das Wunder des Lebens auf eine Benachteiligung reduziert wird. Die Welt ist schon sehr undankbar geworden und nur noch gierig
Damit drehst du mir aber jetzt das Wort im Mund um. Ganz im Gegenteil argumentiere ich ja dafür, dass Familien das Wunder des Lebens auch dann ohne große Hürden erleben dürfen sollen, wenn die Frau selbständig ist. Leider müssen sie sich häufig faktisch für das eine oder das andere entscheiden.
 

Avogra

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Ich gebe es jetzt auf. Wer hier die Benachteiligung nicht sehen will, den werde ich oder jemand anderes wohl auch nicht überzeugen.
Ich schau mal lieber, wie ich die Dame bei ihrer Aktion unterstützen kann.
 

pedder

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Macht sich konkret wie bei deiner Schwester oder Mama wie bemerkbar?
Meiner Schwester sicher nicht, bei meiner Mutter bin ich nicht sicher, die ist aber mit 72 Jahren schon gestorben.

Ich kann nicht beurteilen, wie das ist, und wahrscheinlich kann das niemand für niemanden.
Meine Mutter hat sich nie angemaßt, andere junge Mütter zu belehren, wann sie wieder anfangen sollen zu arbeiten.

Fakt ist: selbständige werdene Mütter haben es an der Stelle deutlich schwerer, als Männer.
Und deutlich unsicherer als Angestellte. Wenn ich zB meiner Tochter raten sollte,
würde ich ihr eher ein Anstellungsverhältnis empfehlen.

Deswegen imponiert mir Frau Röh, dass sie sich dafür einsetzt, dass das etwas besser wird.
Obwohl sie den Kampf natürlich nicht für sich kämpft.

Ohne solche Menschen häten wir keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall,
kein Frauenwahlrecht und was weiß ich noch alles.
 
Zuletzt bearbeitet:

seschmi

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Macht sich konkret wie bei deiner Schwester oder Mama wie bemerkbar?

Die Arbeitsbeschränkungen in der Schwangerschaft haben natürlich gute medizinische Gründe und sind nicht zum Spaß eingeführt worden.

Beispielsweise ist das Heben von Lasten beschränkt, weil das das Risiko von Fehl- und Frühgeburten erhöht, und das geht bei relativ kleinen Lasten schon los. Der Umgang mit gefährlichen Substanzen ebenso. All das macht eine Arbeit als Schreinerin sehr schwierig. Für das alles gibt es auch gute Gründe.

Verboten oder nicht ist halt was anderes als gefährlich oder nicht - Alkohol in der Schwangerschaft ist auch nicht verboten, aber sollte dennoch nicht konsumiert werden. Es gibt in Deutschland generell kaum Verbote, sich selbst zu schädigen.

Bei Arbeitnehmern ist das etwas ganz anderes: Da schädigt ja der Chef die Angestellte, wenn er sie solche Dinge machen lässt. Und andere zu schädigen ist grundsätzlich verboten.

Das ist ja das Dilemma: Sie könnte arbeiten, das hätte Risiken für sie selbst und das Kind. Sie kann nicht arbeiten, dann hat sie kein Geld, und kommt möglicherweise beruflich auf keinen grünen Zweig mehr. Oder halt kein Kind kriegen aufgrund der Situation, das kann es aber auch nicht sein, siehe Ulis Beitrag oben.

Es geht hier auch nicht um Kindererziehung: Das können auch Männer. Schwanger sind aber halt nur Frauen, und nur in jüngerem Alter. Das macht das ganze Thema „hätte sie halt vorgesorgt“ eben schwierig. Jung und frisch selbstständig hat man halt nun einmal keine Rücklagen, und auch kein Geld für Zusatzversicherungen. Wer versichert denn auch eine 28-jährige Frau für den Fall einer Schwangerschaft?

Als alter Sack (wie ich) hat man da immer gut reden - für mich wäre eine Auszeit kein Problem (oder gleich Rente). Aber ich bin halt keine junge schwangere, obwohl es am Bauch so aussieht…
 

Kerstenk

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Sorry, wird der Ernsthaftigkeit des Themas nicht gerecht, aber war einfach zu verlockend:emoji_wink:
Das ist durchaus richtig.

Aber zum Thema selber hatte ich weiter vorne schon geschrieben das es durchaus die Möglichkeit über die gesetzliche Krankenkasse gibt, wenn entsprechend vorher eingezahlt wurde, so wie es Arbeitnehmerinnen ja müssen.

Aber wenn man sich selbstständig macht, erst mal geschlechtsneutral, sollte man vorher sich erkundigen, wie es im Krankheitsfall/Unfall mit der Absicherung aussieht. Denn man kann das alles versichern, schon ab dem ersten Tag des Ausfalles, was aber sehr teuer ist, selbst ab dem 14ten Tag ist noch sehr teuer, erst ab ca. 6 Wochen ist es günstiger. Aber grundsätzlich ist es so das nur die Lohnkosten gedeckt sind, nicht die Betrieblichen Ausfälle/Festkosten, die muss man selber tragen und man bekommt auch nur so viel wie man in einem bestimmten Zeitraum davor an Einkommen hatte, wird überprüft. Ich hatte den Fall, nur das man bei Abschluss der Versicherung darüber nicht aufgeklärt hat, geschweige Unterlagen angefordert. Der Zirkus war erheblich, wie der Fall dann eintrat und das böse Erwachen gross.
Also bevor man sich selbständig macht, all diese Fragen klären und vor allem wie werden die restlichen Kosten gedeckt und die sind der viel grössere Anteil. Im Grunde kann man sich als Einzelkämpfer, Krankheit nicht leisten, dafür werden die gesamten Kosten aus Gebäude und Maschinenkosten nicht auf mehrere umgelegt.

Und das mit der Familienplanung, nun, das sollte heute keine Überraschung mehr sein und ist durchaus steuerbar. Und auch hier gilt, die Hauptkosten werden nicht geschultert und sollten auch nicht von der Allgemeinheit übernommen werden. Das soll nicht heissen das kein Mutterschutz gezahlt werden soll, sondern nur in dem Rahmen, wie Arbeitnehmerinnen sie bekommen.
Zudem sollte bedacht werden, das es durchaus auch Fälle gibt in denen Frauen fast die gesamte Schwangerschaft ausfallen und liegen müssen, das wäre dann erst recht nicht von der Gesellschaft zu tragen, also der Anteil der bei Arbeitnehmerinnen auch nicht anfällt.

Was passiert wenn ein Selbständiger länger Krank wird und so gut wie keine Einkommen mehr hat und nun versucht Hilfe vom Staat zu bekommen, sehe ich gerade bei einem Freund, nein Vermögenswerte sind da schon keine mehr.....
 

pedder

ww-robinie
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Und das mit der Familienplanung, nun, das sollte heute keine Überraschung mehr sein und ist durchaus steuerbar. Und auch hier gilt, die Hauptkosten werden nicht geschultert und sollten auch nicht von der Allgemeinheit übernommen werden. Das soll nicht heissen das kein Mutterschutz gezahlt werden soll, sondern nur in dem Rahmen, wie Arbeitnehmerinnen sie bekommen.

Zudem sollte bedacht werden, das es durchaus auch Fälle gibt in denen Frauen fast die gesamte Schwangerschaft ausfallen und liegen müssen, das wäre dann erst recht nicht von der Gesellschaft zu tragen, also der Anteil der bei Arbeitnehmerinnen auch nicht anfällt.
Das ist erstmal Deine politische Ansicht.

Und ich befürchte, Du wärst überrascht, was bei schwangeren Arbeitnehmerinnen alles geht. Da fackeln die Ärzte (m/w/d) nicht lang und sprechen ein Beschäftigungsverbot aus. Und dann haftet die Gemeinschaft der Versicherten schon. Und zahlt den Nettolohn weiter.
 

Kerstenk

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Und zahlt den Nettolohn weiter.
das habe ich doch auch geschrieben, das dies gezahlt werden sollte, wenn wie bei Arbeitnehmerinnen eingezahlt wurde, was Arbeitnehmerinnen auch tun. Im Klartext, wenn versichert ist, was bei Angestellten/Arbeitnehmern vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist. Wer nicht einzahlt, bekommt eben nichts und wie oben verlinkt, ist es selbstständigen nicht verwehrt, zumindest solange sie durchgehend gesetzlich versichert sind. Was aber viele verkennen, als Selbstständiger muss man Arbeitnehmer und Arbeitgeberanteile tragen, was dann eben schon mal richtig Geld kostet.
Das sind aber nur ein kleiner Teil der Kosten bei Selbstständigen, der ganze andere Rest muss selber getragen werden, hat auch nichts mit meiner politischen Meinung zu tun.
Das sind Gegebenheiten, die auch ich hinnehmen muss und auch Familienväter, die sich selbstständig machen, deren Ehefrau mitarbeitet, was nicht selten der Fall ist, all die Kosten müssen berücksichtigt werden.
 

Avogra

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Was passiert wenn ein Selbständiger länger Krank wird und so gut wie keine Einkommen mehr hat und nun versucht Hilfe vom Staat zu bekommen, sehe ich gerade bei einem Freund, nein Vermögenswerte sind da schon keine mehr.....
Das ist völlig richtig und fällt unter das genannte unternehmerische Risiko, das alle Selbständigen gleichermaßen haben.
Bei Kinderwunsch trifft es aber nicht mehr alle Selbständigen sondern nur die Frauen. Sie haben also nicht die gleichen Möglichkeiten wie männliche Selbstständige. Dadurch haben sie einen systematischen Nachteil. Und es ist meiner Meinung durchaus Staatsaufgabe, so einer systematischen Ungleichbehandlung entgegenzuwirken, sei es durch eine Verpflichtung aller in einen Umlagefonds zu zahlen, durch direkte Hilfe oder gerne auch andere Lösungen.
 

Kerstenk

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Sie haben also nicht die gleichen Möglichkeiten wie männliche Selbstständige. Dadurch haben sie einen systematischen Nachteil. Und es ist meiner Meinung durchaus Staatsaufgabe, so einer systematischen Ungleichbehandlung entgegenzuwirken, sei es durch eine Verpflichtung aller in einen Umlagefonds zu zahlen, durch direkte Hilfe oder gerne auch andere Lösungen.
Ich bin auch bei Dir, wenn es darum geht, dass Frauen, zumindest war es so, mehr zahlen müssen wie Männer in der Krankenversicherung, das sollte auf beide verteilt werden. Selbst wenn man es angleichen würde wie bei Arbeitnehmerinnen, bleibt immer noch der Hauptteil, die betrieblichen Fixkosten, die weiter laufen und die müssen auch die Männer selber tragen.
Und um es klar zu sagen, mir ist durchaus bewusst das Frauen an vielen Ecken benachteiligt sind, was aber hier nicht hergehört, weil politisch und gesellschaftlich/politisch ist.
 

wasmachen

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Theorie: Frauen und Männer sollten garnicht gleich behandelt werden, sie sind ja nicht gleich.
Gibt ja auch Dinge, wo Sie im Vorteil sind. Also die Mädels.

Vll solltets weiterdiskutieren, wie man die Fraktion 'd' behandeln/fördern/sonstwas soll, die wollen ja auch ned in eine Kiste geschoben werden.
 

wasmachen

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HinternDiwan
Achja, mir fällt grad ein: die private Unfall benachteiligt mich. Die behaupten, ich hätte n höheres Unfallrisiko wie n Sesselfurzer... die Argumentation 'Selbstständig' zieht auch ned. Selbst wenn ich Ihnen versichern würde, dass ich nur Büro mache, werde ich weiterhin als Tischler/Schreiner klassifiziert.... :emoji_grin:
 

KalterBach

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Theorie: Frauen und Männer sollten garnicht gleich behandelt werden, sie sind ja nicht gleich.
Gibt ja auch Dinge, wo Sie im Vorteil sind. Also die Mädels.

Vll solltets weiterdiskutieren, wie man die Fraktion 'd' behandeln/fördern/sonstwas soll, die wollen ja auch ned in eine Kiste geschoben werden.
Dieser Faden dreht sich doch konkret um eine Petition einer selbstständigen schwangeren Tischlerin (Johanna Röh), die - anders als Arbeitnehmerinnen - nicht unter ein Beschäftigungsverbot fällt und auch keine Leistungen öffentlicher Kassen, kein Mutterschafts- und -schutzgeld bekommt. Dies hatte @pedder imponiert, vor allem, weil es das Thema bis in die Tagesschau geschafft hat.

Es geht weder um die von Dir angesprochene Theorie zur Gleichbehandlung von Mann und Frau, noch um den persönlichen Blick auf Personen, welche sich weder dem einen, noch dem anderen Geschlecht zuordnen.
 
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