selbständige schwangere Tischlerin

Ikeabana

ww-buche
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Es erinnert mich an die Versicherungen für Hochwasserschäden, wenn sie nur von denen, die gefährdet sind gezahlt werden müssen, sind sie unbezahlbar.
Das mit den Solidargemeinschaften klappt dann besonders gut, wenn es jeden mit der gleichen Warscheinlichkeit treffen kann. Je näher am Fluss, desto schneller ist das Haus im Wasser. Durch den Klimawandel hat sich Chance auf eine Überflutung drastisch erhöht. Versicherungen agieren betriebswirtschaftlich und die Grundlage ihres Geschäfts ist die Risikoanlyse, die eben auf Warscheinlichkeiten beruht. Also gilt für Versicherung: je näher am Fluß, desto teuer. Ist wie bei der KFZ-Verrsicherung: Lada billig, Ferrari teuer.

Wer so wie ich an einer Stelle wohnt, an der die Chance auf eine Überschwemmung gegen Null tendiert, wird wenig geneigt sein, freiwillig eine entsprechende Versicherung abzuschließen. Das müsste also staatlich verordnet werden und die Regierung, die das gesetzlich verankert, dürfte sich des Zorns der Mehrheit sicher sein.
Manche sind halt nicht so blöde, am Fluss zu bauen. Genau so wie an Hanglagen oder neben einer
industriellen Anlage, oder über Bergwerken, auf einer ex Müllkippe.....
Ob blöd da der richtige Ausdruck ist.. Das sind ja oft gewachsene Strukturen, in denen sich die Risiken verändert haben. Klimaerwärmung ist nur ein Aspekt. Wir haben die Oberflächen versiegelt und die Flüsse begradigt. Wenn man das, ohne mich zu fragen, oberhalb meines Flusses gemacht hat, kann man ohne blöd zu sein, gefährdet werden. Aber es wurden unbestritten auch Bauplätze an Stellen ausgewiesen, an denen man es hätte besser wissen können.
 

K2H

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Guuden,

Manche sind halt nicht so blöde, am Fluss zu bauen. Genau so wie an Hanglagen oder neben einer
industriellen Anlage, oder über Bergwerken, auf einer ex Müllkippe.....
Ob blöd da der richtige Ausdruck ist.. Das sind ja oft gewachsene Strukturen, in denen sich die Risiken verändert haben.
Naja... ich habe einige Male in einem kleinen Dorf an der Mosel gearbeitet. Der älteste Teil des Dorfes lag direkt am Fluß. Die meisten der alten Häuser sind so eingerichtet, dass die Erdgeschosse schnellstmöglich geräumt werden können, oder werden erst gar nicht als Wohnraum genutzt. Eben weil "die Bach" regelmäßig überläuft und das schon seit Jahrhunderten.
Da frage ich mich schon wieso das so ist. Einige habe ich gefragt. Die Einen sagten nur: Das ist halt so. Andere sagten: Da oben sind die Wingert, da kann man keine Häuser hin bauen. Ein paar auch: Wir können es uns nicht leisten.
Bei solchen Antworten kann man schon am IQ mancher Menschen zweifeln....über Generationen hinweg.
 

Ikeabana

ww-buche
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Bei solchen Antworten kann man schon am IQ mancher Menschen zweifeln....über Generationen hinweg.
An der Mosel haben sie eine Nische besetzt und sich zum Zeitpunkt der Besiedelung mit den Gegebenheiten arrangiert. Flüsse sind auch Transportwege, an denen Handle getrieben und Geld verdient wird. Flüsse werden von Handelswegen gekreuzt an denen Zoll gezahlt wird. Das hat die Menschen an den Flüssen gehalten und das Risiko relativiert.

Wenn wir Deinen Gedanken weiterführen, bleibt nur sehr wenig „sicherer“ Wohnraum für die Menschheit und er wird weniger. Wenn die Menschen sich frei nach Deinem Ansatz bewegen könnten, würden ganze Länder unbewohnbar. Es gibt nicht nur Überschwemmungen, sondern auch Erdbeben, Vulkane und andere Naturkatastrophen.
 

K2H

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An der Mosel haben sie eine Nische besetzt und sich zum Zeitpunkt der Besiedelung mit den Gegebenheiten arrangiert. ...... Das hat die Menschen an den Flüssen gehalten und das Risiko relativiert.
Ja, richtig. Nur, heute, bzw. die letzten 100 Jahre brauchten und brauchen 90 und mehr % der Anwohner den Fluss so nicht mehr.
Und selbst der Weinbau wird immer unwirtschaftlicher. Gerade an den Mosel-Hängen. Genau deshalb verstehe ich die Menschen nicht. Klaro, persönlich/menschlich gesehen gehts dabei in erster Linie um Emotionen (Tradition, Elternhaus, seit x Generationen in Familienbesitz, usw). Aber wirtschaftlich und erst recht volkswirtschaftlich gesehen, ist es trotzdem heute völlig unnötig.

Wenn wir Deinen Gedanken weiterführen, bleibt nur sehr wenig „sicherer“ Wohnraum für die Menschheit und er wird weniger.
So ist es.

würden ganze Länder unbewohnbar. Es gibt nicht nur Überschwemmungen, sondern auch Erdbeben, Vulkane und andere Naturkatastrophen.
Und einige von denen werden in absehbarer noch mehr und extremer werden.
Das pfeifen die Spatzen schon seit Jahren von den Dächern.
Nur will es keiner hören und man schießt die Spatzen ab, statt sich um die eigentlichen Probleme zu kümmern.

Beispiel Ahrtal: Da war entlang des Flussbetts ja so ziemlich alles platt. Der Fluss hat schmerzlich gezeigt, was er "kann". Eigentlich wäre die beste Gelegenheit gewesen, zu sagen (ja, in so einem Fall von mir aus auch von oben herunter zu bestimmen), ab jetzt wird nix mehr in die Hochwasserzone gebaut. Bis auf wenige Ausnahmen geschah/geschieht, das wieder nicht.
Die Bundes- und Landesregierungen interessiert es schon lange nicht mehr wirklich, Kreis und Kommunen haben kein Geld und/oder nix zu bestimmen. Alle schimpfen auf die blöden Versicherungen die nicht schnell genug bezahlen.
Das Ganze beim nächsten Mal wieder, beim übernächsten Mal wieder, beim drübernächsten Mal...

Erdbeben, Vulkane

Bin gespannt ob wirs noch erleben wenn es Neapel und der dicht besiedelten Region rund um den Vesuv und auf den Phlegräischen Felder so geht wie Pompeji neulich.

Wie gesagt, ich verstehe da die Menschheit nicht.
 

KalterBach

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Bei solchen Antworten kann man schon am IQ mancher Menschen zweifeln
Wenn wir Deinen Gedanken weiterführen, bleibt nur sehr wenig „sicherer“ Wohnraum für die Menschheit und er wird weniger. Wenn die Menschen sich frei nach Deinem Ansatz bewegen könnten, würden ganze Länder unbewohnbar. Es gibt nicht nur Überschwemmungen, sondern auch Erdbeben, Vulkane und andere Naturkatastrophen.
Alles richtig, aber wir leben im 21 Jahrhundert und können wissensbasierte Entscheidungen treffen.

Beispiel Ahrtal aus eigener, erlebter Perspektive. Was haben Fachleute, Experten und Wissenschaftler zum Wiederaufbau gesagt?

Der unwissende gemeine Bürger wird auch noch von teilen der Gesellschaft und Politik unterstützt da wieder aufzubauen, wo beim nächsten Hochwasser definitiv alles wieder zerstört wird. Nur ist es so, dass man so ein Objekt zum aktuellen Zeitpunkt nicht privat versichern kann. Kommt die Pflichtversicherung für jeden Bundesbürger gegen Elementarschäden, zahlt die Gemeinschaft die, entschuldige die Ausdrucksweise, Ignoranz und Dummheit dieser Leute.

Sicherer Wohnraum ist ein Privileg und in Zeiten des menschengemachten Klimawandels wird der Menschheit noch viel mehr abverlangt werden. Viele Maßnahmen wären einfach und mit wenig finanziellem Mehraufwand umzusetzen, aber man pumpt lieber Keller aus, repariert die Schäden und baut weiter munter in die grüne Wiese.

Das ist die Realität, erlebbar jeden Tag, egal wo in Deutschland.
 

hlzbt

ww-esche
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irgendwo
Das sind ja oft gewachsene Strukturen, in denen sich die Risiken verändert haben. Klimaerwärmung ist nur ein Aspekt. Wir haben die Oberflächen versiegelt und die Flüsse begradigt. Wenn man das, ohne mich zu fragen, oberhalb meines Flusses gemacht hat, kann man ohne blöd zu sein, gefährdet werden.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Wenn ich überlege, dass unser Garten immer noch viel Feuchtigkeit aufnimmt, da (auch bewusst) nur wenig versiegelt ist, aber (tatsächlich) alle (direkten) Nachbarn (und viele indirekte Übernachbarn) in den letzten Jahren ihre Gärten zu Höfen und Parkplätzen gemacht haben (oft auch als kleine Selbständige), dann finde ich das als "potenziell Leidtragender" (unser Garten liegt ca. 10cm unter dem Soll der anderen, die aber teilweise im Rahmen von Neubauten noch erhöht wurden) schon spannend. Viele Bebauungspläne, gerade auf Grund des gewünschten Wohnungsbaus in den letzten Jahren "liberalisiert", erlauben ja genau so etwas. D.h. dass mein Risiko dadurch erhöht wird, dass andere ihren Immobilienwert erhöhen...
 

brubu

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Hallo zusammen
Etwas zu Versicherungen, in unserem Kanton ist die Feuerversicherung für Gebäude durch den Staat organisiert und vorgeschrieben. Also eine einzige Organisation wie z.B. die Berufsunfallversicherung SUVA.
Das Gute daran, keine Versicherung ist so günstig wie die staatliche Feuerversicherung. Alle paar Jahr kommen Wirtschaftsstudierte auf die Idee, da müsse privater Wettbewerb her. Zum Glück verstummen die wieder. In anderen Kantonen wo die Versicherungen privat organisiert sind kosten die Prämien das Dreifache oder noch mehr.

Dann zu Liegenschaften die an Orten stehen wo sie nicht sein sollten. Viele Eigentümer haben nicht selber gebaut sondern so übernommen oder eigenes Land gehabt. Wer gibt sein Eigentum einfach auf, meist noch mit Hypotheken belastet und entsorgt die Baute noch teuer und fachgerecht? Aus dem hohlen Bauch erzählen was man sollte ist sehr einfach. Das bräuchte eine extreme Systemumstellung die auch finanziert werden müsste oder gewisse Eigentümer würden enteignet und in die Verarmung geschickt.

Die staatliche Rechtssicherheit ist so schon nicht gewährleistet wenn Eigentümer sich an geltendes Recht halten und hinterher alles über den Haufen gekehrt wird. Ich nenne es moderne Bananenrepublik, jedenfalls bei uns.
Gruss und schönen Sonntag
brubu
 

uli2003

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Deren tolle Eigenverwaltungen sowas nicht hinbekommen haben.
Sorry, das ist nicht die Aufgabe der Kammern oder Fachverbände. Die Aufgaben der Verbände/Kammern/Kreishandwerkerschaften/Innungen beziehen sich auf die HwO. Da sind Pflichtversicherungen eine ganz andere Baustelle.
'Mutterschutz, Muttergeld, etc.' sind Begriffe aus der Sozialversicherung, sie werden hier aus dem Kontext gerissen.

Selbstständigkeit geht mit einigen Freiheiten, aber auch einigen Risiken/Einschränkungen daher. Das man eine Familienplanung berücksichtigen sollte, ist klar. Die Zeit 'mit dem Bauch' kann sicher niemand abnehmen, danach in Sachen Kinderbetreuung gibt es aber schon viele Möglichkeiten, vom Ehepartner angefangen bis hin zu verschiedenen Einrichtungen.
Vielleicht sind ein oder mehrere Angestellte auch ein Weg, die Zeit zu überbrücken. Etwas Planung und Büro geht auch während der Schwangerschaft.
 

Avogra

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Wäre toll wenn wir wieder zum Thema zurück kehren könnten! Von dem haben wir uns nämlich schon ein ordentliches Stück entfernt.

edit: Der Beitrag #33 kam gleichzeitig mit meinem und war nicht gemeint.
 
Zuletzt bearbeitet:

mc2

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Wenn ich in keine Versicherung einbezahle, kann ich auch nicht daherkommen und was verlangen, wenn der Fall eintritt, egal ob Auto, Einbruch, Überschwemmung…Schwanger…
 

Avogra

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Ich finde, Versicherung ist doch nur ein Teilaspekt des ursprünglichen Themas. Wie genau eine Lösung ausgestaltet wird, also per Versicherung, direkte staatliche Unterstützung, oder noch eine ganz andere Lösung setzt erst mal vorraus, dass überhaupt die Benachteiligung als solche anerkannt wird.
 

yoghurt

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Hallo,
mein Eindruck ist, dass das Problem grundsätzlich darin liegt, dass in der Funktionslogik unseres Sozialstaats noch immer die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts herrschen. Die grundlegenden Prämissen sind (unausgesprochen) dass ein Unternehmer ein Mann ist. Darüberhinaus besitzt er eine Fabrik mit ettlichen Mitarbeitern oder als Handwerker einen Betrieb mit doch einigen Gesellen. Seine Wertschöpfung ist dabei so hoch, dass auf seine physische Leistung verzichtet werden kann und er Mitarbeiter hat, die ihn im Alltagsgeschäft so weit entlasten, dass er sich den großen Linien des Geschäfts widmen kann oder - im Falle des Handwerkers - sich auf Angebote, Auftragsabwicklung, Arbeitsvorbereitung etc. beschränken kann.

Ein-Frau/Mann-Selbstständigkeiten sind im Prinzip nicht vorgesehen. Sie können unter diesen Bedingungen - sehr streng genommen - nur existieren wenn sie in der Lage sind am Markt derart hohe Preise durchzusetzen, dass sie auch durch ein Jahr Arbeitsausfall (Schwangerschaft, schwere Erkrankung etc.) ihre wirtschaftliche Existenz nicht gefährden. Dass das im Tischlerhandwerk, trotz des Fachkräftemangels, nicht so ist liegt auf der Hand.

(Den gleichen m.E. überholten Prämissen folgt auch die Tatsache, dass sich wirtschaftliche Leistungsträger aus der GKV ausklinken können - was ja nachher so manchem auf die Füße fällt)

Eine besondere Problematik des Tischlerhandwerks ist aber auch, dass es ein Beschäftigungsverbot für Schwangere gibt - das kenne ich sonst nur von Erziehern, aber wahrscheinlich könnt iht mir noch weitere Berufe nennen, auf die dieser Sachverhalt zutrifft. Ich weiß nicht, wie es bei Erzieherinnen geregelt ist, wer die Lohnersatzleistungen bezahlt und es wird auch nur relativ wenige selbstständige Erzieherinnen geben. Für mich erschiene es sinnvoll, das Thema über die GKV zu regeln - mit der Prämisse, dass auch Selbstständige bei der GKV versichert sind. (Was übrigens das Problem nur halb löst - als Solo-Selbständiger hat man oft noch weitere hohe laufende Kosten, da hilft der Lebensunterhalt aus Lohnersatzleistung nicht recht weiter!)
 

uli2003

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Ich finde, Versicherung ist doch nur ein Teilaspekt des ursprünglichen Themas.
Eben nicht, es geht ja um den Vergleich zu den gesetzlich Sozialversicherten, wenn ich das richtig verstanden habe. Auch Selbstständige können Mutterschaftsleistungen bekommen, wenn sie freiwillig in der GKV sind.
Wenn dem nicht so wäre, ist es natürlich eine Ungleichbehandlung, das geht nicht.

Wenn nun ein Privatversicherter gesetzliche Leistungen haben möchte, welche Angestellte aufgrund ihrer gezahlten Krankenkassenbeiträge erhalten, dann ist das natürlich falsch.

Und die Zahlungen von Mutterschaftshilfen schaffen auch keine Vorsorge vor Kundenverlust... Das ist das Risiko der Selbstständigen.
 
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uli2003

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dass das Problem grundsätzlich darin liegt, dass in der Funktionslogik unseres Sozialstaats noch immer die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts herrschen. Die grundlegenden Prämissen sind (unausgesprochen) dass ein Unternehmer ein Mann ist. Darüberhinaus besitzt er eine Fabrik mit ettlichen Mitarbeitern oder als Handwerker einen Betrieb mit doch einigen Gesellen. Seine Wertschöpfung ist dabei so hoch, dass auf seine physische Leistung verzichtet werden kann
Bei den mir bekannten (größeren) Betrieben ist das definitiv nicht der Fall. Auch in den ganz großen Unternehmen findet man häufig Frauen in der Geschäftsführung. Dein Eindruck ist insofern stark überholt.

Ein-Frau/Mann-Selbstständigkeiten sind im Prinzip nicht vorgesehen. Sie können...
Ja, das ist schwer, zumindest in unserem Berufszweig. Solange es nur im Transporter und Montage geht, kein Problem. Aber eine reine Tischlerei mit Maschinenpark ist schon eine Hausnummer.

Für mich erschiene es sinnvoll, das Thema über die GKV zu regeln - mit der Prämisse, dass auch Selbstständige bei der GKV versichert sind.
Da bin ich bei dir. Man kann sich ja den Komfort durch Zusatzversicherungen leisten, wenn man denn möchte.
 

K2H

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Auch Selbstständige können Mutterschaftsleistungen bekommen, wenn sie freiwillig in der GKV sind.
..... UND wenn sie in der GKV krankengeldbezugsberechtigt sind.
Nachdem ich Ü30 Jahre "abhängig beschäftigt" war, mich dann selbständig machte, blieb ich natürlich in der GKV. In der ich seit Ü20 Jahren versichert bin.
Als ich nach den neuen Konditionen fragte, die ich als Selbständiger/freiwillig Versicherter bekomme, war die erste Frage, ob ich weiterhin (ab dem 42. Tag) Krankengeld beziehen möchte. Auf meine "Ja, natürlich", sagte der freundliche KV-Mitarbeiter, ich solle mir besser eine private Zusatzversicherung dafür abschließen, weil das preisgünstiger sei als der Zusatzbeitrag, den man als freiwillig Versicherter bei der GKV für diese (dann zusätzliche) Leistung bezahlen muss.
D. h., Mutterschaftsleistungen gibts auch bei der GKV nur gegen zusätzliche Bezahlung.
 

Avogra

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Eben nicht, es geht ja um den Vergleich zu den gesetzlich Sozialversicherten, wenn ich das richtig verstanden habe
Es geht vor allem um die Benachteiligung selbständiger Frauen gegenüber selbständigen Männern. Ein längerer Ausfall bedeutet für beide häufig einen Verlust der beruflichen Existenz. Wenn beide Kinder wollen, ist dieser Ausfall aber für Frauen unvermeidlich, während die Männer weiter arbeiten können.

Bei den Angestellten gibt es diese Benachteiligung sehr viel weniger. Da hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren immer mehr Ausgleich geschaffen, auch wenn es auch dort in der Praxis noch nicht wirklich gerecht ist.


Ein weiterer Gesichtspunkt ist ja dann auch noch der gesamt-gesellschaftliche: Wir haben zu wenig Nachwuchs und zu wenig Arbeitskräfte. Wenn Frauen sich zwischen Nachwuchs und Job entscheiden müssen, ist das ein Nachteil für alle.
 

uli2003

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Ob die fehlende Lohnfortzahlung nun die Existenz ruiniert? Sie muss (mehr oder weniger) eh vom Arbeitgeber (U2 Umlage) getragen werden, also vom Selbstständigen selbst.
Wo siehst du die Ungerechtigkeit?
 

Avogra

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Wo siehst du die Ungerechtigkeit?
Die Ungerechtigkeit ist, dass sich Kinderwunsch für männliche Tischler fast ohne Beeinträchtigung darstellen lässt, während Tischlerinnen dafür defakto knapp ein Jahr Berufsunfähigkeit in Kauf nehmen müssen.

Ob die fehlende Lohnfortzahlung nun die Existenz ruiniert? Sie muss (mehr oder weniger) eh vom Arbeitgeber (U2 Umlage) getragen werden, also vom Selbstständigen selbst.
U2 regelt doch gerade, dass der Arbeitgeber die geleistete Lohnfortzahlung zu 100% von der Krankenkasse erstattet bekommt.
 

Johannes

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Hallo,
zusammenfassend stelle ich fest, es gibt zwei Sichtweisen. Die eine sagt es ist ein individuelles Problem, um das sich Frau selbst kümmern muss. Die Anderen sehen da auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Leider ist es so, dass solche Aufgaben meist von einer männlichen Ignoranz gebremst werden.

Es grüßt Johannes
 
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