Kreissäge oder aufgerüstete Bandsäge

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yoghurt

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Hallo,
wenn man sich damit beschäftigt, wie Tischler bis ca. 1900 gearbeitet haben, dann ist die Bandsäge ein Weg. Auftrennen, Schlitz und Zapfen, Zinken etc.. das geht alles auf der Bandsäge. Nuten und Fälze natürlich nicht, die kann man mit der Oberfräse machen. Bei den Verbindungen wurde früher viel mehr mit Übermaß gearbeitet und überstehende Zapfen eben mit dem Hobel beigeputzt. Das geht alles! Eventuell empfiehlt sich bei dieser Vorgehensweise die Verwendung von Fisch- oder gar Knochenleim, denn die bei Weißleim theoretisch erforderliche 1/10mm-Fuge wird man eher nicht erreichen. Das alles zielt dann auf Rahmen- und Brettbauweisen in Vollholz - das kann ja sehr reizvoll sein!

Mir würde bei der beschriebene Arbeitsweise ein Abricht/Dickenhobel fehlen, denn ich finde das Aushobeln von Holz relativ dröge. Spannend finde ich eher die Verbindungen, die man mit etwas Geschick eben auch auf der Bandsäge herstellen kann.
 

IngoS

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Ich suche keine Bestätigung. Ich habe weniger Platz und möchte nicht so viel für Hobby ausgeben. Ich habe lediglich 220 v. Ich bin kein Gewerbe. Ein fks würde mich zwingen auf einen Hobelbank zu verzichten. abgesehen Von Akkuschrauber habe ich bis jetzt lediglich Handwerkzeuge und entsprechende Kleinigkeiten gemacht. Für die kleine “maker“ Bastlerei mit Multiplex kann ich auch ein Stichsäge und Oberfräse nutzten und für größere gerade oder 45 grad Schnitte kann ich eventuell ein ein Tauchsäge und Schiene kaufen.

ich möchte nicht mehr Fertige Leimholz verwenden Und eventuell günstigere ungesäumten Massivholz kaufen. Durchtrennen ein 5 cm dicke Bohle per Hand geht aber es ist grausam. 2 m lange Buchenholz Leisten zum Verleimen Sägen geht, aber es ist grausam. Per Hand holz punzten oder Sägerau gerichtete Brett mit der Doppel- und putzhobel spiegelglatt richten macht Spaß, auf Dicke per Handhobel oder krumme Brett gerade Hobeln, ist grausam.
Ein BS benötigt 1 QM und mit 3K Euro bekommt man ein Profigerät, ein FKS braucht 4 QM Platz, wurde mich zwingen entweder das Auto irgendwo anderes zu parken oder auf alle Werkbanke und Schränke zu verzichten. Dazu ein entry Level Gerät köstet 4-5k Euro.
ich frage mich, ob ich mit einem BS weiter im meinem Hobby konnte. Wenn nicht, Lotto gewinnen und eine Stadtvilla mit riesen Alleegarage suchen. Alternativ nicht mehr im Stadtmitte wohnen und weiterhin Hobbymäßig mit vorgefertigten Leimholz arbeiten und das Geld für Standgeräte im was anderes investieren.
Hallo,

die hast doch hier deine gesamte Argumentation nach nun rund 75 Beiträgen zusammengetragen. Da gibt es doch nur ein Fazit für dich. Es lautet Bandsäge. Nun aber ran und kaufen.

Gruß Ingo
 

IngoS

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@IngoS sarkastisch, völlig ungewohnt. :emoji_grin:
Hallo,

nein, das ist wirklich ernst gemeint. Jeder sortiert für sich die Argumente nach eigenen Kriterien, ich auch und da gibt es für den TE meines Erachtens eine eindeutige Lösung. Das das nicht deine, und auch nicht meine Lösung wäre, steht auf einem anderen Blatt.

Gruß Ingo
 

yoghurt

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Hallo,
es ist eine einfache Weisheit, dass eigene Entscheidungen manchmal einfacher zu treffen sind, wenn man die eigenen Überlegungen jemandem erläutert. Was derjenige dazu meint ist unter Umständen dabei nicht maßgeblich. Das ist moralisch nicht verwerflich sondern vermutlich allgemein menschlich.

Ich stelle mir das sehr idyllisch vor! In einer kleinen Werkstatt mit der Bandsäge die groben Sägearbeiten relativ leise erledigen und danach an der Hobelbank zu sägen, hobeln und stemmen. Sollte ich die Rente erreichen….
 

Kerstenk

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Hallo,
wenn man sich damit beschäftigt, wie Tischler bis ca. 1900 gearbeitet haben, dann ist die Bandsäge ein Weg. Auftrennen, Schlitz und Zapfen, Zinken etc.. das geht alles auf der Bandsäge.
Aus dem Grund habe ich auch geschrieben, die Bandsäge ist die besser Handsäge, sie kann das, was man mit einer Rahmensäge/Spannsäge/Gestellsäge so machen kann, mehr nicht.
 

Lorenzo

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Ich stelle mir das sehr idyllisch vor! In einer kleinen Werkstatt mit der Bandsäge die groben Sägearbeiten relativ leise erledigen und danach an der Hobelbank zu sägen, hobeln und stemmen.
Das ist es auch, nebenbei funktioniert es wunderbar und spart gegenüber der reinen Handarbeit echt viel Zeit.

Wenn man mit Plattenmaterial und ner TKS anfängt, dann kann man den Wunsch nach ner Bandage als erste/einzige Maschine nicht unbedingt nachvollziehen, das ist schon klar. Da hat man sich aber auch nicht mit dem händischen herrichten von Massivholz beschäftigt. Das hat so nen großen Anteil an der Gesamtarbeit und war zumindest für mich nach ner Zeit nicht mehr der spannendste Teil.
Das sind unterschiedliche Mindsets. Ich denk gerade wenn man nur mit Handwerkzeugen arbeitet fällt das Zugeständnis zur maschinellen Unterstützung oft bisschen schwer. Ich hab das nicht nur bei mir beobachtet. Für mich liegt das daran, dass man von der rohen Bohle bis zum fertigen Werkstück alle Schritte selbst "in der Hand hat". Das Endergebnis ist also 100% durch mich bestimmt. Und die 100% aufzugeben ist, denk ich, schwieriger als von 70% auf 60% zu gehen..

Da gibt's einfach ganz unterschiedliche Vorstellungen dazu, wieviel Eigenanteil der jeweiligen Person wichtig ist. Das andere Extrem zur 100%igen Handarbeit wär dann der Bausatz der bekanntet, gefälzt, genutet und gebohrt geliefert wird. Da hat man dann eigentlich nur noch die Maße selbst festgelegt. Und dann ist das eben der Unterschied zu Ikea.
 

pedder

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Die Bedingung 230 V ist ein Problem. Richtig gute BS, ADH (+ Absaugung) aber auch TKS und FKS brauchen 400 V.
Das wäre definitiv etwas, was ich angehen würde.
 

Kerstenk

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Ich habe niemals gesagt, dass ich damit was anderes machen würde
wollte ich damit auch nicht zum Ausdruck bringen, nur das man es sich bewusst macht, mehr nicht. Mit einer Kreissäge und da ist es egal ob als Tisch oder Format, kann man vielfältiger und genauerer arbeiten.
Wenn Dir das bewusst ist und Du es so gerne machen willst, dann kauf Dir ein Bandsäge, achte auf eine gute Bandführung.
 

Dietrich

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Hallo,

vielfältiger und anders Arbeiten kann man sagen, aber genauer, da hab ich meine Zweifel, Sägefurniere bspw.
Zumind. die erreichbare Genauigkeit ist bei der Kreissäge nicht größer.

Gruß Dietrich
 

Kerstenk

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vielfältiger und anders Arbeiten kann man sagen, aber genauer, da hab ich meine Zweifel, Sägefurniere bspw.
Zumind. die erreichbare Genauigkeit ist bei der Kreissäge nicht größer.
Natürlich gibt es immer Bereiche, in denen die Bandsäge besser ist, ich selber schneide sehr viel 4mm Buche 100mm breit, da kann die Bandsäge nicht mithalten, zumindest meine.
Aber das meine ich nicht, sondern z. B. Gehrungen oder genaues winkliges ablängen, oder einen Hauch nachschneiden, da ist sie der Kreissäge einfach unterlegen.
 

Avogra

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Ein BS benötigt 1 QM und mit 3K Euro bekommt man ein Profigerät, ein FKS braucht 4 QM Platz, wurde mich zwingen entweder das Auto irgendwo anderes zu parken oder auf alle Werkbanke und Schränke zu verzichten. Dazu ein entry Level Gerät köstet 4-5k Euro.
Hier würde ich nochmal einhaken:
Tatsächlich kann man bei einer FKS den Platz rund um die Säge sehr effizient nutzen.
ZB könnte man direkt vor die FKS die Hobelbank stellen (edit: damit meine ich eigentlich rechts davon). Hinter die FKS können Unterschränke und unter die Tischverbreiterung kann man einen Rollbaren Unterschrank oder ähnliches stellen. Die Wand über der FKS kann man komplett mit Hängeschränken oder einem Regal vollhängen.
Wenn das Auto in die Garage soll, dann nimmt man mit ein paar Handgriffen den Ausleger ab.

Die 4qm braucht man vllt während der Nutzung aber ganz sicher nicht, wenn man den Platzbedarf optimiert.

Zum Preis: Entrylevel kostet eher 2000€ neu. Viele hier im Forum sind zB mit den Bernardo-Maschinen zufrieden. Für 3000€ bekommt man schon sehr ordentliche gebrauchte Maschinen.
 
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tomkaes

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Zum Preis: Entrylevel kostet eher 2000€ neu. Viele hier im Forum sind zB mit den Bernardo-Maschinen zufrieden. Für 3000€ bekommt man schon sehr ordentliche gebrauchte Maschinen.
... auch sehr ordentliche neue Maschinen. Wurde alles schon erwähnt:
ER WILL EINE BANDSÄGE!
Hoffendlich kauft er sie bald ... :emoji_cry:
 

zra_BA

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... Ich habe lediglich 220 v. Ich bin kein Gewerbe. ...
Ein BS benötigt 1 QM und mit 3K Euro bekommt man ein Profigerät, ...
Ich hätte jetzt eigentlich erwartet, dass die FKS-Fraktion nun stille walten lässt und die BS-Profis mit ein paar Vorschlägen hier auftauchen. Für das Budget von 3000 € müsste es doch eine 230V-BS geben. Ob es noch 220V-BS gibt keine Ahnung.
 

Johannes

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Ich hätte jetzt eigentlich erwartet, dass die FKS-Fraktion nun stille walten lässt und die BS-Profis mit ein paar Vorschlägen hier auftauchen. Für das Budget von 3000 € müsste es doch eine 230V-BS geben. Ob es noch 220V-BS gibt keine Ahnung.
Naja, eine Bandsäge mit 2,2 kW Drehstrommotor kann man mit einem Fu (Frequenzumformer ) an einer 230V Steckdose betreiben.

Es grüßt Johannes
 

Schleifmeister

ww-birke
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Ich finde es teils echt krass wie hier Leute so massiv auf ihrer persönlichen Meinung rumreiten.... FKS ist ein Muss und die BS ist Müll nach dem Motto. Da geht nichts dran vorbei.
Das es hier aber nicht um die Möglichkeiten einer FKS geht sondern was mit einer BS möglich ist, wird irgendwie nicht mehr wirklich beachtet. Etwas schade.
Auch der Vergleich das die die eine FKS haben ihre Bandsäge kaum bis nicht mehr nutzen ist unrelevant. Es wurde ja gesagt das für eine FKS kein Platz ist. Warum wollen immer weiter einige ihre Meinung aufzwingen das eine BS unnötig ist und die FKS der heilige Gral ist?

Wenn kein Platz für eine FKS vorhanden ist macht eine BS Sinn.

Da ja viele meinen das die BS nur zum Brennholz sägen ist, frage ich mich warum man damit Möbel bauen kann....

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Avogra

ww-buche
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Ich finde es teils echt krass wie hier Leute so massiv auf ihrer persönlichen Meinung rumreiten.... FKS ist ein Muss und die BS ist Müll nach dem Motto. Da geht nichts dran vorbei.
Ich finde, die wenigsten sind so extrem wie du es darstellst. Ein paar wenige Stimmen ja, aber die meisten zeigen relativ entspannt einfach die Unterschiede auf.
Ich habe den Eindruck, dass die meisten zu einer guten Entscheidung beitragen wollen.

Ich kann mich an keinen Beitrag erinnern, dass Möbel bauen mit der BS unmöglich ist und zwingend eine FKS benötigt.

Es scheint aber so, als würde DrMacchius eine FKS überhaupt nicht ernsthaft in Betracht ziehen wollen und von Vorraussetzungen auszugehen, die nicht unbedingt zutreffen. Da ist es doch sehr hilfreich, diese Vorraussetzungen nochmal abzuklopfen.

Was ich auch noch heraus gehört habe ist, dass einige für Massivholzbearbeitung den ADH für noch wichtiger halten als eine stationäre Säge ( egal ob BS oder FKS).

@drmacchius , kannst du vielleicht eine bemaßte Skizze vom zur Verfügung stehenden Platz machen? Ich fände das enorm hilfreich. Ich habe das Gefühl, dass deine bisherigen Argumente gegen eine FKS alle lösbar wären. Falls du das tatsächlich einfach gar nicht möchtest, hätten wir uns diesen Thema aber auch komplett sparen können. Im Eingangs-Post hast du ja nach Meinungen gefragt und ich finde, auch schon sehr gute Antworten bekommen.
 
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