Hallo Jumi,
hattest du vor die Rohloff an nem eBike zu verwenden? Ich hatte den Plan auch mal, und bin davon abgekommen. Meine Idee war die Rohloff an meinem Pendlerrad zu verbauen, vollgefedert, 29" Laufräder und Bosch Mittelmotor.
Da ist ne 10fach Kettenschaltung dran, ich hab auch recht viel Er"fahr"ung mit der Enviolo Nabenschaltung am Lastenrad, das ist eine stufenlose Schaltung. Und an den e-Klapprädern der Dorfbeweger ist eine Shimano Nexus 7-fach Nabenschaltung verbaut.
Die 14 Gänge der Rohloff sind beim eBike einfach zu viel. Davon werden etliche dann gar nicht gefahren, weil man nach dem Losfahren erst mal nen Schubser vom Motor bekommt, und dann gleich 3 Gänge hochschaltet, und das ganze dann eigentlich gleich nochmal. Das heisst im unteren Geschwindigkeitsbereich hätte man 8 Gänge von denen man in der Regel nur 2-3 fährt. Wenn man in den Bergen wohnt wäre das bisschen anders, dafür hätte man dort viele Gänge in den oberen Geschwindigkeitsbereichen die man fast nie fährt, weil man bergab dann meist eh den höchsten drin hat, und der Bereich zwischen 25km/h und naja, so bis 60km/h auch nur einen oder zwei Gänge nutzt.
Die Rohloff ist extrem geil, keine Frage, aber ich finde sie am eBike quasi Perlen vor die Säue. Meine Meinung: momentan kriegt jeder Firlefanz ein "eBike-ready" aufgedrückt, aber eigentlich fehlt noch eine wirklich sinnvolle Nabenschaltung. Die Enviolo ist okay, aber dürfte gerne robuster sein und nen höheren Wirkungsgrad haben. Mich würde nicht wundern wenn Shimano an Schaltungen arbeitet mit nicht-linearer Übersetzung die im unteren Bereich etwas enger ausgebildet ist, und im oberen dann auch wieder. Die Mitte könnte man gut mit weniger Gängen überbrücken.
Zur Nexus 7 kann ich noch sagen: die ist leider auch nicht besonders robust. An beiden Verleihrädern der gleiche Defekt, und ich tausch jetzt beide Laufräder aus, weil ein umspeichen deutlich mehr kostet. Wir hatten bei den Dorfbewegern einige Diskussionen wies dazu kommen konnte, und meine Meinung ist, dass sie durch den Verleih recht viel von Leuten gefahren wird die nicht besonders viel fahren. Es wird in zu hohem Gang gestartet, der Motor hilft ja, und dann wird unter Last geschalten. Dabei kommt zum eigenen Drehmoment noch das des Motors mit dazu, und das vermutlich auch während man mit vollem Gewicht im Pedal steht. Bei den Bosch Motoren ist es ja so, dass ein Dehnmessstreifen im Tretlager misst wieviel Drehmoment gerade anliegt, und dann, je nach Unterstützungsstufe einen bestimmten Prozentsatz drauf packt bis zur Maximalgrenze von normalerweise 250 Watt, die aber kurzfristig auch nochmal höher ausfallen kann. Dann wirken da schnell mal 4-500 Watt auf die Schaltung, und das während das Getriebe geschalten wird.
Diese Problematik verschleisst im Prinzip natürlich jede Schaltung sehr stark.
Das Problem hab ich zum Beispiel gar nicht, ich hab das weiche Schalten so intus, dass meine Kette am Pendlerrad problemlos 10000km hält, beim normalen eBike der Dorfbeweger muss nach 1000-2000km gewechselt werden.
Wie lang warst du eigentlich im Fahrradgeschäft tätig Markus (
@Rookie77)? Hast du noch viel mit eBikes zu tun gehabt? Und bist du in dem Thema jetzt noch drin?