Meiner Meinung nach werden da zwei (drei) Themen vermengt, die getrennt betrachtet werden müssten.
Erstens die Entlohnung der Azubis. Die ist meiner Meinung nach zu hoch, so produktiv sind die Leute einfach nicht (vor allem nicht, wenn man wirklich ausbildet) , und die Arbeitsleistung steht halt auch nicht ständig zur Verfügung. Gefühlt nie, wenn's drauf ankommt.
Zweitens Geld, dass zum Lebensunterhalt genügen muss. Kann man drüber streiten, inwiefern das der Betrieb stemmen muss. Meiner Meinung nach nicht.
Und drittens, dass manche Betriebe eben einfach nicht ausbilden, sondern die Azubis als billige Hilfskräfte sehen und ausnutzen.
Das muss man alles getrennt betrachten und diskutieren, selbst wenn es Zusammenhänge gibt. Aber nicht pauschalisieren.
Ansonsten möchte ich noch bemerken, dass ich zahlreiche Betriebe verschiedener Gewerke kenne, die den letzten Punkt in verschiedenen Gradierungen betreiben. In besonderer Erinenrung ist mir ein Kollege, der mehrere Jahre Ausbildungsverbot hatte, weil der Lerhling bis zur Prüfung aussschliesslich Fenster ausgebaut und zum LKW gebracht hatte. Der hatte nicht mal in den drei Jahren ein einziges Fenster selbst eingebaut.
Die fremdfinanzierte "Ausbeutung" findet bei uns Tischlern ja nun nicht statt, insofern ist das am Thema vorbei.