Antike Tür in moderne Zarge?

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Hallo in die Runde,


leider konnte ich bislang zu meinem Anliegen nichts finden, daher hier meine Frage an die Profis:

Kann man antike Vollholz-Kasettentüren so modifizieren, dass sie in moderne Zargen mit Standardmaß passen?

Mehr Kontext:

Wir wohnen in einem Altbau von 1908. Unsere Türen und Zargen sind aus Massivholz.

Die Türen kann man noch gut aufarbeiten, die Zargen sind leider sehr abgenutzt und verbastelt von Vormietern, daher nicht mehr sinnig zu restaurieren.

Ferner schließen die Türen, wie damals üblich, blind ohne jede Dichtung, hängen durch und schließen auch nicht richtig.

Das finden wir doof. :emoji_slight_smile:

Das Türblatt ist 89cm x 212cm groß, d.h. minimal größer als das moderne Standardmaß von 86 x 211

Mein Gedanke wäre jetzt eine moderne, stilistisch passende Zarge zu besorgen, um dann:
- Die Tür auf das passende Maß sägen
- Eine entsprechende Nut in das Türblatt fräsen, damit Sie bündig in die Zarge/Dichtung passt.
- Einen modernen 0815 Schließzylinder einzubauen (Bart?), der zur Zarge passt
- Die Bänder ins Blatt einschrauben, damit Sie zur Zarge passen

Sinnig?
Machbar?

Dank euch!

p.s. Wir sind die Eigentümer
 

Mitglied 92456

Gäste
Warum lässt Du Dir nicht einfach Türfutter mit Bekleidungen zu den Türen anfertigen.
Wird mit Sicherheit nicht teurer als die Blätter umzuarbeiten und neue EHF Futter einzubauen. Wir machen häufiger Futter für alte Türen die dann aber mit einer Dichtung.
Ist oft günstiger als man so Denkt. Ja nachdem, was der Bauherr selber machen will, kann man sogar sparen. Z.B Alte Futter demontieren und Entsorgen, oder die Malerarbeiten.
Umgekehrt, wenn man ein Altbautürblatt nachfertigt, ist das schon aufwändiger.
Nicht zu vergessen ist, das der Aufwand in einem Altbau beim umrüsten auf EHF nicht zu unterschätztes ist.
Passen die Türlöcher, müssen die Fußleisten ergänzt werden, oder passt die Trennlinie am Fußboden noch. Denn bei einer überfälzten Tür liegt die Trennlinie ca. 10-15 mm vor der Wand, bei einer stumpfen Altbautür ca 20 mm in der Laibung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Danke für die Rückmeldungen!
Warum lässt Du Dir nicht einfach Türfutter mit Bekleidungen zu den Türen anfertigen.

Das ist doch vermutlich sehr teuer, weil keine Standardmaße, oder?

So profiliert eine 08/15 Zarge aus dem Versand in 86 x211 cm bekomme ich ja für ~250 EUR.

Die Arbeiten an der Tür kann ich vermutlich zum Großteil eigenständig machen, Fräsen, Sägen usw. dafür sind da.
 

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.721
Ort
Rems-Murr-Kreis
Zuerstmal vielen Dank für die aussagekräftigen Bilder
Ausgehend vom BJ - bin ich bei Hamburger Jung
Türblatt in der Höhe geht noch relativ einfach
Türblatt in der Breiten wird grenzwertig - an Schloß würde die Griffbohrungen nicht mehr passen da das Schloß ja nach Änderung tiefer liegt
Bandseitig muss man erst mal die Fitchband rausbekommen wenn das geschafft ist kann man das kürzen - da Kasettentür muss man beidseitig kürzen sieht sonst komisch aus - je nach Türblattstärke wird das mit moderenem Falz auch schwierig der müsste an Tür 25/12 haben
Der Bandsitz und Schloßsitz wird wohl auch nicht den heutigen Normen entsprechen - Sondermaßzarge ist viel möglich aber Falz geht glaub nicht zu ändern
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 92456

Gäste
Lies Dir noch mal meine Ergänzungen durch.
Du bekommst schon fertige Futterbretter und fertige Bekleidungen bei Kappes. Damit ist so ein Türfutter sehr schnell gefertigt.
Die Futterbretter machen wir allerdings immer selbst aus Buche, aber wie geschrieben kann man diese auch fertig kaufen.
 

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Danke nochmal!
je nach Türblattstärke wird das mit moderenem Falz auch schwierig der müsste an Tür 25/12 haben
Was bedeutet das?

Anbei findet ihr ein Bild einer der Türen.

Ausgebaut werden müssen die Zargen eh alle nach und nach, da die Türen in die falsche Richtung öffnen:
Nicht in den Raum, sondern in den Flur. So kollidieren die Türen dann auch gerne mal, wenn mehrere geöffnet sind.
Keine Ahnung, wer auf diese glorreiche Idee gekommen ist :emoji_grin:
So wie die alten Zargen aufgebaut sind, sehe ich hier keine Möglichkeit, das zu heilen.

Das das mit dem Schloss und den Griffbohrungen ein Problem werden kann, glaube ich auch. Da es sich um Massivholz handelt, kann ich doch !im Zweifel, nur wenn es nicht anders ginge! den rot markierten Bereich komplett sauber raustrennen, ein neues massives Stück Kiefer verleimen und die Bohrungen für das Schloss neu machen, oder nicht?

Verschliffen und neu lackiert werden müssen die Türblätter eh.

Vielleicht nochmal ganz kurz die Info, welche Probleme ich heilen will:
- Die Türen schließen nicht richtig (Schloss fällt nicht richtig in die ...Mulde?)
- Die Türen haben keine Dichtungen
- Die Türen öffnen in die falsche Richtung

Daher mein Ansatz mit den komplett neuen Zargen - Die Türblätter als solche sind ja echt schön, wenn sie mal einen frischen Anstrich bekommen.

Andere Ideen zur Lösung der Probleme sind natürlich willkommen! :emoji_slight_smile:
 

Anhänge

  • Antike_Tür.jpeg
    Antike_Tür.jpeg
    151 KB · Aufrufe: 154
Zuletzt bearbeitet:

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.698
Ort
Pécs
Schöne Türen.

Sollte doch kein Problem sein die alten Türen zu fälzen und vorhandene Bohrungen mittels Dübeln zu verschließen.
Wird doch eh neu gemalt. Da sieht man doch sowas gar nicht mehr.
Aber die neuen Zargen sollten natürlich nach der Türgröße gemacht werden.
Dann sind auch die Maueröffnungen wieder ausgefüllt.
 

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Wie gesagt weicht das Türblatt kaum vom modernen Standard ab: Die Türblätter sind 212x89 cm groß

Da hätte ich jetzt keine Bauchschmerzen links und rechts jeweils 15mm und unten 10mm abzutrennen.
Das wird optisch keine massiven Auswirkungen haben.

Und eben damit Sie nicht mehr Stumpf einschlügen ja meine Idee eine entsprechende Falz (heißt das so?) einzufräsen, damit es in eine moderne Zarge passt :emoji_slight_smile:
 

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Gerne - was genau ist gewünscht?
Das Türblatt hat aktuell eine Stärke von 36mm - davon können 1-2mm auch alte Lackschichten sein.
 

Christoph1981

ww-esche
Registriert
1. März 2023
Beiträge
431
Ort
Castrop-Rauxel
Es könnte auch noch zu beachten sein, dass die jetzigen Bekleidungen an den Zargen breiter sind, sls bei einer heutigen Standardzarge. Dann hasst du da noch Übergänge zu Fußleisten. Neue Zargen bauen scheint hier wirklich vorteilhaft.
 

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.721
Ort
Rems-Murr-Kreis
Schloßbereich - Bänder - Schließblech - Türfutter Frontal mit etwas Abstand - Türblatt im unteren bereich wo die Leiste aufgeleimt ist
 

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Es könnte auch noch zu beachten sein, dass die jetzigen Bekleidungen an den Zargen breiter sind, sls bei einer heutigen Standardzarge. Dann hasst du da noch Übergänge zu Fußleisten. Neue Zargen bauen scheint hier wirklich vorteilhaft.
Die Lösung hierfür war bei den alten Zargen der Einbau von quadratischen Abschlusshölzern.
Das wäre aus meienr Sicht auch wieder zu umsetzbar, damit wir bündig bei den Fußleisten ankommen.

Leider wurden diese von den Mietern irgendwann mal zersägt, damit der Teppich drunter passt...

Hilft mir der Bau einer neuen, individuellen und damit vermutlich sehr teuren Zarge bei der Heilung des Dichtigkeitproblems?
 

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.721
Ort
Rems-Murr-Kreis
es gab Zeiten da wurde die Schwelle mit dem Türfutter verbunden also das bildet eine Einheit - Bild übergang Schwelle - Türfutter evtl. sieht man da ob gezinkt wurde oder nicht - das Futterausbauen kann bei so alten Türen ausarten - da wurde oft sehr viel genagelt und oftmal auch nicht gerade sparsam - sieht man nicht aber wenn man das ausbauen muss kann das wenn nicht vorsichtig gemacht wird viel Schaden an den Wänden nach sich ziehen
 

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Diese Schwelle (so heißt das Ding, danke! :emoji_slight_smile:) Ist vernagelt, einige konnte ich schon lösen.

Anbei weitere Bilder.

Nochmal:
- Die Türen schließen nicht richtig (Schloss fällt nicht richtig ins Schließblech)
- Die Türen haben keine Dichtungen
- Die Türen öffnen in die falsche Richtung

Diese Problme müssen gelöst werden.
 

Anhänge

  • Antike_Tür_6.jpeg
    Antike_Tür_6.jpeg
    95 KB · Aufrufe: 104
  • Antike_Tür_5.jpeg
    Antike_Tür_5.jpeg
    79,5 KB · Aufrufe: 102
  • Antike_Tür_4.jpeg
    Antike_Tür_4.jpeg
    72,7 KB · Aufrufe: 97
  • Antike_Tür_3.jpeg
    Antike_Tür_3.jpeg
    115,8 KB · Aufrufe: 103
  • Antike_Tür_2.jpeg
    Antike_Tür_2.jpeg
    119,8 KB · Aufrufe: 105

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.721
Ort
Rems-Murr-Kreis
ok sehe gerade nichts auf den Bildern die einen Austausch der Futter erforderlich macht
Die Bänder sind geschraubt sehr von Vorteil -
Das Schloß bekommt man auch meist hin falls abschließbar gewünscht mit Hammer ein paar leichte Schläge auf den Riegel bis er sich löst ggf. mit Cuttermesser vorher schneiden - Buntbartschlüssel sind genormt sollte man also als Nachschlüssel bekommen
Das Schließblech kann man gut nachfeilen falls es beim Schließen klemmt - Bild folgt hab gerade keine möglichkeit mit Bildbearbeitung
Dichtung könnte man einfach mit 13 mm Brett lösen mit Nut für Dachformdichtung
das man innen am Futter befestigt also aufdoppelt oder Hebgo Profil
Lack von der Türschloßfalle entfernen und etwas Vaseline auf Falle macht das ganze auch geschmeidiger
 

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Nochmal: Die Tür öffnet in die falsche Rchtung :emoji_slight_smile:
Da sehe ich keine Möglichkeit das zu heilen ohne Ausbau
 

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.721
Ort
Rems-Murr-Kreis
Türfutter im Loch drehen ist möglich wenn man etwas Gedult mitbringt und vorsichtig arbeitet....
DIN Richtung der Tür ändern geht auch aber das artet aus....
Bild von Bekleidungsseite (Bandgegenseite) Futter wäre auch nicht schlecht - vielleicht gibt es auch ne möglichkeit ohne Ausbau
 

peweks85

ww-kiefer
Registriert
10. Juni 2022
Beiträge
47
Ort
Oldenburg
Die Zarge kommt definitiv raus.
Die SOLL nicht gerette werden :emoji_slight_smile:

Also zurück zur Tür: Geht mein Vorhaben?
Wenn ja, Worauf muss ich achten?
 

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.721
Ort
Rems-Murr-Kreis
Würde das Futter komplett selberbauen - das alte Schließblech und die Bänder kann man ja wiederverwenden - vorgehensweis ist abhängig von gewünschter Optik also möglichst nah am Orginal oder mit geraden Bretter - der Rest ist abhängig von den Fähigkeiten bzw. der Menge an 2K- Polyesterspachtel
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.597
Ort
Ebstorf
Die Zarge kommt definitiv raus.
Die SOLL nicht gerette werden :emoji_slight_smile:

Also zurück zur Tür: Geht mein Vorhaben?
Wenn ja, Worauf muss ich achten?

Hallo,

Du hast dir ne Strategie zurecht gelegt. Dann mach doch mal eine Tür so. Erst beim Machen erkennt man dann, wo es vielleicht kneift, oder wie einfach der Umbau wird.
Alternativvorschläge von Fachleuten, die sowas schon öfter gemacht haben, hast du doch genug bekommen.

Gruß Ingo
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.794
Ort
Berlin
Hallo,
was mir in der Diskusion noch völlig fehlt, ist die Frage nach dem "Selbermachen". Willst Du das selbst machen oder beauftragen?

Als Tischler mit Werkstatt würde ich vermutlich neue Zargen bauen und die alten Türen verwenden. Das macht weniger Huddel als die alten Türen an Fertigzargen zu fummeln. (haben die anderen ja schon geschrieben) Als Tischler ohne Werkstatt würde ich die Futter (die ich sehr schön und unwiederbringlich finde) retten. Ausbauen und andersherum wieder einbauen ist für mich(!) kein Hexenwerk, insbesondere wenn die Anschlagrichtung bleiben. Abgesägte Klötze, zu versetzende Schließbleche und wieder gängig zu machende Schlösser kosten Zeit, aber sind nicht weiter dramatisch.

Was willst Du also machen? Oder was kannst Du machen? Oder geht es eher darum eine Marschrichtung mit einem Oldenburger Tischler zu finden?

Tante Edit mault gerade aus dem off, dass ich darauf hinweisen soll, dass alte Türen und Zargen oft wie alte Eheleute sind. Krumm und schief aber irgendwie zu einander passend. Das ist mit Fertigfuttern dann so eine Sache.

Außerdem meint sie, dass es ja auch Dichtungsfräsen gibt, mit denen man nachträglich Dichtungen einfräsen kann......
 
Oben Unten