Asbest Dach streichen und Seitenwände Einschätzung ob auch Asbest

Axel321

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Hallo zusammen,
ich habe einen Balkonschrank (Bilder Anhang) der wegen Sanierung des Balkons von mir komplett abgebaut

Die Firma wo unseren Balkon Saniert konnte mir der Chef zufällig mitteilen, dass er diesen Schrank als er noch Jung war und in einer Schreinerei sein Praktikum in den 90er machte hier bei uns aufgebaut hatte.
Die damalige Besitzern wo das veranlasst haben leben nicht mehr.

Da er selber Dachdeckermeister ist wurde uns empfohlen den Schrank wieder komplett aufzubauen auch mit dem eventuellen Asbest Dach. Er sagte solange daran nix zerspant oder gebohrt wird geht davon keine Gefahr aus.

Die Seitenwand und Schiebetüren war er sich ganz sicher sei kein Asbest, im ist aber nicht eingefallen wie das Material genau heißt was er damals als Praktikant verbaut hatte.
Es ist spröde bricht schnell und lässt sich schwer Bohren. Da ich selber schon zwei Halter angebracht habe weiß ich das, vorsichtshalber natürlich mit Maske.

Ich werde jetzt am Wochenende den Schrank wieder aufbauen, jetzt habe ich gedacht das Dach und Seitenwände und Schiebetüren die Innenseitig nicht gestrichen sind mit Farbe zu streichen. Damit wäre alles komplett meiner Meinung nach versiegelt.

Ich habe jetzt nur gelesen dass das Streichen von Asbestwelldach nicht zu empfehlen ist und Gefahr besteht. Nur finde ich nichts darüber warum?
Setzen sich etwa Sporen frei wenn ich nur mit einer Walze ohne natürlich hier vorher was abzuschleifen drüber walzen werde?

mich würde auch interessieren was die Seitenwände oder Dachfür Material sein könnte, habt ihr eine Idee und was meint Ihr zwecks Streichen im inneren?

Grüße Alex 86CDCB49-E834-44B9-8E42-8DABEC8871E7.png
 

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Fichtenelch

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Eigentlich darf man bei sowas keine Sanierungsmaßnahmen vornehmen.
Wenn es in der Not und wegen mangelnden Budget nicht anders geht sage ich folgendes:

Erstmal grundieren mit normalen Tiefgrund.
Dann mit geeigneter Dachfarbe streichen.
Ob das ganze ein Augenschmaus wird kann ich dir nicht versprechen.
 

joh.t.

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Ball flach halten, nicht rumposaunen, hast du jetzt aber schon gemacht.
Erhaltene Maßnahmen bei asbesthaltigen Baustoffen sind eine Ordnungswidrigkeit o.ä.
Kein Handwerker sollte sich dabei erwischen lassen.
Was du als Privatier machst, dein Problem ,aber trete es nicht breit!!
 

Axel321

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Hi @joh.t. ,
Danke für den Hinweis mach ich auch so.
Nur noch zur Info, es ist ja nicht geklärt ob es sich hier wirklich um Asbest handelt, das kann nur eine Labor genau feststellen.
 

hobbybohrer

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joh.t.

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Das Ist meiner Ansicht nach Berliner Welle und wie du schreibst älter also höchstwahrscheinlich mit Asbest.
Abschrauben, in Absprache mit deinem Enrsorger entsorgen und was anderes als Dach draufschrauben.
 

yoghurt

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Hallo,
ich habe jahrelang auf einem vermutlich Asbesthaltigen Fußboden gelebt. Irgendwann ist mir das zu blöd geworden und ich habe eine Probe an einen Baugutachter geschickt. Der Verzicht auf einen schriftlichen Bericht hat viel Geld gespart. Ich war sehr froh, für ca. 80€ endlich Klarheit zu erlangen.
 

andama

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Ich würde da auch keinen Kompromiss eingehen, soviel zu entsorgen ist das ja nicht.
Firma suchen, beauftragen und so schnell wie möglich weg damit.
Gerade eben sah ich im NDR Fernsehen einen Teil der Serie „Traumhäuser“https://www.youtube.com/watch?v=tvVvjp1YtPk wo eine Asbestschindelfassade entsorgt werden musste (ab ca Minute 6). Kosten ca. 3000€. Wenn ich jetzt deine Menge zu entsorgenden Sondermüll sehe, ist das wohl erschwinglich und notwendig.
 

seschmi

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Mein Rat: Abmontieren und fachgerecht entsorgen.

Erstens wird das Zeug immer gefährlicher, weil die Oberfläche verwittert und die Asbestfasern freigesetzt werden.

Zweitens wird die Entsorgung immer teurer. Es gibt immer mehr Auflagen, die es immer teurer machen - Stichwort Bahnschwellen.

Also lieber gestern als morgen weg damit.
 

NiklasAG

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Wir haben etwa Eternit-fassadenteile mit Asbest (Schindeln) mit Maske entfernt und in einer Deckelmulde entsorgt. Idealerweise trägt man dabei eine Maske. Innert ist teuer bei der Entsorgung
 

falco

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Weg mit dem Zeug, unter persönlicher Schutzausrüstung (keine 30€) sauber ausbauen, ausreichend großen Big Bag auf einem Anhänger bereit haben (etwa 20€), zubinden, zur Deponie fahren und gegen Entsorgungsschein etwa 170€/to bezahlen. Etwa 20€ bei der Menge. Ruhig schlafen, keine Probleme mehr.
 

WinfriedM

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Nur noch zur Info, es ist ja nicht geklärt ob es sich hier wirklich um Asbest handelt, das kann nur eine Labor genau feststellen.

Labor ist gar nicht so teuer. Kannst du aber auch mit einem Mikroskop für 20 Euro mit etwas Übung selber sehen. Asbestfasern sind extrem dünn, sieht man recht gut, wenn du dir im Gegensatz dazu mal Baumwollstoff anschaust.

Mikroskop z.B. sowas hier:
https://www.amazon.de/gp/product/B00LAX52IQ

Persönlich würde ich das niemals wieder einbauen, wenn ich es schon abgebaut habe - insofern es wirklich Asbest ist.
 

Kony

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Hallo, einfach Mal bei deiner Sondermüll Deponie anrufen und nachfragen wie die Annahmebedingungen von Asbest sind, spezieller Sack, oder in einer Pläne eingepackt (war bei mir vor 10 Jahren ausreichend). Vor dem demontieren wässern, aber nicht mit einem Hochdruckreiniger, Schutzmaske Handschuhe und ein Overall tragen und danach entsorgen.
Wenn man bedenkt wie die dann mit der ca. einen Tonne Eternitt Platten umgegangen sind nach dem abladen mit dem Stapler. Mit einer Greifzange gepackt, da ging natürlich die Fette Plane in der der Müll eingepackt war kaputt und kleine Teile flogen durch die Gegend. Möchte nicht wissen wie viel da noch bis da zum Endlagerplatz noch "verloren" ging und die Prozedur ist Gang und gebe gewesen, so auch von den Erfahrungen der Arbeitskollegen die auch schon Asbest abgeliefert haben.☹️
 

IngoS

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Hallo,

Spezialbag gab es beim Entsorger. Die alten Platten da rein gelegt und mit Anhänger zur Kippe. Da war es ähnlich wie bei Kony.
Würde den Kram auch entsorgen.
Wenn ich so zurückdenke, 1966 haben wir in meiner Ausbildungsfirma das Asbestdach mal repariert. Da habe ich allerhand Platten mit dem Winkelschleifer zugeschnitten, ohne Absaugung oder sonst einen Schutz. Klamotten, Haare, Gesicht und Nasenlöcher voller Schleifmehl. Habe ich offensichtlich überlebt.

Gruß Ingo
 

yoghurt

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Hallo,
klar, nicht jeder der mal ne Platte Asbest sieht fällt gleich tot um. @seschmi kann es bestimmt fundierter erklären, aber soweit ich das mal verstanden habe, langt im Prinzip eine blöde Faser um den Krebs auszulösen. Das passiert aber nicht sofort und sogleich. Die Dauer und Intensität mit der man sich dem Zeug aussetzt erhöht dann logischerweise das Risiko.
 

Holzgolf

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Auch bei uns ist die Anlieferung von Asbesthaltigen Materialien von privat relativ unproblematisch. Man will halt erreichen dass der Mist konzentriert auf der Deponie landet und nicht irgendwo illegal entsorgt wird. Sollte doch wohl im eigenen Interesse sein dass bei so einer Gelegenheit das Zeug entgültig vom Grundstück verschwindet und sich nicht womöglich die Kinder darum sorgen müssen.
 
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seschmi

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langt im Prinzip eine blöde Faser um den Krebs auszulösen. Das passiert aber nicht sofort und sogleich. Die Dauer und Intensität mit der man sich dem Zeug aussetzt erhöht dann logischerweise das Risiko.

Das Problem bei Asbest ist, dass die Fasern so klein und spitz sind, dass sie die Lungenbläschen durchwandern und in angrenzendes Gewebe gelangen, zum Beispiel ins Rippfell oder andere Organe.

Da Asbest praktisch unzerstörbar ist (deshalb war er ja so beliebt) sitzen sie dann da für immer und ewig und schädigen die umliegenden Zellen. Diese Zellen teilen sich, dabei kopieren sie ihre Gene - dabei entstehen Fehler, mehr als normal, weil ja die Asbestfasern stressen. Wenn die falschen Fehler an der falschen Stelle entstehen, wird die Zelle zur Krebszelle. Das passiert relativ zufällig, aber je mehr Stress, desto mehr Fehler, desto mehr Risiko. Das heißt: Es hat schon mit Glück oder Pech zu tun, aber je mehr Exposition, desto höher das Risiko.

Deshalb gibt es auch immer noch viele Tote durch Asbest, obwohl seit 1993 keiner mehr verbaut wurde und inzwischen strenge Regeln gelten - sind die Fasern drin im Körper, sind sie drin. Das ist anders als zB beim Rauchen: Hätte nach 1993 keiner mehr geraucht, gäbe es heute kaum oder keinen Lungenkrebs durch Rauchen mehr. Da sinkt das Risiko nach etwa 15 Jahren, weil die Schadstoffe abgebaut werden. Bei Asbest gilt: Drin ist drin.

Dabei kommt es natürlich darauf an, wie viele Fasern frei werden: Im Eternit sind die ja recht gut gebunden, so lange man nicht sägt oder schleift.

Das wird aber schlechter mit der Zeit, weil das Eternit verwittert und dadurch die Fasern immer leichter freigesetzt werden. Das Bindemittel löst sich halt auf, der Asbest leider nicht, der wird frei.

Deshalb besser jetzt entsorgen als in ein paar Jahren. Noch ist es auch bezahlbar, erfahrungsgemäß steigen Entsorgungsgebühren aber mit der Zeit, vor allem, wenn Heizen teuer ist und deshalb viele Fassaden saniert werden und die Deponien sich füllen, wird es nicht billiger werden.
 

U.Tho

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Ich habe 1994 den großen Asbestschein gemacht nach TRGS 519, damals gab es 3 Methoden zur Sanierung. Erste Demontage, Entsorgung - zweite räumlich trennen, wenn es nicht ausbauen geht (z.B. Wand vormauern) - dritte Beschichten.
Ich würde das an Deiner Stelle abbauen, im Big Bag entsorgen.
Beim (zerstörungsfreien) Ausbauen zu erst mit entspanntem Wasser besprühen / feucht halten (Spüliwasser) insbesondere beim Abschrauben.
Maske FFP2 (hat ja heutzutage jeder rumliegen) und Einweganzug. Dies alles mitentsorgen, duschen, Haare waschen, Arbeitsbereich mit Wasser spülen.
Im Landratsamt, Deponie würde ich aber nochmal nachfragen, wie das dort gehandhabt wird.
 
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WinfriedM

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Was mich Letztens mal überrascht hat: Die typische Luftbelastung in Innenstädten sind 50-100 Asbestfasern pro Kubikmeter Luft. Wir atmen Asbestfasern also ständig ein.

Es geht also gar nicht darum, kein Asbest einzuatmen, sondern die Menge möglichst gering zu halten.
 

Dirm

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Bei uns hat das der Dachdecker auch eher locker gesehen. Ev. auch weil er das vor Jahrzehnten selbst montiert hat.

Ein Dach in der Nähe wurde vor kurzem geräumt. Bei Sturm und die Masken sahen aus als wären es ihre "Corona-Masken". Einer hatte einen Gummizuz.

Ist der rote Abrieb im Regenwasser auch schon bedenklich?
Sind in ein Mehrparteienhaus gezogen. Die Ansicht war bis jetzt: Solange es nicht in die Wohnung tropft... Wir wollen aber zumindest das Dacht über unserer Wohnung dicht haben. Überlegen jetzt ob wir das Dach komplett neu machen lassen. (Noch kein Angebot...)
 

U.Tho

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Ist der rote Abrieb im Regenwasser auch schon bedenklich?
Asbestfasern sind nur in der Luft gefährlich, also lungengängig. Das grundsätzliche Problem beim Asbest in der Lunge besteht darin, dass die Geometrie der Fasern derart ungünstig ist, dass die sogenannten Fresszellen (wenn ich mich recht entsinne) die Fasern nicht "schlucken" können. Unter dem Mikroskop sieht das dann aus wie Schaschlikspieße. Diese dadurch generierte Dauerreizung kann dann Lungenkrebs bewirken.
 

ClintNorthwood

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Hallo,

Spezialbag gab es beim Entsorger. Die alten Platten da rein gelegt und mit Anhänger zur Kippe. Da war es ähnlich wie bei Kony.
Würde den Kram auch entsorgen.
Wenn ich so zurückdenke, 1966 haben wir in meiner Ausbildungsfirma das Asbestdach mal repariert. Da habe ich allerhand Platten mit dem Winkelschleifer zugeschnitten, ohne Absaugung oder sonst einen Schutz. Klamotten, Haare, Gesicht und Nasenlöcher voller Schleifmehl. Habe ich offensichtlich überlebt.

Gruß Ingo


Als 16 jähriger wusste ich schon aus der Schule und der Lehre, was für ein Mist Astbest ist.
Umso verwundert war ich, als ich in einem Zimmermannsbetrieb mehrere Mitarbeiter sah, die lustig und vergnügt Asbest auf der Kreissäge zuschnitten.

Und die ganze Luft war asbesthaltig. War Anfang der 80er.

Und heute?
Mein gerade mal 35jähriger Auftraggeber bringt Luftschächte aus Asbest nach draußen und zerhackt die für den Hausmüll.
Muss ich den nun anzeigen?:emoji_thinking:
 

Holzgolf

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........
Mein gerade mal 35jähriger Auftraggeber bringt Luftschächte aus Asbest nach draußen und zerhackt die für den Hausmüll.
Muss ich den nun anzeigen?:emoji_thinking:
Ist der nie zu Schule gegangen und ein bisschen doof? Vielleicht sollte man nochmal erwähnen dass das dann schnell mal in den 5 stelligen €- Bereich geht wenn der ganze Müllwagen als Sondermüll entsorgt werden muss - von den eigenen Gesundheitsgefahren mal abgesehen.
 
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