Asbest Dach streichen und Seitenwände Einschätzung ob auch Asbest

Annis

ww-esche
Registriert
22. Dezember 2021
Beiträge
519
Ort
Seelze
Ich finde die Seitenwände sehen von Farbe und Struktur auch verdächtig nach Asbestzement aus. Und gerade wenn das Dach Asbest hat, würde ich dann bei den Seitenwänden auch erstmal davon ausgehen und sie entsorgen. Wenn sie erstmal anfangen zu bröseln wird es nur viel stressiger.
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.897
Alter
62
Ort
Thüringen
Vielleicht sollte man nochmal erwähnen dass das dann schnell mal in den 5 stelligen €- Bereich geht wenn der ganze Müllwagen als Sondermüll entsorgt werden muss
Auszug aus dem Busgeldkatalog:
Wenn Sie unerlaubt Asbest entsorgen, müssen Sie mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe rechnen. Dazu kann es unter anderem kommen, wenn Sie ohne Schutzkleidung arbeiten oder asbesthaltige Stoffe dem herkömmlichen Bauschutt beimischen.

https://www.bussgeldkatalog.org/asb...Stoffe dem herkömmlichen Bauschutt beimischen.
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.897
Alter
62
Ort
Thüringen
Deutsche Vorschriften gelten halt nicht überall. Mir ist / war bekannt, dass Asbest noch abgebaut wird - aber bei den Zahlen, die ich gerade mal gegoogelt habe, war ich doch ziemlich erstaunt - (Auszug Wiki):

Die Weltasbestproduktion lag im Jahr 2020 bei 1,2 Millionen t, wobei Russland als größter Produzent dazu 790 000 t, Kasachstan 210 000 t, China 100 000 t und Brasilien 60 000 t beitrug.[17]

Kanada legte seine Asbestminen im Jahr 2012 still.[18][19] Neben den aufgeführten Staaten zählen auch Argentinien, Afghanistan, Nordkorea, Rumänien und die Slowakei zu den Asbest produzierenden Staaten, allerdings liegen keine verlässlichen Werte vor.[20]

Ein großer europäischer Asbestproduzent war die Asbestmine Balangero in Italien.
 

Kony

ww-eiche
Registriert
25. Juni 2020
Beiträge
397
Ort
TBB
Früher war auch Asbest in den Bremsbeläge/Kupplungen, da wurde beim austauschen alles aus-abgeblasen und das ohne Maske. Was da als Ersatz von Asbest momentan genommen wird möchte ich gar nicht wissen... irgendwann heißt es dann das auch dies Gefährlich/Giftig ist.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
4.441
Ort
CH
Ein sanierter Raum darf maximal 1.000 Fasern / m³ in der Luft haben .
Hallo
Wieviel zulässig sein soll wissen wohl auch die Fachleute nicht genau. Bei uns lag der Grenzwert bei 700 Fasern/m3 Luft und wurde auf (? EU Niveau)
von 1000 Fasern/m3 Luft angehoben.
Gruss brubu
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
7.414
Ort
bei den Zwergen
Ich habe die Berliner Welle meines Nebengebäudedaches in Big Bars verpackt, auf die Deponie gefahren und dort abgelegt. Der Tieflader,Bagger hat genommen in eine Ecke gefahren und ist Dreimal drüber gefahren. Auf dem Bigbag stand groß Asbest drauf, das wars.
 

Axel321

ww-kastanie
Registriert
9. Juni 2015
Beiträge
28
Hallo zusammen,

@Fichtenelch @joh.t. @Kony @Holzgolf @U.Tho @seschmi @NiklasAG @WinfriedM

danke für eure Meinung und ernsthafte Ratschläge die ich auch beherzige.

Ich möchte hier nochmals darauf eingehen warum ich eigentlich das Dach, Seitenwand und Schiebetüre wieder einbauen und Streichen wollte und den Schrank wie die letzten Jahre auch so nutzen.

Ich habe Vorort dazu den Dachdeckermeister und einen Architekt/Sachverständiger gefragt der hier im Auftrag der Hausverwaltung die Arbeiten der Handwerker überwacht und abnimmt.

Alle beide haben mir gesagt dass ich den Schrank wieder ruhig so aufbauen kann und es solange unbedenklich ist solange ich hierzu keine Bearbeitung/ Zerspanung vornehme.

Wie gesagt habe ich einen Dachdeckermeister zu dem Thema gefragt der zufällig sogar diesen Schrank in seiner Praktikum Zeit beim Schreiner vor ca. 30 Jahren eingebaut. Er war sich sehr sicher das die Seitenwände und Schiebetüren (beides gleiche Material) nicht aus Asbest bestehen ich konnte heute zufällig sehen das die Schiebetüren und eine Seitenwand folgend beschrieben war, mit der Bezeichnung ED-Platte.

Das Welldach habe ich mir nochmals genauer angeschaut und dies hat Eingestanzt die Angabe DIN 274 und eine Nummer danach siehe Bilder.
Somit ist hier schon mal eindeutig geklärt dass das Dach aus Asbest besteht.

Ich habe jetzt beim Aufbau des Schrankes entschieden das Dach nicht mehr zu verwenden, die Seitenwand und Schiebetüre bin ich noch am überlegen auch zu entsorgen oder eine Asbestanalyse machen zu lassen.

Ich suche für das Welldach jetzt einen Ersatz, habt Ihr dazu vieleicht einen Tipp? Die Maße wären B=ca. 1m L=3m Farbe war vorher weiß.

Der Aufwand diese neu anzufertigen und Material zu besorgen ist auch kostenintensive und es wäre ärgerlich ist wenn das bei der Seitenwand und 4x Schiebetüren dann unnötig gewesen wäre.


Hat hier einer eine Empfehlung welches Labor man eine Probe zusenden könnte, die das Sachlich untersucht?

Nicht falsch verstehen natürlich werde ich auch dieses Fachgerecht abgeben und bei meiner Stadt nachfragen wo dieses abgegeben werden muss.

Grüße Alex
 

Anhänge

  • 8CCC7D82-C817-4BE5-A0D0-B778026C7347.jpeg
    8CCC7D82-C817-4BE5-A0D0-B778026C7347.jpeg
    221,8 KB · Aufrufe: 39
  • D70211BF-62D8-4C54-96EA-E07D82B80919.png
    D70211BF-62D8-4C54-96EA-E07D82B80919.png
    1,1 MB · Aufrufe: 40
  • 58AB4250-28E6-4E5C-A2AD-44AE93E90BFC.jpeg
    58AB4250-28E6-4E5C-A2AD-44AE93E90BFC.jpeg
    186,5 KB · Aufrufe: 40
  • 1EF088B4-6A06-4F59-81C3-B722E2DED4EE.jpeg
    1EF088B4-6A06-4F59-81C3-B722E2DED4EE.jpeg
    198,7 KB · Aufrufe: 39
  • B2CCD790-4C98-4C9A-BD43-B80F31D50AE6.jpeg
    B2CCD790-4C98-4C9A-BD43-B80F31D50AE6.jpeg
    164,4 KB · Aufrufe: 34
Zuletzt bearbeitet:

K2H

ww-robinie
Registriert
21. Oktober 2009
Beiträge
884
Ort
Rheinhessen
Ich suche für das Welldach jetzt einen Ersatz, habt Ihr dazu vieleicht einen Tipp?

Du kannst doch einfach wieder Eternit-Platten drauf machen. Heute heißen die Faserzementplatten. Wahrscheinlich gibts die auch noch in den Abmessungen von "damals". Dann könntest du sie einfach austauschen, ohne die Unterkonstruktion umbauen zu müssen.
Guggma da: https://www.eternit.de/de-de/
 

irrlicht

ww-nussbaum
Registriert
15. Januar 2021
Beiträge
81
Ort
Irgendwo
Als Ersatz fürs Dach würde ich in deinen Fall Bitumenwellplatten verwenden.
Bitumenwellplatten wuerde ich fuer gar nix nehmen, die sind zwar billig, sind aber auch kein Schuss Pulver wert, halten nix aus, verziehen sich in alle Richtungen wenn die Sonne drauf scheint und zersetzen/-broeseln sich in ein paar Jahren.
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.695
Fahr zum nächsten Dachdeckerbedarf und kauf wieder eine Sinuswelle. Ist das einfachste. Ob Faserzement (sieht teils nahezu aus wie damals, nur ohne Asbest) oder was anderes wie du magst. Und schreib danach groß auf die ausgetauschte Platte asbestfrei oder das Datum, damit der nächste nach dir Bescheid weiss.
Analyse bekommst du von vielen vielen Anbietern, u.a. TÜV. Google einfach. Die Untersuchung ist ja keine Wissenschaft für sich.
Meiner bescheidenen Erfahrung nach sind die Asbestplatten etwas grauer als die (damals schon) asbestfreien.
Von daher wäre ich bei deinen Seitenteilen eher vorsichtig. Da die Untersuchung nicht sooo teuer ist, finde ich das das beste vorgehen.

Ist aber eine Wissenschaft für sich, das Thema. Wer weiss schon, dass auch in den Bodenklebern Asbest reingemischt wurde oder dass Gewächshausscheiben oft mit asbesthaltigem Kit eingebaut wurden oder dass diese 50x50er Deckenplatten in den abgehängten Decken, wie sie oft in Büros/auf dem Amt sind, teils asbesthaltig sind.
 

Axel321

ww-kastanie
Registriert
9. Juni 2015
Beiträge
28
Wer weiss schon, dass auch in den Bodenklebern Asbest reingemischt wurde
Hallo @Martin45 ,
war mir überhaupt nicht bekannt das in Bodenkleber auch Asbest sein kann.
Meine Schwägerin hat im Kinderzimmer gerade den Klickparkett entfernen lassen. Da es untenrum anscheinend gemüffelt hat, hier befand sich noch ein alter PVC Boden. Diesen hat sie auch schon abgetragen, jetzt wollte sie noch von einem Bodenleger die Kleberreste abschleifen lassen.

Der Grund für die ganze Arbeit wie gesagt war das es ab und zu im Zimmer komisch gerochen hat und der kleine von ihr im Zimmer als immer Gehustet hat.
G
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.695
Muss nicht und hängt natürlich vom Baujahr ab, aber das gab es bei Kleber zumindest nicht so selten, soweit ich weiss.
 

Axel321

ww-kastanie
Registriert
9. Juni 2015
Beiträge
28
Hab jetzt mal geschaut wem ich die Probe zum Testen zusenden könnte,

TÜV SÜD möchte für den Test ca. 220,- Euro.
Die Firma CAB ist da wesentlich Preisgünstig und würde dies für ca. 70Euro machen, kennt jemand diese zufällig ob das hier Fachlich gut Analysiert wird?
 

Annis

ww-esche
Registriert
22. Dezember 2021
Beiträge
519
Ort
Seelze
Meine Schwägerin hat im Kinderzimmer gerade den Klickparkett entfernen lassen. Da es untenrum anscheinend gemüffelt hat, hier befand sich noch ein alter PVC Boden. Diesen hat sie auch schon abgetragen, jetzt wollte sie noch von einem Bodenleger die Kleberreste abschleifen lassen.

Der asbesthaltige Kleber ist (meist oder sogar immer) schwarz und wurde viel genutzt um sogenannte Flexplatten (https://de.wikipedia.org/wiki/Vinyl-Asbest-Platte) zu verkleben, die auch Asbest enthalten (und sich dadurch auszeichnen, dass sie nicht flexibel sind, sondern leicht brechen). Flexplatten wurden hauptsächlich bis Anfang der 80er Jahre verlegt, bei dem Kleber habe ich keine Ahnung.
 

schreinerheiri5

ww-birnbaum
Registriert
24. Juli 2011
Beiträge
223
Ort
Schweiz
...
Wenn ich so zurückdenke, 1966 haben wir in meiner Ausbildungsfirma das Asbestdach mal repariert. Da habe ich allerhand Platten mit dem Winkelschleifer zugeschnitten, ohne Absaugung oder sonst einen Schutz. Klamotten, Haare, Gesicht und Nasenlöcher voller Schleifmehl. Habe ich offensichtlich überlebt.
...

Tröstlich zu wissen dass man einen gewissen Grad von Schweinereien wegstecken kann!

Ich habe vor ca. 15 Jahren den riesigen Heizkessel einer Luftheizung Ende 50er-Jahre, Höhe ca. 4 m, allein für die Entsorgung zerlegt (würde ich nie mehr selber machen...). Ein paar Tage Horrorarbeit mit Leitern, Gerüst und Schneidbrenner. Abends in der Dusche war die Wanne jeweils schwarz. Habe gewerkelt wie besessen um möglichst schnell fertig zu sein. Eine Verbindung von zwei Abschnitten des riesigen Haupt-Luftkanals bestand aus einem aufgeschraubten, dicken, grauen Gewebe. Das habe ich mit einem Messer für Isolationsmatten durchgesäbelt, und erst nachträglich ist mir ein Licht aufgegangen, dass ich da wohl einiges an Asbest abbekommen habe.
:emoji_scream:
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
Registriert
16. Februar 2016
Beiträge
357
Ort
Wiesbaden
Was man wissen sollte:
Nicht alles was auf den ersten Blick so aussieht ist tatsächlich Asbesthaltig. Heutzutage - und das schon lange - heißt das Zeug nicht mehr "Asbest-Zement" sondern jetzt "Faser-Zement". Was auch immer für Fasern das sind, jedenfalls kein Asbest. Und das Zeug ist nicht gesundheitsschädlich. behauptet jedenfalls der Marktführer mit dem großen "Et" vorne.

Und was den Umgang mit den alten asbesthaltigen Platten angeht, kann da sicher gelten was auch in der Medizin gilt: "Die Dosis macht das Gift".
Also lass dich nicht verrückt machen, nimm nicht zuviel von dem Gift aber mach.
Gruß Wolfgang
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.897
Alter
62
Ort
Thüringen
"Die Dosis macht das Gift".
Ja, den Paracelsus versuche ich für mein ganzes Leben umzusetzen.
Die Dosis beim Asbest wird durch die sogenannten "Faserjahre" definiert. Konzentration in der Luft / Arbeitszeit etc.
Zitat: Dabei entspricht ein Faserjahr der Belastung durch 1 Million Fasern pro m3 Raumluft bei einer Atemrate von 10 m3 pro Tag (in 8 Stunden) an 240 Tagen im Jahr. Man hätte demnach in einem Jahr 2,4 Milliarden Fasern eingeatmet. Zusätzlich wurde die Dauer des Berufslebens mit 40 Jahren festgelegt.

Kanzerogene / lungengängige Fasern sind aber nicht nur die Asbestfasern alleine, der nächste auf der Liste: KMF (künstliche Mineralfasern).
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
2.761
Ort
Mittelfranken
Und was den Umgang mit den alten asbesthaltigen Platten angeht, kann da sicher gelten was auch in der Medizin gilt: "Die Dosis macht das Gift".

Der Spruch mit der Dosis und dem Gift bezieht sich ja darauf, dass es bei den meisten Giften einen Schwellwert gibt und Mengen darunter harmlos sind. Zum Beispiel Alkohol: Davon kann man gewisse Mengen durchaus unbeschadet zu sich nehmen.

Bei krebserregenden Substanzen ist das anders: Da gibt es oft keinen Schwellwert, unter dem etwas harmlos ist. Da geht es einfach um Wahrscheinlichkeit: Je mehr, desto wahrscheinlicher.
 
Oben Unten