Aufdopplung/Bohle seitlich an runden Sparren befestigen

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PurplePony

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Ich wollte nicht patzig rüberkommen. Etwas Ironie sei ob der oft ausschweifenden und/oder mit dem Grundanliegen GEFÜHLT wenig zu tun habenden Ratschläge aber erlaubt.
Das klingt alles recht souverän.
Die Antworten sind hier ab und an ausschweifend, weil Statik und Bauphysik eben nichts mit Intuition, sondern mit Naturgesetzen zu zun haben.
Den Rest mache ich wie bisher alles am Haus… intuitiv.

Und die folgen nicht deiner subjektiven Meinung, sondern gegebenen Regeln die man leider nicht beliebig ändern kann.

Ich wünsche dir viel Glück mit deinem Dachstuhl.
 

John Dough

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Wieso nicht einen Wärmetauscher auf den Dachboden und damit im Sommer Warmwasser machen ?
Wieso nicht kalt duschen? :emoji_wink:
Nein, im Ernst jetzt. Weder Du noch ich wissen, was die Zukunft bei den Preisen für Strom oder Öl bringt. Das macht eine Planung nahezu unmöglich. Ich beheize das Haus mit einem modernen Öl-Brennwertgerät von Vies****. Gas liegt hier im Ort nicht an, Wärmetauscher-/Pumpen waren zum Zeitpunkt des Einbaus und bei der geplanten Heizung über Konvektionsheizkörper kein Thema.
Aber grundsätzlich ärgerte es mich seit dem Einbau schon, daß die Anlage selbst in der heizfreien Periode des Warmwassers wegen laufen muß. Habe aber noch gar nicht gecheckt, was mich der reine Warmwasserbetrieb eigentlich kostet. Aktuell habe ich auch andere Baustellen. Allein unser Herd verbraucht 9kWh am Tag. Herd aus - durchschnittlich 13kWh am Tag. Herd an - durchschnittlich 22kWh täglich. Naja, ich spare dafür am Dach. :emoji_wink:
Mit dem Wärmetauscher… ich werde das Ganze mal durchkalkulieren und eine Lösung finden.
 

magmog

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Guuden,

nur mal nebenbei, Nägel, die auf Zug belastet werden,
wie Latten die eine Deckenbekleidung tragen,
sind nicht fachgerecht, falls nicht Kamm-, Drallnägel
o.Ä. verwendet werden.
 

John Dough

ww-kiefer
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Das klingt alles recht souverän.
Die Antworten sind hier ab und an ausschweifend, weil Statik und Bauphysik eben nichts mit Intuition, sondern mit Naturgesetzen zu zun haben.


Und die folgen nicht deiner subjektiven Meinung, sondern gegebenen Regeln die man leider nicht beliebig ändern kann.

Ich wünsche dir viel Glück mit deinem Dachstuhl.
Nun ja. Wenn ich explizit nur nach Befestigungsmöglichkeiten für Bohlen an Sparren und der geeigneten Methode zum Spannen des Rispenbandes frage, dann aber Fragen zu meiner „Notfolie“, der Stärke der Dachlatten etc. beantworten muß, dann hilft mir das nur bedingt weiter, wenngleich all diese Nachfragen vom Fragenden sicher gut gemeint sind. Hätte ich auch noch geschrieben, daß ich die alten Betondachsteine durch neue Betondachsteine ersetzen will/werde, dann stünde ich jetzt sicher vor dem nächsten Fragenkatalog. Warum keine Flächenheizung? Warum Dachlatten nicht aus Teakholz? Warum nicht abreißen und neu bauen? Warum nicht zurück in die Mietwohnung?
Mir ist klar, daß das Anbringen des Rispenbandes außen am Dach fast nur Vorteile hat. Der für mich entscheidende Nachteil ist aber der, daß so mit dem Aufdoppeln warten müßte, bis die Dachhaut runter ist. Es müßte dann alles zügig gehen, wenn man nicht zwingend über Wochen und Monate nur eine Unterspannbahn zwischen Wetter und Dachboden haben will. Und „zügig“ mag ich gar nicht. Wollte - in aller Ruhe und gemütlich - die Bohlen anbringen und dann - wenn Wetter und Laune passen - die alte Dachhaut samt Traglattung UND NOTFOLIE runterholen und entsprechend erneuern. Hätte natürlich die Möglichkeit, eine Dachseite von innen kreuzweise zu verspannen. Rispenand oder Latten. Und dann die andere Seite wie geplant von innen nach außen erneuern. Mit Rispenbändern außen. Wenn die Dachseite fertig ist, ginge es mit der anderen Seite weiter. Stabilität wäre zu jedem Zeitpunkt gegeben. So zumindest die Theorie.
 

John Dough

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Guuden,

nur mal nebenbei, Nägel, die auf Zug belastet werden,
wie Latten die eine Deckenbekleidung tragen,
sind nicht fachgerecht, falls nicht Kamm-, Drallnägel
o.Ä. verwendet werden.
Das wußte ich soweit schon. Hatte das schon recherchiert. Danke aber für den Tipp. Bevor der Aspekt hier untergeht…
 

NOFX

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Deine Theorie hat einen Fehler. Deinem Dachstuhl fehlt ein entscheidendes Tragglied für die Aussteifung mit Windrispenbändern. Z. B. eine anständige Firstbohle.
Eine Pfette, die in Längsrichtung Druckkräfte übertragen kann fehlt wirklich. Das geht dann, wie du sagst nicht mit rein auf Zug belastbaren Windrispenbändern.

Eine andere Möglichkeit wäre auf den Kehlbalken eine Kehlscheibe (Zwischenebene) einzuziehen, die stabilisiert in der Horizontalen in beider Richtungen. Aber immer bedenken, das ist wieder zusätzliche Last auf den Sparren. Oder nur eine "Mittelpfette" auf gleicher Ebene einziehen.


Allgemein: Wie lang sind die 200x40 Bohlen? Ich würde nämlich schon gucken, dass ich möglichst die Sparren auch statisch ertüchtige, da freut sich nachher der Innenausbau drüber, wenn durch Schnee- oder Windlast die Bewegung des Dachstuhls, die ja immer vorhanden ist, möglichst gering ist. Sonst hast du nachher Risse im Trockenbau.
 

John Dough

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Deine Theorie hat einen Fehler. Deinem Dachstuhl fehlt ein entscheidendes Tragglied für die Aussteifung mit Windrispenbändern. Z. B. eine anständige Firstbohle.
Die hat es wahrlich nicht. Nicht einmal eine Firstlatte. Da war Kreativität gefragt, als ich mal ein paar alte, in Mischung gesetzte Firstziegel ersetzen wollte/mußte.
Daß dieses Tragglied mit Abwesenheit glänzt, hat offensichtlich in der Nachkriegszeit niemanden daran gehindert, in Ermangelung eines Rispenbandes (aufgrund von Wissenslücken oder Stahlmangel) irgendwelche Latten in gleicher Funktion diagonal über die Sparren zu nageln. Das Dach hat bis heute gehalten. Ich gehe also mal davon aus, daß die Protagonisten von damals nicht alles falsch gemacht haben... zumindest NACH dem Krieg. Und selbst, wenn das Dach nur halb so alt ist wie vermutet, läge dieser Zeitraum noch über meiner statistisch zu erwartenden Restlebenszeit. Gleiches gilt für die Haltbarkeit der favorisierten Betondachsteine. Natürlich muß und werde ich zumindest eine Firstlatte installieren, um die Firstziegel nicht wieder in abenteuerlicher wenngleich hurricansicherer Art und Weise zu befestigen. Beim Kauf bei Raiff**** war der Fachmann sich ganz sicher, daß man Firstziegel nicht ohne Gerüst oder gar vom Inneren des Dachstuhls gesetzt kriegt. Und…. sie sitzen! Bombenfest. Hätte Kolumbus auf die Zweifler gehört, gäbe es heute keinen Big Mac. :emoji_wink:
Aber ich habe bis jetzt schon etliche gute Tipps hier mitgenommen.
 

John Dough

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Eine Pfette, die in Längsrichtung Druckkräfte übertragen kann fehlt wirklich. Das geht dann, wie du sagst nicht mit rein auf Zug belastbaren Windrispenbändern.

Eine andere Möglichkeit wäre auf den Kehlbalken eine Kehlscheibe (Zwischenebene) einzuziehen, die stabilisiert in der Horizontalen in beider Richtungen. Aber immer bedenken, das ist wieder zusätzliche Last auf den Sparren. Oder nur eine "Mittelpfette" auf gleicher Ebene einziehen.


Allgemein: Wie lang sind die 200x40 Bohlen? Ich würde nämlich schon gucken, dass ich möglichst die Sparren auch statisch ertüchtige, da freut sich nachher der Innenausbau drüber, wenn durch Schnee- oder Windlast die Bewegung des Dachstuhls, die ja immer vorhanden ist, möglichst gering ist. Sonst hast du nachher Risse im Trockenbau.
Hmmm. Stimmt. Muß ich mal genauer ergründen.
Meine Dachlatten und Bohlen sind allesamt 5 Meter lang. Großzügig gekauft, denn von Fußpfette bis First sind es nur 4,40m. Genug Holz zum Schnitzen und Experimentieren.
Ursprünglich, also vor Jahren, war geplant, auf dem Dachboden einen separaten Auf-/Ausbau zu setzen, der NICHT mit dem Dachstuhl verbunden ist. Da wäre mir aber zu viel Raum (und der Charme eines Dachbodens) verloren gegangen.
 

civil engineer

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Daß dieses Tragglied mit Abwesenheit glänzt, hat offensichtlich in der Nachkriegszeit niemanden daran gehindert, in Ermangelung eines Rispenbandes (aufgrund von Wissenslücken oder Stahlmangel) irgendwelche Latten in gleicher Funktion diagonal über die Sparren zu nageln. Das Dach hat bis heute gehalten. Ich gehe also mal davon aus, daß die Protagonisten von damals nicht alles falsch gemacht haben... zumindest NACH dem Krieg.
Das mag vielleicht daran liegen, dass man beim Windverband aus Holz diesen so anordnen kann, dass die aufzunehmenden Kräfte als Druckkraft in den Windverband eingehen. Richtig angeordnet brauch es dann ein parallel zur Traufe durchlaufendes Tragglied nicht.
 

John Dough

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Das mag vielleicht daran liegen, dass man beim Windverband aus Holz diesen so anordnen kann, dass die aufzunehmenden Kräfte als Druckkraft in den Windverband eingehen. Richtig angeordnet brauch es dann ein parallel zur Traufe durchlaufendes Tragglied nicht.
Das mag sein.
 

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NOFX

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Wenn die Bohlen die komplette Länge der Sparren abdecken können, ist doch ideal. Dann trägt im besten Fall der alte Sparren nachher sowieso kaum was.

Dann würde ich mir aber einen passenden Verband überlegen, der mit immer gleichem Abstand um den alten Sparren sitzt. Also als U vorher verbinden mit dann eben nicht an den Sparren ranziehen, sondern mit Vollgewinde zentrisch um den Sparren setzen. Deine Bohlen sollten dann aber auch formschlüssig auf der Fußpfette aufsitzen und am First (hierfür würden sich die "Reste" der 5 m Stücke als Mini-Kehlbalken anbieten) miteinander verbunden sein. Dann trägt die Aufdoppelung wenigstens selber nennenswerte Last.
 

poeschl

ww-buche
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Bei mir wurde letztes Jahr das Dach renoviert, wohlgemerkt in Zusammenarbeit mit der nahegelegenen Zimmerei.
Ich habe 10x10cm Sparren, jedoch eckig. Da wurde dann immer an eine Seite eine 15x5cm (oder 4cm dick, ich weiß es nicht mehr) genagelt! Da wurde nix geschraubt, einfach richtig dicke Nägel. Ich habe nicht nach dem Grund gefragt, aber die Jungs wissen schon was sie tun.
Auf die Sparren dann Schalungsbretter, eine diffusionsoffene Unterdeckbahn, längs der Sparren 30x50er Latten und als Querlatten 40x60er.
Als Dämmung dann ca. 15cm Wolle, Dampfbremse, 6cm Konterlattung mit Dämmung und dann Gipskarton drauf.

Warum keine Aufsparrendämmung? Oder noch größere Bohlen an die Sparren? Mein Zimmerer hat schon gesagt, dass eine Aufsparrendämmung etwas feines ist. Aber das kostet halt auch n haufen. Und wir waren uns einig, dass das Dach kein Passivhausstandard haben muss, aber einen sinnvollen Dämmwert, der mit einer sinnvollen Geldsumme erreicht werden kann. Für meinen Teil reichen mir die ca. 20cm Dämmung, mehr geht immer, aber man muss auch immer die Kosten mit den Nutzen gegenrechnen.

Aber auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Da es so bei mir gemacht wurde würde ich die Verstärbohlen nageln.
 

Alter Polier

ww-kirsche
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Hallo Hier wird geplant gedacht gemacht, bei allen Enthusiasmus : trägt die Decke den geplanten Ausbau auch? Wenn ich mir die Sparren so ansehe.... Nur Mal so gedacht!
 

vangogh

ww-ulme
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Auf die Sparren dann Schalungsbretter, eine diffusionsoffene Unterdeckbahn,

Das wollte ich dir auch noch mit auf den Weg geben. Wenn etwas folienartiges auf Sparren drauf soll, dann sollte besser erst eine Schalung da drauf. Kann man auch Egger DHF-Platten anstatt Bretter für nehmen. Die könnten auch die Aussteifung übernehmen. Allerdings ist das natürlich ohne die passenden Sparrenabstände mit den Stößen ein schwieriges Thema.
 

John Dough

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Das wollte ich dir auch noch mit auf den Weg geben. Wenn etwas folienartiges auf Sparren drauf soll, dann sollte besser erst eine Schalung da drauf. Kann man auch Egger DHF-Platten anstatt Bretter für nehmen. Die könnten auch die Aussteifung übernehmen. Allerdings ist das natürlich ohne die passenden Sparrenabstände mit den Stößen ein schwieriges Thema.
Egger? Da freut sich mein Stiefvater als ehemaliger
Das wollte ich dir auch noch mit auf den Weg geben. Wenn etwas folienartiges auf Sparren drauf soll, dann sollte besser erst eine Schalung da drauf. Kann man auch Egger DHF-Platten anstatt Bretter für nehmen. Die könnten auch die Aussteifung übernehmen. Allerdings ist das natürlich ohne die passenden Sparrenabstände mit den Stößen ein schwieriges Thema.
Egger klingt gut.
Das wollte ich dir auch noch mit auf den Weg geben. Wenn etwas folienartiges auf Sparren drauf soll, dann sollte besser erst eine Schalung da drauf. Kann man auch Egger DHF-Platten anstatt Bretter für nehmen. Die könnten auch die Aussteifung übernehmen. Allerdings ist das natürlich ohne die passenden Sparrenabstände mit den Stößen ein schwieriges Thema.
Egger? Da freut sich mein Stiefvater als ehemaliger Werksleiter bei Egger sicher. Vielleicht schließt das auch die Wunde, die ich einst mit dem Verlegen von Kronotex-Laminat in sein Herz gerissen habe.
 

Andreas W.

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Hallo John Dough,

zu Deinen Fragen -
die Befestigung Deiner Aufdopplungen kannst Du machen wie ein - hm, Dachdecker. Nägel, Schrauben, Bolzen, Gewindestangen...
Ich würde der Einfachheit halber schrauben, die kannst Du zum Ausrichten jederzeit rein- und rausdrehen
Statisch ertüchtigt wirst Du Deinen Dachstuhl mit Deinen Aufdopplungen schwierig bekommen, weil da ein gewisses Maß an Kontaktfläche (Daniel hat es bereits geschrieben...) brauchst und eben auch Befestigungsmittel in sinnvoller Zahl und Anordnung vorhanden sein müssen (jemand anderes hat es schon geschrieben, das können natürlich auch normale, blanke Nägel sein in entsprechender Länge sein).
Ebenfalls hat jemand hat schon geschrieben (kann es gerade nicht mehr finden) - statisch ertüchtigt bekämst Du Deine Rundholzsparren mit Vollgewindeschrauben. Ob Dir jemand die Anordnung und Anzahl bei Deinen Sparren ausrechnet, glaube ich aber nicht.

Auf Deinen Bildern schaut Dein Dachstuhl nach einem Sparrendach mit einer Fußschwelle aus, das aufgrund der recht sparsamen Sparren mit Kehlbalken versehen wurde. Also im Prinzip ein Kehlbalkendach, das noch keines sein müßte. Es ist - zumindest nach meiner Auffassung nach Deinen Bildern - kein Pfettendach. Deswegen ist der Zustand der Verbindungen der Sparren am First und am Fußpunkt sehr wichtig!
Für eine statische Ertüchtigung müßten diese Punkte mit einbezogen werden.

Windverband - civilingeneer - war da schon dran - Du brauchst immer ein "Z" oder ein "X" mit Ober- und Unterstrich. Das Oberteil des "Z"´s übernehmen bei Dir wohl die Dachlatten. Das "dürfen" die aber nach Theorie nicht bzw. dürfen dazu nicht hergenommen werden.
Was nun passiert, wenn Du Deine Diagonalen herausnimmst, wirst Du sehen, wenn Du es machst.
Ich sehe eher das Problem, daß Du Deinen neuen Windverband (wie auch immer ausgeführt) zwar an die Unterseite Deiner Aufdopplungen ranbekommst. Damit der aber seinen Zweck erfüllt, müssen die entstehenden Kräfte in Deinen alten Dachstuhl abegeleitet werden. Das geht nur über die Verbindungsmittel (Ausführung, Anordnung, Anzahl).

Für Dein Dach spricht spricht jedenfalls (und Deinem Vorhaben kommt entgegen), daß Dein Dach nicht besonders groß ist.

Schließlich solltest Du noch den letzten Ratschlag des Alten Poliers im Auge behalten - wie ist der Zustand Deiner Dachgeschoßdecke?

Gruß, Andreas
 

NOFX

ww-robinie
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Was auch geht, ist, dass du durch temporäres Entfernen einiger weniger Pfannen auf der Außenseite der Sparren zwischen den Dachlatten das Windrispenband eingezogen und befestigt bekommst. Dann musst du "nur" dafür sorgen, dass das Dach in Längsrichtung Druckkräfte aufnehmen kann, was du durch eine nachträgliche Mittelpfette oder eine durchgehende Zwischenebene auch den Kehlbalken erreichen kannst.
 

wildsau11

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Mir ist klar, daß das Anbringen des Rispenbandes außen am Dach fast nur Vorteile hat. Der für mich entscheidende Nachteil ist aber der, daß so mit dem Aufdoppeln warten müßte, bis die Dachhaut runter ist.
Dieser für dich entscheidende Nachteil, ist aber das fachlich richtige Vorgehen. Ohne dein Dach von außen zu sehen, wage ich zu behaupten, dass sich die Sparren unterschiedlich gesetzt haben oder geschwunden sind. Drückst du deine Dielen von innen gegen die Lattung und nagelst oder schraubst sie fest, dann hast Du innen eine sehr wellige Unterkonstruktion. Beim Decken außen wird es ebenfalls kein Spaß, da Du dann stellenweise die Lattung unterlegen musst, dass zumindest die groben Wellen halbwegs begradigt sind.
Daher würde ich als erstes die Dachhaut machen und dann den Innenausbau. Dies hat auch den Vorteil, dass Du jeden Fußpunkt der Sparren begutachten kannst. Beim Sparrendach sind diese in aller Regel dort in die Holzbalkenlage verzapft. Du hast ja schon geschrieben, dass innen schon Wasser war, es war schon des Öfteren der Fall, dass dort die Schäden zum Vorschein kommen. Mit deiner Notfolie führst Du das Wasser zusätzlich noch exakt an diesen Punkt hin. Beim Aufdoppeln von außen kannst du dann auch deine Dielen noch auf das Auflager führen, und dort zusätzlich befestigen.
Ich würde nie den Innenausbau machen, wenn vorher die Konstruktion nicht an sich auf Unversehrtheit und Dichtigkeit gemacht wurde.
 

John Dough

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Hallo John Dough,

zu Deinen Fragen -
die Befestigung Deiner Aufdopplungen kannst Du machen wie ein - hm, Dachdecker. Nägel, Schrauben, Bolzen, Gewindestangen...
Ich würde der Einfachheit halber schrauben, die kannst Du zum Ausrichten jederzeit rein- und rausdrehen
Statisch ertüchtigt wirst Du Deinen Dachstuhl mit Deinen Aufdopplungen schwierig bekommen, weil da ein gewisses Maß an Kontaktfläche (Daniel hat es bereits geschrieben...) brauchst und eben auch Befestigungsmittel in sinnvoller Zahl und Anordnung vorhanden sein müssen (jemand anderes hat es schon geschrieben, das können natürlich auch normale, blanke Nägel sein in entsprechender Länge sein).
Ebenfalls hat jemand hat schon geschrieben (kann es gerade nicht mehr finden) - statisch ertüchtigt bekämst Du Deine Rundholzsparren mit Vollgewindeschrauben. Ob Dir jemand die Anordnung und Anzahl bei Deinen Sparren ausrechnet, glaube ich aber nicht.

Auf Deinen Bildern schaut Dein Dachstuhl nach einem Sparrendach mit einer Fußschwelle aus, das aufgrund der recht sparsamen Sparren mit Kehlbalken versehen wurde. Also im Prinzip ein Kehlbalkendach, das noch keines sein müßte. Es ist - zumindest nach meiner Auffassung nach Deinen Bildern - kein Pfettendach. Deswegen ist der Zustand der Verbindungen der Sparren am First und am Fußpunkt sehr wichtig!
Für eine statische Ertüchtigung müßten diese Punkte mit einbezogen werden.

Windverband - civilingeneer - war da schon dran - Du brauchst immer ein "Z" oder ein "X" mit Ober- und Unterstrich. Das Oberteil des "Z"´s übernehmen bei Dir wohl die Dachlatten. Das "dürfen" die aber nach Theorie nicht bzw. dürfen dazu nicht hergenommen werden.
Was nun passiert, wenn Du Deine Diagonalen herausnimmst, wirst Du sehen, wenn Du es machst.
Ich sehe eher das Problem, daß Du Deinen neuen Windverband (wie auch immer ausgeführt) zwar an die Unterseite Deiner Aufdopplungen ranbekommst. Damit der aber seinen Zweck erfüllt, müssen die entstehenden Kräfte in Deinen alten Dachstuhl abegeleitet werden. Das geht nur über die Verbindungsmittel (Ausführung, Anordnung, Anzahl).

Für Dein Dach spricht spricht jedenfalls (und Deinem Vorhaben kommt entgegen), daß Dein Dach nicht besonders groß ist.

Schließlich solltest Du noch den letzten Ratschlag des Alten Poliers im Auge behalten - wie ist der Zustand Deiner Dachgeschoßdecke?

Gruß, Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für die umfangreichen Ausführungen.
bei der Befestigung werde ich sehen müssen, ob sich hier im Forum oder parallelen Recherchen herauskristallisiert. Bei der Anzahl der Befestigungen halte ich es wie mit meinen Steckdosen.... lieber zwei mehr als eine zuwenig.
Vollgewindeschrauben hatte ich bislang überall als ungeeignet beschrieben gefunden.
Werde aber auf jeden Fall gröbere Unebenheiten der Sparren weghobeln, wenn nötig.
Pfettendach, Sparrendach... ein Dach halt.
Mit „Pfette“ meinte ich im Text eines Beitrages eben das Kantholz, an oder auf welchem unten die Sparren sitzen.
Ich wollte die Bohlen dort entsprechend ausklinken und oben dann auch in geeigneter Weise fest miteinander verbinden. Wie auch immer sich das idealerweise umsetzen läßt. Firstbohle, Verzapfung, Verzahnung, Lochblech...
Dachlatten als oberen Teil des „Z“. Da hatten die Erbauer zum Ende des Krieges wohl andere Probleme, denn erst da wurden die 1. Etage und das neue Dach nach einem Treffer der Amis und Entschädigungszahlungen auf das ursprünglich einetagige Haus gebaut. „Wir haben den Krieg verloren. Scheiß auf das „Z“!“
Wie ich gesehen habe, sind die äußeren Kehlbalken jeweils mittig mit Eisen am Giebel verankert. Die diagonal abgebrachten Latten sind nicht durchgehend. Müßte nochmal schauen, aber 3 pro Dachseite sind es bestimmt. Ich hätte das Ganze nun mit kreuzweise pro Seite angebrachten Rispenbändern ersetzt, bei denen sich die Druckkräfte, die ein Lochband sicher nicht aufzunehmen fähig ist, neutralisieren.
Ich wollte den neuen Windverband, wenn Du damit die Rispenbänder meinst, ja nicht an der Unterseite der neuen Bohlen spannen. Ich wollte sie unterhalb der alten Rundsparren spannen und dazu entsprechend große Schlitze durch die seitlich vorher angebrachten Bohlen fräsen. Das wäre dann bei einem Sparren mit 100mm Durchmesser dann mittig in der Bohle, ca.100mm oberhalb der Bohlenunterkante. Am Ende darf ich nicht vergessen, daß ja auch noch Fenster in beide Dachseiten eingebaut werden müssen. Um mich da bei der Anordnung nicht dem Diktat eines einzigen, diagonal verlaufenden Rispenbandes zu unterwerfen, wird es wohl auf eine geteilte Verspannung/Verstrebung hinauslaufen, wobei die Variante mit einer Beplankung mit DHF oder OSB sicher die nötige Gestaltungsfreiheit böte.
Ich habe 2 Dächer auszubauen. Das kleinere ist ca. 5,50x5m und das große Dach auf dem eigentlichen Wohnhaus ist 12,50x5m groß. Also die jeweilige Grundfläche ist do groß. Die Dächer sind sonst in Aufbau und Winkel identisch. Sparrenlänge ca. 4,50m, Dachwinkel 49 Grad. Ich würde mich zuerst am kleineren Dach „versuchen“ und mich dann mit den gemachten Erfahrungen ans große Dach wagen.
Die Dachgeschoßdecke ist wohl eine Hohlsteindecke, wenngleich nicht sonderlich stark. Oben ist ein Zementestrich, auf dem ein Unterbau aus kleineren Bohlen und Dielen lagen. Der Boden wurde bewohnt.
Gegen eine massive Betondecke spricht, daß ich von der Unterseite Dübel recht einfach zum Befestigen der CD-Deckenprofile setzen konnte. Mich hatte einst die vergleichsweise geringe Stärke der Decke von nur 200mm verwundert. Im Betonbau-Teil meiner Ausbildung haben wir auch solche Decken erstellt. Die waren aber - zumindest in meiner Erinnerung - immer mindestens 250mm stark. Aber vielleicht war ich einfach nur kleiner. Schlanker war ich auf jeden Fall.
 

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NOFX

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Die Giebelwände solltest du nicht zur Stabilisierung mit einplanen. Wie hier im Forum mal so schön geschrieben stand, halten ältere Häuser meist vor allem durch die Schwerkraft und nicht mehr durch die Verklebung durch den Mörtel.
 

Paulisch

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Hallo, ich habe jetzt nicht alles gelesen. Lediglich den Eingangspost.
Von einer Dämmung ist abzusehen, da das unter den Gegebenheiten nicht Fachgerecht auszuführen wäre. Die Folie gehört über die Sparren, nicht dazwischen, du schaffst dir so tausende kleine Taupunkte. Davon mal abgesehen ist eine Luftdichte Unterspannbahn sowieso nicht mehr das Maß der Dinge. Früher hat man die Unterspannbahn luftdicht ausgeführt und man musste um den Luftwechsel zu gewähren, auf Dachkasten und Firstlüftung achten, und hinter der Dämmung 20mm Luft bis zur Spannbahn lassen. Das ist hier nicht zu realisieren und führt mittelfristig zur Katastrophe. Wenn der zusätzliche Wohnraum notwendig ist, würde ich erst das Dach neu decken, bzw. eine Delta verlegen lassen, was eine ab und Neudeckung notwendig macht. Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

NOFX

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@Paulisch die Lösung mit der Folie von innen wurde schon als Übergangslösung erklärt und das Dach wird im zweiten Schritt auch neu eingedeckt. Dämmung macht vorher natürlich keinen Sinn.
 

John Dough

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Hallo, ich habe jetzt nicht alles gelesen. Lediglich den Eingangspost.
Von einer Dämmung ist abzusehen, da das unter den Gegebenheiten nicht Fachgerecht auszuführen wäre. Die Folie gehört über die Sparren, nicht dazwischen, du schaffst dir so tausende kleine Taupunkte. Davon mal abgesehen ist eine Luftdichte Unterspannbahn sowieso nicht mehr das Maß der Dinge. Früher hat man die Unterspannbahn luftdicht ausgeführt und man musste um den Luftwechsel zu gewähren, auf Dachkasten und Firstlüftung achten, und hinter der Dämmung 20mm Luft bis zur Spannbahn lassen. Das ist hier nicht zu realisieren und führt mittelfristig zur Katastrophe. Wenn der zusätzliche Wohnraum notwendig ist, würde ich erst das Dach neu decken, bzw. eine Delta verlegen lassen, was eine ab und Neudeckung notwendig macht. Mit freundlichen Grüßen Pauli
Hallo Paulisch,
es reicht oft nicht, es beim Lesen des Eingangsbeitrages zu belassen.
Die Folie hat keinerlei dauerhafte Funktion. Ich habe sie - und so auch im ZWEITEN Beitrag beschrieben - lediglich als temporäre Notlösung gegen eventuell einfliegenden Schnee etc. zwischen den Sparren auf die Traglattung getackert. Das Thema war hier also schon durch.
Danke für Deinen Betrag, aber schade um die Mühe. Der Dachaufbau wird von außen nach innen wohl so aussehen: Dachsteine, Traglattung, Konterlattung, Unterspannbahn, Sparren mit seitlich angebrachten Bohlen zur platzschaffenden Aufdopplung, Zwischensparrendämmung, Dampfbremse, Lattung für die Beplankung (mit was auch immer).
Die Dämmung sollte zu keinem Zeitpunkt meiner recht „flexiblen“ Planung vor der Neueindeckung erfolgen. Ich hätte lediglich gerne vor dieser die Sparren durch seitlich angebrachte Bohlen für die Aufnahme von mehr Dämmung aufgedoppelt. Eine statische Aufwertung des Dachstuhls wäre ein schöner Zusatzeffekt, jedoch kein unter allen Umständen zu erreichendes Hauptziel der Maßnahme. Mein beratend zur Seite stehender Dachdecker sagte mir ausdrücklich, daß die angebrachten Bohlen/Bretter nicht zwingend aus einem Stück bestehen müssen, da sie nicht als Statikerhöhung dienen sollen. Wenn ich nun die verwendeten Bohlen gut mit den Sparren verbinde, an Schwelle und First in geeigneter Weise zusammenführe, kann ich aber sicher von einer Verbesserung der Statik ausgehen, die ein paar schmale Dachfenster und ggf. ein paar PV- Module als zusätzliche Last tragen werden. Wenn ich statt den vorhandenen und auch geplanten Standard-Betondachsteinen abweiche und Tonziegel oder leichtere Betondachsteine verwende, dann reduziert sich das Gewicht pro Quadratmeter um bis zu 23 kg, was beim Gesamtdach knapp 2,7 Tonnen ausmacht. Und spätestens dann müßte ich mir über eine Überforderung meiner Konstruktion keine Gedanken mehr machen. Ich wollte aber aus den Erfahrungen, die größere Unwetter der letzten Jahre mit sich brachten, bei Betondachsteinen bleiben. Während es bei einem Hagelsturm vor einigen Jahren ringsrum Dächer zerbröselt und Außendämmungen zerstört hat, ist bei mir lediglich ein Firststein runtergefallen.
 
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