Hallo John Dough,
zu Deinen Fragen -
die Befestigung Deiner Aufdopplungen kannst Du machen wie ein - hm, Dachdecker. Nägel, Schrauben, Bolzen, Gewindestangen...
Ich würde der Einfachheit halber schrauben, die kannst Du zum Ausrichten jederzeit rein- und rausdrehen
Statisch ertüchtigt wirst Du Deinen Dachstuhl mit Deinen Aufdopplungen schwierig bekommen, weil da ein gewisses Maß an Kontaktfläche (Daniel hat es bereits geschrieben...) brauchst und eben auch Befestigungsmittel in sinnvoller Zahl und Anordnung vorhanden sein müssen (jemand anderes hat es schon geschrieben, das können natürlich auch normale, blanke Nägel sein in entsprechender Länge sein).
Ebenfalls hat jemand hat schon geschrieben (kann es gerade nicht mehr finden) - statisch ertüchtigt bekämst Du Deine Rundholzsparren mit Vollgewindeschrauben. Ob Dir jemand die Anordnung und Anzahl bei Deinen Sparren ausrechnet, glaube ich aber nicht.
Auf Deinen Bildern schaut Dein Dachstuhl nach einem Sparrendach mit einer Fußschwelle aus, das aufgrund der recht sparsamen Sparren mit Kehlbalken versehen wurde. Also im Prinzip ein Kehlbalkendach, das noch keines sein müßte. Es ist - zumindest nach meiner Auffassung nach Deinen Bildern - kein Pfettendach. Deswegen ist der Zustand der Verbindungen der Sparren am First und am Fußpunkt sehr wichtig!
Für eine statische Ertüchtigung müßten diese Punkte mit einbezogen werden.
Windverband - civilingeneer - war da schon dran - Du brauchst immer ein "Z" oder ein "X" mit Ober- und Unterstrich. Das Oberteil des "Z"´s übernehmen bei Dir wohl die Dachlatten. Das "dürfen" die aber nach Theorie nicht bzw. dürfen dazu nicht hergenommen werden.
Was nun passiert, wenn Du Deine Diagonalen herausnimmst, wirst Du sehen, wenn Du es machst.
Ich sehe eher das Problem, daß Du Deinen neuen Windverband (wie auch immer ausgeführt) zwar an die Unterseite Deiner Aufdopplungen ranbekommst. Damit der aber seinen Zweck erfüllt, müssen die entstehenden Kräfte in Deinen alten Dachstuhl abegeleitet werden. Das geht nur über die Verbindungsmittel (Ausführung, Anordnung, Anzahl).
Für Dein Dach spricht spricht jedenfalls (und Deinem Vorhaben kommt entgegen), daß Dein Dach nicht besonders groß ist.
Schließlich solltest Du noch den letzten Ratschlag des Alten Poliers im Auge behalten - wie ist der Zustand Deiner Dachgeschoßdecke?
Gruß, Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für die umfangreichen Ausführungen.
bei der Befestigung werde ich sehen müssen, ob sich hier im Forum oder parallelen Recherchen herauskristallisiert. Bei der Anzahl der Befestigungen halte ich es wie mit meinen Steckdosen.... lieber zwei mehr als eine zuwenig.
Vollgewindeschrauben hatte ich bislang überall als ungeeignet beschrieben gefunden.
Werde aber auf jeden Fall gröbere Unebenheiten der Sparren weghobeln, wenn nötig.
Pfettendach, Sparrendach... ein Dach halt.
Mit „Pfette“ meinte ich im Text eines Beitrages eben das Kantholz, an oder auf welchem unten die Sparren sitzen.
Ich wollte die Bohlen dort entsprechend ausklinken und oben dann auch in geeigneter Weise fest miteinander verbinden. Wie auch immer sich das idealerweise umsetzen läßt. Firstbohle, Verzapfung, Verzahnung, Lochblech...
Dachlatten als oberen Teil des „Z“. Da hatten die Erbauer zum Ende des Krieges wohl andere Probleme, denn erst da wurden die 1. Etage und das neue Dach nach einem Treffer der Amis und Entschädigungszahlungen auf das ursprünglich einetagige Haus gebaut. „Wir haben den Krieg verloren. Scheiß auf das „Z“!“
Wie ich gesehen habe, sind die äußeren Kehlbalken jeweils mittig mit Eisen am Giebel verankert. Die diagonal abgebrachten Latten sind nicht durchgehend. Müßte nochmal schauen, aber 3 pro Dachseite sind es bestimmt. Ich hätte das Ganze nun mit kreuzweise pro Seite angebrachten Rispenbändern ersetzt, bei denen sich die Druckkräfte, die ein Lochband sicher nicht aufzunehmen fähig ist, neutralisieren.
Ich wollte den neuen Windverband, wenn Du damit die Rispenbänder meinst, ja nicht an der Unterseite der neuen Bohlen spannen. Ich wollte sie unterhalb der alten Rundsparren spannen und dazu entsprechend große Schlitze durch die seitlich vorher angebrachten Bohlen fräsen. Das wäre dann bei einem Sparren mit 100mm Durchmesser dann mittig in der Bohle, ca.100mm oberhalb der Bohlenunterkante. Am Ende darf ich nicht vergessen, daß ja auch noch Fenster in beide Dachseiten eingebaut werden müssen. Um mich da bei der Anordnung nicht dem Diktat eines einzigen, diagonal verlaufenden Rispenbandes zu unterwerfen, wird es wohl auf eine geteilte Verspannung/Verstrebung hinauslaufen, wobei die Variante mit einer Beplankung mit DHF oder OSB sicher die nötige Gestaltungsfreiheit böte.
Ich habe 2 Dächer auszubauen. Das kleinere ist ca. 5,50x5m und das große Dach auf dem eigentlichen Wohnhaus ist 12,50x5m groß. Also die jeweilige Grundfläche ist do groß. Die Dächer sind sonst in Aufbau und Winkel identisch. Sparrenlänge ca. 4,50m, Dachwinkel 49 Grad. Ich würde mich zuerst am kleineren Dach „versuchen“ und mich dann mit den gemachten Erfahrungen ans große Dach wagen.
Die Dachgeschoßdecke ist wohl eine Hohlsteindecke, wenngleich nicht sonderlich stark. Oben ist ein Zementestrich, auf dem ein Unterbau aus kleineren Bohlen und Dielen lagen. Der Boden wurde bewohnt.
Gegen eine massive Betondecke spricht, daß ich von der Unterseite Dübel recht einfach zum Befestigen der CD-Deckenprofile setzen konnte. Mich hatte einst die vergleichsweise geringe Stärke der Decke von nur 200mm verwundert. Im Betonbau-Teil meiner Ausbildung haben wir auch solche Decken erstellt. Die waren aber - zumindest in meiner Erinnerung - immer mindestens 250mm stark. Aber vielleicht war ich einfach nur kleiner. Schlanker war ich auf jeden Fall.