Hallo zusammen,
ich möchte mal wieder zum Thema kommen.
Im 19. Jahrhundert wurden im Zuge der Industrialisierung viele Maschinen entwickelt, so auch die Flachfräsmaschine. Bekannt als Abrichte oder Dickenhobel. Die Maschinen hatte eine Vierkantwelle auf der 2 oder 4 Messer montiert wurden. Durch die Form dieser Welle waren Verletzungen meist sehr schwer. Wenn man mit einem Finger an das laufende Messer kam, wurde meist die halbe Hand in die Maschine gezogen und die berufliche Laufbahn war zu Ende.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dann die "Sicherheits"-Messerwelle eingeführt. Hier wurden Klappen auf die Vierkantwelle gesetzt, wodurch eine runde Messerwelle entstand. Verletzungen verliefen dadurch meist wesenlich glimpflicher.
Das Problem mit den Klappen-Messerwellen wurde erst viele Jahre später deutlich. Die Klappen sind schwer und waren aus einfachem Stahl.
Wenn da eine Befestigung versagt, fliegt einiges durch die Luft.
Die Frage ist nun gab es das Problem auch bei der Vierkantwelle? Ich vermute nein. Die Messer der Vierkantwelle sind wesentlich leichter und sie wurden meist mit Schrauben und Muttern befestigt. Dies bedeutet es mußte die Mutter mit einem Schlüssel gehalten werden und mit einem zweiten Schlüssel wurde dann die Schraube angezogen, das wird nach meiner Erfahrung nicht so schnell übertrieben.
Bei der Klappenmesserwelle sieht man auf Fotos meist ziemlich große Schraubenköpfe, deren Gegestück in der Welle sitzt.
Dies verleitet, meiner Meinung nach, leicht dazu, beide Hände zum festziehen der Schrauben zu nutzen. Dabei wurde über die Jahrzehnte, mit der Zeit die Schraube überdehnt und es kam vermehrt zu zerstörerischen Beschädigungen.
Noch bevor dieses Risiko in den Fokus der Unfallversicherungen ( =Berufsgenossenschaft) gelangte, wurde die Keilleistenwelle entwickelt. diese ist wesentlich sicherer, aber auch und vor allen Dingen billiger herzustellen. Erste Maschinen wurden, meines Wissens, bereits vor knapp 100 Jahren auf den Markt gebracht.
Es grüßt Johannes