@MTrp & all
Wenn man keinen Klimatechniker an der Hand hat ist die einzig sinnvolle und legale Lösung ein Monobloc-Gerät, wo der Kältemittelkreislauf im (Außen-)Gerät bleibt in ins Haus Vor- und Rücklaufleitungen mit Warmwasser führen. Je nach baulicher Situation kann das u.U. nicht die sinnvollste Variante sein: Muss die WP etwas weiter vom Haus bzw. dem "Einspeisepunkt" ins Heizungsnetz, Pufferspeicher etc. stehen, ist eine lange Kältemittelleitung günstiger als eine lange Warmwasserleitung, weil sie nicht gedämmt werden muss bzw. erheblich geringere Wärmeverluste "unterwegs" hat.
Dennoch muss man auch bei einer Monobloc-Anlage einige Auflagen beachten, je nach verwendetem Kältemittel z.B. Mindestabstände zu Türen, Fenstern, Lichtschächten.
Zu den Kosten: Der Einbau ist auch aufwändiger, als einfach nur wieder eine neue Gas-Heizung zu installieren, da ein Fundament erstellt werden muss, Leitungen verbuddelt, eine Hauseinführung erstellt und ggf. Rohrdurchmesser vergrößert werden müssen, damit eine erhöhte Durchflussmenge erreicht werden kann. Dazu - das wurde schon erwähnt - müssen ggf. einzelne Heizkörper ausgetauscht werden, wo mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen der Raum nicht ausreichend warm oder weniger warm als andere Räume wird. Dass die Installation einer WP teurer ist als die einer Gasheizung, liegt also auf der Hand. Im Bekanntenkreis wurden von örtlichen Betrieben zuletzt zwischen 23 und 30.000 € dafür aufgerufen.
Zeitaufwand: Ich habe einige Abende damit verbracht, mich in die Materie, Arbeitsweise, Standards, Hydraulik-Schemata, Fachforen und Berechnungen einzulesen. Zwei, drei weitere Abende, um die passenden Zubehörteile (Abscheider, Übergangsfittinge, Dämmmaterial, Anschlussleitungen etc.) die es nicht einfach so im Baumarkt um die Ecke gibt zu ermitteln, gute Anbieter zu finden und zu bestellen. Die eigentliche Montage sind ein paar Tage, ja. Kupferrohre zu löten macht Spaß und ist nicht sonderlich schwer, es gibt aber auch gute Schraubfittinge um alle benötigten Anschlüsse herzustellen.
Vorteil des selbst Machens ist klar, dass man nicht auf das Standard-Anschlussschema des Installateurbetriebs angewiesen ist und so die Effizienz erheblich steigern und die Anlage vereinfachen kann (Stichworte Überströmventil, Reihenpuffer).
Interessanterweise ging nur eine einzige Sache schief: Der an einen Elektro-Fachbetrieb vergebene elektrische Anschluss. Der hat nicht nur einen falschen Typ RCD eingebaut, sondern auch die NYM-Mantelleitung direkt an der Zusatzheizung vorbei ans Anschlusspanel in der (beweglichen) Türe der Hydraulikeinheit verlegt (die Türe ging wegen der starren Leitung gar nicht mehr zu...) - trotz vorheriger Hinweise, Bereitstellen der Hersteller-Vorgaben und trotz der vom Hersteller beigelegten hitzebeständigen & flexiblen Anschlussleitung.
Der GWS-Fachbetrieb, der die Gasanlage zurückgebaut hat, hat sich damit dann drei Monate Zeit gelassen und ohne Absprache alle Kupferrohre mitgenommen, die im Keller greifbar waren. Der Gasversorger hat mit unsinnigen Regelungen anschließend noch einmal fünf Monate weiter die Grundgebühr für den längst nicht mehr genutzten und demontierten Gasanschluss eingestrichen.