Die meisten Amisägen haben keinen Spaltkeil, keine Sägeblattabdeckung wie man auf den Bildern mit den Incra Anschlägen sieht. Keinen zurückziehbaren Parallelanschlag (Hat die SawStop immer noch nicht). Wenn ich damit arbeiten müsste wär ich wahrscheinlich auch froh über SawStop. Die Führungsschienen für den PA verhindern dass man überhaupt mal größere Teile damit sägen kann. Da stößt die Führungsschiene des Anschlags der in der T-Nut läuft an.
Man kann sich nen Haufen teures Zubehör kaufen oder auch selbt bauen, erreicht aber doch nicht die stabile sichere Arbeitsweise die man bei europäischen Sägen schon in den 60ern und 70ern etabliert hat. Die Säge selbst ist auch alles andere als günstig.
Der kleine Gehrungsanschlag von Incra ist ne feine Sache für kleine Teile, und die große Version ist der Versuch ne FKS aus der TKS zu machen. Lass die Leiste ne Bettseite sein, dann fehlt mir da immer noch n Meter Auflagefläche um das Teil ordentlich zu unterstützen.
Die Festool is immer noch ne Montagesäge, nicht zu vergleichen mit ner ordentlichen schweren TKS. Und die SawStop Säge stellt man auch nicht einfach ins Regal. Vor allem nicht mit den ganzen Anbauten und Tischerweiterungen. Die rollt man auch nicht in ne Ecke, kein Boden ist so gerade dass das wieder Anbauen der ganzen Sachen nicht jedes mal echt aufwändig wäre.
Nur mal als Bespiel:
https://www.woodworker.de/forum/threads/frommia-635-ehrfahrungsaustausch-und-anleitung.107106/
Da brauchts keine Kappsäge mehr. Keine Incra Erweiterungen (der kleine Gehrungsanschlag ist aus Guss, läuft spielfrei in der Trapeznut und ist absolut präzise). Baujahr 1974 und von der Funktionalität (bis auf SawStop) der Amisäge überlegen. Gut, den zurückziehbaren PA hatte die Frommia damals auch noch nicht. Gleichstand
Hab ich nachgerüstet.
Schau mal was ein FineWoodworking Redakteur vor Jahren zur Ulmia 1710 gesagt hat:
https://www.youtube.com/watch?v=l-1wZ5n3Dl4
Wenn man sich an die Arbeitsweise hält, die von der BG an Kreissägen empfohlen wird, dann arbeitet man mit den Fingern immer weit genug weg vom Sägeblatt, und SawStop ist unnötig. Und die Arbeitsweise ist nicht sehr kompliziert. Einfache Hilfsmittel wie ein Schiebeholz und ein Schiebestock sorgen dafür. Die macht man sich aus Resten selbst.
Wenn man keine gebrauchte Säge kaufen will, dann kann man auch ne FKS kaufen zum Preis der SawStop, und keine schlechte. Man muss nicht basteln um nen 110V Motor hier zu betreiben. Man bekommt Garantie und Ersatzteile ohne dass man mit nem Versand aus den USA oder durch den Import viel höheren Preisen zu tun hat.
Auch in Amerika kommen die Leute langsam auf den Geschmack. Old habits die hard, drum sieht man die Cabinet Saws immer noch häufig in Videos (oft gesponsert) Aber ich find schon dass es wirklich wenig gute Gründe für die gibt. Eigentlich nur SawStop, das man meiner Meinung nach durch das sich aneignen der korrekten Arbeitsweise ersetzen kann. Und die ist kostenlos.
Meiner Meinung nach suggeriert SawStop dass man nicht mehr selbst dafür zuständig ist sicher zu arbeiten. Das macht unaufmerksam und die Wahrscheinlichkeit dass man SawStop braucht steigt (was wirtschaftlich kein Nachteil für das Unternehmen ist).
Bei der Montagesäge seh ichs ein bisschen anders, auf der Baustelle hat man weniger kontrollierte Arbeitsbedingungen, aber auch da, zamreissen und konzentrieren. Und in der Hobbywerkstatt sollte nichts und niemand zu unvorsichtigem Arbeiten drängen.
Das hier sind die Arbeitsweisen der BG an allen wichtigen Schreinermaschinen:
https://www.bghm.de/fileadmin/user_upload/Seminare/Holzbranche/TSM-Web_BG_96.18.pdf