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Ich bin zwar sicher kein Profi, sondern eher fortgeschrittener Anfänger, aber vielleicht ist gerade deshalb meine Perspektive interessant, weil ich letztes Jahr im Jänner ziemlich genau in derselben Position war. Ich hab mir damals den Juuma Einhandhobel geholt und bereue es zwar nicht, aber ich glaube, mit dem Dictum Einhand-Simshobel mit verstellbarem Hobelmaul wäre ich besser gefahren. Dazu hab ich mir aus Holz einen Doppelhobel und einen Simshobl auf Willhaben gekauft. Die bereue ich schon eher bzw. verwende ich sie merklich weniger als meine anderen Hobel.
Das um und auf ist wirklich zu überlegen, was für Holzdimensionen du am Anfang verwendest und was du bauen möchtest. Bei mir war es so, dass ich etwa zur Hälfte kleine Dinge wie Kisten, Schubladeneinlagen, Stiefelknecht, etc. mit Holz aus dem Baumarkt gebaut habe und zur anderen Hälfte Renovierungsarbeiten verrichtet habe. Wenn das ungefähr dem entspricht, das du vorhast, liegst du in meinen Augen mit einem
No. 4 (ist übrigens ein Schlichthobel mit Schnittwinkel 45° und kein Putzhobel) und dem Einhand-Simshobel mit verstellbarem Hobelmaul ziemlich richtig. Du bekommst damit alle Aufgaben, die in der Preisklasse liegen, erledigt und lernst welche Hobelform wie und wofür geeignet ist, wodurch du dir danach leichter tust, wenn du die nächsten Schritte machen möchtest.
Wenn du von Anfang an von der Bohle aufwärts arbeiten willst, sieht die Sache natürlich anders aus.
Wo vor ich warnen bzw. abraten würde, ist der Silverline billig Hobel zum Üben. Kauf dir lieber ein zweites Eisen zu einem der Dictum Hobel. Als Anfänger sollte man möglichst viele Unbekannte eliminieren. Angenommen du schärfst das Eisen des Silverline perfekt, aber die Sole des Hobels ist nicht plan - wie willst du dann feststellen, ob das Eisen ordentlich geschärft ist. Außerdem kann ich dich beruhigen, so ein Ding der Unmöglichkeit ist ein scharfes Eisen nicht. Also wirst du selbst das Übungseisen nicht so versauen, dass man damit danach gar nichts mehr damit anstellen kann.
Weiters wäre ich auch mit gebrauchten Hobel vorsichtig (außer du kannst dem Verkäufer vertrauen) auch wenn sie teilweise sehr günstig zu haben sind (oder gerade dann). Für einen Anfänger ist es schwer zu sehen, wo deren Macken liegen und wie man diese ausbessert. Obendrein macht Planschleifen von Hobelkörper, Anpassen des Spanbrechers, etc. nicht unbedingt Spass. Was mein Simshobel hat, kann ich zum Beispiel nach wie vor nicht genau identifizieren und hab die €20 Investition mittlerweile abgeschrieben und mir einen ordentlichen gekauft.