Gleichrichter aus Motorbremse defekt?

uli2003

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So, hier mal eine Skizze der Bestandsverdrahtung von Mathis.

Jetzt bin ich gespannt, welchen Sinn in euren Augen die Brücke haben soll. Würde man diese durch einen Schalter ersetzen, lägen Diode und Varistor bei geöffnetem Schalter in Reihe. Gut, macht der Varistor bei einer Spannungsspitze auf, fließt der Strom auch durch die Freilaufdiode.

Sinniger wäre es, den Varistor und die Schutzdiode parallel zu schalten, und einen Schalter - wenn man denn gleichspannungsseitig schalten möchte - in meinem Schaltbild zwischen die Kathoden der Dioden zu platzieren und den Varistor zwischen 2&3 respektive +&2 anzuschließen.
 

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Marsu65

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Einen VDR zwischen 1 und + gibt es nicht.

Ob der VDR3 hinten tatsächlich an Klemme 3 hängt, müsste Mathis beantworten.
Zweifelsfrei ist das auf den Bildern nicht zu sehen; Sehe ich aber genau so.
Damit hättest du Recht, dass der VDR3 parallel zur Brücke und in Reihe mit der Spule liegt.
Kann ich als Hobby-Eli nicht deuten.
Gruß Marsu
 

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Mathis

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So, hier mal eine Skizze der Bestandsverdrahtung von Mathis.
Hallo Uli, ja, genauso sieht der Schaltplan von meinem Bremsgleichrichter aus.

Ich hab gestern die Schaltung der Bremse nochmal durchgemessen und den großen Gleichrichter analog der Schaltung ohne Varistoren drangehängt.
Ergebnis: funktioniert nicht.
Es liegen an den vom Motorschalter kommenden zwei Kabeln Spannung an, 225Volt. Diese werden beim langsamen Drehen des Hauptschalters zuerst geschaltet, man hört ein leises Klacken im Schalter, und wenn man den ausbaut, sieht man eine außen am Schalter liegende Spule, die betätigt wird. Das Ding in Bildmitte mit der Feder um den Kern. Schalter-1.jpg

Dieses Spule bzw. Magnetschalter betätigt dann den unten liegenden Kunsstoffhebel, im nächten Bild horizontal liegend.

Schalter-2.jpg

Dieser wiederum bewegt nichts erkennbares, sondern tastet ein Rad ab, das links in dem kleinen schwarzen Plastikteil sitzt.

Der Schalter ist kompliziert, und ich verstehe die Schaltung nicht. Es gibt auch noch eine Feinsicherung mit 800 mA für irgendwas im Schalter, die ist aber in Ordnung.

An der abgeklemmten Bremsspule ist ein Widerstand von 326 Ohm zu messen, angeklemmt an die zwei Dioden messe ich nach der Schaltung als Halbwellengl. ca. 130 Volt. Doch es entsteht kein kräftiges Magnetfeld, die Spule brummt nur leicht und bewegt sich minmal in ihrem Sitz.

Ich habs erst mal aufgegeben und glaube auch nicht mehr an den Defekt des Gleichrichters als Ursache.

Habe die Mechanik der Bremse aber noch mal zerlegt und dann festgestellt, dass wohl der Bremsbelag so verschlissen ist, dass wahrscheinlich selbst bei richtiger Funktion des Magneten keine ausreichende Bremswirkung mehr da sein wird, dieses Teil ist wie bei jeder mechanischen Bremse ein Verschleißteil.

Ich werde also wohl auf eine verschleißfreie Gleichstrombremse umrüsten müssen. Leider wird das einiges an Bastelei werden, da der Statomat nicht ins Gehäuse eingebaut werden kann, ich also einen Schaltkasten außen an der Maschine anbringen werden muss. Schöner Mist...
Andersrum ists doch schon ne gute Leistung, dass diese Bremse seit fast 30 Jahren funktioniert hat, und bei mir seit 2008 wirklich jeden Werktag im Betrieb war.
 

uli2003

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Dieser wiederum bewegt nichts erkennbares, sondern tastet ein Rad ab, das links in dem kleinen schwarzen Plastikteil sitzt.
Ohne jetzt alles vom Schalter sehen zu können, vermute ich, dass die von der Spule angetriebene Wippe den Mikroschalter S1 betätigt.
Kann je nach Stand des Rädchens bleibt er dann gedrückt oder auch nicht, wenn die Spule 'loslässt'.
Grund - keine Ahnung, Schalten der Bremse in richtiger Reihenfolge, Selbsthaltung zur Unterspannungsauslösung, wer weiß - dazu müsste mal alles sehen können.

Habe die Mechanik der Bremse aber noch mal zerlegt und dann festgestellt, dass wohl der Bremsbelag so verschlissen ist, dass wahrscheinlich selbst bei richtiger Funktion des Magneten keine ausreichende Bremswirkung mehr da sein wird, dieses Teil ist wie bei jeder mechanischen Bremse ein Verschleißteil.
Dann tausch den Bremsbelag doch mal. :emoji_slight_smile:
Ich habe so eine Bremse noch nicht zerlegt, daher wären Fotos interessant. Da ich davon ausgehe, dass der Magnet an der Spule die Bremse nur löst und nicht aktiviert (zur Bremsung bei beispielsweise Stromausfall), müsste die Bremse bei Ausfall des Gleichrichters permanent bremsen, da sie nicht gelöst werden kann. Das würde bedeuten, du könntest die Maschine aktuell nicht nutzen.
Weiter ist es dann möglich, dass der Kern in der Spule der Bremse durch den verschlissenen Belag nicht mehr weit genug hineinreicht, oder sogar, dass es eine mechanische Konstruktion gibt, welche die Bremsfunktion beim Unterschreiten einer gewissen Dicke des Belages außer Kraft setzt.
Das ist nun aber alles Rätselraten von mir.

Grüße
Uli
 

Hondo6566

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Ich denke auch dass die Spule entweder als Selbsthaltung oder über Hebel/Schalter die Unterspannung überwacht und ggf. nach Ausfall vor Wiederanlauf schützt. Früher als ich noch in der Elektrik drin war hätte ich dir anhand meiner Tabellensammlung ausrechnen können wie stark der Magnet in Abhängigkeit der Windungszahl und fließendem Strom anziehen würde - heute wüsste ich nicht mal mehr wo ich im Tabellenbuch suchen müsste. Ist auch über 30 Jahre her bei mir.:emoji_zzz:
 

Mathis

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Dann tausch den Bremsbelag doch mal.
Ich wüsste nicht, woher so ein Belag zu bekommen wäre, zumal er auf der Grundplatte vernietet ist.
Ich habe so eine Bremse noch nicht zerlegt, daher wären Fotos interessant. Da ich davon ausgehe, dass der Magnet an der Spule die Bremse nur löst und nicht aktiviert (zur Bremsung bei beispielsweise Stromausfall), müsste die Bremse bei Ausfall des Gleichrichters permanent bremsen, da sie nicht gelöst werden kann. Das würde bedeuten, du könntest die Maschine aktuell nicht nutzen.
Uli, das ist völlig richtig gefolgert- Der Magnet löst die Bremse, also Bremsfunktion wird aktiviert bei Ausfall der Betriebsspannug oder eben wie ich vermute nur der Bremseinrichtung.
Da kein Stromausfall während des Betriebs war, vermute ich einen Ausfall nur der Bremse während des Betriebs, und wenn der Motor eimal bei voller Drehzahl dreht, überwindet der problemlos die dann anliegende Bremse und nuffelt den Belag ratzfatz soweit ab, wie bei mir wohl vermutlich geschehen.
Ich liefere gern Fotos der Bremse nach, hier im Forum oder per PN?

Weiter ist es dann möglich, dass der Kern in der Spule der Bremse durch den verschlissenen Belag nicht mehr weit genug hineinreicht, oder sogar, dass es eine mechanische Konstruktion gibt, welche die Bremsfunktion beim Unterschreiten einer gewissen Dicke des Belages außer Kraft setzt.
Soweit ich das sehe, ist keine Sicherheitsvorrichtung der Bremse vorhanden, die Funktion ist ganz einfach:
Anhang anzeigen 73016

Die kleinen mit 10 bezeichneten kleinen Federn drücken die mit dem Belag versehene Scheibe 5 gegen den Rotor der Motors 6 (Lüfterrad Gusseisen), und der Magnet 3 zieht die Bremsplatte 5 bei Anliegen der Bremsspannung nach links Richtung Motor und löst so die Bremse. Lüfterread kann frei drehen. Mit 4 ist der Luftspalt bzw. der Freilauf der Bremse bezeichnet.
 
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uli2003

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Ich wüsste nicht, woher so ein Belag zu bekommen wäre, zumal er auf der Grundplatte vernietet ist.
Schneidwerke von Rasenmähertraktoren haben so etwas beispielsweise verbaut. Bremsbeläge aufzunieten ist ja nun nichts Neues, bei Trommelbremsen oft gemacht.
Die kleinen mit 10 bezeichneten kleinen Federn drücken die mit dem Belag versehene Scheibe 5 gegen den Rotor der Motors 6 (Lüfterrad Gusseisen), und der Magnet 3 zieht die Bremsplatte 5 bei Anliegen der Bremsspannung nach links Richtung Motor und löst so die Bremse.
Was bedeutet, dass sich die Scheibe nur um den Luftspalt bewegt - kannst du das bei montiertem Lüfterrad beurteilen?
 

Mathis

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Schneidwerke von Rasenmähertraktoren haben so etwas beispielsweise verbaut. Bremsbeläge aufzunieten ist ja nun nichts Neues, bei Trommelbremsen oft gemacht.
Ich muss mich korrigieren: der Belag ist aufgeklebt. Jedenfalls kein Normteil.

Was bedeutet, dass sich die Scheibe nur um den Luftspalt bewegt - kannst du das bei montiertem Lüfterrad beurteilen?
Ja, der Luftspalt ist bei demontierter Abdeckung gut sichtbar und durch drei Schrauben durch die Flügel des Rads hindurch einstellbar.
 

Mathis

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Hier noch drei Fotos von der zerlegten Bremse:
Bremse-1.jpg
Foto 1: Die Grundplatte mit der eingelassenen Wicklung, bei 12, 5 und 7 die kleinen Druckfedern, (No. 10 in Zeichnung) durch die im stromlosen Zustand die Ankerplatte, die den Belag trägt, (No. 5 in Z.) von der Grundplatte weggedrückt wird. Die anderen Bohrungen sind für die Schrauben, mit der das Spiel (No. 4 in Z.) zwischen Grundplatte und Ankerplatte eingestellt wird. Dieses Spiel von ca. 1 - 2 mm wird im stromdurchflossenen Zustand durch den Magneten überwunden und gibt damit durch axiale Verschiebung zum Magneten das Guss-Lüfterrad (No. 6 in Z.) frei.
Bremse-2.jpg
2: Die Erregerwicklung aus der Grundplatte rausgenommen. (No. 3 in Z.)
Bremse-3.jpg
3: Ankerplatte mit Bremsbelag (5) und das Lüfterrad (6), auf dem der Belag anliegt zum Bremsen. ganz unten links sieht man noch die Schrauben mit Bund, mit denen das Spiel bzw. der Spalt eingestellt wird.
Die Teile finden sich 1:1 so in der Skizze oben wieder.
 
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uli2003

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Was hat denn der Belag für einen Durchmesser?

Und - die Säge läuft ja, zieht die Spule den Ring denn an, wenn du die Federn herausnimmst und den Ring bei laufendem Motor davorhältst? Der müsste ja fest angezogen werden, und beim Ausschalten abfallen.
 

Sel

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Die Diode dürfte ein Typ mit 600V/3A sein. Der Ersatz wäre eine 600V/6A Diode ( https://www.reichelt.de/gleichrichterdiode-600-v-6-a-p6-p-600j-p13730.html?&trstct=pol_1&nbc=1 ). Die Varistoren sind ein Überspannungsschutz, hier bietet sich als Ersatz ein Typ mit 10mm Durchmesser und über 320V Schaltspannung an. Das gilt nur für 230V Netzspannung! Zum Beispiel: ( https://www.reichelt.de/varistor-rm-10-mm-385-v-10-epc-b72220-s-38-p239977.html?&trstct=pos_13&nbc=1 ).

bremse.jpg

Die Varistoren sind unbedingt notwendig! Ohne diese fehlt eine wichtige Sicherheitskomponente an der Maschine.

LG Sel
 
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Mathis

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Was hat denn der Belag für einen Durchmesser?
Das kann ich erst messen, wenn die Bremse wieder zerlegt ist, zur Zeit ist diese wieder montiert, da die Säge gebraucht wird.
Und - die Säge läuft ja, zieht die Spule den Ring denn an, wenn du die Federn herausnimmst und den Ring bei laufendem Motor davorhältst? Der müsste ja fest angezogen werden, und beim Ausschalten abfallen.
Nein, die Spule zieht den Ring nicht an, wenn ich den Schalter langsam in Richtung Einschalten bewege. Diese erste Schalterstellung schaltet nur diese Spule mit der Wippe im Bedienschalter der Säge, und dann liegt ca. 130 V Spannung an, was messbar ist, und wie ich schon schrieb, was diese Spule auch ganz leicht in ihrem Sitz bewegt- es ist etwas Luft um die Spule herum, und bei Spannung legt sie sich etwas an, das ist aber nur ein kaum merkbares minimales Bewegen.
Als die Bremse noch korrekt funktionierte, war beim Betätigen der ersten Schalterstellung (vor Schalten des Arbeitsstroms für den Motor) ein wirklich lautes Klacken zu hören und am Motor zu spüren, da war dann die Bremse gelüftet und die drei Federn zusammendrückt durch die Magentwirkung der Spule.
 

odul

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hat die Spule noch elektrischen Durchgang? Das sind ja ganz dünne Drähte. Im Laufe der Jahre bricht der Draht dann schon mal. Und wenn kein Strom mehr fließt, geht auch nix mehr.

Aber dann müsste die Bremse immer zu sein. Und wenn man trotzdem sägt, sollte es doch nach Bremsbelag gestunken haben?!

Vor ganz vielen Jahren hatte ich mal eine Relaisspule aus einer Baumaschine meiner Eltern. Die hatte auch eine Unterbrechung. Natürlich Wochenende und Montag musste betoniert werden. Ich habe dann den ganzen Draht abgewickelt. Der Bruch war in der Zuführung der untersten Lage. Den ganzen Draht wieder aufgewickelt und Montag wurde dann betoniert...
 

uli2003

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Hersteller von Federdruckbremsen gibt es ja doch einige, ich denke schon, dass man an einen Belag herankommt.

Wenn du sagst es hat früher richtig laut geklackt, dürfte das Magnetfeld schwächer geworden sein, oder:

Nein, die Spule zieht den Ring nicht an, wenn ich den Schalter langsam in Richtung Einschalten bewege.
Das mag ja sein, vielleicht reicht die Magnetkraft dazu nicht (mehr) aus. Die Kraft nimmt bei größer werdendem Luftspalt hyperbolisch ab, und wenn der Belag so stark verschlissen ist, dass die Kraft gegen die Federn nicht mehr ausreicht, löst die Bremse nicht mehr.
Lass die Federn mal weg zum testen, denn wenn du die Scheibe händisch in die Nähe der Spule bringst, könntest du dir die Finger klemmen. :emoji_slight_smile:
Großartig verkanten kann ja nichts, und die Scheibe wird durch die Schrauben gegen Verdrehen gesichert.
 

odul

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macht Sinn. Hatte ich auch schon, dass eine Magnetkupplung nicht mehr wollte, weil der Luftspalt zu groß geworden war. Vielleicht den Motor abklemmen und dann den einschalten. Dann müsste man die Magnetisierung ja gut testen können.
 

Mathis

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Wenn du sagst es hat früher richtig laut geklackt, dürfte das Magnetfeld schwächer geworden sein, oder: ...vielleicht reicht die Magnetkraft dazu nicht (mehr) aus. Die Kraft nimmt bei größer werdendem Luftspalt hyperbolisch ab, und wenn der Belag so stark verschlissen ist, dass die Kraft gegen die Federn nicht mehr ausreicht, löst die Bremse nicht mehr.
Lass die Federn mal weg zum testen, denn wenn du die Scheibe händisch in die Nähe der Spule bringst, könntest du dir die Finger klemmen.
Oh mannomannomann, Du und Odul hattet genau die richtige Vermutung: ich hab nochmals alles gemessen, den neu bestellten Brückengleichrichter provisorisch rangehängt, allerdings so geschaltet, dass die beiden Ausgänge, also + und - an die Wicklung angeklemmt waren, so konnte wohl mehr Strom fließen gegenüber einer Halbwellengleichrichtung wie mit dem originalen Bauteil.

Und siehe da: die Bremse hat wieder funktioniert, vielleicht auch, weil ich nach der letzten Demontage der Brems-Mechanik diese mit einem sehr kleinen Luftspalt wieder zusammengebaut habe.

Der Druck der drei Federn ist schon recht groß, und wenn dann der Abstand zu Wicklung und Grundplatte auch nur eine Winzigkeit zu groß ist, passiert gar nichts. Das war genau die Situation, in der ich die Bremse ohne Funktion vorgefunden habe. Und anstatt die abgenutzten Beläge durch Justierung des Spaltes zu kompensieren, habe ich gleich den falsch als Brückengleichrichter vermuteten Bremsgleichrichter durchgemessen und da das eine Diodenpaar anscheinend durch war, bin ich unweigerlich auf die Elektroschiene als Ursache geraten und habe daran festgehalten.

Nun ist der originale Bremsgleichrichter durch Zerpflücken zerstört...Mist.

Hab mir einen neuen bestellt, die Fa. SEW stellt sowas ja her: SEW Bremsgleichrichter BGE 1,5.
SEW BG1.5.jpg
Die 1,5 A sind sicher mehr als genug.
Das waren viele Stunden Bastelei und Grübeln als Lehrgeld. Ich danke euch allen jedenfalls sehr für die ganze Hilfe und das Gehirnschmalz.

Der Verschleiß der Belages auf der Ankerplatte lässt sich übrigens durch axiales Verschieben des Lüfterrads auf der Motorwelle ausgleichen, die Befestigungsmutter drückt auf einige Paare von gegeneinander gestellten Tellerfedern an, diese Spannung lässt eine Justierung zu.

Und weils so schön war noch eine Frage zu diesem Teil:
Stecker.jpg

Das ist der Scahlter einer EB-Absaugung SPA100, uralt und trotzdem bei fast täglichem Gebrauch sicher 40 Jahre alte geworden, bevor der Schalter nun zickt.
Wie nennt sich das Teil, und habt ihr eine Idee, wo man möglichst etwas passendes ohne viele Umbauarbeiten herbekommt?
 

uli2003

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Das ist der Scahlter einer EB-Absaugung SPA100, uralt und trotzdem bei fast täglichem Gebrauch sicher 40 Jahre alte geworden, bevor der Schalter nun zickt.
Normalerweise passen dort Standard-Wippschalter hinein, z.B. so etwas:
https://www.conrad.de/de/p/marquard...0-a-2-x-aus-ein-ip40-rastend-1-st-703082.html

Die 1,5 A sind sicher mehr als genug.
Der Strom stellt sich aus der anliegenden Spannung in Verbindung mit dem Nennwiderstand der Spule frei nach I=U/R ein. Die 1,5 A sind die Maximalbelastbarkeit des Gleichrichters. Solltest du die Spule wie beim letzten Versuch geschehen mit über 200V betreiben, verdoppelt sich auch der Strom - was natürlich das Magnetfeld vergrößert, aber auch Wärme erzeugt. Nicht dass dir die Spule abraucht, das dürfte dann mit der Ersatzteilbeschaffung schwierig werden. Wobei - Lackdraht habe ich noch, kannst du dann selber wickeln :emoji_slight_smile:
 

Mathis

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Ich hatte wegen der ganzen Schäden eher daran gedacht, das ganze Bauteil auszutauschen. Klar, so ein Wippschalter wird zu bekommen sein, wenn auch jetzt zur Zeit nur mit Problemen, da kann man nicht mal eben zu Conrad fahren....
 

Mathis

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Abschlussbericht zur Reparatur der Motorbremse!
Heute habe ich die reparatur der Motorbremse an der Bandsäge erfolgreich abschließen können, und ich will für die später mal im Netz danach suchenden einen kurzen Erfolgsbericht hier hinterlassen:

Also: die ganze 'Reparatur' wäre nicht nötig gewesen, der originale Bremsgleichrichter war bis zu der Zerlegung desselben durch mich wohl völlig in Ordnung, und ein simples Nachstellen des Lüfterrades wäre das einzige gewesen, was nötig gewesen wäre....

Doch kurz der Reihe nach: die Bremsscheibe bzw. deren Belag war durch über 20 Jahre Benutzung so weit abgenutzt, dass der Luftspalt zwischen Ankerplatte mit der Bremsscheibe und dem Belag darauf einerseits und dem Lüfterrad andererseits zu groß geworden ist, doch damit wäre die Bremse ja einfach nur Unwirksam geworden, bei mir war aber das klackende Geräusch weg, wenn durch den Schalter der Magnet anzieht, und das hat mich auf die falsche Fährte mit dem defekten Gleichrichter gesetzt, und zwar so erfolgreich, dass ich alles andere nicht gesehen habe.

Eigentlich war es so einfach: durch das vergrößerte Spiel des Bremsbelages ist die Ankerplattte der Bremse so weit von der Erregerspule abgekommen, dass die Kraft des Magneten nicht mehr reichte, diesen Spalt zu überbrücken. Und der ließ sich aufgrund des Bundes an den drei Befestigungsschrauben auch nicht weiter verkleinern.
Die Kraft reichte einfach nicht aus, die Platte anzuziehen, obwohl gemessen die nötige Spannung mit ca. 100 Volt gleichgerichteter Wechselspannung richtig war, wenn man weiß, dass das anonyme Elektrikteil eben KEIN Brückengleichrichter ist, sondern ein Halbwellengleichrichter, der folglich nur ca. 100 V erzeugt.
Der zur Probe eingesetzte Brückengl. erzeugte dann 200 Volt Gleichspannung, was genug war, den Luftspalt zu überbrücken, was aber sicher auf Dauer die Wicklung gekillt hätte, da diese nur für 100 Volt ausgelegt ist und die Spannung während der kompletten Betriebsdauer anliegt.

Heute habe ich nun einen kleinen Halbwellengl. eingesetzt, der laut Datenblatt 1,5 A liefern kann, und zunächst war wieder keine Lüftung der Bremse zu bemerken, obwohl Spannung anlag.

Irgendwann habe ich dann die Stop-Mutter auf dem Lüfterrad weiter angezogen, dieses lässt sich aufgrund der axialen Kompression der Tellerfedern auch axial verschieben, und habe damit also den Druck auf die Bremsplatte erhöht, und gleichzeitig dadurch auch den Luftspalt verkleinert zwischen Bremsplatte und der Wicklung.

Und siehe da, der Magnet zieht jetzt die Bremsplatte an, hält sie gelüftet während des Betriebs, das Lüfterrad hat genügend Freilauf, und trotzdem wird der Motor und damit auch die Laufräder der Säge innerhalb ca. 10 Sek. abgebremst.

Der ganze Scheiss wäre nicht nötig gewesen, und wäre ich nicht so verbissen der falschen Annahme hinterhergelaufen, dass es ein Brückengl. sei, was ja auch messtechnisch (nur 100 V) bestätigt wurde, weil es eben keine Brücke war und folglich nur eine Diodenstrecke zu messen war, wäre all diese Arbeit und das Brüten über dem Fehler unnötig gewesen.

Als ich dann gerade die Schutzhaube über dem Lüfterrad wieder befestigt habe, ist mir erst der große Durchmesser des Mittellochs im Deckel aufgefallen: das ist nur deswegen da, damit man mit einem 17er Steckschlüssel die Bremse nachstellen kann, wenn sie denn nicht mehr arbeitet.

Kleine Erkenntnis, großer Umweg, und trotzdem bin ich zufrieden, weil ich jetzt ein für alle Mal die Funktion solch einer Bremse bis ins Detail verstanden habe und mich jetzt damit bestens auskenne. Solche selbst gewonnene Erkenntnis mag ich sehr, das sind oft die wirklich verlässlichen Fakten im Leben. Ich hoffe, dass ich damit eventuell Suchenden später mal helfen kann, jedenfalls war damit nicht alles für die Katz.
 
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odul

ww-robinie
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Hallo Mathis,

erst mal danke für deinen Abschlussbericht. Oft hört man von dem TE nichts mehr und ein thread endet in nichts.

Verrannt (hab ich das richtig geschrieben) haben wir uns alle schon mal gründlich. Oft folgt man der scheinbar offensichtlichen Spur. Das Thema Magnetkupplung und Abstand war mir auch nur zufällig vor Jahrzehnten begegnet. Es war der Antrieb eines Beschickers für eine Betonmaschine im Betrieb meiner Eltern vorn einigen Jahrzehnten.


Wisst ihr aber was das Faszinierendste an diesem Thread ist?


Wir sind durch diesen ganzen Thread gekommen ohne die üblichen Kommentare wie:

Das dürfen nur Elektriker.

Das ist nichts für Laien.

Lass da mal die Finger von.

Hast du dir eigentlich überlegt wie gefährlich das ist, was du da machst?

Wenn die BG das mitbekommt.

Wie kann man nur elektrische Geräte öffnen?

.... (Platz für Erweiterungen)
 
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