Handwerksgehalt ≠ Facharztgehalt

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Woodmaster23

ww-ahorn
Registriert
19. Juni 2023
Beiträge
137
Ort
Nürnberg
Hallo liebe Woodworker!

Hab gerade in einem Thread diese Aussage hier von @ClintNorthwood gelesen:

"Es gibt keinen Grund, warum ein Handwerker nicht genauso viel verdienen sollte wie ein normaler Facharzt."

Da ich selber Schreiner bin und aus einer Ärztefamilie komme, welche alle meinen Beruf sehr zu schätzen wissen, aber trotzdem manchmal mit akademischer Überheblichkeit um die Ecke kommen, stell ich mir die Frage:

" Darf/Soll/Muss ein Handwerker soviel verdienen wie ein Facharzt?"

Mir persönlich fällt es schwer Argumente für einen gleichen oder ähnlich hohen Verdienst zu finden, aber vielleicht kann @ClintNorthwood das auch nochmal genauer ausführen und auch andere ihre Meinung und Argumente zu dem Thema beitragen.

Liebe Grüße Jonas
 

Heener

ww-robinie
Registriert
19. September 2021
Beiträge
2.614
Alter
53
Ort
Thüringen, Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Da die Studienzeit länger (gegenüber Schreinergeselle als Beispiel) und die Verantwortung eine Andere, sollte es da schon einen Unterschied geben.

Anscheinend werden demnächst Handwerker auch wieder mehr geschätzt....wenn man die Entwicklung gerade so anschaut.

Schönen Abend
 
Zuletzt bearbeitet:

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.929
Ort
Oldenburg
Gehälter sind nie fair und nie ehrlich. Alles ist im großen Rahmen verhandelbar. Je mehr spezialisiert und je mehr gefragt ein Job ist desto besser wird etwas bezahlt.
Wieviel mehr darf ein Chef mehr verdienen als ein Mitarbeiter. Da gibt es wenig richtig. Nur viel Neid und Abstände die sich falsch anfühlen.

Ein normaler Facharzt wird grob bei 7.000€ brutto liegen. Was ist da nun der Handwerker als Gegenstück. Der Geselle oder der Meister?
Der Geselle ist wohl weit weg von den 7k€, aber in der Regel gibt es dafür auch keine Nachtschichten.

Ein Meister mit Verantwortung für Personal und den Betrieb wird wohl in der Gehaltsklasse liegen.

Was viele vergessen, je mehr Verantwortung man hat. Je mehr man mit dem Kopf als mit den Händen arbeitet. Desto mehr nimmt man die Arbeit auch im Kopf mit nach Hause. Wieviel Geld darf man dafür mehr verdienen. Ich kann es nicht sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.861
Der Arzt verbringt 3 Jahre für Abitur, dann wie vorgesagt mehr Zeit (unbezahlte bzw. sogar Geld kostende) mit Studieren. Dann Facharzt usw.
Dann hat er Nachtschichten, 24h Schichten usw.
Dagegen gibt es Menschen die mit 16 Ausbildung beginnen, mit ca. 20/21Jahren Meister sind und dann selbstständig durchstarten.
Ich glaube eigentlich wäre interessanter den Verdienst nicht pro Monat zu vergleichen, sondern von der Berufslebensarbeitszeit.
Aber unterschiedliche Wege zu vergleichen ist wohl immer nur in einzelnen Aspekten möglich.
 

Andreas W.

ww-robinie
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
701
Ort
Mittelfranken
Hallo Woodmaster23,

sehe das genauso wie Du - Handwerk in allen Ehren, aber warum sollte man als Schreiner usw. genauso viel verdienen, wie ein Arzt?
Mir fällt da kein Grund ein.

Weder Ausbildungsdauer, Anforderung an die Arbeit, Verantwortung, noch der Markt würden das rechtfertigen.
Zum Glück, denn wer sollte dann noch Elektriker Installateure usw. zahlen können.

Gruß, Andreas
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.591
Ort
HinternDiwan
Wenn man mal andersherum überlegt:
Wer zahlt die Unis und 'füttert' die Studierenden durch?
Wenn das die Allgemeinheit ist, wäre es legitim was zurückzugeben.
Vll auch mal überlegen, was derjenige dann bekommt der sich die Gesundheit versaut hat.

Dass der Chef einer Firma einfach mal 'Faktor vielfaches vom Gesellen' verdient, wage ich mal anzuzweifeln. Kenne doch einige Betriebe, wo 'der Boss' der letzte in der Kette ist und auch nicht sicher ist, dass das mit Pensionsantritt alles soviel anders ausschaut. Ist für den Fred aber eher zu umfangreich....
 

ClintNorthwood

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.913
Ort
Hamburg
Hallo liebe Woodworker!

Hab gerade in einem Thread diese Aussage hier von @ClintNorthwood gelesen:

"Es gibt keinen Grund, warum ein Handwerker nicht genauso viel verdienen sollte wie ein normaler Facharzt."

Da ich selber Schreiner bin und aus einer Ärztefamilie komme, welche alle meinen Beruf sehr zu schätzen wissen, aber trotzdem manchmal mit akademischer Überheblichkeit um die Ecke kommen, stell ich mir die Frage:

" Darf/Soll/Muss ein Handwerker soviel verdienen wie ein Facharzt?"

Mir persönlich fällt es schwer Argumente für einen gleichen oder ähnlich hohen Verdienst zu finden, aber vielleicht kann @ClintNorthwood das auch nochmal genauer ausführen und auch andere ihre Meinung und Argumente zu dem Thema beitragen.

Liebe Grüße Jonas
Ich vergesse leider immer wieder, wie weit ich mich innerlich vom Angestelltenleben entfernt habe. Ich kann mich inzwischen nicht mehr in dieses Leben hineinversetzen. Und ich vergesse auch immer wieder, wo ich mich hier befinde. Fast mein gesamter Bekanntenkreis besteht eigentlich nur aus Kunden.
Fast alles was ich mache ist irgendwie betrieblich bedingt.
Deshalb tut es mir leid, hier vielleicht ein Nebenthema angestoßen zu haben, was OT ist.
War gestern nur ein bisschen adrenalingeladen. Ich brauche inzwischen nur noch hören "Handwerker zu teuer", dann kann ich nicht mehr klar denken und mich nicht mehr in jemanden reinversetzen, aus deren Sicht 500 € für ein bisschen Arbeit zu viel sind.
Genauso wenig kann sich ein angestellter Mensch denken, was für ein Gesamtaufwand nötig ist, um 5 Balken zu liefern und fachgerecht zu motieren.

Für Angestellte sollte klar sein, dass ein Gehalt für einen Arzt im Vergleich zu einem Handerkergesellen in der Regel nicht nur wegen der investierten Studienzeit höher ist, sondern auch wegen der Verantwortung die er ständig trägt.

Ich kenne einen Arzt der sich richtig in Rage geredet hat, was ein mittelmäßiger Zahnmediziner so verdient.

Was soll´s. Tut mir leid für meine unbedachten Äußerungen hier.

VG
 

Woodmaster23

ww-ahorn
Registriert
19. Juni 2023
Beiträge
137
Ort
Nürnberg
Ich finde man kann den Möbelschreiner auch nicht unbedingt mit Installationsberufen oder Rohbauberufen, wie Elektrik/Sanitär/Zimmerer/Maurer etc. Vergleichen.

Am Ende vom Tag sind die meisten Produkte die der Schreiner herstellt Luxusgüter im Privatbereich(ausgenommen Türen, Küchen, Fenster, Ladeneinrichtungen).

@ClintNorthwood ich kann den Frust gut verstehen, bekomme ich es doch jeden Tag in der Arbeit, im Kundenkontakt oder in meiner Nebentätigkeit selbst mit.
Ich habe auch angefangen über Preise nicht mehr zu diskutieren, dann kriegen wir/ich halt einen Auftrag weniger, den Luxus haben wir ja momentan.

Ich wollte dich übrigens in keiner Weise iwie bloß stellen, ich fand die Ansicht mal ganz interessant und wollte nur deine/die Meinung/en dazu hören.

Weiterhin gute Nerven mit den Kunden. :emoji_grin: :emoji_metal:

Jonas
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
14.010
Alter
57
Ort
Wadersloh
Zum Glück, denn wer sollte dann noch Elektriker Installateure usw. zahlen können.
Zur Wahrung der Einkommen wurde ja die Sozialversicherung erfunden.
Und die Hälfte dazu zahlt noch der Arbeitgeber. Tolle Idee, was?
Wenn allerdings dein Klo verstopft ist, und der Handwerker möchte das bezahlt haben, musste das selbst aufbringen. Daher muss es bezahlbar sein :emoji_slight_smile:
 

Der alte Wagner

ww-kiefer
Registriert
4. April 2023
Beiträge
54
Ort
Schlosshotel
Ich finde es eher unfair, wie jämmerlich Kranken-, Altenpfleger, Physiotherapeuten und dergl. Pflegeberufe im Vergleich zu Handwerkern bezahlt werden.
Das findet man nur solange unfair, wie man diese verbreitete These ungeprüft glaubt und die Tarife nicht mal selbst genau unter die Lupe nimmt.
 

Seanathair

ww-esche
Registriert
16. März 2023
Beiträge
452
Ort
Kiel
Ich möchte auch nicht noch mehr für das Gesundheitswesen bezahlen müssen. Wenn eine Krankenschwester 10% mehr bekommt, verlangen die Ärzte 20%. Wo soll das hinführen. 7Mio Menschen arbeiten in Deutschland im Gesundheitswesen. Vollkommen überteuert und ineffizient.
 

fragnix

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2020
Beiträge
1.358
Ort
Lüneburg
Das findet man nur solange unfair, wie man diese verbreitete These ungeprüft glaubt und die Tarife nicht mal selbst genau unter die Lupe nimmt.
Mein Sohn hat im ersten Jahr nach der Ausbildung als Handwerker mehr Lohn erhalten als meine Frau in der Altenpflege (Vergleich der Vollzeitlöhne, beide nach jeweils anwendbarem Tarif).
Gleichstand wäre etwa bei PDL-Niveau. Damit würde meine Frau (die logischerweise älter ist als mein Sohn, und viel länger arbeitet) dann mit einem frisch ausgelernten mithalten können.

Finde ich schon eine interessante Auswirkung von Angebot/Nachfrage. Hintern abwischen kann halt jeder, und auch wenn Altenpflege viel mehr ist: Die Arbeitgeber im Bereich Pflege setzen zumeist auf "dann gehe halt woanders hin, ich finde jederzeit Neue".
 

Dikado

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2019
Beiträge
1.444
Ort
Berlin
Der reine Verdienst des Handwerkers ist doch lächerlich. Das was die Rechnung extrem teuer macht sind doch die Nebenabgaben. Von merkwürdigen Pflichtabgaben an irgendwelche Berufsgenossenschaften bis zu GEZ Gebühren und der überteuerte Strom etc. pp.
Wie sagt man doch, der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.
Aber es gibt ja genügend Schwarzarbeit und Schwarzarbeiter, ohne die würde unser Land gar nicht mehr funktionieren.
 

fragnix

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2020
Beiträge
1.358
Ort
Lüneburg
Ja, ausgehend von dem täglich Erlebten in den drei Einrichtungen (zweimal Rotes Kreuz, also Premium, einmal privat) bin ich mir sicher.
Der Pflegenotstand ist unter anderem einen Konsequenz der Mitarbeiter-Missachtung. Die folgerichtige Entwicklung hin zur Wertschätzung steht häufig noch aus.

Zum Einkommen: https://www.drk.de/fileadmin/user_u...__13._AETV-TVUE_durchgeschriebene_Fassung.pdf
Seite 41. Pfleger sind P5. Macht um und bei 3000 brutto.
 

Der alte Wagner

ww-kiefer
Registriert
4. April 2023
Beiträge
54
Ort
Schlosshotel
Unter dem Stichwort "Pflegenotstand" finde ich eigentlich nur gegensätzliche Aussagen.
Wenn Du "Gender pay gap" suchst, findest Du auch überall die Lüge von den ach-so-großen Gehaltsunterschieden; erst bei genauerem Hinsehen und der Bereitschaft zum Selberdenken merkt man dann, dass die propagierten Zahlen und Prozentwerte unbereinigt und nicht auf die Stundenkontingente umgerechnet sind ("Hilfe! Meine in Teilzeit arbeitende Frau verdient weniger als ich in Vollzeit!"). Erst nach der Bereinigung bleibt statistisch gesehen ein kleiner Nachteil übrig, der aber nicht groß genug ist, um damit für mehr "Gleichstellung" trommeln zu können.

Ähnlich ist es mit den Gehältern in der Pflege: Nimmt man den Öffentlichen Dienst als Grundlage her, so fällt auf, dass es selbst in der niedrigsten Entgeltgruppe und ohne Berufserfahrung für ungelernte Helfer mit gut 2.700 € brutto losgeht und bei etwa 3.400 endet. Gelernte Pfleger nach dreijähriger Ausbildung beginnen mit ca. 3.300 und kommen automatisch im Laufe der Zeit bis rund 4.070 € monatlich, Gruppenleiter problemlos auf über 5.000: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/p?id=tvoed-p-2024&matrix=1 Das mögen keine fürstlichen Gehälter sein, Hungerlöhne aber auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

inselino

ww-robinie
Registriert
15. Januar 2017
Beiträge
1.137
Du auch überall die Lüge von den ach-so-großen Gehaltsunterschieden
Die es tatsächlich gibt, es ist leider ganz normal, dass Frauen für die exakt gleiche Arbeit weniger Geld bekommen. Verbessert sich durch Tarifverträge, im frei verhandelten Bereich ist es aber ganz normal. Und da hat das nicht mit Teilzeit zutun.

erst bei genauerem Hinsehen und der Bereitschaft zum Selberdenken merkt man dann
, dass es vielfache Untersuchungen gibt die die prozentualen Unterschiede sehr genau aufdröseln. Dann spricht man z.B. von einer bereinigten Gender-Pay-Gap. Aber ich vermute, dass das Wort "Gender" bei dir ohnehin für solche Aufregung sorgt, dass es danach mit dem unaufgeregten Betrachten und Denken schwierig wird.

Ich möchte einmal die allgemeine Aussage "Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage" noch ein wenig anreichern. Einige Fragen die bei so einem Gehalt zusammen kommen:
a) Wie viele Personen mit dieser Qualifikation gibt es? (Fachkräftemangel, Umschulungen, Qualifikation)
b) Wie dringend ist es? (z.B. Sanitär vs. Sanitär-Notdienst)
c) Wie viel Verantwortung trage ich? Die aus meiner Sicht passendere Frage wäre, wie schwer wiegen meine Fehlschläge? Da ist schon ein großer Unterschied im inital verwendeten Vergleich Handwerk/Arzt da es im Handwerk in vielen Fällen "nur" um Sachwerte geht.
d) Wie wichtig ist die Arbeit die ich tue? (Da folgt unten noch was zu, nicht gleich in die Luft gehen, weil ich Jobs als weniger wichtig bezeichnet habe).

Vielleicht ist auch das ein Grund, warum wir eben in kritischen öffentlichen Bereichen Tarifverträge haben, damit die Herzchirugen nicht plötzlich unzahlbare Gehälter verlangen.

Ein aus meiner Sicht oft unterschätzter Punkt die Frage von Auslagerung der Arbeit. Das setzt die direkte "Wichtigkeit" einer Aufgabe nämlich massiv herab. Marco Scheel hat das einmal schön beschrieben. Der Grund, warum uns eine in Deutschland gefertigte Jacke so teuer vorkommt liegt darin, dass wir billige Jacken aus Niedriglohnländern als Ersatz haben. Der Stundenlohn des KfZ-Mechanikers geht hingegen in Ordnung, weil wir das Auto eben nicht zur Reperatur in ein Land mit niedrigen Lohnkosten schicken können. Das war die Kurzfassung.
https://www.youtube.com/watch?v=e5d4alZQb5U (Min 1:15-5:00 in ausführlich, die erwähnte Jacke Jarovit kostet im Shop 325€). Ich bin nicht immer Marcos Meinung aber diesen Einblick fand ich ganz interessant.

Abschließend gibt es natürlich in einem bestimmten Gehaltsbereich dann auch noch soetwas wie Gewinnbeteiligungen, Erfolgsprämien etc. die zusätzliche Anreize guter Arbeit bieten sollen.
 

fragnix

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2020
Beiträge
1.358
Ort
Lüneburg
selbst in der niedrigsten Entgeltgruppe und ohne Berufserfahrung für ungelernte Helfer mit gut 2.700 € brutto losgeht
Ungelernte Helfer ohne Berufserfahrung landen in E2. Es geht dann mit 2580 los.
P ist für ausgebildete Pflegekräfte aufwärts.

Die Stufen (ES) beziehen sich im Allgemeinen auf die Seniorität in der Firma, und gehen durchaus mal beim Jobwechsel verloren. "Das ist ja eine anders gelagerte Tätigkeit gewesen, die 15 Jahre können wir leider nicht anrechnen. Sie müssen aber nicht in ES 1 beginnen, wir sind großzügig und gehen gleich auf ES3".
 

Franz-Josef_B.

ww-kirsche
Registriert
14. März 2023
Beiträge
154
Ort
Münster
Wenn Du "Gender pay gap" suchst, findest Du auch überall die Lüge von den ach-so-großen Gehaltsunterschieden; erst bei genauerem Hinsehen und der Bereitschaft zum Selberdenken merkt man dann, dass die propagierten Zahlen und Prozentwerte unbereinigt und nicht auf die Stundenkontingente umgerechnet sind ("Hilfe! Meine in Teilzeit arbeitende Frau verdient weniger als ich in Vollzeit!"). Erst nach der Bereinigung bleibt statistisch gesehen ein kleiner Nachteil übrig, der aber nicht groß genug ist, um damit für mehr "Gleichstellung" trommeln zu können.
Genauso ist es. In schöner Regelmäßigkeit wird das Thema aufgegriffen, die falschen Zahlen werden genannt und fast alle Klatschblätter übernehmen die Aussagen ungeprüft, um sich im Kampf gegen die Ungleichbehandlung selbst auf die Schulter klopfen zu können. Da muss die Wahrheit sich halt mal hinten anstellen.
Ähnlich ist es mit den Gehältern in der Pflege: Nimmt man den Öffentlichen Dienst als Grundlage her, so fällt auf, dass es selbst in der niedrigsten Entgeltgruppe und ohne Berufserfahrung für ungelernte Helfer mit gut 2.700 € brutto losgeht und bei etwa 3.400 endet. Gelernte Pfleger nach dreijähriger Ausbildung beginnen mit ca. 3.300 und kommen automatisch im Laufe der Zeit bis rund 4.070 € monatlich, Gruppenleiter problemlos auf über 5.000: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/p?id=tvoed-p-2024&matrix=1 Das mögen keine fürstlichen Gehälter sein, Hungerlöhne aber auch nicht.
Das erinnert mich stark an das Wehklagen der Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen. Dort wird auch immer gejammert, was das Zeug hält, und anfangs ist man geneigt, sich zu solidarisieren - bis man sich dann auch dort mal die Gehaltstabellen anschaut und sie mit anderen Branchen vergleicht....
 

McBride

ww-robinie
Registriert
23. Oktober 2011
Beiträge
828
Ort
Sachsenland
Nach meinem Bauchgefühl, Nettolohn:
Handwerker...2000€
Meister............3000€
Arzt...................5000€

So etwa in diesem Verhältnis, ohne tatsächliche Löhne zu beachten.

Wer unter erschwerten Bedingungen arbeitet, z.B extremer Schmutz/Gefahr oder Schichten sollte dies
honoriert bekommen.
Wer aus der Masse heraussticht und ein absoluter Spezialist ist, der sollte auch dementsprechend
vergütet werden. Beziehungsweise macht sich selbständig und hat höhere Verdienstmöglichkeiten.

Dabei sollte es egal sein in welcher Branche man arbeitet,
ob nun ausgebildeter Handwerker, oder in der Automobilbranche, Pflegeberufe, Erzieher, Gastronomie
Berufskraftfahrer, Post, Bahn...usw. sollten im 2000er Bereich liegen.
Und Einkommensmillionäre sollten getrennt betrachtet werden, da diese das ganze Bild etwas verzerren.:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben Unten