heizen mit Strom aka Wärmepumpe

K2H

ww-robinie
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Nur um das kurz richtig festzuhalten. Styropor und Styrodur unterscheiden sich chemisch eigentlich nicht, beides sind Polymerketten aus Polystyrol, Styrodur hat allerdings deutlich feinere Bläschen und dementsprechend vermutlich auch eine bessere Dämmwirkung.
Richtig. Ich wollte auch nicht zwischen EPS und XPS im chemischen Sinn unterscheiden, nur in der unterschiedlichen Dämmwirkung.
Wenn wir von heute auf morgen bei allen Sanierungsvorhaben und Neubauten Styropor verbieten und durch Holzwolle ersetzen, dann wird viel gar nicht saniert, da gar nicht so viel Holzdämmstoff verfügbar ist und die Preise in astronomische Höhen klettern.
Das ist im Grunde auch richtig. Es gibt aber außer Holz auch noch andere Materialien, die zu Dämmstoffen verarbeitet werden können, z. B. Stroh, Hanf, Flachs, Reet/Schilf, Heu, Wolle, Haare/Tierfelle, um nur mal bei ein paar rein natürlichen Materialien zu bleiben. Zumal gerade diese auch viel schneller nachwachsen, sprich verfügbar sind. Der "Rest", sprich diese Rohstoffe zu Dämmstoffen "umzuarbeiten" ist nur eine Verfahrensfrage. Deshalb finde ich persönlich gerade die Holzweichfasermatten und -platten auch nur für "suboptimal". Global gesehen ist Holz viel zu wertvoll um es zu "Fussel" für Dämmstoffe zu schreddern. (dito für Pellets zum Heizen)
Was EPS/XPS/PUR angeht. Auch diese Materialien haben ihre Daseinsberechtigung (analog dem bereits erwähnten Spruch: Beton....es kommt darauf an was man daraus macht). Und sie sollen durchaus auch als Dämmstoffe eingesetzt werden. Nur nicht im großen Stil zur Gebäudedämmung. Was m. M. n. ja nur gemacht wird, weil sie so billig sind.
ANders gesagt, würde man den Einsatz von Gebäudedämmstoffen (wie auch immer) über den Preis steuern, würde sich der Einsatz von EPS/XPS/Miwo schlagartig ändern/reduzieren.
Dass aber ein passiver Hitzeschutz auch nicht verkannt werden sollte, ist in den Köpfen der meisten Planer noch nicht angekommen. Eher wird gleich vorweg schon eine zusätzliche, stromfressende Klimaanlage vorgesehen. Deren Kosten stehen dann auf einem anderen Blatt, Hauptsache die Außendämmung ist erst mal "nicht so teuer"....
 

KalterBach

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Erst mal Danke an alle, dass der Faden noch nicht ins Politikbashing abgedriftet und somit immer noch offen ist!
Und er ist erstaunlicherweise sogar immer noch sehr sachlich, ohne persönliche Animositäten, trotz konträrer Standpunkte.... :emoji_wink:
Das ist der Geist dieses Forums. Wir sind eben Menschen und wissen wann es gut ist.

Was das Thema Recycling angeht. Styropor-/Styrodur-Platten an sich kann man durchaus vollständig recyclen. Zumindest "downcyclen".
Ich kannte es so, dass kleine Mengen Airpop in den Gelben Sack gehören. Größere Mengen gehören auf den Wertstoff-Hof. Siehe Entsorgen von Styropor/Airpop auf der Webseite des Grünen Punkt.

Nachhaltigkeit und Recycling werden heute als Argument ins Feld geführt, sind aber oft „grün gewaschene“ oder vorgeschobene Argumente. Oftmals wird eine preiswertere Alternative gesucht und gefunden, oder aber Kosten auf Arbeitsleistung umgesetzt. Bei stetig steigenden Energie- und Rohstoffkosten, treten plötzlich andere Prozesse auf.
Ich erlebe die Diskussion gerade in der Baubranche. Diese hat erkannt, dass sie ein riesiges Abfall-und Nachhaltigkeits-Problem hat. Da gibt es sehr spannende Ansätze und auch Vorreiter mit echtem Recycling.

Da werden ganze Haus-Teile, bspw. Heizungsanlagen, Sanitär-Einrichtungen oder ganze Gebäudeteile ab- und wieder aufgebaut.

Um auf @Woodinator Profibastler "Heilsbringer" zurückzukommen, nein, diese Materialien waren und sind zur Gebäudedämmung definitiv keine. Es gab und gibt schon seeehr lange bessere, vor allem umweltverträglichere Alternativen.
Ja, aber die haben entweder keine Lobby, keine Produktionskapazitäten oder keine Käufer gefunden.

Deinen Optimismus in Ehren, aber ob das in endlicher Zeit gelingen mag?
Das wird es, bzw. muss es. Schau mal die Beispiele Wind- und Wasserkraft an. Mit Beginn der Energiewende haben Experten vorausgesagt, dass die Speicherung der produzierten Energie, sowie der Transport über längere Distanzen, mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien synchron erfolgen muss. Leider ist dies nicht in dem Maße erfolgt, wie es nötig ist. Das Resultat erleben wir heute.

Wir können den produzierten Strom aktuell nicht speichern und auch nicht an die Stellen leiten, wo er dringend gebraucht wird. Also muss die fehlende Energiemenge eingespart oder anderweitig erzeugt werden. Kohle und Gas zu verstromen ist halt einfach und billig.

Ebenso werden funktionierende Technologien aus unterschiedlichen Gründen beerdigt. Bspw. hier in der Gegend die seit Jahrhunderten existierenden Kleinwasserkraftwerke. Die Ursachen sind hinlänglich bekannt, Menschengemacht und oft mehr als nur diskutabel. Versuch mal als Besitzer einer alten Mühle das funktionierende Wasserrad an einen Generator anzuschliessen. Mehl malen ok, aber Strom produzieren?!

Am Anfang einer neuen Technologie geht es nicht um Kosten, sondern um Machbarkeiten. Im Zuge der Speicherung von Überschuss-Strom aus erneuerbaren Energien sind genügend existierende Speicherlösungen vorhanden. Man muss sie nur umsetzen. Neue Ideen bringen uns voran und können weitere Probleme lösen, aber eine Ausrede es gäbe keine technisch umsetzbare Lösung ist schlichtweg gelogen.

Für die meisten Nutzer des Forums sicherlich nicht mehr bedeutend.
Das mag ich nicht beurteilen, aber es gibt auch Nachfolgegenerationen. Die zahlen nicht nur Deine Rente sondern möchten auch auf einem Planeten leben, der lebenswert ist. Fakt ist, drehen tut er sich auch ohne uns.

Ich hoffe ja auf einfachere Dinge wie lokale Wasserstofferzeugung neben Windparks oder Solarfeldern. Nutzung dann für Antriebe, Chemie und Wärme. Unser Fernwärmenetz kann wohl relativ einfach auch H2 statt Erdgas nutzen im neuen Kraftwerk.
Das meinte ich ja oben und weiter oben. Thermische Speicher (heiss oder kalt), Pumpspeicher, Druckspeicher, Schwungradspeicher, Batteriespeicher, usw. und am Ende auch Power-to-Gas (P2G). Alles besser als einfach fossile Brennstoffe zu verfeuern. Interessant dabei, viele dieser Projekte sind dezentral gut umsetzbar und lassen sich bis zu einem gewissen Grad skalieren.

Übrigens nur mal zum Thema Weitblick diese eine Geschichte. Wenn es bei mir warm wird ist zu 50-70% Braunkohle daran beteiligt und der Rest Gas. Damit wir das Problem nicht mehr sehen und riechen müssen wird 30km weiter Fernwärme erzeugt. Nun wurde 2018 beschlossen ein neues Gaskraftwerk zu bauen um einen Kohlemeiler abzuschalten welches pünktlich zu den aktuellen geopolitischen Verwerfungen nächstes Jahr fertig wird. Es lässt sich auf Wasserstoff umrüsten, wenigstens. Durchdacht scheint es aber auch nicht so recht. Mir fehlt da auch eine große Linie im Handeln.
Dito.

Auch hier kommen ja wieder politische Probleme ins Spiel, denn auf der einen Seite will man schnell neuen Wohnraum schaffen, auf der andern Seite wäre es notwendig durch stärkere Regulierung noch nachhaltiger zu Bauen. Beides steht sich aber entgegen.
Es braucht mehr Mut und Konsequenz beim Handeln. Dann klappt das schon. Vielleicht ist das in Deutschland das Problem?
 

fahe

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Ich kannte es so, dass kleine Mengen Airpop in den Gelben Sack gehören. Größere Mengen gehören auf den Wertstoff-Hof. Siehe Entsorgen von Styropor/Airpop auf der Webseite des Grünen Punkt.
Der gelbe Sack ist eine Erfindung der Duales System Holding GmbH & Co. KG, früher kurz DSD, als zweitem Abfallentsorgungssystem neben den öffentlich-rechtlichen Strukturen. Und das befasst sich ausschließlich mit Verpackungsabfällen. Genau dafür kassieren sie mit jedem Yoghurt/was-auch-immer-verpackt-ist eine Lizenzgebühr.

Oder kindgerecht: Die Styropurschalen, die den neuen Fernseher schützen, gehören in den gelben Sack. Styropurabfälle, die nicht Verpackungen waren, gehören nicht da rein. Völlig Wumpe, ob viel oder wenig, ob sauber oder mit Kleberanhaftungen.

In manchen Landkreisen/kreisfreien Städten gibt es Bemühungen, den gelben Sack/die gelbe Tonne durch eine Art Wertstofftonne zu ersetzen. Dauert, wie fast alles in diesem Land, seeeehr lange. Offenbar Neuland.

Ich kenne im Umfeld kein System, das inzwischen genau das tun würde, kenne aber Gespräche und Arbeitsgruppen dazu schon seit Jahren...:emoji_wink:

Mehr will ich mich an der Diskussion auch gar nicht beteiligen.
Sorry, bei eingen Beiträgen habe ich das sehr subjektive Empfinden... ach egal.
 

Holzfummler

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Hi Stefan,
bzgl. der Waldrodungen beziehe ich mich auch auf den Beitrag.
In der Sendung Alternativen zu Gas/Öl-Heizungen (oder der anderen) wurde auch die Pelletheizung angesprochen. Eine Hausbesitzerin berichtet von einer Preissteigerung ursprünglich von 150€ über 400 bis 900³ innerhalb weniger Jahre. Auch ich hatte mal überlegt, auf eine Pelletheizung umzurüsten, da vorm Haus ein 8m3 Tank im Boden liegt.
Im Prinzip klingt es für mich plausibel, dass der Pelletpreis steigt (Angebot/Nachfrage/gewinnorientiert). Eigentlich werden Pellets aus den Abfällen der Sägewerke gepresst. Da aber die Nachfrage größer ist als das hiesige Angebot kommen Pellets auch aus "grauer" Quelle. Ich kann mir gut vorstellen, dass "minderwertige Bäume" gefällt werden, wenn sie noch als Pellets Geld einbringen.
Da, wo jemand Geld verdienen kann, gibt es mindestens einen, der es auch macht, besonders da, wo die Regeln anders sind oder es gar keine gibt.
Gruß
Thomas
 

Mitglied 30872

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Hi Stefan,
bzgl. der Waldrodungen beziehe ich mich auch auf den Beitrag.
In der Sendung Alternativen zu Gas/Öl-Heizungen (oder der anderen) wurde auch die Pelletheizung angesprochen. Eine Hausbesitzerin berichtet von einer Preissteigerung ursprünglich von 150€ über 400 bis 900³ innerhalb weniger Jahre. Auch ich hatte mal überlegt, auf eine Pelletheizung umzurüsten, da vorm Haus ein 8m3 Tank im Boden liegt.
Im Prinzip klingt es für mich plausibel, dass der Pelletpreis steigt (Angebot/Nachfrage/gewinnorientiert). Eigentlich werden Pellets aus den Abfällen der Sägewerke gepresst. Da aber die Nachfrage größer ist als das hiesige Angebot kommen Pellets auch aus "grauer" Quelle. Ich kann mir gut vorstellen, dass "minderwertige Bäume" gefällt werden, wenn sie noch als Pellets Geld einbringen.
Da, wo jemand Geld verdienen kann, gibt es mindestens einen, der es auch macht, besonders da, wo die Regeln anders sind oder es gar keine gibt.
Gruß
Thomas
Das ist richtig, dass die Pellets teurer geworden sind. Welcher Heizstoff nicht?! Habe auch eine Pettheizung (mit Solarthermie auf dem Dach). Natürlich dürfen Bäume eingeschlagen werfen, um sie an die Pelletindustrie zu verkaufen. Jedes Waldprodukt wird zum bestmöglichen Preis verkauft. Daraus folgt aber nicht, dass Wald gerodet wird. Rodung ist ein forstrechtlicher Begriff und bezeichnet die Überführung einer Waldfläche in eine andere Nutzungsart, bspw. Straßenbau, Industrieansiedlung usw. Im Falle von Rodungen müssen vom Vorhabensträger Ersatzaufforstungen auf bisher Nicht-Waldflächen erbracht werden.
Wenn Flächen kahlgeschlagen werden, müssen sie wieder bewaldet werden, entweder per Pflanzung oder per Naturverjüngung. Bei einem Kahlschlag bleibt die forstechtliche Waldeigenschaft erhalten, auch ohne Bäume. Also: Rodung und Kahlschlag sind zwei vollkommen verschiedene Dinge.
 

Holzfummler

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1) Eigentümer von Gebäuden dürfen ihre Heizkessel, die mit einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff beschickt werden und vor dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt worden sind, nicht mehr betreiben.
(2) Eigentümer von Gebäuden dürfen ihre Heizkessel, die mit einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff beschickt werden und ab dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt worden sind, nach Ablauf von 30 Jahren nach Einbau oder Aufstellung nicht mehr betreiben.
(3) Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden auf
1. Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwertkessel sowie
2. heizungstechnische Anlagen, deren Nennleistung weniger als 4 Kilowatt oder mehr als 400 Kilowatt beträgt.


Joo, du hast Recht,
es sei denn der Installateur beachtet nicht 3.1 und/oder 3.2
Gruß
Thomas
 

inselino

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Wenn Flächen kahlgeschlagen werden, müssen sie wieder bewaldet werden, entweder per Pflanzung oder per Naturverjüngung. Bei einem Kahlschlag bleibt die forstechtliche Waldeigenschaft erhalten, auch ohne Bäume. Also: Rodung und Kahlschlag sind zwei vollkommen verschiedene Dinge.
Wir können uns natürlich hier mit den Feinheiten der Worte auseinandersetzen. Weltweit ist aber doch klar zu beobachten, dass Waldflächen verschwinden und nicht im gleichen Maß wieder aufgeforstet werden. Und das passiert nicht, weil direkt vor Ort so viel Holz zum heizen benötigt wird, sondern, weil das Holz dann im weltweiten Rohstoffmarkt verfügbar ist oder dort der Bedarf besteht. Und über den wird eben auch unser hoher Holzbedarf für frische Ikea-Möbel oder Pellets gedeckt. (Ja ich weiß hier im Forum ist der Bedarf an Ikea-Möbeln eher gering, gesellschaftlich sieht das aber anders aus)

Und auch wenn Holz ein großartiger und nachwachsender Rohstoff ist, verbrauchen wir mehr als wir anbauen und das können wir uns als Gesellschaft nicht mehr erlauben. Zudem ist der Rohstoff viel zu "wertvoll" um ihn zu verbrennen und auch der CO2 Ausstoß ist wenig förderlich. Wir haben ja ein CO2 Budget welches wir pro Jahr Ausstoßen dürfen und da sollten wir dringend für die Bereiche reservieren, wo uns die Alternativen fehlen z.B. Gas-Grundlastkraftwerke oder entsprechend Industrie. Privates heizen mit Holz kann da noch sinnvoll sein, wo lokale Holzabfälle verarbeitet werden, alles andere ist aber unnötiger CO2 Ausstoß der vermieden werden kann und langfristig auch muss.
 

Mitglied 30872

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Wir können uns natürlich hier mit den Feinheiten der Worte auseinandersetzen. Weltweit ist aber doch klar zu beobachten, dass Waldflächen verschwinden...
Wie aus dem Zusammenhang erkennbar, bezog ich mich ausschließlich auf Deutschland. Bei uns sind solche Begrifflichkeiten wichtig, weil sie die entsprechenden Folgen nach sich ziehen, besonders hinsichtlich Walderhalt und -mehrung.
Weltweit betrachtet hast Du natürlich recht.
 

wirdelprumpft

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Meine Prognose zu dem ganzen - wenn Elon die Energiewende in Deutschland leiten würde könnten die Ziele erreicht werden -
siehe BER-S21 vs. Telsa-Werk -
der Elon macht einfach und kümmert sich nicht um Befindlichkeiten ob man das gut findet steht auf einem anderen Blatt
Deutschland ist daszu schlicht nichtmehr in der Lage - die Strommengenerhöhung durch E-Auto und Wärmepumpen soll wie ausgeglichen werden?
Mit den Atomkraftwerken von Frankreich oder den Kohlkraftwerken von Polen ? Da die Leitungskapazitäten begrenzt sind was den import angeht also auch keine Lösung - Kohlekraftwerke sollen weg - Atomkraftwerke auch - dazu noch neuerdings die bösen Gaskraftwerke
Speichertechnoligien im großen Maßstab für Solar-Wind gibt es nicht wirklich egal ob Wasserstoff oder Pumpenspeicher in alten Bergwerksstollen-Stauseen etc. und das alles soll in 7 Jahren fertig sein dazu der Neubau von Leitungen und Kraftwerken :emoji_joy::emoji_joy:
die Leitungen in Städten sind dazu auch nicht in der Lage - dito Dörfer - Überlandleitungen usw. die wurden in der 70-80 Jahren gebaut und für die Strommengen die damals üblich waren - allein was eine Hochaustiefgarage benötigen würde wenn plötlich 100 Fahrzeuge mit 22 Kw laden.... ob die benötigten Kupfermengen verfügbar wären ist anscheinden auch unklar..
bei uns ist es jetzt schon so das nur eine begrenzte Anzahl an Ladestellen für E-Autos im Wohngebiet möglich sind - da gibt es die die eine haben wegen Wissenvorsprung aber mit Benziner unterwegs und die die dann leer ausgehen weil Leitungskapazität nicht reicht aber gerne nen Stromer hätten
Von daher werden noch lange Verbrenner fahren und heizen es wird nur immer teuerer werden mehr nicht.....
Auf dieser Seite kann man ganz nett sehen was von welchem Energieträger Produziert wird und wann sogar mit Häkchen für die einzelnen Kraftwerkstypen
https://www.agora-energiewende.de/s...power_generation/17.12.2022/20.12.2022/today/
oder hier bei SMARD da sogar mit Import-Export von Strom -

Ich hab meine Werkstatt mit Luft-Luft geheizt ca. 3000 Euro im Jahr - konnte ich mit Pellets auf 1750 senken bis 2021
in 22 heiz ich noch mit Pellets für 2700 Euro - in 23 mal sehen was günstiger kommt....
 

fragnix

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Weltweit ist aber doch klar zu beobachten, dass Waldflächen verschwinden und nicht im gleichen Maß wieder aufgeforstet werden.
[...]
Und auch wenn Holz ein großartiger und nachwachsender Rohstoff ist, verbrauchen wir mehr als wir anbauen und das können wir uns als Gesellschaft nicht mehr erlauben. Zudem ist der Rohstoff viel zu "wertvoll" um ihn zu verbrennen und auch der CO2 Ausstoß ist wenig förderlich. Wir haben ja ein CO2 Budget welches wir pro Jahr Ausstoßen dürfen und da sollten wir dringend für die Bereiche reservieren, wo uns die Alternativen fehlen z.B. Gas-Grundlastkraftwerke oder entsprechend Industrie. Privates heizen mit Holz kann da noch sinnvoll sein, wo lokale Holzabfälle verarbeitet werden, alles andere ist aber unnötiger CO2 Ausstoß der vermieden werden kann und langfristig auch muss.

In Bezug auf den Urlaub in Südamerika hast Du wahrscheinlich Recht. Zudem denke ich, dass wir am Raubbau dort keinesfalls unbeteiligt sind.

Für Deutschland, also den Bereich, den wir direkt beeinflussen können, weiß ich, dass die Waldflächen jetzt Jahr zunehmen. Wir reduzieren die Waldflächen nicht, sondern erweitern sie. Bei Interesse kann ich die Quellen noch mal raussuchen, das ist aber per se keine geheime Information.

Was ich nicht weiß, unser Forenförster aber eventuell:
1) Zählen Kurzumtriebplantagen als Waldfläche? Ich vermute: Nein, da der Biotopcharakter anders ist.
2) Wie ist die Ökobilanz der immer weiter um sich greifenden Kurzumtriebplantagen?

Für die Interessierten: Kurzumtriebplantagen sind Flächen mit schnellwachsendem Gehölz, z.B. Paulownia, das nach wenigen Jahren, z.B. zehn, bereits geerntet wird, und z.B. zu Holzhackschnitzeln verarbeitet wird. Also quasi das Gegenteil eines Walds mit uralten Baumriesen.

--

Was das Heizen mit Holz betrifft: Bitte nicht pauschal einheitlich bewerten. Wenn wir Nutzholz aufschneiden, bleiben Reste über, die im Ofen landen. Für uns ist eine Holzheizung sinnvoll, und meiner Ansicht nach auch ökologisch sinnvoll. Soll ich die Schnittreste auf den Kompost werfen? Da werden sie auch CO2 (wenn auch langsamer, was gut ist, zugegebenermassen).

Das mag für Städter nicht funktionieren, aber für mich Landei funktionier ja auch ein autofreies Leben nicht. Ein Rezept für alle gibt es nicht.

--

Zudem geht es meiner Meinung nach noch nicht darum, schadlos zu heizen. Im Moment können wir wohl noch nicht mehr, also schadensminimiert zu heizen. Gerade dieser Tage ist klar geworden, dass "nicht heizen" keine Option ist.
 

Mitglied 30872

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...Für Deutschland, also den Bereich, den wir direkt beeinflussen können, weiß ich, dass die Waldflächen jetzt Jahr zunehmen. Wir reduzieren die Waldflächen nicht, sondern erweitern sie. Bei Interesse kann ich die Quellen noch mal raussuchen, das ist aber per se keine geheime Information.

Was ich nicht weiß, unser Forenförster aber eventuell:
1) Zählen Kurzumtriebplantagen als Waldfläche? Ich vermute: Nein, da der Biotopcharakter anders ist.
2) Wie ist die Ökobilanz der immer weiter um sich greifenden Kurzumtriebplantagen?...

Ja, in der Bilanz nehmen die Waldflächen in Deutschlsnd zu. Das hat aber nicht nur mit der tatsächlichen Fläche zu tun, sondern auch mit der Erfassung.

Kurzumtriebsplantagen (KUP) sind kein Wald i.S. Waldgesetz. Das hat aber nichts mit dem Biotopcharakter zu tun, sondern hat, welch Wunder, einen einfachen juristischen Grund. Im Grunde sind das landwirtschaftliche Flächen, die mit Forstpflanzen bestockt werden. Hierzu würde man allerdings eins Erstaufforstungsgrnehmigung benötigen. Und wenn man nach einigen Jahren wieder Acker oder Grünland machen möchte, würde man eine Waldumwandlungsgenehmiung benötigen mit der Verpflichtung zur Ersatzaufforstung. Das ist dann sozusagen der politische Hebel, Eigentümern, oft Landwirte, eine einfache Möglichkeit zur Diversifizierung ihres Angebots zu bieten und damit auch ein weiteres Heizmaterial einfach auf den Markt bringen zu können.

Ökologisch betrachtet sind das Monokulturen mit teilweise intensiver Bodenvorbereitung, im Vergleich mit Acker allerdings relativ geringer Pflanzenschutzmittelverwendung. Der technologische Aufwand ist nicht ohne, Spezialanbaugeräte an landwirtschaftlichen Schleppern bei größeren Flächen. Das Produkt verbrennt CO2-neutral.
 

K2H

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Kurzumtriebsplantagen (KUP) ........Erstaufforstungsgrnehmigung ....... Waldumwandlungsgenehmiung benötigen mit der Verpflichtung zur Ersatzaufforstung.
Kleine Geschichte dazu:
Einer meiner ehem. Arbeitskollegen hatte vor einigen Jahren einen Acker geerbt, der niemals zu Baugebiet wird, weil er zu weit "draußen" liegt.
Weil der Kollege ansonsten mit Land-/Forstwirtschaft nix am Hut hat, kam er auf die Idee, eine "Christbäume-zum-Selbstfällen-als-Familien-Event"-Plantage anzupflanzen. Es ging ihm dabei nicht um das Geld das er damit verdienen könnte (oder auch nicht?), viel mehr um den Spaß und den Glühwein-Umtrunk, den man nach getaner Arbeit gerne mal zu sich nimmt. Als Vorbild hat er eine solche Plantage ein paar km weiter. Deren Besitzer stellen dort an 3 Wochenenden vor Weihnachten einen alten Wohnwagen an den Christbaumwald und los geht die Party....bis es dunkel wird.
Naiverweise und ohne groß nachzufragen kaufte er in paar dutzend Setzlinge und fing einfach an sie auf dem ansonsten verwilderten, brach liegenden Feld weiträumig verteilt einzugraben (er wollte jedes Jahr nur ein paar setzen, damit sie nicht alle gleichzeitig groß/erntereif werden). Nachdem er einige Samstage damit verbracht hatte, bekam er ein, ich nenne es mal nicht sehr freundliches Aufklärungsschreiben vom Amt (von welchem genau weiß ich nicht mehr). Da standen auch solche Begriffe drin. Daraufhin recherchierte er weiter und erfuhr, dass er wegen seiner paar Christbäumchen einen forstwirtschaftlichen Betrieb anmelden müsse. Mit allem was steuer- und versichungs- und kammmerrechtlich dazu gehört. Daraufhin verabschiedete er sich von seinem Vorhaben.
Mittlerweile hat sich der Acker "zum Leidwesen" der angrenzenden Landwirte und Weinbergsbesitzer zu einem schönen Biotop entwickelt, auf dem ein paar Christbäumchen überlebt haben, die zu stattlichen Bäumen geworden sind.....
Was wäre Deutschland ohne Genehmigungsverfahren - frei nach Reinhard Mey:
"Einen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars
Zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars ... "
Genau. Ich bin gespannt ob der Kollege die Bäume irgendwann "einfach so" als Brennholz umsägen kann/darf........
 

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Kleine Geschichte dazu:
Einer meiner ehem. Arbeitskollegen hatte vor einigen Jahren einen Acker geerbt, der niemals zu Baugebiet wird, weil er zu weit "draußen" liegt.
Weil der Kollege ansonsten mit Land-/Forstwirtschaft nix am Hut hat, kam er auf die Idee, eine "Christbäume-zum-Selbstfällen-als-Familien-Event"-Plantage anzupflanzen. Es ging ihm dabei nicht um das Geld das er damit verdienen könnte (oder auch nicht?), viel mehr um den Spaß und den Glühwein-Umtrunk, den man nach getaner Arbeit gerne mal zu sich nimmt. Als Vorbild hat er eine solche Plantage ein paar km weiter. Deren Besitzer stellen dort an 3 Wochenenden vor Weihnachten einen alten Wohnwagen an den Christbaumwald und los geht die Party....bis es dunkel wird.
Naiverweise und ohne groß nachzufragen kaufte er in paar dutzend Setzlinge und fing einfach an sie auf dem ansonsten verwilderten, brach liegenden Feld weiträumig verteilt einzugraben (er wollte jedes Jahr nur ein paar setzen, damit sie nicht alle gleichzeitig groß/erntereif werden). Nachdem er einige Samstage damit verbracht hatte, bekam er ein, ich nenne es mal nicht sehr freundliches Aufklärungsschreiben vom Amt (von welchem genau weiß ich nicht mehr). Da standen auch solche Begriffe drin. Daraufhin recherchierte er weiter und erfuhr, dass er wegen seiner paar Christbäumchen einen forstwirtschaftlichen Betrieb anmelden müsse. Mit allem was steuer- und versichungs- und kammmerrechtlich dazu gehört. Daraufhin verabschiedete er sich von seinem Vorhaben.
Mittlerweile hat sich der Acker "zum Leidwesen" der angrenzenden Landwirte und Weinbergsbesitzer zu einem schönen Biotop entwickelt, auf dem ein paar Christbäumchen überlebt haben, die zu stattlichen Bäumen geworden sind.....

Genau. Ich bin gespannt ob der Kollege die Bäume irgendwann "einfach so" als Brennholz umsägen kann/darf........

Lol.
Vielleicht kennen wir uns, denn Du schreibst über meinen Vater .
 
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Holzfummler

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der Elon macht einfach und kümmert sich nicht um Befindlichkeiten
sry,
ja mehr solche Typen. Richtige Unternehmer. Geht wie Großgrundbesitzer des vorletzten Jahrhunderts über Leichen. Keine soziale oder ökologische Verantwortung.
Was können/sollen wir also tun?
Meine Empfehlung ist, zuerst es bei mir zu verändern, und dann vielleicht als Vorbild im unmittelbaren Umfeld.
Meine Lösung privat ist, vielleicht noch etwas in Solarthermie zu investieren (wenn sich die Preise nivellieren), alles andere macht wirtschaftlich gar keinen Sinn.
Ob der Strom nun vom atomaren oder braunen KKW, Gas, etc kommt werde ich nicht beeinflussen können.

Wenig halte ich von den Solarfeldern auf den Wiesen, wenn ich hier an meiner Arbeitsstätte die vielen Hallendächer sehe, die ungenutzt sind/bleiben.

Gruß
Thomas
 

KalterBach

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die Strommengenerhöhung durch E-Auto und Wärmepumpen soll wie ausgeglichen werden?
Mit einem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien und der Reduktion an anderer Stelle. Ist jetzt nicht so schwer aus energieintensiven sinnlosen Produktionsgütern auszusteigen.

Zum Thema E-Auto und Stromnetze schreibt die ENBW etwas. Unabhängige Studien bitte selbst suchen. :emoji_wink:
 

fahe

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Eigentlich wollte ich diesen halbgaren Thread nur noch lesend genießen... :emoji_sunglasses:

Zum Thema E-Auto und Stromnetze schreibt die ENBW etwas.

Aber wenn so schöne Dokumente hier verlinkt werden...:emoji_wink:

"Netzdienliches Lademanagement". Genau, in Stufe 1 heißt das, wenn Du abends von Arbeit nach Hause willst: "Upps. Das netzdienliche Lademanagement hat Dir leider wegen andauernder anderweitiger Lastspitzen kein Nachladen zugestehen können."

In Stufe 2 könnte es dann heißen: "Upps. Du bist zwar früh vorsorglich mit vollgeladener Karre gekommen... Aber die netzdienliche Nutzung der E-Mobiliät hat leider Deinen Akku leerzusaufen beschlossen. Ok, eine Alibirestladung für den Weg bis zur nächsten Ladesäule ist verblieben. Der Betrag X wurde Ihnen gutgeschrieben. Good luck."

:emoji_joy:
 

KalterBach

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… wäre das ganz einfach.

Genau, in Stufe 1 heißt das, wenn Du abends von Arbeit nach Hause willst:
Auf Grund von Bauarbeiten heute 20 Minuten später an Gleis X in umgekehrter Wagenreihung.

In Stufe 2 könnte es dann heißen
Ich nehme den Bus.

:emoji_sunglasses:

Ernst gemeinte Antworten auf Deine zwei Satiren fallen mir als nicht E-Fahrer gerade keine ein. Für Fall zwei zumindest eine Ausrede.

Interessanterweise kenne ich E-Auto-Fahrer die solche Probleme bisher irgendwie vermeiden konnten. Muss komisches ein Völkchen sein.
 
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fahe

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Interessanterweise kenne ich E-Auto-Fahrer die solche Probleme bisher irgendwie vermeiden konnten. Muss komisches Völkchen sein.
...über die Netzdienlichkeit - also ich nenne es mal despektierlich: auf "smarte" Weise in fremder Leben einzugreifen - wird ja bislang nur diskutiert. Allenfalls werden mit Kommunikationsschnittstellen und intelligenten Zählern die ersten zaghaften Voraussetzungen geschaffen.

Aber: Es wird wohl kommen müssen, wenn es beim hier aufgezeigten Weg bleibt. Es sei denn, der Fusionsreaktor in Koffergröße ist demnächst serienreif...:emoji_wink:
 
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