Kaufempfehlung Tischkreissäge mit digitaler Winkelanzeige bzw. Einstellung

Curby

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Hallo,

da ich sehr viel Winkel säge, welche auf das 0,1° grenau sein müssen und ich häufig in den Projekten diesen Winkel ändern muss suche ich eine Tischkreissäge mit der das schnell und präsize geht. Aktuell habe ich nur eine einfache Bosch und das ganze artet aus in probieren und Probeschnitte. Bis der Winkel da auf 0,1° halbwegs stimmt vergeht schonmal einige Zeit.

Ebenso habe ich keinen Bedarf an einer großen Formatkreissäge, da ich fast auschließlich Werkstücke im Bereich von 50x10x3cm säge.

Mir bekannt sind aktuell die laguna fusion 2/3 mit einer digitalen Anzeige und die Festool csc sys 50, welche auch automatisch in die Position fährt.

Gibt es noch Modelle, welche ich noch nicht entdeckt habe von Herstellern die mir (noch) kein Begriff sind? Im ähnlichen Preissegment?

Ich möchte nicht mit Winkelmesser etc. einstellen müssen, höchstens zum Kalibrieren oder gelegentlicher Kontrolle.
 

FredT

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Willst du Holz oder Metall verarbeiten? Bei Holz wirst du diese Genauigkeit wohl nie erreichen...
Ansonsten solltest du für ddeine TKS mal über ein gescheit kalibriertes Meßmittel nachdenken. Nur das ist entscheidend für die Einstellung einer Werkzeugmaschine...
 

FredT

ww-robinie
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Ist eine Eigenart von Holz, immer wieder ein anderes Maß, besonders beim Winkel, zu zeigen... Was du eher brauchst ist mal eine Wiederholgenauigkeit. Und Genauigkeit erreicht man immer mit einer Nachbearbeitung, wenn man eben nicht auf einem Bearbeitungszentrum arbeitet. Sägen gehört zur spanenden Bearbeitung der 1. Güte, deshalb wird da zur Verbesserung nachgearbeitet. Ist bei Metall ganz genauso. Da wird keiner eine Passung sägen wollen, deshalb immer eine mechanische Nachbearbeitung für Güte 2, 3, oder 4.
Und bevor du jetzzt eine CNC ins Spiel bringst; die macht in der Regel eine 3. oder 4. Güte. Aber eben in Metall mit seinen Werkstoffeigenschaften. Die hast du aber bei Holz nicht.
 

Mues_Lee

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Dort halt
Kleine (Portal)fräse bei den kleinen Werkstücken? Unterm Strich wahrscheinlich wesentlich günstiger. Aber wie FredT sagt. Holz ist ein lebendiger Werkstoff.
 

tiepel

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Hi,
ob man den Winkel per Digitalanzeige einstellt, die die Maschine liefert, oder ob man den Winkel des Sägeblattes einfach misst, ist doch egal.
Man kann z. B. eine Bevelbox verwenden oder einen Winkelmesser. Die analogen Anzeigen an den Drehrädern sind doch nur ca. Werte.
Gruß Reimund
 
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Curby

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Holzverbund oder massiv? Längst oder quer?

Wie überprüfst du denn die 0,1 Grad?
Massiv und längs. Siehe mein Profilbild, 48 Längsschnitte zum Kreis verleimt. Hatte es da schon, dass beim Zusammenrollen 2cm Spalt waren und sich herausstellte, dass ich im Mittel um 0,1° zu wenig gesägt habe. Nach Korrektur und nochmaligen Zusägen hat es dann gepasst. Wenn zumindest die Säge schon auf 0,1° genau ist, sollte im Mittel sich die Ungenauigkeit bei 48 Schnitten aufheben, stochastisch betrachtet.

Aber im Moment tendiere ich zu einer Levelbox und einer qualitativen Tischkreissäge. Bei der Bosch ist der Winkel einfach ein Schätzeisen.

Mir gefallen die Tischkreissägen von Bosch, Metabo, DeWalt etc. alle nicht so, die da auf dem Markt sind. Auch die TKS von Festool ist nicht so meins. Gibt es da noch andere Modelle, mit einer wirklich schön leichtgängigen Kurbeleinstellung des Winkels?
 

Alceste

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Bei Holz wirst du diese Genauigkeit wohl nie erreichen...

Das halte ich für falsch. Ich habe selbst bereits mehrfach 12 Ecke in der hier geforderten Präzision hergestellt. Ich habe das sowohl auf der Tischfräse wie auch auf der Tischfräse getan. Allerdings: Ohne Testorgie geht es IMO nicht und dafür braucht man ein geeignetes Messmittel, das mir ein guter Freund zur Verfügung gestellt hat:

Sowas hier hat sich bei mir bestens bewährt https://www.hoffmann-group.com/DE/d...sser/Universal-Winkelmesser-mit-Lupe/p/453500

Der Rest ist nur noch Fleißarbeit.

Bzgl. der Geräteauswahl: Die Säge oder Fräse (oder was auch immer) sollte nicht nur leicht und fein zu verstellen sein, sondern auch ein entsprechendes Schnittbild produzieren, sonst hast du beim verleimen wieder Fugen. Hier würde ich auf Virbationsarmut achten also solide Gusskonstruktion mit einem korrekt eingestelltem Riemen und intakten Riemenscheiben. Sprich die üblichen Verdächtigen: Ulmia und Frommia. Selbstverständlich ist das eingesetzte Werkzeug ebenfalls von Bedeutung.
 

Martin45

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Ulmia hatte einige recht kleine (und präzise) Tischkreissägen. Spontan fällt mir die 1708 ein. Keine Ahnung, ob die deine Anforderungen im Detail erfüllt. Dazu ne Bevelbox sollte doch recht genau werden.
 

jankees

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Hallo Curby,

ich kenne das Problem auch...falls es mal wirklich drauf ankommt. Eine 20 € Bevelbox hat das bei mir nachhaltig gelöst. Ohne neues Invest in (stör- und reparaturanfälliges) High-Tech Equipment.

Wie oben bereits erwähnt, ist eine ansonsten solide Maschine aber kein Fehler.

Falls du das noch nicht probiert hast: 20 € wären ein überschaubarer Verlust, falls es scheitern würde...

Gruß Jankees
 

VolkerDK

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Kann denn eine Festool CSC SYS fuer je nach Ausstattung 4000.- solche Schnitte?
Faehrt die in 0.1 Grad Position?
Ich arbeite mit Bevelbox und Probeschnitten...mache aber auch keine solche anspruchsvollen Projekte.

Denke nicht, dass es da eine Loesung gibt im Billigsegment. Dieser analoge Winkelmesser koennte nuetzlich sein, auch fuer das Abgreifen von Winkeln etc.
 

Lateral

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Bei meiner Ulmia 1710 SN ist die Neigung über eine Gewindestange einstellbar, mit ziemlicher Übersetzung. Ich hatte das Pendellager ersetzt, seitdem sind die Winkelschnitte mit hoher Wiederholgenauigkeit. Ob ich die jetzt per Kurbel einstelle oder motorisch, wird an der Genauigkeit nix ändern, denke ich. Denn die Elektronik muss genauso justiert werden wie die Verstellung per Hand, denke ich mal. Denn die Automatik wird nicht bei jedem Verstellen eine Referenz erstellen oder die Winkel nachmessen. Es wird dir also eine Kontrolle nicht erspart bleiben, zumindest in regelmäßigen Abständen.
 

flüsterholz

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Da du die Schnittflächen ja sowieso nochmal nachhobeln wolltest, kann ich Dir hier nochmals den Veritas Flachwinkelhobel Nr. 62 mit winkelverstellbarem Anschlag empfehlen. Das ist dann bei mir immer der letzte Arbeitsgang. Ich bekomme bei solchen Aufgaben damit die besten Ergebnisse. Tischfräse habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.
Gruß Michael
 

hobbybohrer

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dass ich im Mittel um 0,1° zu wenig gesägt habe.
Hallo,
der arithmetische Mittelwert ist bei Abweichungen untauglich. Da arbeitet man besser mit der Standardabweichung - mathematisch gesehen.
Sind immer wieder dieselben Winkel zu sägen, dann würde sich auch ein Präzisionswinkelanschlag eignen. Feinmechaniker können so einen herstellen.
Bei dem Beispiel von einem 48-Eck kommst Du aber mit 0,1° nicht aus. Da sind die Schnittwinkel 86,25°.
Man könnte aber auch über die Abfolge der Schnitte nachdenken. Sägt man alle 96 Schnitte auf derselben Seite des Blattes, dann summieren sich die Fehler, satt sich gegenseitig aufzuheben.
Bei den o.g. Abmessungen muss auch eine größere Fehlertoleranz möglich sein: Keine Seite ist länger, als 50cm und die zweite Seite bleibt bei ca. 10cm.
Grüße Richard
 
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Dikado

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da ich sehr viel Winkel säge, welche auf das 0,1° grenau sein müssen und ich häufig in den Projekten diesen Winkel ändern muss ........
Eine Tischkreissäge...... auf 0,1° genau........ und häufige Winkeländerung, schließen sich meiner Meinung nach aus, es sei denn, man hat ganz viel Zeit.
Grundsätzlich sind Baukreissägen für's Grobe auf Baustellen gemacht und wenn ich dann noch Bevelbox lese, dann muss ich lachen (Bevelbox = Schätzeisen).
Wenn es wirklich genau sein soll, dann säge ich auf der Tischkreissäge vor und die Feinarbeit wird dann auf der Hobellade gemacht. Die lässt sich sehr schnell, mit dem passenden Winkel, genau einstellen und an das Ergebnis (Genauigkeit und Oberflächengüte) kommt keine Kreissäge heran.
 

jankees

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wenn ich dann noch Bevelbox lese, dann muss ich lachen (Bevelbox = Schätzeisen).
Hast du`s selbst ausprobiert, oder ist das jetzt eine persönliche Annahme...?

Ich war sehr sehr skeptisch, dachte aber, ich probier`s einfach mit der Bevelbox. Ich bin alles andere als ein Tech-Freak, aber das Ding hat mich total überrascht. Das wird auf dem Maschinentisch genullt und dann ans Sägeblatt geheftet.

Ich habe einen ganzen Nachmittag lang Tests zur Wiederholgenauigkeit durchgeführt und konnte es kaum glauben. Ja, das Ding ist 0.1° genau. Korrekte Anwendung natürlich vorausgesetzt.

Ungeachtet anderer Faktoren, die die Genauigkeit des Schnittes selbstverständlich ebenfalls beeinflussen...

Ein ganz anderes Problem, das m. E. häufig nicht hinreichend beachtet wird, sind Dickentoleranzen im Material. Das führt meiner Erfahrung nach zu den größten Abweichungen und nur durch Kalibrierung zu behebenden Ungenauigkeiten.
 

Alceste

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Was genau meinst du damit?

damit das am Ende fugenlos zusammengeht müssen alle Teil den gleichen Winkel haben und die gleiche Breite. Bei meinen 12 Ecken gibt es den Trick, dass man zwei Hälften herstellt und diese dann nochmal abrichtet / besäumt bevor man diese verleimt. Das würde bei dir evtl. auch gehen?
 

Curby

ww-ahorn
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Ich habe mir eine Vorrichtung gebaut, die aus der Tischkreissäge quasi eine Formatkreissäge für Längsschnitte macht. Alle Teile haben somit den Anschlag im selben Abstand zum Sägeblatt, das passt soweit.
IMG_4583.JPG
 
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