Kopierfräse kaufen pro und contra

Claus P.

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Hallo zusammen,

wer mich ein bischen näher kennt, der weiß dass ich einen Fetisch für alte Maschinen hab und nicht lange fackel wenn ich der Meinung bin, dass ich eine Maschine brauche.

Momentan spiele ich mit dem Gedanken mir eine statonäre Kopierfräse anzuschaffen. Sowas in der Art:

1732445126304.png

Normalerweise fräse ich die meine Nuten mit meiner Oberfräse. Einen kleinen (gekauften) Frästisch hab ich zwar auch, aber die Montage und Befestigung der Oberfräse in dem Frästisch finde ich nicht so gut gelöst, deshalb nutze ich den Frästisch praktisch nicht.

Zum Kopieren von Werkstücken mit größeren Radien kann ich meine Tischfräsen mit Anlaufringen benutzen. Allerdings wäre meiner Meinung nach eine Kopierfräse für viele Arbeiten bei kleinen Radien besser geeignet insbesondere beim Herstellen von präzisen Nuten die nicht unbedingt parallel zur Werkstückkante verlaufen. Natürlich könnte ich meine Oberfräse mit Schablone oder Leiste und Bündigfräser dazu benutzen.

Deshalb stelle ich mir die Frage, ob ich da wieder so ein Hirngespinst im Kopf hab oder die Investition doch ganz sinnvoll ist.
An Platz mangelt es bei mir nicht. Die Frage nach der Rentabilität stelle ich mir nicht, weil unbedingt brauche ich sie in der Tat nicht.
Es ist mehr oder weniger auch ein Hobby die richtige Maschine für bestimmte Arbeiten zu haben und nicht unbedingt die Frage, ob es mit ein wenig Mehraufwand kostengünstigere Alternativen gibt.

Der Preis für solche Maschinen mit guter Werkzeugausstattung beginnt irgendwo so um die 300 bis 400 Euro. Der optische Zustand spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, da ich die Maschine - wie alle meine Maschinen - ohnehin aufarbeiten werde. Selbst ein Defekt an der Mechanik wäre kein Problem. Richtig gute Oberfräsen z. B. Festool sind da bereits teurer.

Wie seht ihr das?

Ich freue mich auf eine interessante Diskussion.
 

Paulisch

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Demmin
Hallo Claus, die Maschinen sind bei uns im Osten sehr lange gelaufen. Allerdings nur aus Mangel an vernünftigen Handoberfräsen. Ich hab auch schon oft überlegt was ich damit machen könnte. Aber so richtig wird die Maschine wohl nie benutzt werden.
Bei Gitarrenbauern sieht man diese Maschine oft, zum Fräsen von Korpen für E-Gitarren und Bässen. Aber selbst dafür wird mehr und mehr die Handoberfräse benutzt.
Wenn Platz keine Rolle spielt kann man sich die Fräse erstmal hinstellen. Los wird man die so schnell aber nicht mehr.
Grüße Pauli
 

Claus P.

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Hallo Claus, die Maschinen sind bei uns im Osten sehr lange gelaufen. Allerdings nur aus Mangel an vernünftigen Handoberfräsen. Ich hab auch schon oft überlegt was ich damit machen könnte. Aber so richtig wird die Maschine wohl nie benutzt werden.
Bei Gitarrenbauern sieht man diese Maschine oft, zum Fräsen von Korpen für E-Gitarren und Bässen. Aber selbst dafür wird mehr und mehr die Handoberfräse benutzt.
Wenn Platz keine Rolle spielt kann man sich die Fräse erstmal hinstellen. Los wird man die so schnell aber nicht mehr.
Grüße Pauli
Hallo Pauli,

... ja, das sind genau meine Bedenken, warum ich noch zögere. Vor 2 Jahren stand mal eine Aldinger Kopierfräse mit guter Aussattung bei mir ums Eck für 150 Euro VB. Die stand bestimmt 1 Jahr drin und ich hab sie immer beobachtet. Ich war dumm und hätte mir das Teil kaufen sollen, aber egal ist schon rum ums Eck.
Gitarrenbau fang ich nicht auch noch an. Aus verschiedenen Präsentationsvideos für handmade guitars sieht man sie noch vereinzelt.
 

glenwood25

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Hallo Claus,

also für mich wäre das die allerletzte Maschine, die ich mir herstellen würde. Selbst bei Platz ohne Ende.
Ich hab mal an so nem Teil gearbeitet, etwa Mitte 70er. Wir wurden nie Freunde.......

Wenn du der Meinung bist, dass du so ein Ding unbedingt brauchst, okay.
Aber wie schon vom Kollegen erwähnt, wieder verkaufen, seeehr schwierig bis unmöglich.

Gruß Gerhard
 

Claus P.

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Hallo Gerhard,

danke dir für deine ehrliche Meinung. Was war denn deiner Meinung nach der große Nachteil beim Umgang mit der Fräse?

Gruß Claus
 

glenwood25

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Na ja,
das ganze ist jetzt fast 50 Jahre her. War zu Beginn meiner Laufbahn.
Hatte damals einen Heidenrespekt vor den Maschinen.
Wenn dann hin und wieder beim Griffe fräsen ein Teil durch die Gegend flog, war das nicht wirklich förderlich:emoji_expressionless::emoji_thinking:
Das ist eigentlich, was von der Maschine nachdrücklich in Erinnerung blieb.
Kann aber auch sein, dass es der damalige Meister selbst nicht richtig konnte und dementsprechend ungenügend erklärte.
Also das Ganze bitte als MEINE Meinung ansehen und um Gottes Willen nicht verallgemeinern.
Soll deinem Vorhaben keinen Abbruch tun :emoji_slight_smile:

PS
Im Betrieb eines Kollegen steht auch so ne Fräse.
Komme seit über 20 Jahren immer wieder mal in seine Werkstatt.
Habe ihn in der ganzen Zeit nicht einmal an der Fräse gesehen.
Das Teil war immer mit irgendwas zugestellt…..
 

brubu

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Hallo zusammen
Die Ständeroberfräsen sind nicht schlecht für Ausfräsungen die auf der Tischfräse nicht machbar sind. Z.B. Löcher und Mulden ausfräsen oder wenn die Innenradien klein sind. Frommia tönt sehr gut und der Kopf ist schwenkbar.
Heute ist das meist CNC Arbeit. Nachteil ist meist zuerst eine Schablone anfertigen zu müssen.
Für geschweifte Trennschnitte/Fräsungen sind die Maschinen sehr gut, da ist dann eher die Vorschubkraft des Bedieners gefragt.
Haupteinsatzgebiet waren die Möbelindustrie und die Holzwarenfertigung.
Gruss brubu
 

Claus P.

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Vielen Dank euch beiden.

Dass eine Tischoberfräse mit einer CNC nicht mithalten kann ist völlig klar. Aber in den Sphären schweb ich nicht. Da gehts schon mit den fehlenden Programmierkenntnissen los. Außerdem hab ich eine Elektronik- Allergie :emoji_grin: und kann mich nur schwer damit anfreunden, auch wenn sie unbestritten große Vorteile hat.

Die Abwägung des Für und Wider bringt mich wirklich zum Nachdenken. Momentan bin ich eher auf dem Gedanken keine Tischoberfräse anzuschaffen. Dass die Maschine ein Exot ist, war mir schon von vornherein klar. Unbedingt haben muss momentan keine. Vielleicht braucht es auch noch einen Reifeprozess bis ich eine endgültige Enscheidung treffen kann.

Gut dass es Euch gibt!
 

Holzrad09

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Dass die Maschine ein Exot ist, war mir schon von vornherein klar.
Früher waren diese Maschinen schon verbreitet. Ich kannte eine Firma, die damit runde Tischplatten ausgefräst haben..
Heutzutage aber großteils von der Handoberfräse abgelöst.
Schau mal in meinen Projekten, da findest Du auch bisschen was mit der Oberfräse im Fräszirkel.
LG
 

Martin45

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Als Ergänzung: Ich glaube früher standen diese Maschinen teils auch im Modellbau/Werkzeugbau z.B. bei Gießereien.

Noch ein anderer Aspekt: Deine Oberfräse kann vermutlich eine relativ hohe Drehzahl. Ich vermute schwer, dass diese Art Oberfräse deutlich weniger schnell drehen. Man darf ja nicht vergessen, so ein Fräser an der Tischfräse hat ordentlich Durchmesser und damit auch bei geringerer Drehzahl genug Schnittgeschwindigkeit, die Fräser an der Oberfräse sind ja oft eher klein vom Durchmesser. Von Schnittgeschwindigkeit und Durchmessern muss ich dir als altem Metaller nix erzählen.
 

Claus P.

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Hallo Martin,

also die Tischfräsen können schon ordentlich Drehzahl. Das was ich bislang gefunden hab geht bis 22.000 Upm. Das ist schon ordentlich und mit einer Oberfräse vergleichbar.
Dafür wurden früher extra riesengroße Inverter gebaut. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Antriebsmotor der Frässpindel ein Gleichstrommotor ist und kein Drehstrommotor. Das ist allerdings nur eine Vermutung, da Gleichstrommotore in der Drehzahl einfacher geregelt werden können, wenn man keinen FU benutzt. Früher gabs ja noch keine FUs, da hat man sich anders beholfen.
So genau hab ich mich mit der alten Technik nicht auseinander gesetzt.


.... Holzrad war schneller. Die Fräse bei Kleinanzeigen hab ich auch angesehen und gehört auch zu meinem Beuteschema. Momentan bin ich aber unentschlossen mit der Tendenz eher nein.
 

Holzrad09

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Claus P.

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Da steht aber auch noch ne SCM drin, soll allerdings noch 1500 Taler bringen.
Was ich aber noch ergänzen wollte, mit einem Anschlag kann man das Ding auch als Frästisch nutzen, allerdings kommt da der Fräser von oben.
Hier in Bild 16 kann man sich das anschauen. https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/stationaere-oberfraese/2913029491-84-9152

... genau das war mein Gedanke. Im Prinzip würde ich die Fräse benutzen wie eine Oberfräse im Frästisch, nur dass das ganze auf dem Kopf steht.
 

Claus P.

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... ob SCM, Aldinger, Frommia, WMW ist mir eigentlich egal, vorausgesetzt sie können eine Drehzahl bis mindestens 22.000 Upm. Ansonsten funktionieren sie alle weitestgehend gleich. Einige haben noch das Gimmik, dass man den Kopf kippen kann. Ich weiß aber nicht, ob man das wirklich braucht.

"Sowas sollten aber auch nur Leute machen, die wirklich wissen was sie tun"

Das ist sowieso klar. Die Maschinen sind kein Spielzeug. Die Antriebsleistung liegt bei den meisten so um die 1,5 kW oder mehr. Das ist kein Spaß. Da ist schon ordentlich Dampf dahinter. Aufpassen und ein entsprechender Schutz um den Fräser ist Voraussetzung für einen sicheren Einsatz. Meine Finger möchte ich da nicht in der Nähe haben, wenn der Fräser bricht.
 
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Holzrad09

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... ob SCM, Aldinger, Frommia, WMW ist mir eigentlich egal, vorausgesetzt sie können eine Drehzahl bis mindestens 22.000 Upm. Ansonsten funktionieren sie alle weitestgehend gleich.
Prinzipiell ja, die Drehzahl ist auch kein Thema nur musst Du schauen ob es zur jeweiligen Fräseraufnahme noch Fräser gibt.
Die DDR Fräsen hatten m.W. ne Gewindeaufnahme und da dürfte es nicht mehr so rosig ausschauen.
Da ist das mit den verschiedenen Spannzangen bei der SCM schon ne tolle Sache.
LG
 

Claus P.

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Prinzipiell ja, die Drehzahl ist auch kein Thema nur musst Du schauen ob es zur jeweiligen Fräseraufnahme noch Fräser gibt.

Das was ich bisher gesehen und gelesen habe, haben alle diese Fräsmaschinen eine MK2 oder MK3 Aufnahme mit Anzugsgewinde und Spannzange, sodass man normale zylindrische Schaftfräser spannen kann.
Wenn ich mir aber eine Fräse kaufe, dann nur eine bei der die Aufnahmen und die Spannzangen mit dabei sind. Wenn ich die nachkaufen müsste wirds teuer oder sogar unmöglich.
Das Dilemma mit den Fräsern und den Spannzangen hab ich ja schon mit meiner Wigo, eine zweite Baustelle hole ich mir nicht ins Haus. Wenn dann muss das passen oder ich lass es bleiben.
 
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brubu

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Also bei der SCM passt alles, die hat richtig Kraft, rund 5,5 kW das reicht für die stärksten Fingernägel und Hornhaut. Die Drehzahl ist mit Riemen wechselbar 10000 oder 20000 Upm. Bei uns sind die meist super mit einem SUVA Schutz ausgerüstet.
Gruss brubu
 

fahe

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...hatten die Dinos davon nicht mechanische Umformer? Ist der defekt, dürfte man eine Baustelle haben.

Ist der Motor einmal defekt, dürfte man wahrscheinlich auch nix im Standardregal finden.

Ich müsste schon einen konkreteren Einsatzzweck als vage Vorstellungen haben, um mir so etwas zu überlegen... Bis dahin bleibe ich bei TF und der Sammlung diverser Oberfräsen - auch wenn ich die Frommia rein optisch ganz hübsch finde. :emoji_wink:
 

Claus P.

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Vielen Dank für das Video.

Genau diese Arbeiten hatte ich auch im Hinterkopf: Nuten und Kopieren.
Allerdings stellen sich meine nur spärlich vorhandenen Nackenhaare auf, wenn ich sehe wie der Vorführer mit den Fingern knapp vor dem Fräser arbeitet. Vielleicht ist nur der Schutz entfernt, damit man besser sieht wie der Fräser arbeitet. Aber ich glaube der Maschinenbediener ist da völlig schmerzfrei und der Hersteller liefert die Maschine ohne Schutz aus.
Interessant auch der Messeausweis, der so vor seiner Brust baumelt. Das ist wie wenn jemand mit einer Krawatte vor der Bohrmaschine steht. Da kann es sein, dass man stranguliert wird.
Ich hab ja schon geschrieben, dass die Maschine kein Spielzeug ist, aber ein gewisses Mindestmaß an Sicherheit sollte sie schon haben.
 

Claus P.

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hatten die Dinos davon nicht mechanische Umformer?
Guten Morgen Frank,

das was ich bislang gesehen habe, waren die Umformer alles elektrische (keine elektronischen) Hochfrequenz- Umformer. Wie die genau Umformer funktionieren, kann ich nicht sagen. Da hab ich mich noch nicht schlau gemacht. Die Technik stammt noch aus den 50er / 60er Jahren, als es noch keine Elektronik gab.
Du hast aber recht, wenn da was fehlt ist die Maschine höchstwahrscheinlich nicht mehr reparabel. Anderseits ist die Wahrscheinlichkeit, dass was fehlt recht gering.
Ein Probelauf der Maschine ist sowieso vor Kauf obligatorisch.

Der Einsatzzweck ist im Prinzip identisch zu einer Oberfräse, nur dass die Maschine stationär betrieben wird.
 
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