Hallo Flachdübelfräsenliebhaber!
Ich will nun auch meinen Senf dazugeben, weil ich das unbestimmte Gefühl habe, dass hier einige sich nur dann befriedigt fühlen, wenn sie Lamello, Minilo, Elu, Bosch, Festool, etc-etc. in ihren Händen halten.
Mitte der 90iger Jahre habe ich tatsächlich mit dem bereits erwähnten Wolfkraft-Vorsatz begonnen. (Ich persönlich hasste schon immer diese Marke! Total überteuert kostete der Vorsatz für Winkelschleifer damals so um die 130 Deutsche Mark. Habe dazu den bereits vorhandenen 125er-AEG-WSE mit Drehzahlverstellung genommen, seinerzeit so um 300 DM). Alle anderen Flachdübelfräsen waren damals preislich indiskutabel.
Ja und was soll ich sagen, das Wolfkraft-Ding war wirklich gut, alle meine Holzbverbindungen gelangten mir damals. Selbst die acht Türzargen, vgl.u.a.den neuen Türzargenselbstbau-Thread hier, (meine aber mit Einbohrbändern), im Keller meines alten Elternhauses, die ich aus Kostengründen seinerzeit selbst herstellte, wären ohne die Wolfkraft-Flachdübelfräse (natürlich geht es hier um "Lamellofräsen", aber das ist ja wohl eine schweizerische Schutzmarke) nicht gelungen.
Später habe ich mir dann noch eine Kress-Flachdübelfräse zugelegt, denn die passte sehr gut in meine Sammlung von exzellenten Kress-Elektrowerkzeugen, nun ja, obwohl Kress vor kurzem Konkurs ging, sind das Made-in-Germany Maschinen, die ich immer wieder kaufen würde.
Ja und dann war Lidl: Die boten vor schon einigen Jahren doch tatsächlich eine Flächdübelfräse ("Toledo", Olé El Greco!, zum Preis von 39,90EUR an, inklusive 4 mm breitem Sägeblatt/ Fräser und Kunststoffkoffer, als ich gerade dabei bei war, eine Einliegerwohnug auszubauen. Nun, diese Toledo hat alle Funktionen, die auch die Kress bereits hatte und wesentlich mehr als dieser Ur-Wolf-Vorsatz. Ich habe mir deshalb sofort eine zweite Toledo als Ersatzmaschine gekauft.
Heute fräse ich mit den beiden weitgehend fest eingestellten Toledos (bevorzugt) und der älteren Kress alles, was Flachdübelverbindungen betrifft, wie Nuten für Gummidichtungen, Böden und Rückwänden, Schattenfugenschlitze (obwohl ich noch eine alte Holzher Schattenfugensäge besitze). Ganz wichtig: Ich verlasse mich bei den Maschineneinstellungen grundsätzlich nicht auf die vorhandenen (meiner Meinung nach überwiegend überflüssigen, weil schrecklich ungenauen) Maschinenskalen, sondern mache immer eine Probefräsung/einen Probeschnitt, unabhängig vom Preis der Maschine. Das mache ich selbst bei meiner Festtool TS55 EBQ oder der alterswürdigen TS 1688 von Metabo so.
Wie dem auch sei, natürlich kann man sich auch eine Bosch-GFF- oder Dewalt/Elu-Flachdübelfräse für den Preis von mehr als 400EUR kaufen, aber dafür kann ich mir auch 10x Lidl-Toledo kaufen (und auf feste Maße einstellen, so wie ich es mache). Ja. und falls die Toledo mal ihren Geist aufgeben sollte, werf' ich sie einfach weg und kauf ne' neue!
Ich spreche hier aber bewusst nicht für den professionellen Schreiner, der sich mit seiner Arbeit und seinen Maschinen die Brötchen sauer verdienen muss. Dieser braucht natürlich nur professionelles Werkzeug, wobei da egal ist, ob das 40 oder 400 EUR kostet, denn nur die Arbeitszeit zählt. Und im Falle eines Ausfalls müssen Dewalt, Bosch, Festool usw. natürlich innerhalb von wenigen Stunden Ersatz liefern, damit der Betrieb weiter rollt. Lidl und Konsorten können da natürlich nicht mit halten.
Wie dem auch sei zum zweiten Male, hier sind doch wohl überwiegend anspruchsvolle Woodworker-Laien vertreten. Generell: Brauchen die denn wirklich immer die (maßlos) überteuerten Profimaschinen, oder genügen für den wohl gelegentlichen Anwendungsfall nicht die auch preiswertere Maschinen, für die ich dann eben eine halbe Stunde länger rüsten, einstellen, justieren muss, um mit teuren Profimaschinen vergleichbare Ergebnisse zu erzielen? (Den Fall, dass eine "billige" Heimwerkermaschine eine bestimmte Funktion einer professionellen Schreinermaschine nicht besitzt, klammere ich hier mal aus!)
Ich freue mich schon auf die Antworten.
LG veter