Hallo pedder,
da habe ich mich nicht richtig ausgedrückt -
ein - um beim Thema zu bleiben - ECE-Doppelhobel von heute ist meiner Ansicht absolut ausgeteift für den Zweck, den er heute zu erfüllen hat.
Er ist stabil, hat ein Messer, das taugt, sein Keil hält das Messer, er neigt durch das Widerlager nicht sonderlich zum Stopfen, da der Spandurchlaß groß ist (Geometrie im Spanloch auch "ausgeteift").
Weiterhin ist er handlich (keine scharfen Kanten), mit eins78 und Handschuhgröße 10 bin ich nun wirklich kein Hüne, kann ihn aber sowohl mit beiden Händen als auch nur mit einer gut greifen und führen.
Persönlich gefällt er mir optisch auch gut.
Vergleiche ich ihn mit manchem Hobel von ca. 1900 mit noch wirklichen Ecken und Kanten, kann man mit ihm sehr gut arbeiten, ohne daß man erst mal eine Woche lang Blasen an der Hand bekommt, und danach dicke Hornhaut.
Meiner Meinung ist er für seinen Zweck absolut ausgereift. Was nicht heißt, daß er nicht noch besser sein kann.
ECE bietet m.W. seit einigen Jahren eine Linkshänder-Version an, das finde ich gut.
Über dicklackierte Oberflächen kann man streiten, mich stört es nicht so, da kann ich Dich aber absolut verstehen.
Ich vermute, daß sie aus wirtschftlichen Gründen nur eine - die dicklackierte - Variante haben.
Zwei oder mehr paar Stiefel machen halt immer mehr Aufwand bei Produktion und Lagerhaltung.
Inwiefern sich das finanziell auf ein Stück auswirkt? Keine Ahnung - Wirtschaftslaie.
Zum Schruppen-Putzen-mit-einem-Werkzeug:
da fährt man mit einem Metallhobel tatsächlich besser. Ein vestellbares Maul ist bei einem Holzhobel nur mit verhältnismäßig mehr Aufwand - und Kosten- durchzuführen.
Allerdings: zum Schruppen gibt es einen Schrupphobel, mit einem Doppelhobel kann man schon auch Schruppen, es strengt halt noch mehr an (breiteres Eisen).
Nur, wer schruppt noch gewerblich?
In den 1980-90ern waren teilweise "handgeschroppte" Oberflächen in Mode, rustikal ist heute aber out.
In meiner Lehre hatten eir mal einen Auftrag zur Erweiterung eines Lokales, daß war das einzige mal, daß ein Schrupphobel im Einsatz war.
Späne im Maul entferne ich mit Bleistift oder notfalls einer Teppichmesserklinge, freiblasen ist an sich auch eine gute Idee.
Mein Eindruck bzw. Hoffnung: ja, ECE produziert noch immer (schließlich nicht nur Hobel), die werden wissen, was sie machen.
Aber nochmal - absolut recht hast Du damit, daß sie Kunden zuhören sollten.
Und ihre betriebswirtschaftlichen Schlüsse daraus ziehen.
Ein wirklich gut gemachtes Video zum Einstelken mit dem Hammer wäre eine gute Idee.
Frohes Hobeln!
Gruß, Andreas