Laura Kampf bei ECE

weissbuche

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Wir haben uns gestern wieder mit den Lehrlingen die alten Möbel im Kloster angesehen. Die sind in der Regel mit Hobeln ohne Klappe entstanden, ohne Metallhobel und mit Messern, die der Dorfschmied gemacht hat. Die Kollegen kannten keinen Reformputzhobel und haben ihren Hobel mit dem Hammer eingestellt. Wir stehen heute vor diesen Möbeln und staunen, wie das alles möglich war. Heute stehen wahrscheinlich mehr Hobel in Hobby-wie in regulären Werkstätten. Der Bedarf an solchem Werkzeug wird in wenigen Jahren gegen Null tendieren. Heute soll die Ausbildung perfekte Maschinentischler erzeugen. Das Hobeln von Hand wird doch von vielen jüngeren Ausbildern Nu noch als Nostalgie angesehen, überflüssig, eine Sache für Hobbykeller und Mittelaltermärkte. Dafür lohnt dann auch keine Fabrik mehr. Es wird dann nur noch Metallhobel geben für die Hobbyisten und wieder wird ein europäisches Kulturgut verschwinden oder ins Museum verbannt werden. So einen Film wird man sich anschauen und den Kindern erzählen wie es früher war. Es lohnt also keine Aufregung und gut gemeinte Verbesserungsvorschläge kann man sich auch schenken, der Zug ist abgefahren.
 

Roterbischof

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Hallo,
Hier ein Beispiel für einen Holzhobel mit allen Einstellmöglichkeiten die es gibt und das sehr präzise
Das Problem der Holzhobel, ist die bessere Werbung für Metallhobel und die dadurch erreichte Volksmeinung, das Metallhobel sind besser. Egal wie es ist. Drei Jahre nur Videos auf YouTube mit dem feiern und erklären von Holzhobel und die Meinung wäre umgekehrt. Mfg
 

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weissbuche

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Stelle jetzt seit über 50 Jahren meine Hobel mit dem Hammer ein und das auch ziemlich präzise. Diese " Neuerungen" werden den Holzhobel nicht retten. Obwohl so neu ist das ja alles nicht. Dieser Hobel wurde vor 70 Jahren auch schon in einem Lehrbuch empfohlen, genützt hat es auch nicht. Rauwolliges pomersches Landschaf, Harzer Höhenrind, Holzhobel usw. wird es in wenigen Jahren nur noch auf dem Archehof geben.
 

Martin45

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Hallo,
Hier ein Beispiel für einen Holzhobel mit allen Einstellmöglichkeiten die es gibt und das sehr präzise
Ja, meinen Reformputzhobel hab ich auch am liebsten.
Der Bedarf an solchem Werkzeug wird in wenigen Jahren gegen Null tendieren. Heute soll die Ausbildung perfekte Maschinentischler erzeugen.
Ich lese da viel Pessimismus aus deinem Beitrag raus und sehe das anders.
Im Metallbereich sind die manuellen Dreh- und Fräsmaschinen schon seit 50 Jahren für die allermeisten Anwendungen Geschichte. Automatent gibt noch länger. Seit mindestens 30Jahren wir fast nur NC/CNC gearbeitet. Aber was machen aber sämtliche Metall-Azubis erstmal sinnvollerweise? Mehrere Wochen Feilen, feilen, feilen, sägen, bohren usw. damit sie ein Gefühl für das Material bekommen. Ich finde das sind Grundlagen, die man genauso auch für das Holzhandwerk einfach braucht. Dort eben sägen, hobeln usw. Mal mit einem Hobel was anpassen oder ein Teil mal mit der Handsäge auf Montage kürzen, das braucht man doch immernoch im Alltag. Und auch sonst hilft es ungemein die Werkstoffeigenschaften von Holz zu begreifen (ja heute ist viel Plattenmaterial angesagt).
Vielleicht braucht man diese handwerklichen Fähigkeiten weniger als in der Klosterzeit, aber ohne diese als Grundlagen geht es bestimmt nicht.
 

Dikado

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Mal mit einem Hobel was anpassen oder ein Teil mal mit der Handsäge auf Montage kürzen
Richtig  ...Mal... aber meinst du, dass das ausreicht um deutschen Firmen das Überleben zu sichern? Irgendwann kommen die Hobel nur noch aus USA oder China und das reicht dann auch für ...Mal...
 

Johannes

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Richtig  ...Mal... aber meinst du, dass das ausreicht um deutschen Firmen das Überleben zu sichern? Irgendwann kommen die Hobel nur noch aus USA oder China und das reicht dann auch für ...Mal...
Nein, die Hobel kommen auch jetzt schon aus der Schweiz. RALI mit Wechselklingen.

Es grüßt Johannes
 

weissbuche

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Martin45, das ist sehr edel gedacht, aber leider nicht mehr die Einstellung vieler mit der Berufsbildung befaßter Menschen. Denen schwebt eine völlig andere Art der Ausbildung mit völlig anderen Inhalten vor. Da wird sich in den nächsten Jahren einiges ändern. Die klassischen Inhalte werden doch jetzt schon nur noch halbherzig und kurz abgehandelt. Ist ja wohl auch richtig so, denn von Hand gehobelt wird doch in den meisten Betrieben nicht mehr und die Gestellsäge ist doch durch die "Honkonggatter" schon lange verdrängt worden. Bei den meisten Youtubern sind doch nur noch Metallhobel und japanische Sägen und Stecheisen zu sehen. Diese Leute sind doch das Maß aller Dinge und geben die Richtung vor. Lange Erfahrung und Tradition spielt doch keine Rolle mehr. Also laßt doch den ECE-Leuten noch ein paar Jahre ihren Spaß und dann gibt es ein Fabrikmuseum mehr in dem die alte Technik bestaunt wird.
 

pedder

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WIr kommen weg von ECE, aber bei den Sägen ist es ohne Zweifel so, dass westliche Hersteller es verpasst haben, auf scharfe Sägen umzustellen. Zugsägen sägen in keiner Weise besser als gespannte Stoßsägen. Nur japanische (und die aus China ) kommen scharf. Das ist Evolution, und wer sich da nicht an die Bedürfnisse anpasst, ....
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Bei den meisten Youtubern sind doch nur noch Metallhobel und japanische Sägen und Stecheisen zu sehen. Diese Leute sind doch das Maß aller Dinge und geben die Richtung vor. Lange Erfahrung und Tradition spielt doch keine Rolle mehr.
diese Leute sind nicht generell das Maß der Dinge, aber für die junge Generation entscheidend und prägend. Heute schaut man sich nen Dutzend Videos bei YT an, anstatt den Altgesellen / Opa / Meister um die Ecke zu fragen wie er es machen würde, um sich daran zu orientieren.
Entwicklungen / Veränderungen im handwerklichen Bereich gab es immer, nur hatte es früher viel länger gebraucht, bis eine andere Art der Fertigung oder ein anderes Werkzeug bekannt wurden und sich durchgesetzt haben. Heute geht es dank der Medien viel, viel schneller.

ich kann nicht absehen, wie entscheidend dieser Trend für eine Traditionsmarke sein kann bzw. sein wird. Man muss nicht auf jeden Zug aufspringen, und jeden Trend mitmachen - aber es wäre jammerschade, wenn aufgrund einer fehlenden Medienpräsenz die Marke und die Qualität der Firma ECE in den jungen Köpfen nicht existiert, und ECE in ein paar Jahren Geschichte wäre…
 

Ankece

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WIr kommen weg von ECE, aber bei den Sägen ist es ohne Zweifel so, dass westliche Hersteller es verpasst haben, auf scharfe Sägen umzustellen
Das sehe ich genauso.
Ich habe zwei Gestellsägen von ECE, aber beide sind mit Japanblättern bestückt.
Die spanne ich ein und kann sofort loslegen, zudem sind die "Rattenscharf".

Es möchte halt nicht jeder Hobbyist erst das schärfen von Sägen erlernen, um mal ein Stück Holz zu bearbeiten.

Zum Geburtstag habe ich die große Zapfensäge von Veritas geschenkt bekommen, von der Feine Werkzeuge schreibt, dass es die einzige westliche Säge ist, die geschärft ausgeliefert wird. Das kann ich bestätigen.
Auf dauer werde ich mir aber das Schärfen von Sägen beibringen, da die Veritas ja mal stumpf wird und zum wegwerfen zu teuer ist :emoji_grin:.
 

Andreas W.

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Wir haben uns gestern wieder mit den Lehrlingen die alten Möbel im Kloster angesehen. Die sind in der Regel mit Hobeln ohne Klappe entstanden, ohne Metallhobel und mit Messern, die der Dorfschmied gemacht hat. Die Kollegen kannten keinen Reformputzhobel und haben ihren Hobel mit dem Hammer eingestellt. Wir stehen heute vor diesen Möbeln und staunen, wie das alles möglich war. Heute stehen wahrscheinlich mehr Hobel in Hobby-wie in regulären Werkstätten. Der Bedarf an solchem Werkzeug wird in wenigen Jahren gegen Null tendieren. Heute soll die Ausbildung perfekte Maschinentischler erzeugen. Das Hobeln von Hand wird doch von vielen jüngeren Ausbildern Nu noch als Nostalgie angesehen, überflüssig, eine Sache für Hobbykeller und Mittelaltermärkte. Dafür lohnt dann auch keine Fabrik mehr. Es wird dann nur noch Metallhobel geben für die Hobbyisten und wieder wird ein europäisches Kulturgut verschwinden oder ins Museum verbannt werden. So einen Film wird man sich anschauen und den Kindern erzählen wie es früher war. Es lohnt also keine Aufregung und gut gemeinte Verbesserungsvorschläge kann man sich auch schenken, der Zug ist abgefahren.

Hallo weissbuche,

Deine sehr negative Aussage sehe ich nicht so und bin eher bei Martin45.

Wie lange hobelt man den schon keine Hölzer mehr von von Hand? Wie lange braucht es eigentlich keine neuen Handhobel mehr?
Auch wenn es immer weniger Hersteller von Handhobeln werden (Famos Ende Anfang der 1990er, die Schweizer Firma Lachapelle Mitte der 1990er), gibt es hier immer noch zwei, Anke-Ulmia und eben ECE.

Denke wie Martin45, daß der Absatz wohl zumindest durch die Berufsschulen aufrecht erhalten wird. Zum Erwerb von Grundwissen und Grundfertigkeiten sind Handwerkzeuge sehr nützlich - z.B. wie schaut das mit dem Faserverlauf aus usw.

Kann nur über die Situation in Bayern sprechen. Aktuell habe ich zwei "Jungschreiner" in meiner erweiterten Verwandtschaft, die das Berufsgrundschuljahr (in Bayern das erste von drei Lehrjahren, wenn man Schreiner wird) machen.
Dort wird immer noch sehr viel Wert auf die Vermittlung von Grundfertigkeiten gelegt, zu Beginn (also ab September) eben auch das maßhaltige Aushobeln von Hölzern.
Wie sehr das den jeweiligen Jungkollegen interessiert, was er weiter damit anfangen wird, ist natürlich individuell. Ob sie im nachfolgenden Berufsleben jemals noch einen Hobel in die Hand nehmen oder nicht, hängt m.E. auch von den restlichen zwei Jahren Lehrzeit ab.
Wie zeigt einem der Meister/Geselle einem welche Arbeit, was nimmt er/sie für welche Art von Arbeit an Werkzeugen (viele Wege führen zum Ziel).
Und natürlich vom Betrieb in sie ihre Lehre machen werden.

M.M. gibt es auch 2023 immer noch Arbeiten, für die ein Handhobel sowohl in der Werkstatt als auch auf der Montage sehr nützlich und schnell ist - Kantenbrechen, einen Überstand beihobeln, irgendwelche Sägenspuren beseitigen usw.

Zurück zu ECE - sicherlich nicht die allermodernste Werkzeugmacherfirma.
Wie die Wertschöpfung dort ist und wie die Firma dasteht, weiß der Geschäftsführer. Er weiß wie seine Produktion zu laufen hat und wird sicher auch an die Zukunft denken. Vielleicht sind sie ja höchstzufrieden?
170 Jahre sprechen für sich. Das hinkt natürlich etwas, aber die Firma gibt es ja schon auch Jahrzehnte in der Zeit, in der Handwerkzeuge vermeintlich nicht mehr ganz notwendig sind.

Wie eingangs geschrieben, sehe das weniger trübe.
Früher (vor "dem" Internet und youtube), hat es auch schon Heimwerken gegeben, ob es durch youtube jetzt mehr oder viel mehr ist, weiß ich nicht.
Auch nicht wie groß der Einfluß von Kanälen tatsächlich auf den Werkzeugverkauf ist.
Was ich damit sagen möchte - vielleicht ist der Umsatz von "traditionellen", "kontinentalen" Werkzeugen über Firmen und Berufsschulen sehr viel höher, als der von privaten Tischlern/Schreiner und Profibastlern. Man sieht ihn halt nur nicht so.
Das gilt für alle Werkzeuge, Sonderfall sind m.M. die japanischen Sägen.

Gruß, Andreas
 

pedder

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Zum Geburtstag habe ich die große Zapfensäge von Veritas geschenkt bekommen, von der Feine Werkzeuge schreibt, dass es die einzige westliche Säge ist, die geschärft ausgeliefert wird. Das kann ich bestätigen.
Kannst Du nicht, weil es hanbüchener Unsinn ist. Es gibt eine ganze Reihe kleiner und durchaus mittlerer Sägenbauern über die ganze Welt verteilt, die westliche Säge geschärft ausliefern.

Das alles hat aber mit ECE und Laura Kampf nix zu tun.
 

Andreas W.

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Besser machen kann man einen Hobel immer. Es werden Holzhobel für das mehrfache eines ECE verkauft und das nicht nur, weil sie besser aussehen.
http://www.voigtplanes.com/jack.html
http://www.planemaker.com/products.html
https://hntgordon.com.au/collections/bench-planes

Voraussetzung für Innovation ist aber dass man mit Nutzern kooperiert. Sich ihre Wünsche anhört.
Viele scheuen vor dem Einstellen via Hammer: Dem Primuseinsteller halte ich für Murks. aber es gibt gute einfache Tiefenverstellungen.

Hallo pedder,

auch hier bin ich - ehrlich gesagt - bei Martin45.

Meine Meinung:
was braucht es, um ein guter Hobel zu sein?
Er muß das Eisen fest in der Einstellung halten können, die Sohle muß zum Hobeln passen (für ebene Flächen keinesfalls konkav), und natürlich muß das Eisen scharf sein.
Man muß ihn vielleicht noch gern in die Hand nehmen, also soll er eine für die Hände angenehme Form haben. Evtl. auch für das Auge, aber da gibt es verschiedene Ansichten.
Vom Grundsatz her kann man da m.M. nicht viel verbessern. Oder besser gesagt: vom Grundsatz kann man nichts mehr verbessern.
Ist die Sohle aus irgendeinem Grund verzogen o.ä., muß sie der/die Anwender wieder richten können. Ist das Messer stumpf, muß er/sie es schärfen können (oder ich muß zumindest Wechslemesser tauschen können - bei ECE gibt es die noch, bei Ulmia hat es sie gegeben).
Das gehört zur Anwendung eines Werkzeuges, hier Hobels, dazu.

Möchte man verkaufen, sollte man als Hersteller/Verkäufer auf das eingehen, was die Käufer wollen.
Die Frage für den Hersteller: welchen Kundenkreis möchte ich bedienen? Wie kann ich meinen Laden möglichst gut am Laufen halten? Vermute, daß ECE weiß, was sie machen., auch daß sie in Kontakt mit den Kunden sind, auch auf Messen.
Das schreibe ich als Wirtschaftslaie.

Handarbeit und Werkzeuge von Hand herstellen finde ich toll und vor allem beeindruckend! Auch eure Sägen.
Nur sind solche Werkzeuge - aus meiner Sicht - im seltensten Fall im gewerblichen Einsatz zu finden, sie werden eingesetzt im privaten Bereich (ohne daß das negativ klingen soll!) oder für irgendwelche Premiumanwendungen, z.B. Zinken an einem Meisterstück ansägen.
"Normalen" gewerblichen Einsatz mit Handwerkzeugen gibt es auch im Jahr 2023 noch.
Ich würde mich jedoch sehr scheuen, mit einem Hobel für um die 500 Dollares auch nur einmal über eine Spanplatte zu hobeln oder den auf einen rohen Betonboden einer Baustelle zu legen. Bei einem für 100,- EUR ist das in Ordnung, auch dafür ist er da.

Zur Eiseneinstellung - mit einem Hammer ist das nicht schwer, aber man tut sich natürlich viel leichter, wenn einem das "in echt" gezeigt wird.
So soll es funktionieren, so machst Du es am besten, wenn dies passiert ist, so machst Du es, wenn jenes passiert ist.
Das gleiche müßte aber doch auch bei einer Feineinstellung sein?


Gruß, Andreas
 

pedder

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Hallo Andreas,
was braucht es, um ein guter Hobel zu sein?
Er muß das Eisen fest in der Einstellung halten können, die Sohle muß zum Hobeln passen
(für ebene Flächen keinesfalls konkav), und natürlich muß das Eisen scharf sein.
Man muß ihn vielleicht noch gern in die Hand nehmen, also soll er eine für die
Hände angenehme Form haben. Evtl. auch für das Auge, aber da gibt es verschiedene Ansichten.
Vom Grundsatz her kann man da m.M. nicht viel verbessern.
Oder besser gesagt: vom Grundsatz kann man nichts mehr verbessern.

Vielleicht noch gern in die Hand nehmen? Das ist ein Witz, oder? Bzw es beschreibt
meine Erfahrung in Deutschen Tischlerwerkstätten: Hobel sind vielleicht irgendwo im Schrank,
für den Lehrling erstes Lehrjahr oder zum Vorzeigen für Kunden
(was ist das da eigentlich für ein Gegenstand in Ihrem Logo?) Benutzt wird allenfall der Rali.

Klar kann man Hobel verbessern:

Das Maul muss zum Putzen eng und zum Schruppen weit sein.
Einstellbar und schnell verschiebbar ist klasse. Dann kann man
das Maul schnell öffnen, um es freizublasen. Das geht mit keinem mir bekannten Holzhobel.

Für Amatuere muss der Hobel leicht verstellbar sein.
(Es nutzt ja nichts, wennman das Einstellen mit dem Hammer leicht lernen kann.
Amateure haben keine Altgesellin, die ihnen zeigt, wie es geht.)

Ich finde zb lackierte Oberflächen eklig zum Anfassen. Warum nicht ohne verkaufen?
Mir gefällt die Razzee Form, bei der der hintere Griff tiefer sitzt, sehr gut.
Vor allem an modernen höher eingestellten Hobelbänken.
1599242473677.jpg


Aber das sind auch alles nur Beispiele. Mein Eindrucdk von ECE: die produzieren noch aus.
Entwicklung kann ich da nicht erkennen. Nicht im Film und nicht im Katalog.
 

Ankece

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Kannst Du nicht, weil es hanbüchener Unsinn ist.
Warum gleich so unwirsch.

Als Anfänger schaue ich natürlich erst einmal bei den großen Anbieter und deren verfügbares Sortiment.
Wenn man sich dann tiefer in die Materie eingearbeitet hat und Erfahrung sammeln konnte, lernt man sicher auch die
Reihe kleiner und durchaus mittlerer Sägenbauern über die ganze Welt verteilt,
kennen.
 

pedder

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Ich halte halt nicht viel davon, wenn man eine ganze Branche beleidigt und sei es durch das Nachplappern unausgegorener Werbaussagen.
Wobei die DSW das gar nicht so formuliert wie Du. Die schreiben: Auch wenn Hersteller sagen, dass ihre Sägen gebrauchsfertig sind, sollten Sie das nicht immer für bare Münze nehmen und sich zumindest auf ein Nachschärfen mit der Feile einstellen. [...] Wichtige Ausnahme: die Veritas Zinkensägen und Rückensägen sind definitiv gebrauchsfertig.

Schon ein Blick zu Dictum reicht ja, die vertreiben Bad Axe und die sind scharf und westlich.

Das ist etwa auf einem Niveau wie diese allseits gezeigte Grafik zu westlichen Sägen und Japansägen. Letztere können danach angeblich dünner sein, weil sie gezogen werden. Vergleicht man aber Japansägen und Fuchschwänze für den gleichen Zweck, ergibt sich gar kein wesentlich stärkeres Blatt bei den Fuchsschwänzen.
 
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Andreas W.

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Hallo pedder,
da habe ich mich nicht richtig ausgedrückt -
ein - um beim Thema zu bleiben - ECE-Doppelhobel von heute ist meiner Ansicht absolut ausgeteift für den Zweck, den er heute zu erfüllen hat.
Er ist stabil, hat ein Messer, das taugt, sein Keil hält das Messer, er neigt durch das Widerlager nicht sonderlich zum Stopfen, da der Spandurchlaß groß ist (Geometrie im Spanloch auch "ausgeteift").
Weiterhin ist er handlich (keine scharfen Kanten), mit eins78 und Handschuhgröße 10 bin ich nun wirklich kein Hüne, kann ihn aber sowohl mit beiden Händen als auch nur mit einer gut greifen und führen.
Persönlich gefällt er mir optisch auch gut.

Vergleiche ich ihn mit manchem Hobel von ca. 1900 mit noch wirklichen Ecken und Kanten, kann man mit ihm sehr gut arbeiten, ohne daß man erst mal eine Woche lang Blasen an der Hand bekommt, und danach dicke Hornhaut.

Meiner Meinung ist er für seinen Zweck absolut ausgereift. Was nicht heißt, daß er nicht noch besser sein kann.
ECE bietet m.W. seit einigen Jahren eine Linkshänder-Version an, das finde ich gut.

Über dicklackierte Oberflächen kann man streiten, mich stört es nicht so, da kann ich Dich aber absolut verstehen.
Ich vermute, daß sie aus wirtschftlichen Gründen nur eine - die dicklackierte - Variante haben.
Zwei oder mehr paar Stiefel machen halt immer mehr Aufwand bei Produktion und Lagerhaltung.
Inwiefern sich das finanziell auf ein Stück auswirkt? Keine Ahnung - Wirtschaftslaie.

Zum Schruppen-Putzen-mit-einem-Werkzeug:
da fährt man mit einem Metallhobel tatsächlich besser. Ein vestellbares Maul ist bei einem Holzhobel nur mit verhältnismäßig mehr Aufwand - und Kosten- durchzuführen.
Allerdings: zum Schruppen gibt es einen Schrupphobel, mit einem Doppelhobel kann man schon auch Schruppen, es strengt halt noch mehr an (breiteres Eisen).
Nur, wer schruppt noch gewerblich?
In den 1980-90ern waren teilweise "handgeschroppte" Oberflächen in Mode, rustikal ist heute aber out.
In meiner Lehre hatten eir mal einen Auftrag zur Erweiterung eines Lokales, daß war das einzige mal, daß ein Schrupphobel im Einsatz war.

Späne im Maul entferne ich mit Bleistift oder notfalls einer Teppichmesserklinge, freiblasen ist an sich auch eine gute Idee.

Mein Eindruck bzw. Hoffnung: ja, ECE produziert noch immer (schließlich nicht nur Hobel), die werden wissen, was sie machen.

Aber nochmal - absolut recht hast Du damit, daß sie Kunden zuhören sollten.
Und ihre betriebswirtschaftlichen Schlüsse daraus ziehen.
Ein wirklich gut gemachtes Video zum Einstelken mit dem Hammer wäre eine gute Idee.

Frohes Hobeln! :emoji_wink:

Gruß, Andreas
 

pedder

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Hallo Andreas,

Ehrlich gesagt weiß ich nicht viel mit Deinem Beitrag anzufangen. Ich mein, es gibt besser Holzhobel als die von ECE und es gibt in dem bereich Holzhobel und Holzhandwerkzeug auch Entwicklungspotential.

Lustigerweise gibt es aktuell keinen (massen)Hersteller von Gratsägen mehr. Blöd für die Auzubis, die für die Grundausbildung eine brauchen.
 

weissbuche

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Frag doch mal die Lehrlinge, die jetzt Gesellenprüfung machen, ob die schon mal mit Gratsäge, Grundhobel und Grathobel eine Verbindung gemacht haben. Die schauen Dich mit großen Augen an und verstehen nur Bahnhof. Wenn überhaupt, haben Sie das mal mit der OF gemacht. Eine ganze Kiste voller Gratsägen liegt in der Schule seit Jahren unbenutzt im Schrank. Ist schon lustig, was da teilweise für Vorstellungen über die Ausbildung zum Tischler herrschen. Mag ja Ausnahmen geben, aber in den Betrieben die ich kenne, haben die traditionellen Techniken keinen Stellenwert mehr. Deshalb braucht es diese Werkzeuge auch nicht mehr. Eine Massenherstellung von Gratsägen ist schlicht und einfach nicht nötig, weil es dafür keinen Markt gibt. Gratwerkzeug ist Gemeinschaftswerkzeug, da gibt es in der Werkstatt 2 Stück, irgendwo. Wenn die gebraucht werden, wird eben gesucht. Die werden aber nicht gebraucht, weil das nicht mehr gemacht wird. Sollte das in einer Arbeitsprobe vorkommen, wird das Werkzeug von der Schule gestellt. Wir haben uns zur Prüfung einen eigenen Putzhobel und einen Satz Stecheisen gekauft. Heute kommen die teilweisemit dem letzten Schrott zur Arbeitsprobe. Ist nicht wichtig, geht schon irgendwie. Bei der Arbeitsprobe zum Meister, wurde der Spanndraht meiner Säge bemäkelt, weil der ein wenig rostig war. Das Werkzeug was man da heute sieht, ist entweder nagelneu, also extra zur Prüfung gekauft und bei der Prüfung das erste Mal benutzt, oder sieht so aus daß ich das nicht mal mit auf die Baustelle genommen hätte. Freut Euch über Euer schönes Werkzeug und läßt die Leute von ECE ihr Ding bis zum Ende durchziehen.
 

pedder

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es geht mir doch gerade darum, dass man dieses Ende nach hinten raus schieben könnte.

Aber ich halte jetzt hier mein Klappe.
 

19rudi99

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Meiner Meinung ist er für seinen Zweck absolut ausgereift. Was nicht heißt, daß er nicht noch besser sein kann.
Siehst Du und genau das haben Firmen wie Lie Nielsen, Veritas etc. gemacht, indem sie Stanley und Record Modelle verbessert haben. Sie scheinen damit sehr erfolgreich zu sein, auch wenn sie "nur" den ambitionierten Heimwerker im Focus haben. Die Globalisierung und das Internet haben geholfen, dass diese Produkte nach Europa kamen. Nicht nur Hobel, sondern auch Stechbeitel, Sägen, Streichmaße, Schmiegen etc. wurden verbessert, während hier in Deutschland die Qualität eher nachgelassen hat.
Ich habe Herrn Emmerich vor einigen Jahren auf der Hannover Messe gesprochen und gefragt, warum er die Qualität nicht verbessert und Hobeleisen und Hobelbänke als Beispiel genannt. Seine Antwort war ziemlich deutlich, der Hobbymarkt in Deutschland ist zu klein und damit nicht profitabel genug und die Industrie fragt es nicht nach. Zu der Hobelbank sagte er, dass dies ein sterbendes Produkt sei und mehr und mehr durch Montagetische ersetzt wird.
Ich glaube, er hat den Markt ganz gut gelesen und die paar Hobbyisten werden ganz gut aus USA/Kanada versorgt.
Ich mag, pflege und benutze mein Werkzeug, aber ich muss damit kein Geld verdienen und es muss auch nicht raus zur Montage. Sonst würde ich mir eine solche Investition sicherlich zwei mal überlegen.
Ich freue mich über mein schönes Werkzeug und arbeite gerne damit. Den Preis habe ich schon lange vergessen.
 

Andreas W.

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Hallo pedder,

schade.

Hm, naja, es scheiden sich wohl die Ansichten, was ein guter Holzhobel ist.
Mangles Erfahrung kann ich über die von Dir verlinkten Hersteller nix sagen.

Sehr wahrscheinlich sind das hervorragende Werkzeuge.
Kläre mich bitte auf, so Du es weißt und ich falsch liege, vermutlich werden die Hobel auf Bestellung gefertigt, das hat seinen Preis.
400,-+ sind kein Pappenstiel, jedoch angebracht für ein extra angefertigtes Werkzeug. Da ist sicher auch einfach Spielraum für Kauferwünsche (Holzart, Ausführung usw.).
Ich finde das sehr beeindruckend, so ein Geschäft zu haben!

ECE fertigt Serien, da kann man günstiger produzieren.

Wie geschrieben - mangels Erfahrung kann ich zum Mehrwert dieser Hobel nichts sagen.

Was da steht, ist erstmal die Preisdifferenz.
Wie geschrieben, für unterschiedlich gefertigte Werkzeuge.

Wage zu bezweifeln, daß Berufschulen und Firmen 300,- mehr für ein Werkzeug ausgeben, daß es den gedachten Zweck für 100,- erfüllt.

Würde ECE solche Hobel fertigen, würden sie - so meine Vermutung als Wirtschaftslaie - deutlich weniger verkaufen.

Das Geschäft macht dann der Mitbewerber.

Mit den Gratsägen habe ich nicht gewußt, - wäre das etwas für euch? :emoji_wink:

Gruß, Andreas
 

agnoeo

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Lie Nielsen und Veritas fertigen auch Serien, nur wohl etwas kleiner.

So ein Metallhobel kann gut seine 100 Jahre durchhalten bei kontinuierlicher Nutzung; bei einem Holzhobel mag ich das bezweifeln.

Gruß, David
 

19rudi99

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Wie geschrieben - mangels Erfahrung kann ich zum Mehrwert dieser Hobel nichts sagen.
Ist nicht böse gemeint, aber das merkt man.
Manchmal ist es besser, man schaut sich die Produkte vorher an, bevor man urteilt. Noch besser, man benutzt sie einmal.
Merksatz: Es wird zu viel geredet über zu wenig selbst erlebten
Lie Nielsen und Veritas fertigen auch Serien, nur wohl etwas kleiner.
Zumindest über LN gibt es diverse Produktionsvideos. Sehr interessant zu schauen (auch wenn man kein Englisch kann).
 

pedder

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Hallo pedder,

schade.

Hm, naja, es scheiden sich wohl die Ansichten, was ein guter Holzhobel ist.
Mangles Erfahrung kann ich über die von Dir verlinkten Hersteller nix sagen.

Sehr wahrscheinlich sind das hervorragende Werkzeuge.
Kläre mich bitte auf, so Du es weißt und ich falsch liege, vermutlich werden die Hobel auf Bestellung gefertigt, das hat seinen Preis.
400,-+ sind kein Pappenstiel, jedoch angebracht für ein extra angefertigtes Werkzeug. Da ist sicher auch einfach Spielraum für Kauferwünsche (Holzart, Ausführung usw.).
Ich finde das sehr beeindruckend, so ein Geschäft zu haben!

ECE fertigt Serien, da kann man günstiger produzieren.

Wie geschrieben - mangels Erfahrung kann ich zum Mehrwert dieser Hobel nichts sagen.

Was da steht, ist erstmal die Preisdifferenz.
Wie geschrieben, für unterschiedlich gefertigte Werkzeuge.

Wage zu bezweifeln, daß Berufschulen und Firmen 300,- mehr für ein Werkzeug ausgeben, daß es den gedachten Zweck für 100,- erfüllt.

Würde ECE solche Hobel fertigen, würden sie - so meine Vermutung als Wirtschaftslaie - deutlich weniger verkaufen.

Das Geschäft macht dann der Mitbewerber.

Mit den Gratsägen habe ich nicht gewußt, - wäre das etwas für euch? :emoji_wink:

Gruß, Andreas
aber man kann doch weiter sein Programm fertigen und innovativ arbeiten.

Die Situation, wie du sie schilderst:

Es gibt eine Firma, die stellt seit 50 Jahren unverändert Holzhandhobel her, die Berufschulen kaufen. Mit denen die Azubis nicht arbeiten wollen. Die Betriebe vorrätig halten, weil ihre Azubis sie brauchen. Aber kein Geselle arbeitet damit. Wer legt das eigentlich fest, dass Azubis mit dem Holzhobel arbeiten? Und was passiert mit ECE, wenn endlich jemand die offenbar überfällige Entscheidung trifft, dass Tischler/Schreiner nicht mehr mit zwangsweise lernen müssen, mit Hobel zu arbeiten und die Quasi Subvention von ECE streicht? Die konkurrieren doch auch mit den Quangsheng Hobeln. Von Dictum im Systainer.

Mir kommt das alles sowohl von Seiten der Schulen, der Betriebe, aber auch der Hersteller komplett betriebsblind vor. Wir machen das, weil es immer schon so war.

Ich habe über Umwege den gefüllten Werkzeugschrank des Lehrbetriebs der Formtischlerei einer Gießerei bei mir.
6 super geschärfte aber völlig unbenutzte Ulmia Hobel. Wer denkt sich so einen Blödsin aus?
 
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