Massive Zimmertüren im Gründerzeit Stil

Holz-Christian

ww-robinie
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Ich hab’s ja schon ein paar mal angedeutet, aktuell bin ich in meiner Freizeit dabei endlich die Zimmertüren für unser Holzhaus zu fertigen.
https://www.woodworker.de/forum/threads/holzständerhaus.112025/
Wieder mal begann alles mit einem Brettstapel.
Insgesamt werden es 10 Türen und eine Durchgangszarge.
Dafür habe ich etwa 4,5 Kubikmeter Kernbuche aufgetrennt.
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Das Holz stammt aus dem eigenen Wald und wurde auf etwa 9% relative Holzfeuchte getrocknet.

Erst mal war Materialschlacht angesagt:
Auftrennen, abrichten, hobeln, verleimen.

Aber nach und nach werden die Zargen und Verkleidungen gefertigt, sowie die Rahmenfriese für die Türblätter verleimt.
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Es folgte die Bearbeitung der Türrahmen, Zapfen anfräsen, Friese Nuten und profilieren.
In die Nuten kommen 20mm dicke massive Füllungen.
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Die „Zapfenlöcher“ habe ich mangels Langlochbohrmaschine (ich habe noch keine bezahlbare in der Nähe gefunden) Einsetzgenutet:
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Manchmal muss man halt auf das zurück greifen was man aktuell zur Verfügung hat. :emoji_wink:
Und gerade habe ich einen Rahmen ohne Füllungen probeweise zusammen gesteckt:
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Die Profile sind alle auf Gehrung abgesetzt, die Profile der unteren Kassetten sind etwas schlichter, oben etwas mondäner:
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Die Füllungen werde ich wohl einfach glatt belassen, ich will das ganze nicht überladen.

Fortsetzung folgt!:emoji_slight_smile:
 

Paulisch

ww-robinie
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Demmin
Das sehe ich anders. Ich würde die Füllungen auf jeden Fall mit einem langen Karnies abplatten. Gehört einfach da hin.
Sehr saubere Arbeit und schönes Holz Christian!
 

Mitglied 24010 keks

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Das sehe ich sogar im Foto, dass das wohl so gemacht wurde.
Aber Christian wird doch wohl nicht alle Ausklinkungen gefühlt 500mal über die Kreissäge geschoben haben? :emoji_thinking:
Obwohl... Verrückt genug ist der wohl. :emoji_grin:
 

elmgi

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Insgesamt werden es 10 Türen und eine Durchgangszarge.
Dafür habe ich etwa 4,5 Kubikmeter Kernbuche aufgetrennt.

Ich hab´s ja geahnt, dass wieder so etwas kommt. :emoji_grin:

Mal locker 10 Türchen bauen und dazu noch recht hübsche Exemplare... :emoji_wink:

Die Füllungen werde ich wohl einfach glatt belassen, ich will das ganze nicht überladen.

Das wäre wohl auch mein Geschmack! :emoji_thumbsup:

Weiter so, mein Gewissen wird mich noch mehr plagen, weil ich z. Zt. nichts auf die Reihe bekomme...

... aber dafür arbeitest Du mein "Ich-Würde-Gern-Pensum" mit ab und so bleibt alles im Gleichgewicht !! :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Bin auf die Fortsetzung gespannt.
 
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Holz-Christian

ww-robinie
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Das sehe ich sogar im Foto, dass das wohl so gemacht wurde.
Aber Christian wird doch wohl nicht alle Ausklinkungen gefühlt 500mal über die Kreissäge geschoben haben? :emoji_thinking:
Obwohl... Verrückt genug ist der wohl. :emoji_grin:
Einen gewissen Vogel habe ich, das ist mir selbst bewusst. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: :emoji_wink:
Zur Frage:
Die Gehrungschnitte wurden mit der FKS ausgeführt, die Ausklinkungen habe ich mit der Oberfräse gemacht.
Dazu eine Leiste an den Anschlag gespaxt welche in der Füllungsnut der Friese läuft:
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In der Füllungsnut laufend ist speziell beim oberen und unteren Querfries wichtig.

Edit: da bleiben natürlich noch durchs fräsen kleine Rundungen in den Ecken stehen welche ich mit einem scharfen Stemmeisen nachgestochen habe.
 

Mitglied 24010 keks

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OK immer noch verrückt, aber nur noch ein ganz klein bisschen! :emoji_grin:
Danke fürs erklären!!! Das ist soweit weg von dem was ich so mache... :emoji_grin:
Das Handwerk ist halt sehr vielfältig. Ich würde ja mal gerne... :emoji_grin: Ich müsste aber vermutlich noch mal die Ausbildung machen... :emoji_wink: Mein Versuch an einer Türe (Garagentor)... Naja :emoji_grin: Ich schau besser weiter bei dir zu! :emoji_grin:
 

Mitglied 59145

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Bei genau der Tätigkeit habe ich es mal vollbracht das Senkrechte Rahmenteil so dermaßen zu versemmeln, dass ein "flicken" absolut unmöglich war.
Nun ja, also das Teil nochmal anfertigen.
Viel Holz war nicht mehr da, bevor man nochmal zum Händler eiert, drückt man halt mal ein Auge zu.....

Nach 3 Versuchen die Tür zu überspannen und einzustellen, habe ich sie dann 1,5 Jahre nach der Montage nochmal gebaut......

Viel gelernt!

Dir wünsche ich natürlich mehr Glück, eigentlich ja nicht Glück, Umsicht reicht ja auch :emoji_wink:.

Schöne Teile! Bei den Füllungen bin ich mir nicht sicher. Ich kann den Einwand von @Paulisch schon verstehen. Dann gehören die aber auch deckend weiss lackiert :emoji_wink:.

Mir gefällt , gerade bei dem Holz, eine glatte Füllung wahrscheinlich besser.
 

ChrisOL

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Die „Zapfenlöcher“ habe ich mangels Langlochbohrmaschine (ich habe noch keine bezahlbare in der Nähe gefunden) Einsetzgenutet:

Danke für die Erklärung. Wenn du die langen Teile voll in die Fräse geschwenkt hast. Wie setzt man da einen Stopklotz oder Anschlag?

Dann schreibst du oben so lässig Materialschlacht. Da sehe ich schon viele, viele Stunden grobes zurichten und Berge von Spänen und Abschnitten.

Bin gespannt wie es weiter geht. :emoji_slight_smile:
 

Macchia

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Wie setzt man da einen Stopklotz oder Anschlag?
Christian hat doch die Verlängerung an der Fräse an dem der Anschlag montiert werden kann...

@Holz-Christian
dies 45° Aussparungen würden die nicht auch mit Anlaufring an Schablone mit der OF gehen?
klar, die Ecken nachstechen muss man auch noch.
Wobei.. auf die Kreissäge wuchten ist wahrscheinlich schneller als eine Schablone gefertigt... :emoji_thinking:

Klasse Doku wieder!
Danke.
 

Tizzle

ww-buche
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Hallo Christian,

ich wollte mich einfach mal für alle deine Projektvorstellungen bedanken. Du bebilderst und beschreibst so, dass man auch als NichtProfi gut folgen kann und viele neue Einblicke gewinnt. Die Vorstellung deines Hausbaus ist einer meiner absoluten Favoriten aus den Projektvorstellungen in diesem Forum, dicht gefolgt von Treppe, Küche und nun den Türen. In diesem Sinne viel Erfolg beim weiteren Bauen und viel Freude an den bereits umgesetzten Projekten!

Gruß Tim
 

Frank73

ww-robinie
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Hallo Christian,

ich wollte mich einfach mal für alle deine Projektvorstellungen bedanken. Du bebilderst und beschreibst so, dass man auch als NichtProfi gut folgen kann und viele neue Einblicke gewinnt. Die Vorstellung deines Hausbaus ist einer meiner absoluten Favoriten aus den Projektvorstellungen in diesem Forum, dicht gefolgt von Treppe, Küche und nun den Türen. In diesem Sinne viel Erfolg beim weiteren Bauen und viel Freude an den bereits umgesetzten Projekten!

Gruß Tim
Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
@Holz-Christian , danke fürs zeigen.
Ich werde es interessiert weiterverfolgen.
Finde übrigens die Maserung Klasse.
 

weissbuche

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Bevor wir auf Konterprofilfräser umgeschwenkt sind, haben wir die Ausklinkungen grob mit der Oberfräse ausgefräst und die Ecken mit der Gehrungsstanze nachgeschnitten. Die Zapfenlöcher haben wir mit dem Kettenstemmer gemacht.
Die Füllungen würde ich gerade Abplatten. Abplattungen mit Karnies kenne ich bei Gründerzeittüren nicht.
Die Türen sind klasse, Handwerk pur. Bin gespannt wie es weitergeht. Sehr gut Christian.
Eckard
 

Holz-Christian

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Servus zusammen, erstmal vielen Dank für die positiven Kritiken. :emoji_slight_smile:
Danke für die Erklärung. Wenn du die langen Teile voll in die Fräse geschwenkt hast. Wie setzt man da einen Stopklotz oder Anschlag?
Ich habe Aigner Tischverlängerungen mit Rückschlagsicherungen, damit lässt sich das eigentlich recht sicher und exakt durchführen (natürlich ohne den Vorschubapparat auf dem Foto :emoji_wink:)
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Dann schreibst du oben so lässig Materialschlacht. Da sehe ich schon viele, viele Stunden grobes zurichten und Berge von Spänen und Abschnitten.
Stimmt, da fällt schon eine Menge Material weg, die Abschnitte und Baumkanten habe ich sogleich auf Kamingröße gesägt, die vielen Säcke an Säge, Hobel und Frässpänen kann ich Gott sei Dank mit der Hackschnitzelheizung verwerten.
Eigentlich schon Wahnsinn was von zwei recht ordentlichen Holzstapeln nach der Bearbeitung letztendlich übrig bleibt.
 

kberg10

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Hab ich vor 5 Jahren auch mal produziert, Lärche massiv. Glück gehabt, das Holz hat sich nicht verwunden. Heute würd ichs furnieren, zumindest die Friese.
Verbindung: zweireihig mit 12er Dübel, die Verleimung war dann eine Herausforderung, beim unteren Fries sind 10 Dübel drin, das braucht dann schon an gscheitn Druck.
Ich sehe, du arbeitest gern mit Massivholz, in unserm Wald ist Fichte halt vorherschend. Wichtig ist eine gute Trocknung.
 

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anobium60

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Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.
Bei dem Holz hätte ich auch auf das Abplatten verzichtet- zumal es die Schleifarbeit doch sehr vereinfacht. Arbeit hast du auch so genug.

Du hast aber noch ab und an Kontakt zu deinen Kindern? Ich meine ja nur bei deinem Pensum.......
Rainer
 
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