Massive Zimmertüren im Gründerzeit Stil

teluke

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Sorry, da habe ich mich ungenau ausgedrückt.
Geht natürlich nur mit überall gleichen Profilen.
Unten hatte ich da gar nicht geschaut.
 

Holz-Christian

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Wunderschöne Türen !

Wenn die Füllungen schon 20mm dick sind was Für eine Stärke haben denn dann die Rahmen?
Muss ja ganz schön schwer sein.
Vielen lieben Dank, die Friesdicke beträgt 42mm.
Das Gewicht schätze ich auf etwa 40 Kilo pro Türflügel.
Ich kann sie alleine noch händeln, ist allerdings schon anstrengend.
Bei den oberen drei Kassetten könnte ich mir auch Fenster oder farbige Gläser gut vorstellen, aber vielleicht überraschst Du uns noch damit.
Auch vielen lieben Dank, Glas war auch im Gespräch, allerdings gibts bloß eine Tür wo das eventuell Sinn gemacht hätte.
Bei den anderen habe ich wegen ausreichend Tageslicht und aus Privatsphäregründen auf Glas verzichtet.
Wenn dann hätte ich wie bei meiner Haustür zeitgenössisches Mousselinglas verwendet.
Eine Frage habe ich aber noch, gibt es für die Region eigentlich "typische" Türen?
In unserer Stadt habe ich in Jugendstilvillen die Optik so im Groben abgeguckt.
Aber auch bei Google Bildersuche findet man Türen mit ähnlichen Aufbau.
 

Holzrad09

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Mein Schluss ist dass es gehen würde.
Nein Theo, das kann man nicht konterprofilieren, da müsste das Profil eher ein Karnis oder sowas in der Art sein.
Wer diesen Stil aber mag und sowas selber mal bauen möchte und keinen Konterprofilfräser und auch Angst vor den Ausklinkungen hat, der kann das Türblatt auch stumpf verleimen. Ein Sperrholzstreifen sollte aber vorher zur Aufnahme der Profilleisten eingenutet werden.
Nicht mal ein Profi würde die gefakte Ausklinkung erkennen. :emoji_wink:
Ein Profilwechsel wäre dann auch kein Thema, man nimmt einfach andere Leisten.
LG
 

teluke

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Ich denke das liegt an meinen Augen weil ich da keine Hinterschneidung sehen kann.
Ist ja aber auch egal, Christian weiß sicher was er macht.

Logischerweise kann ich nur Profile kontern für die ich auch die entsprechenden Fräser bekommen.

Ich habe hier einen doppelten Konterprofilfräsersatz liegen, neu und unbenutzt.
Das Profil widerstrebt mir einfach.
Daher mache ich das ganz einfach in glatter Ausführung mit Nutzapfen in 15mm tiefen Nuten verstärkt mit jeweils 2, unten 3, 14er Dominos 140mm lang.
Wenn das nicht hält...
 

dieweltistrund

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Hallo Ronny, hallo Kollegen, hallo Christian,

ja Ronny, da erkennt man den erfahrenen Bautischler, der sich auch mit diesem "Trick" zuhelfen weiss. Das funktioniert sehr gut, wenn die Türen später deckend lackiert werden, wenn nicht, sieht der Profi die unterschiedliche Maserung der Leisten und ihm fällt das dann sofort auf :emoji_wink:
Nein Theo, das kann man nicht konterprofilieren, da müsste das Profil eher ein Karnis oder sowas in der Art sein.
Wer diesen Stil aber mag und sowas selber mal bauen möchte und keinen Konterprofilfräser und auch Angst vor den Ausklinkungen hat, der kann das Türblatt auch stumpf verleimen. Ein Sperrholzstreifen sollte aber vorher zur Aufnahme der Profilleisten eingenutet werden.
Nicht mal ein Profi würde die gefakte Ausklinkung erkennen. :emoji_wink:
Ein Profilwechsel wäre dann auch kein Thema, man nimmt einfach andere Leisten.
LG

Ich denke der Christian hat das mit seinen "Bordmitteln" so sehr gut gelöst und als ich dieses Foto gesehen hatte
1675013987374.png
dachte ich bei mir: Schaumal, da hat er gleichzeitig ein Rätsel- und ein Erklärfoto gemacht :emoji_wink: Die Fragen im Anschluß haben das ja dann auch gezeigt.


Die „Zapfenlöcher“ habe ich mangels Langlochbohrmaschine (ich habe noch keine bezahlbare in der Nähe gefunden) Einsetzgenutet:

Das ist wohl die entscheidende Erklärung vom Christian, warum er so produziert hat und nicht mit längeren Zapfen und die evtl. sogar als verkeilte und gestemmte Zapfen auf Hobel gemacht hätte... zugetraut hätte ich Ihm das, bei seiner Liebe zum Handwerk und seinen Fertigkeiten und seinem Anspruch :emoji_wink:
Aber ganz egal, mit der Konstruktion so wie er sie jetzt gemacht hat, sind sehr stimmige und einwandfreie Türen entstanden und ich hoffe das er damit über die vielen Jahre, das ungedämpfte, oft sehr unruhige, verkernte Rotbuche sicher gebändigt hat?!

Die schöne, wilde Falderung in den großen Füllungen versprechen ein Leben lang Freude beim ansehen und hoffentlich schaffen die nicht zuviel und bekommen keine Stirnrisse. Die 9% Ausgangsfeuchte wird natürlich helfen.

Würde mich freuen, wenn wir die Türen mal in 2-3 Jahren nochmal zusehen bekommen, weil ich glaube, das die mit jedem Jahr noch schöner werden.

Gruß
Jörg
 

19rudi99

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Hallo Theo,
da möchte ich noch einmal Kritik einwerfen:

Ich denke das liegt an meinen Augen weil ich da keine Hinterschneidung sehen kann.
Ist das nicht eher die Logik und nicht die Optik?

Daher mache ich das ganz einfach in glatter Ausführung mit Nutzapfen in 15mm tiefen Nuten verstärkt mit jeweils 2, unten 3, 14er Dominos 140mm lang.
Wenn das nicht hält...
Genau und der nächste sagt dann, meine Türen aus dem Baumarkt halten und schließen auch und schon ist dieser schöne Faden zerschossen.
Von Haltbarkeit war hier nie die Rede und sollte auch außer Frage stehen.
Ich fände das schade, denn hier haben wir eine der seltenen Vorstellungen eines Profis, der sein Handwerk versteht und uns daran teilhaben lässt.

Die schöne, wilde Falderung in den großen Füllungen versprechen ein Leben lang Freude beim ansehen und hoffentlich schaffen die nicht zuviel und bekommen keine Stirnrisse. Die 9% Ausgangsfeuchte wird natürlich helfen.

Würde mich freuen, wenn wir die Türen mal in 2-3 Jahren nochmal zusehen bekommen, weil ich glaube, das die mit jedem Jahr noch schöner werden.

Das mit den Rissen ist ein valider Punkt. Ich drücke Christian die Daumen und wenn es trotzdem passiert, hat er vielleicht eine Lösung dafür.
 

dotti

ww-fichte
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Ich denke das liegt an meinen Augen weil ich da keine Hinterschneidung sehen kann.
Hallo Theo,

Schau dir Mal die letzten Bilder des Startbeitrags an. An siehst du warum es nicht geht.
Die Bilder der fertigen Türen täuschen da ein wenig. Mir ging es auch so wie dir, und ich könnte das Problem nicht sehen.

Gruß dotti
 

Holz-Christian

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Erstmal vielen herzlichen Dank für eure rege Teilhabe!
Jörg hat natürlich recht, Buche kann eine fiese Zicke sein. :emoji_wink:
Das Holz ist jetzt nach dem trocknen seit drei Monaten in der konstant (etwa 18 Grad) beheizten Werkstatt.
Vorhin habe ich interessehalber mal ein Probestück gemessen:
45115472ft.jpeg

Die Friese habe ich anfangs Oktober verleimt und vor etwa 3 Wochen nochmal leicht abgerichtet und auf fertigdicke gehobelt.
Die stehen wie eine Eins, obwohl nur aus zwei Schichten verleimt:
45115540jj.jpeg

Schnurgerade!:emoji_wink:

Ähnlich die doch recht breiten unteren Füllungen.
Nach dem Auftrennen, Abrichten und hobeln auf 5mmÜbermaß in der Dicke standen die etliche Wochen rum.
Der Verzug war trotz überwiegend liegender Jahresringe nicht nennenswert.
Ich habe dann letzten Freitag die Füllungen zwei Millimeter dicker ausgehobelt, anschließend neu geschärfte Messer in die Hobelmaschine eingebaut und sauber beidseitig auf fertigdicke gehobelt.
Trotz des lebhaften Wuchses reicht es die Füllungen mit dem Exzenterschleifer und P150 absolut sauber und Ausrissfrei zu bekommen.
Man muss lediglich die Messerschläge glätten.
Die Maschine ist etwa 60 Jahre alt.

Bezüglich Verzug ectr beim Holz mache ich mir also wenig Sorgen.
Da tut sich nicht mehr viel.
 

teluke

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Hallo Theo,

Schau dir Mal die letzten Bilder des Startbeitrags an. An siehst du warum es nicht geht.
Die Bilder der fertigen Türen täuschen da ein wenig. Mir ging es auch so wie dir, und ich könnte das Problem nicht sehen.

Gruß dotti
Ich war letzte Woche unterwegs und habe das nur auf dem (sehr kleinen) Laptop gesehen.
Jetzt sitze ich am Rechner im Büro und die Schuppen sind mir da gleich von den Augen gefallen.
Auf dem Laptop habe ich nichtmal die unterschiedlichen Profile gesehen.
Ich geh jetzt in die Ecke und schäme mich :emoji_flushed:

Ich konnte den Grund für das Vorgehen einfach nicht sehen.
 

teluke

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@19rudi99

Deine Kritik ist überflüssig.

Ich finde die Türen klasse.
Nicht klar war mir lediglich warum hier Konterprofile nicht gingen.

Dass ich das einfacher mache hat auch damit zu tun dass ich nicht das Können und die Erfahrung von @Holz-Christian habe.

Und mit Baumarkttüren hat das nun mal überhaupt nichts zu tun.
Meine Türen übrigens auch nicht.
 

VolkerDK

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Hi, Christian
dein Haus wird ja richtig veredelt : Küche ,Treppe, Holztüren und so fort :emoji_sunglasses: alles Unikate vom "Meister "
Wer soll das alles bezahlen und wertschätzen ?:emoji_wink:Ich hoffe, eins deiner Kinder wird dort wohnen bleiben können /wollen , falls die Eltern mal nicht mehr sind.

Das habe ich mir auch gedacht, die Tueren sind ja wirklich fast unbezahlbar, Handarbeit in Massivholz.

@Holz-Christian
Vielen Dank fuer deinen Beitrag! Das Einsetzfraesen fuer die Zapfen finde ich eine Super Loesung, bei der Profilhoehe und den langen Schultern der Friese eine effiziente Herangehensweise.
Die Friese aus Leimholz, die schoenen Fuellungen dann nochmal "nachreifen" lassen...wo macht man heute sowas noch (also im positiven Sinne).
Die Fuellungen nicht zu profilieren sieht im Ergebnis top aus. Moderner als klassische Abplattungen, wuerde mir beides gefallen.

Ich habe aehnliche Tueren, Muessten erste Haelfte 20.JH hergestellt worden sein (?), aus Nadelholz.
Die sind entsprehend mit durchgestemmten Zapfen und Konterprofilen.
Dort ist die Staerke der Friese 35m, und die Fuellungen sitzen in 8-10mm Nuten. Ich schaetze mal die wiegen dann etwas weniger als die Haelfte, vielleicht nur ein Drittel.

Hast du Sorge ob des hohen Gewichts...wenn so eine Tuer mal knallt durch Luftzug, ja nicht ganz ungefaehrlich. Aber Haustueren sind ja eher noch schwerer, da geht es ja auch...


IMG_20230131_092039.jpg

IMG_20230131_092137.jpg

Viele Gruesse aus DK
Volker
 

Holz-Christian

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Servus Volker, vielen Dank!
Ja, so durchgestemmte und verkeilte Zapfen hätten mir natürlich total gefallen, hätte ich auch gemacht wenn ich eine Lalo in der Werkstatt hätte.(auch wenn das nur die wenigsten wirklich sehen und es bei den heutigen Leimen gar nicht mehr nötig ist) :emoji_wink:
Aber es hätte Spaß gemacht beim fertigen.:emoji_slight_smile:
Und beim Betrachten(für mich):emoji_wink:

Aber da bedingt durch Hausbau, Kinder ectr das Geld halt gerade nicht so locker sitzt musste ich auf die vorhandenen Bordmittel wie Jörg @dieweltistrund so treffend formulierte zurück greifen.:emoji_wink:
 

Holz-Christian

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So, auch bei meinen Türen ist es inzwischen etwas weiter gegangen.
Nach dem Verleimen der Flügel stand das Abfälzen im Programm.
Da ist so ein Schlitten an der Fräse schon eine Erleichterung:
45253624io.jpeg


45253625ob.jpeg


45253629nc.jpeg


45253630oz.jpeg

Anschließend habe ich die Stulpfräsungen für die Schlösser und die Bohrungen für Drücker und Schlüssel ausgeführt.
Die Schlosskästen fräse ich mit der LaLo in der Firma aus.

Dann habe ich die Zargen mit den Falzverkleidungen verleimt und die Schließblechfräsungen ausgeführt.
Die Bandbohrungen muss ich noch machen.

45253687gy.jpeg


45253697sv.jpeg


Zwischenzeitlich habe ich die Durchgangszarge vom Treppenhaus in den Wohnbereich fertig gestellt und montiert.
Die Regierung hat bestimmt das man hier keinen Türflügel braucht. :emoji_wink:
45253715wk.jpeg


45253716sf.jpeg


Heute habe ich schließlich sämtliche Zargen und Verkleidungen das erste Mal geölt, bei den Flügeln muss ich wie gesagt erst noch Schlosskästen fräsen, fertig schleifen und schließlich auch noch ölen, dann gehts langsam Richtung Fertigstellung und Montage.
45253762me.jpeg
 

dieweltistrund

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Hallo Christian,
besonders gut gefällt mir wie harmonisch und trotzdem eigenständig die ungedämpfte Rotbuche zu dem bunten Escheboden und der eleganten Eichentreppe passt. Bin ganz sicher, eine gedämpfte und somit rötlichere Rotbuche wäre viel zu dominat und es gäbe kein so stimmiges Bild. Sieht echt gut aus.
Bin mal gespannt wie sich die Türblätter dann noch machen?

Gruß
Jörg
 

weissbuche

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Regierungen können manchmal so weise sein. Super Türen geworden, prima. Ich stemme die Schlosskästen immer vor dem Verleimen mit dem Kettenstemmer, der eventl. Ausriss geht beim Fälzen weg und man muß sich nicht mit den schweren Türen abeseln. Aber nochmal, super gemacht.
Eckard
 

Lorenzo

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Einfach SUPER! Christian.
Zur Durchgangszarge: Die Regierung hat recht, da brauchts keine Tür. Die Holzauswahl ist klasse, wieder mal ne schöne Buche ohne schweinchenrosa dafür mit Charakter.
Und die Anordnung deiner Maschinen in der kleinen aber feinen Werkstatt ist gut gewählt! Da is kein Platz verschwendet, so große Teile muss man erst mal ohne Umstellen bearbeiten bei dem Platzangebot.
 
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