Massivholzküche Schreiner vs. Küchenstudio

Helios_8512

ww-fichte
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Danke @yoghurt , dem kann ich eigentlich nichts hinzufügen. Außer vielleicht ein kleines Beispiel:
Beim Kolbenlaufspiel machen ein paar hunderstel mm vielleicht was aus, bei den Spaltmaßen von Türen in der Küche hat das aber praktisch wie bei denen von Türen beim Automobil keine Relevanz. Ich möchte am Ende aber keine Küche die nach ein paar Jahren aussieht, wie ein vom Band gelaufener Tesla.

Btw: Ich habe gerade mal bei einer 25 Jahre alten Kornmüller Küche nachgemessen, dort betragen die Spaltmaße sogar 6mm. Absolut erstmal viel, in der Differenz aber nahezu identisch. Und darauf kommt es mir an. Zum Aufbau: Korpen keilverzinkte Buche, Fronten in Vollholz (vermutlich die von @teluke angesprochene Rahmen/Füllung Bauweise), sichtbaren Korpen in stabverleimter Eiche. Fazit: Sieht nach 25 Jahren immer noch Klasse aus (wie neu kann ich nicht sagen, da ich diese bei Auslieferung nicht gesehen habe). Würde meine Frau nicht so auf glatte Fronten mit durchgehender Maserung beharren, würde ich das beim Schreiner genau so wieder bestellen.
 

happyc

ww-robinie
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Einen a.d. Waffel
Vor 25 Jahren waren „so große“ Spaltmaße üblich - soweit ich das mitbekommen hatte, hat sich der Trend zu immer geringeren Spaltmaßen erst in den letzten Jahren so entwickelt. (sowohl im Möbelbau, als auch in den vorher erwähnten Automobilbau, korrekter Karosseriebereich, bei Kolbenlaufbahnen geht’s schon länger um zehntel Millimeter). Bei einem ursprünglichen Spalt von sechs Millimeter fällt ein halber bis ein ganzer Millimeter Abweichung in den Fugen (fast) nicht auf, wenn als Ausgangssituation aber nur die Hälfte des Spaltmaßes anvisiert wird, sticht ein halber Millimeter schon ins Auge.
Eine Front aus massivem, homogenem Holz (Leimholzplatte) wird arbeiten - Quellen und Schwinden, die Größe verändern. Unterschiedlich stark ob längs oder quer zur Faser, die Werte kann man nachlesen, und anhand der Formate der Fronten berechnen, ob dann eine drei-Millimeter-Fuge Sinn macht. Auch das Holz einer Rahmenkonstruktion kann sich verändern, auch bei dieser Konstruktion würde ich einem Kunden zu einer breiteren Fuge raten.

wenn ihr wirklich durchgehende Maserung bei den Fronten haben wollt, kommt ihr im Zusammenhang mit den weiteren Faktoren meiner Meinung nach um eine abgesperrte Platte (mehrschichtiger Aufbau, Sperrholzprinzip) mit einem ausgewählten Deckfurnier und einer Kantenbearbeitung (Aufleimen / Anleimen / Einleimen) nicht drumrum.
Und ja, es gibt auch 25 Jahre alte, furnierte Küchen, die nach dieser Zeit noch gut aussehen.
 

Holzfummler

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Moin Helios,
deine Anforderungen an Qualität und Zuverlässigkeit in allen Ehren, wenn alle so wären, gäbe es nur halb so viel Müll auf der Welt.
Aber bedenke doch mal, keiner kann vorhersagen, was in nächsten Monat geschweige denn in den nächsten Jahren sein wird. Vielleicht gewinnst du im Lotto und ziehst ins Warme, vielleicht passieren doofe Sache (was ich niemandem Wünsche), die dein Leben ganz verändern werden und du deine Küche nie wieder siehst.
Die Unterschiede wurden dir aufgezeigt, jede Münze hat 2 Seiten. Letztlich wirst du einen Kompromiss eingehen (müssen). Jedes Geschäft ist eine Vertrauenssache, ob dein Geschäftspartner auf deine Anforderungen (ehrlich) eingehen wird, wird sich erst später zeigen.
Bei einem guten Schreiner hätte ich das Vertrauen, dass er ordentlich arbeitet und alles so wird, wie ich es mir (auch nicht schriftlich fixiert) vorstelle. Wichtig wäre mir auch ein harmonisches optische Bild, so dass die Atmosphäre stimmen würde.
Gruß
Thomas
Kannst ja mal ein paar Bilder deiner Küche, wenn aufgebaut ist, hier reinstellen.
 

schrauber-at-work

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bei Kolbenlaufbahnen geht’s schon länger um zehntel Millimeter
Eher eine Nullstelle geringer. In der Regel sprechen wir hier (bei PKW Motoren) von 1-2/100mm (neu oder nach Instandsetzung). Zehntel wären hier übel und der Kolben würde stark verkippen! Eine ausgelutschte Zylinderbohrung ist in diesem Bereich anzusiedeln.
 

Time_to_wonder

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Die Küche muss nicht zum funktionslosen Showroom verkommen, nur weil sie hochwertig gearbeitet ist!
Mit "hochwertig" meinst Du sicher in erster Linie das hochwertige oder auch hochpreisige Material.

Da liefert der eine Industriezweig Plattenware, die von den Materialleigenschaften mit dem ursprünglichen Material (Holz, die Älteren werden sich erinnern) nicht mehr viel zutun hat. Der andere Industriezweig liefert Präzisionsbeschläge auf Uhrmacherniveau, die sich in jede Himmelsrichtung auf den Tausendstel Millimeter einstellen lassen. Kombiniert man beides, erhält man ein Ensemble, dass man auch in ein Dentallabor stellen könnte. Auch pathologische Abteilungen in gerichtsmedizinischen Instituten kommen so daher. Der Kunde findets irgendwann normal und chic, nennt man sowas Fashion Victim?

Allen geht das Herz auf, wenn sie jetzt in der Vorweihnachtszeit in Filmen, in der Werbung und sonstwo rustikale, mit Mehl und Marmelade vollgekleckerte Landhausküchen sehen. Nur nicht bei mir zu Hause, da muss es aussehen wie im Fotolabor.

Sorry, aber mich nervt dieser Perfektionismus, wenn gleichzeitig die ursprüngliche Funktion (und die damit definierten Eigenschaften im "Lastenheft") völlig aus den Augen verloren bzw. zur Nebensache wird. "Küche" kommt von "kochen", kochen wir jetzt auch nach DIN?

Feuchteänderung - in der Küche völlig normal!
Wasserpfützen auf der AP - gehört zu Tagesgeschäft!
Schublade vollgelaufen - kommt schonmal vor, bei zwei Kindern!
Soße und Ketchup, die an der Front runterlaufen - soll´s schonmal geben!
Schublade zugedrückt, obwohl was klemmt - kann im Eifer des Gefechts schonmal passieren!

Aber alles wohl nicht DIN-gerecht
 
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Kerstenk

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Eine Küche für 25-30 Lebensdauer zu planen, die dann immer noch wie neu sein soll, halte ich für mutig. Denn die Beschläge werden das im geforderten Maß kaum durchstehen. Also alle Beschläge dieser Küche beim Kauf gleich noch als Ersatz an Lager legen, denn in 25 Jahren gibt es die nicht mehr, mit viel Glück nicht mal mehr den Hersteller.

Ich bin nur froh, dass ich diesem Zwang nicht unterliege :emoji_grin:
 

Manohara

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ich habe nicht alles gelesen, aber dieser Satz von teluke
zu reinem Massivholz gehört auch die massivholzgerechte Verarbeitung
ist in meine Augen hilfreich, wichtig und richtig ....
.... und: das Altern gehört zum Leben. ... zum eigenen und zu dem jeder Küche. Wenn alles gut läuft, wird eine Vollholz-Küche mit den Jahren immer schöner und eindrucksvoller. Dazu gehört, das sie genutzt, gepflegt und möglicherweise nach Jahren auch mal aufgearbeitet wird ... Massivholzgerecht natürlich :emoji_slight_smile:
 

Timer

ww-buche
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Eine Küche für 25-30 Lebensdauer zu planen, die dann immer noch wie neu sein soll, halte ich für mutig. Denn die Beschläge werden das im geforderten Maß kaum durchstehen. Also alle Beschläge dieser Küche beim Kauf gleich noch als Ersatz an Lager legen, denn in 25 Jahren gibt es die nicht mehr, mit viel Glück nicht mal mehr den Hersteller.
So unrealistisch ist das nicht. Hängt natürlich von der Beanspruchung ab (Großfamilie vs. DINKs). Ich hab schon günstige IKEA Küchen gesehen die nach 20 Jahren mechanisch und von den Korpen noch voll in Ordnung waren. Eine andere, vor 10 Jahren gebaute und von einem Single genutzte, Küche sieht fast aus wie am ersten Tag.
Wenn man dann Fronten hat die man irgendwann abschleifen und mit neuer Oberfläche versehen kann, spricht wohl nichts gegen 25 Jahre Nutzung.
 

Küstenharry

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Ich bin mit so einer, aus Fichte 3 Schicht 21 mm ,Küche groß geworden.
Mein Vater war damals vor 35 Jahren bei Kaufmann in reute auf Montage und hat einen halben Sattelzug mit Platten besorgt und hier veräußert .
Oberfläche gebürstet und lackiert.
10000 D Mark an Tischler kosten für 9m Küche.
Nach 25 Jahren, aufgrund eines Wasserschadens der alten kupferleitungen wurde die Küche auseinander genommen, gereinigt, neue Beschläge,Arbeitsplatte und Sockelblende verbaut. Wie neu für die nächsten 30 Jahre.
 

yoghurt

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Hallo,
ich glaube schon, dass eine Küche mit Dreischichtplatten ordentlich verarbeitet auch mehrere Kinder und mit Ketchup vollgelaufene Schubkästen übersteht. Mit den Beschlägen würde ich mir keine großen Gedanken machen. Auszüge wie Topfbänder sind heute soweit "inoffiziell genormt", dass man auch in 20 Jahren noch passende Ersatzbeschläge bekommt. Da ist eher das Topfkarussel schwierig, aber auch da lassen sich meist neue einbauen.

Würde ich mir eine Küche bauen oder bauen lassen, würde ich so planen, dass ich alle sichtbaren Korpusseiten mit Blenden versehe. Wenn ich dann in 15,5 Jahren keine Eiche mehr sehen mag, dann wechsle ich alles Fronten und Blenden gegen das dann modische Atufla-Kolz mit Begebona-Applikationen und habe eine völlig neue Küche. Um das zu vereinfachen, hebe ich mir die Maße und Bohrbilder aller Fronten und Blenden direkt bei der Fertigung auf.
 

Jowe

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Ohne mich jetzt durch die 5 Seiten gekämpft zu haben, bin ich bei Carsten. Team 7 ist vollkommen überteuert. Und m.M. nach auch oft nur klobig und unschön.

Wir Deutschen haben schon ein eindeutig schräges Verhältnis zum kochen und unseren Küchen. Einerseits werden wir seit Jahrzehnten mit diversen Kochshows im TV erschlagen. Man denke nur an den unvergesslichen Clemes Wilmenrod der bekanntlich den bei Italienern so beliebten Toast Hawai erfunden hat. Zudem haben wir echt die teuersten Küchen, edel mit allem Schnickschnack und oft einfach vollkommen überteuert.

Anderserseits besteht das Sortiment unserer Supermärkte zu geschätzten 80% aus Fertiggerichten.
Wir haben also sauteure Küchen, nutzen die aber nur für TKPizza und Mikrowellengerichte. Vergleichbar mit einem Hobbyschreiner der sich eine 20k FKS hinstellt und 2x imJahr damit arbeitet.

Eine Küche ist kein Hexenwerk. Natürlich gibt es da Unterschiede und nette Dinge wie Insellösungen, etc.. Letzten Endes sind die wandhängenden Oberschränke einfach Korpusse mit ner Tür davor die evtl.ganz nett gemacht ist. Um das mal etwas vereinfacht darzustellen. Die Unterschränke haben noch nicht einmal einen Deckel (Arbeitsplatte). Klar Schublade ist auch nicht Schublade. Push to open und Selbsteinzug(inzw.Standart) kostet natürlich. Anständige Auszüge von Blum oder Hettich auch. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.

Ich wäre-um zur Eingangsfrage zurückzukehren- auch bei einem örtlichen Schreiner der vernünftige Preise bietet. Klar läßt der sich jeden Schnickschnack wie Einbauleuchten etc. bezahlen. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Wenn ich jedoch im Bekanntenkreis Küchen sehe die mit normalen Bosch Geräten (Anstatt Miele,liebherr,Novy),womit Spanplatte gearbeitet wurde und die dann 50k gekostet haben, schlecht eingebaut wurden(vermessen,egal kommt Leiste drüber)ist das einfach nur Abzocke.

Wer hobbytechnisch etwas begabt ist, ist auch ohne "Spezialmaschinen" in der Lage eine Küche selber zu bauen. Ist halt eine Frage was man genau haben möchte. Plattenausschnitte macht der Steinmetz oder auch der Baumarkt wenn eine Arbeitsplatte von dort sein soll. Schubladen kann man inzw.mit fertigen Systemen bauen (Avantech you). Die Fronten sind austauschbar oder sollten so gestaltet werden. In 20 Jahren muss somit nicht die ganze Kücher erneuert werden falls man es sich leid gesehen hat.
 

seschmi

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Das Problem ist doch, dass ein bestimmtes Material eine bestimmte Art der Verarbeitung erfordert. Wenn man dann eine Verarbeitung von Spanplatte will (also glatte Fronten) aber ein anderes Material (Massivholz) wird es schwierig, aufwändig und erfordert andere Kompromisse.

Früher gab es halt nur massives "Holz", und das wurde mit Rahmen und Füllung verarbeitet. Solche Möbel überstehen nachweislich Jahrhunderte. Dann kamen in den 50ern Plattenwerkstoffe, und damit wurde das "glatte" Design modisch und möglich. Mit Rahmenbauweise geht das nur mit extra Aufwand, Stichwort "überschobene Füllung". Holz als Material hat halt gewisse Eigenschaften, mit denen die Konstruktion umgehen muss. Einfach zu sagen: "Ich will diese Konstruktion, aber mit einem anderen Material" geht nicht so einfach.

Ging übrigens noch nie, ich habe eine alte Kommode, bei der der Korpus aus Leimholz ist. Da wurden Schubladen-Leisten eingeleimt. Dann ist das Leimholz geschrumpft und gerissen - Fehler gab es früher schon.

Wenn man Plattenwerkstoff und makellose Holzoptik will, ist halt Furnier die Lösung der Wahl. Nach ungefähr 5000 Jahren Schreinerhandwerk gibt es für praktisch alles eine Lösung, nur muss die Verarbeitung halt zum Material passen.

Wo Du, glaube ich, im Irrtum bist, ist das Thema Stabilität. Ein Korpus aus Spanplatte ist stabil - ich habe einen Schrank als alter Spanplatte in der Werkstatt, da liegt mehr in den Schubladen (mit Schwerlastauszug), als jemals in einer Küche liegen wird, und die Spanplatte hält klaglos. Was da zuerst kaputt geht, sind die Beschläge und Auszüge. Die Spanplatte ist überhaupt kein Problem, auch bei hohen Belastungen. Ein Wasserkasten ist da aber überhaupt kein Problem. Wenn jemand gegen die offene Schranktür rennt und das Topfband ausreißt, reißt das auch in Massivholz. Muss man halt reparieren.
 

Kerstenk

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So unrealistisch ist das nicht. Hängt natürlich von der Beanspruchung ab
und vor allen an den Ansprüchen, bei mir würde sie viel viel länger halten, aber ich habe da auch nicht die Ansprüche, mir ist nur wichtig, dass ich da das Kochen kann, was mir schmeckt :emoji_slight_smile:

Aber wenn Spaltmasse wichtig sind, dann müssen halt irgendwann die Bänder ausgetauscht werden und da macht es dann ja durchaus Sinn, diese an Lager zu legen, dann braucht es keine Kompromisse hinterher. Und aus der Erfahrung wie es den anderen all gegangen ist, ist das nicht ironisch zu sehen.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Mahlzeit,
die Beschläge werden das im geforderten Maß kaum durchstehen.
och meine waren beim Tausch tatsächlich ~35 Jahre alt.
als Ersatz an Lager legen, denn in 25 Jahren gibt es die nicht mehr
War gar kein Problem, hat alles aus dem "Standard" gepasst.
Hängt natürlich von der Beanspruchung ab (Großfamilie vs. DINKs)
Bei meiner war definitiv Großfamilie am Start, ist mein ehem. Elternhaus, bin mit 5 Geschwistern darin aufgewachsen.
Nach 25 Jahren, aufgrund eines Wasserschadens
War dann der Auslöser zu:
Wie neu für die nächsten 30 Jahre
Sehe ich bei meiner genauso.
selbsteinzug(inzw.Standart) kostet natürlich
Auch das hält sich tatsächlich in Grenzen. Alle Beschläge die bei mir getauscht wurden haben Selbsteinzug/ "Softclose" mit Zuhaltung bei den Topfscharnieren
Was da zuerst kaputt geht, sind die Beschläge und Auszüge
Wenn der Rest der Küche einigermaßen solide ist ja (Ok, die Oberflächen & Fronten außen leiden meist auch ein wenig).
dass ich da das Kochen kann, was mir schmeckt
100% meine Einstellung
diese an Lager zu legen,
Sehe ich unkritisch (siehe oben).
 

Manohara

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Wenn ich dann in 15,5 Jahren keine Eiche mehr sehen mag, dann wechsle ich alles

da liegt für mein Gefühl ein Hase im Pfeffer.
Die eigenen "Geschmacksänderungen" beachten und sinnvoll behandeln halte ich für wesentlich.
Das ist aber nichts, wofür es objektive Regeln gibt.
Menschen - sich selbst - und den Rest der Welt - gut behandeln ist zwar oft unübersichtlich, aber wohl die beste Richtschnur -
auch beim Küchendesign.
Nach den ersten Pressspanmöbeln, die in meiner Umgebung nicht gehalten haben, habe ich beschlossen: "Pressspan mag ich nicht" und ich vermeide ihn auch weitestgehend, aber mir ist auch klar, dass: wenn alle Leute immer und ausschließlich Vollholzmöbel wollten, hätten wir andere Probleme ... nicht weniger.
Wenn man etwas nicht bekommt, was man gerne hätte, halte ich es vor Allem für wichtig, das innere Gleichgewicht zu halten. Die Gute Laune ist wichtiger als Pressspan oder Eiche ....
Das klingt vielleicht etwas weit vom Thema: "Schreiner vs. Küchenstudio" entfernt ... aus meiner Sicht hängt es dicht zusammen ...

 

Hoosier

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Hallo zusammen,

interessanter Faden hier. Ich frage mich nur, ob es aus der richtigen Motivation entsteht. Eine Massivholzküche ist doch in erster Linie eine Geschmacksfrage, weil man z.B. den Werkstoff Holz mag und/oder weil man keine künstlichen Materialien im Haus haben will. Das ist ja auch ok so. Aber warum soll eine Massivholzküche nach 25 Jahren weniger "verranzt" aussehen als eine andere? Warum soll so eine Küche länger halten? Es kommt m.E. auf die individuelle Einstellung den Dingen gegenüber an. Bei gleicher Sorgfalt und Pflege sehe ich da keine Unterschiede. Wir haben eine 20 Jahre alte (hochwertige) Küche mit Schichtsoffblenden und Steinplatte. Das schaut heute noch aus wie neu, Beschläge tiptop usw . Auch gibt es in den Schränken keine abgestoßenen Ecken oder Ähnliches. Wir kochen viel und oft, haben Kinder, aber die notwendige Pflege gehört halt mit dazu. Im Kollegen- und Freundeskreis gibt es einige Massivholzküchen, die wesentlich "verkommender" daherkommen.

Ansonsten ist das hier schone eine teilweise sehr "akademikerhafte" Diskussion... Ich wünsche dem TE trotzdem viel Erfolg!

Viele Grüße
Richard
 

teluke

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Naja, da gibt es schon Unterschiede.
Eine Massivholzküche kann ich immer reparieren oder aufarbeiten.

Bei einer Spanplattenküche geht das nicht.

Aber kann doch jeder machen wie er will.
 

Hoosier

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Naja, kommt drauf an was Du mit "Reparieren" meinst... Einen Boden ersetzen --> kein Problem, einen Korpus ersetzen --> machbar, eine Front ersetzen --> machbar, eventuell mit Schwierigkeiten verbunden, exakt den gleichen Farbton/Muster zu bekommen

Bei einer Holzküche kannst Du nach 20 Jahren auch nicht einfach eine Front tauschen --> das Alte Holz wird anders aussehen als das neue

Klar, ein Loch in einer Blende oder eine gesplitterte Schubladenfront usw. kann man Leimen, Schleifen, neue Oberfläche... wer's braucht...
 

Manohara

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das Alte Holz wird anders aussehen als das neue

kann man wichtig finden, muss man aber nicht.
Wenn man sieht, wie solide und sorgfältig eine Reparatur gemacht wurde, finde ich das oft interessanter, als wenn "alles neu" ist.

In meiner Jugend hat man sich für gestopfte Socken geschämt. Das hatten vor Allem arme Leute und arm sein galt als doof.
Heute kann man mit solchen reparierten Exemplaren wunderbar angeben: Wer hat schon jemanden, der einem Socken stopft?
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Heute kann man mit solchen reparierten Exemplaren wunderbar angeben: Wer hat schon jemanden, der einem Socken stopft?
Bei furnierten oder sonstwie beschichteten Spanplatten wird das [Abschleifen] weniger erfreuliche Ergebnisse haben ...

bringt die beiden Vorgehensweisen mal zusammen. Es ist eine Haltung, ob man einem Objekt (ob Küche, Socke, Auto, Boden, Putz, …) eine Reparatur ansehen darf oder nicht.
 

IngoS

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Hallo,

Küchen können ohne Weiteres 30 Jahre und auch deutlich länger halten, ob sie nun aus hochwertigen Spanplatten, oder aus Vollholz sind. Habe für beides hier Beispiele.
Habe aber auch am eigenen Leib erfahren müssen, dass es auch Recht minderwertige Qualitäten gibt. Meine Küchenfronten musste ich nach ca. 7 Jahren gegen selbst gemachte tauschen, weil die originalen kaputt gingen.
Es wird hier im Forum, gerade von den Profis, die immer schlechtere Spanplattenqualität bemängelt.
So gesehen hat Massivholz schon was.
Das Problem sehe ich in der Forderung, durchlaufender Maserung von rechts nach links und von oben bis unten. Das noch mit kleinen unveränderlichen Spaltmaßen und mit nicht fachgerechter Verarbeitung. Solche Fronten sind m.E. nur mit Furnier gut und dauerhaft zu lösen.
Auch der Trend, Kühlschrank und Geschirrspüler in Schränken, oder hinter Türen zu verstecken, erhöht nur den Verschleiß und erschwert den Austausch, beides nichts für eine langlebige Küche.

Gruß Ingo
 

Hoosier

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Auch der Trend, Kühlschrank und Geschirrspüler in Schränken, oder hinter Türen zu verstecken, erhöht nur den Verschleiß
Warum das denn? Ist doch etabliert seit 25 Jahren mindestens?? Was passiert denn einer Kühlschranktür, was einer andern Tür nicht geschieht??

Neue Spülmaschine rein, alte Front drauf...

man kann auch Probleme finden wo keine sind.
 
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