Meisterausbildung?

Frage an alle Meister: Wirst du als Meister bezahlt ?

  • Ja, ich bin Meister und werde als Meister bezahlt

    Stimmen: 182 46,4%
  • Nein, ich bin Meister und bekomme kein Meistergehalt.

    Stimmen: 210 53,6%

  • Umfrageteilnehmer
    392

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
mich würde interessieren, wieviel % der Meisterschulabsolventen arbeiten tatsächlich als Meister und werden als solche bezahlt. (ausgenommen Söhne (Töchter) von Betriebsinhaber)?
Meiner Einschätzung nach sind es vielleicht 30%.
Da muß man sich doch fragen, ist es überhaupt noch sinnvoll eine Meisterausbildung zu machen.
Wird da einem von den Kammer, Innungen und Meisterschulen wieder besseren Wissens und nicht uneigennützig der Meisterbrief als Garant für berufliches und wirtschaftliches Weiterkommen nahegelegt?
Wie ist eure Meinung dazu?
Gruß Georg
 

bong

ww-birke
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Prüm
hallo,
würde mich auch mal interessieren.
Auf der Meisterschule sagte einer der Lehrer immer scherzhaft zu uns: Wenn ihr diese Prüfung hinter euch habt, ist der Reichtum nicht mehr aufzuhalten!
Schon damals wußten einige meiner Mitschüler, daß sie nicht als Meister im Betrieb übernommen werden, wenn überhaupt, dann mit Gesellenlohn.
Auch die Kammern und vor allem das Arbeitsamt kommen mit ähnlichen Versprechen daher. Von wegen man ist sein eigener Herr, ist hoch angesehen, Geld verdient sich sozusagen fast von selbst, der Markt ist vorhanden,etc.

Die Realität sieht jedoch etwas anders aus. Ich kann nur den Hut vor jedem ziehen, der heutzutage noch den Mut aufbringt, als Schreiner bei Null anzufangen und sich selbständig macht und dann auch noch am Markt bestehen kann. ( Ich hatte es zugegebenermaßen leichter, habe den Betrieb meines Vaters übernommen.)


Es kann einem nämlich auch passieren, daß man sein gesamtes Erspartes in die Meisterschule und in den neuen Betrieb steckt, sich hoch verschuldet, und dann muß man schmerzlich feststellen, daß der Markt doch nicht so groß ist, wie von verschiedenen Institutionen behauptet. Da bekommt man erst mal mit, was Preiskampf bedeutet, was ausländische Subunternehmer sind, was Schwarzarbeit einem gerade neu eröffneten Betrieb für Schwierigkeiten machen kann, daß viele Kunden und erst recht die öffentliche Hand nicht immer ihre Rechnungen innerhalb einer Woche bezahlen. Das Finanzamt und die Banken wollen aber ihr Geld regelmäßig sehen.
Da kann es einem auch passieren, daß man monatelang weniger verdient als ein Lehrling im ersten Lehrjahr. Kommt jeden Tag vor in Deutschland!

Ich komme ein wenig vom eigentlichen Thema ab, und möchte aber noch sagen, daß ich nicht gegen eine Meisterausbildung bin, im Gegenteil, je mehr man weiß und kann, desto besser!! Wer es aber aus reinem finanziellen Interesse tut, könnte meiner Meinung nach enttäuscht werden.

Ich kann mir vorstellen, wie das Ergebnis dieser Umfrage aussieht, und mich würde es brennend interessieren, was Kammern, Meisterschulen und Arbeitsamt zu diesen Zahlen sagen.
 

MaHo

ww-robinie
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Die Politik ist das Grundübel

Hi,Bong
dein Vater hatte wenigstens Glück,das er dich hat :emoji_wink:
viele Altmeister suche händeringend nach einem nachfolger :eek: zumal ,wenn keine
eignene kinder vorh. ,kümmern sich dann zu spät(vertrauensvolle Basis schaffen,eigenes Ego überwinden) um fremden Nachfolger.
dein letzten Satz stimme ich voll zu-die (Arbeitsamt,Kammern,Versicherungen,Innungen,Meisterschulen)verdienen sich dumm und dusselig :emoji_grin: an uns
Meisterschulen sind nicht immer auf Höhe der Zeit.
Z.Bp:Unterricht Kalkulation :wie läuft es wirklich bei Ausschreibungen ? wie wird getrickst?(Belegschaft-Arbeitslöhne ;Generalunternehmer kassieren(fall Schneider :mad: ) Staat-Zahlungspraxis :emoji_frowning2: )
CNC-Unterricht: war ne Lachnummer-nur 4 Tage-davon noch 80 %Theorie
welcher Meister möchte zu 99% Kunden akquirierem müssen,Schreibarbeit machen;mit Bürokratischen Regeln des Staates seine Zeit verschwenden.

also ,von meiner Klasse (22)haben sich 6 selbstständig gemacht,wobei die Hälfte davon wieder aufgaben nach wenigen jahren
grüzi Marc(unselbstständig geblieben :rolleyes: aus guten Gründen)
 

unrat379

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servus!

ich sehe das so,dass es sehr schwer ist als meister eine meisterstelle zu bekommen. aber aus eigener erfahrung muss ich sagen das man durch die qualifikation auf dem arbeitsmarkt eine bedeutend bessere chance hat. und sei es nur ein gesellenstelle. wir alle wissen mit welchen problemen schreinereien zu kämpfen haben. wenn eine schreinerei dann doch einen neuen mitarbeiter sucht hat man als meister bedeutend bessere chancen.
das habe ich selbst erlebt.

ich(schreinermeister) habe mich vor zwei jahren auf eine gesellenstelle in der zeitung beworben. beim vorstellunggespräch stellte sich dann heraus das sich auf die anzeige 15 meister und 1 geselle beworben haben.jetzt dürft ihr mal raten wer die stelle bekommen hat?
so gesehen rechnet sich die ausbildung schon in gewisser hinsicht.

ich weiss aber auch das es eigentlich nicht sinn und zweck der meisterausbildung ist gesellen denn job wegzunehmen. leider ist die situation im moment so!
aber das ist eigentlich ein endloses thema mit zig fürs und zig widers...

ich würde die ausbildung auf jedenfall nochmal machen.


christoph
 

unrat379

ww-eiche
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servus!
wie würdest du dich als chef entscheiden?
gleiches gehalt, aber andere qualifikation.

christoph
 

wachsi64

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Hallo,

Meisterschulen produzieren Meister ! Wie es Ihr Name sagt ob "Bedarf" besteht oder nicht !
Solange die Schulen Zulauf haben werden Ausbildung Prüfungen usw. Veranstaltet. Ob jemand nachher
als Meister bezahlt wird oder nicht interessiert doch die Schulen nicht ! Trotzdem "Hut ab vor jedem der sich zu diesen Schritt entschließt" !! :emoji_slight_smile:

Traurig ist nur nur das halt nach der Meisterschule die Stellen fehlen und der eignende Betrieb in unser Zeit meist nur ein Traum bleibt. :mad:

Mich hat der Spaß 1987 ein Heidengeld gekostet ! Mein Bafög habe ich Artig zurück bezahlt. Meine damalige Firma hat sich gefreut (Aber Nix bezahlt) Und heute arbeitet ich in einer ganz anderen Branche aber den Grundstein hierfür habe ich auf der Meisterschule gelegt. Schade ist nur das Sie dort einem die Wirklich Wichtigen Sachen nicht beigebracht haben ( Freundschaftsgeld, Lotto bei Öffentlichen Vergaben, Selbsterhaltung durch Geldspenden, Osterweiterung usw. ) :rolleyes:

Also auch wenn man nicht als Meister bezahlt wird ........ Das "Teure Wissen" kann einem keiner nehmen.
 

raftinthomas

ww-robinie
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ich habe mich da ja an anderer stelle schon mal ein wenig ausgelassen.
die meisterprüfung, wie sie im augenblick besteht, halte ich für grossen schwachsinn.
1) ich kenne niemanden, der nicht irgendwann bestanden hat. scheint mir keine dolle qualitätsauslese zu sein. wer bezahlt (im zweifel mehrmals), bekommt den schein früher oder später.
2) die qualität der "meisterprüfungsvorbereitungskurse" sind unter aller sau. mies qualifizierte dozenten, die eher unbegeistert ihren job machen. die ausstattung oft immer noch ohne CAD/PCs, ganz abgesehen von VÖLLIG praxisfremden inhalten.
kein problemorientiertes handeln. keine tricks und kniffe und keine hinweise, worauf man unbedingt achten muss, wenn man spezielle dinge baut (zb gar nix zum treppenbau, nix konkretes zu brandschutzt etc).
bei uns in köln hat das wissen der gesellenprüfung mehr als ausgereicht, um fachkunde zu bestehen.
jede stunde, die ich da gessenen habe, sah ich mein geld durch den gully laufen.
3) bei einer aufhebung der meisterprüfungspflicht müssten die kammern die qualität ihrer kurse stark anheben, damit man sich damit dann einen echten vorteil kauft.
4) die kammern verdienen geld mit der meisterausbilung.
5) wer jemals den unterschied zwischen einer hochschule und einer meisterschule erlebt hat, weiss das der etwa dem zwischen einem 10 jahre alten fiat panda und einem neuen 911er entspricht.

ich jedenfalls würds nicht nochmal machen, sondern die prüfung ohne meisterkurs angehen (jedenfalls im teil 1+2) und mir zb kalkulation von jemandem privat vermitteln lassen.
ich habe in der zeit nicht mehr gelernt, als wenn ich normal gearbeitet hätte (da bildet man sich ja auch jeden tag ein kleines wenig fort).
teil4 habe ich bei einer firma gemacht, die sich auf genau das spezialisiert hat. hat 50% gekostet, in 35% der zeit, und die prüfung war bestanden. die haben allerdings auch keinen grossen geschiss gemacht und morgens pünktlich angefangen und nicht den halben tag vertrödelt mit uneffektivem verwaltungsbrimborium.
nebenbei: ich mache hier natürlich einen rundumschlag mit ziemlichen verallgemeinerungen. im einzelfall mag es sicher den ein oder anderen dozenten oder auch die ein oder andere kammer geben, wo das anders gehandhabt wird. ich kann da nur aus meiner erfahrung mit den hwks köln und aachen reden, und von hwks, von denen ich über andere direkt gehört habe.

fuck for hwk.....

und bei der späteren stellensuche ist meine erfahrung eigentlich eher, dass man mich nicht für eine gesellenstelle genommen hat, weil ich meister war. nach dem motto: der will eh wieder weg....
letzlich bin ich dann mehr oder weniger unfreiwillig in der selbstständigkeit gelandet.
 

Unregistriert

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Meisterausbildung

Hallo,
wenn es dir nur auf fachliche Qualifikation ankommt ist der Meisterbrief der falsche Weg.

Wie schon in anderen Beiträgen aufgeführt ist die jetzige Meisterausbildung für die Katz und das im gesamten Handwerk!

Ich selbst bin Friseurmeister und bin aus privatem Interesse oft auf dieser Seite.

In meinem Beruf lernt man viele Menschen kennen und oft komme ich während der Gespräche mit anderen Handwerksmeistern auf das angsprochene Thema.

Das Ergebnis dieser Unterhaltungen ist immer gleich, wir sind doch Stolz auf unseren Meistertitel. ( Aber die Vorbereitungskurse sind Scheiße!)

Eine Mitarbeiterin hat letzten Dezember die Meisterprüfung bestanden. Auch bei ihr war das reiner Egotripp, aber ich zahle seither trotzdem Meisterlohn. Für den Betrieb ist das gut, weil mehr mehr Titel macht mehr Selbstbewusstsein - macht mehr Umsatz!!

Wenn keine Aussicht auf eine Meisterstelle besteht, Finger weg von der Meisterprüfung.

In die Selbsständigkeit würde ich nur gehen, wenn ich einen erstklassischen Betrieb (mit viel Gewinn) übernehmen könnte.

Mein Spruch lautet: Wenn du doppelt soviel arbeiten willst fürs gleiche Geld, dann mach dich selbsständig.

Gruß
Michael Wolf
 

Eurippon

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Eppelborn
Nabend Kollegen,
will mich auch mal an dem Thema beteiligen.

Ein Meisterbrief ist in einer Hinsicht ein Stück Papier, welches dem Auserwählten gewisse Möglichkeiten gibt. Aber es sagt nichts über das Können aus.
Gehe regelmässig zur Meisterschau im Saarland und muss manchmal die Augen zu machen bei dem was ich da so sehe. Das würde noch nicht für den Gesellenbrief reichen. Als ich meinen Chef damals drauf ansprach wie so was sein kann, meinte dieser (im Ausschuss): Die Jungen haben 5 Jahre die Schulbank gedrückt, da kann man sie doch nicht einfach durchfallen lassen.
Doch man kann meiner Meinung nach, wenn die Qualität nicht stimmt.

Der Meisterlehrgang soll hauptsächlich Fertigungskenntnisse vermitteln. Aber man wird kein Finanzgenie oder Verkaufsprofi, da müssen andere Kurse her.

Aber bei den Fertigungskenntnissen haperts ja schon. Jeder fitte Geselle kann genauso viel wie der Meister.
Ich (Geselle) hätte keine 125 Stunden für das Meisterstück gebraucht wie der Sohn meines Ex-Chefs, das wäre in der Hälfte getan.

Spanplatte und MDF haben nach meiner Meinung an einem Meisterstück nichts verloren.

Aber zurück zum Thema:
Um einen Betrieb zu führen ist ein Meisterbrief im wesentlichen ungeeignet, da wie schon gesagt der eigentliche Stoff nicht vermittelt wird. Und einen Berechtigungsschein um z.B. Möbelrestaurator in Cham oder Ebern zu machen braucht auch keiner. Geht in England (BADA) eh ohne und ist viel angesehener.
Kostet im Prinzip auch weniger.

Zusammenfassend finde ich den Meisterbrief (in der heutigen Form) unnötig.
Ich würde als Betriebsinhaber lieber einen guten Gesellen als einen Meister nehmen. Ich selbst arbeite nicht mehr als Schreiner, verdiene mein Geld als Aussendienstler für Bauelemente auf selbstständiger Basis. Wenn ich bei meinen Kunden sitze und das Potential sehe, was ich ihnen nicht bieten kann, dann denke ich mir immer: warum wird so was keinem auf der Meisterschule beigebracht?
Antwort: Marketing und Handwerk sind eben 2 Paar Schuhe.....

In diesem Sinne
 

raftinthomas

ww-robinie
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Unregistriert schrieb:
Hallo,
wenn es dir nur auf fachliche Qualifikation ankommt ist der Meisterbrief der falsche Weg.

ja, wozu bitte dann ?
nach eigenwerbung der hwks ist das de schlüssel zu fachwissen und allem wissen, was man sonst zum eigen betrieb braucht.
nennt sich ja auch "grosser befähigungsnachweiss". fragt sich nur, wozu. zum verarschen lassen ?
ist einen scheissdreck wert. höchstens zu werbezwecken. dafür aber zu teuer.
ihr merkt schon, ich hab nen ziemlichen hals auf die kammern....wegelagerer und strauchdiebe.
 

woodplan

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Meister, Meister, Meister

Hallo !

frau und mann brauchen sich doch nur mal die leute ansehhen die das handwerk vertreten, inovation, zeitgeist, modernität usw. ist da zu 85 %
nicht vorhanden. alles das was hier an meisterausbildung und drum herum bemängelt wird, ist richtig. so war es auch 1985 in bad wildungen und das braucht
zeit, sehr viel zeit.

da hilft nur eins.

selbst ist der meister. :cool:
 

Panhansel

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Auch ich halte die Kammern, einst eine sinnvolle Einrichtung zum Schutz des Gewerbes, für überholt.
Sie haben sich von der Interessenvertretung der Gewerbetreibenden zur selbstständigen Institution erhoben.
Sie (und damit auch Ihre Titel "Meister" und "Geselle") sind überholt und treten nur noch als Bremser und Abkassierer auf. und zwar genau da, wo das deutsche Handwerk fortschrittliches Denken bräuchte.

Ich bin kein Freund amerikanischer Verhältnisse, aber:
Wer da nichts kann, wird da auch nichts.
Wer was auf dem Kasten hat, macht seinen Weg auch ohne Titel
(und scharrt auch schnell die entsprechenden Leute um sich) .

Hab selbst nie verstanden, daß ich in Deutschland einen Meisterbrief brauche, um selbstgebackene Brötchen verkaufen zu dürfen.
Entweder sie schmecken ......oder das Thema ist in sechs Wochen durch.

Beim Gesellenbrief siehts dann schon wieder etwas anders aus.
Bei jemandem, der mit einem solchen Papier daherkommt, kann ich ein gewisses Grundwissen voraussetzen.
(zumindest so weit, als daß er sich an der Fräse nicht am ersten Tag selbst entleibt).
Ob er dann was kann (und auch will), steht auf einem anderen Blatt.

Ich behaupte mal ganz frech, das ich die Geschicklichkeit und den Arbeitswillen einer Person allein nach der Art beurteilen kann, wie sich jemand nach einem heruntergefallenen Werkzeug bückt. :emoji_wink:

Seit nicht böse, wenn ich nicht unter meinem richtigen Namen schreibe,
aber ich betreibe meinen Betrieb, den ich vor 18 Jahren gegründet habe,
ohne je eine Lehre oder ähnlichen Abschluß gemacht zu haben. :emoji_grin: :emoji_grin: :emoji_grin:

Bin in der Zeit nicht reich geworden, hab aber immer gut gelebt und leider auch den wirtschaftlichen Abgang einiger guter Leute mit Betrieb und Schein gesehen.

Gruß
 

pius

ww-esche
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Hallo zusammen,
da scheint ja grosse Einigkeit zu herrschen, das der Titel wegsollte. Ich schließe mich dem voll an, wobei ich es schon wichtig finde sich immer weiter zu bilden, und das sollte auch irgendwie honoriert werden.
Eine Art Verbraucherschutz durch fachliche Prüfung halte ich auch für sinnvoll. Bei einem Brötchen merkt man halt gleich ob´s schmeckt oder nicht, ob eine Tür richtig eingebaut ist ...
Der Kern des Problemes ist meines Erachtens die Tatsache, dass die Handwerkskammern die Prüfungen abnehmen dürfen und anscheinend auch die Höhe der Gebühren frei festlegen. Die Versuchung gegen ein solch hohes "Schutzgeld" den Titel an möglichst viele Nasen zu verkaufen, muss doch enorm sein.
Zusammenfassend: Den Titel wie er jetzt besteht halte ich für total überholt, die Vorbereitung spottet jeder Beschreibung, die Handwerkskammern müssten endlich die Befugnisse auf das Nötige zusammengestrichen werden.
ABER: auch die Lehre ist in Deutschland auf einem schlechten Standart. Fortbildung muss irgendwie lohnen und vorweisbar sein.

grüsse pius
 

Dani

ww-pappel
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Hey Leute,

Ihr macht mir Angst. :emoji_frowning2:

Meine Eine hat eben ein Studium als Informatik-Betriebswirtin (VWA) erfolgreich beendet. Nun überlege ich mehr als ernsthaft eine Lehre als Tischlerin zu beginnen oder irgendwo quereinzusteigen. Der Meister wird ebenso "gemacht":
Warum? Damit ich meinen eigenen Betrieb eröffnen kann. Da ich sonst keine Sachen verkaufen kann. Kenne zumindesten in den Bezug das Gesetz.

Aber Ihr raubt mir die Illusion, den Glauben an "es ist möglich". Nach Euren Worten kann ich mein Projekt in die Tonne kloppen und bei der deutschen Bank anfangen.

Frage: Habe ich überhaupt eine Chance? Wenn ja wie würde sie aussehen?


Gruß
Dani
P.S. Ja, ich weiß ich bin eine Frau 80% der Lehrstellen fallen weg
P.P.S. Ja, ich weiß ich werde nie eine Tischlerin, laut Handwerkskammer Ffm.
 

Panhansel

Gäste
Den Kopf nicht hängen lassen...

...selbst in Deutschland haben Gesetze Lücken! :emoji_slight_smile:
Nehmen wir einmal an, Du fertigst in Deinem Betrieb Serienteile in Stückzahlen, die über das handwerkliche Tun hinausgehen; z.B. Schubkästen.
DANN fällst Du in Deiner Einstufung nicht mehr unter die Handwerkskammer, sondern bist ein Industriebetrieb.
Und die IHK schert sich wenig um Deine Ausbildung.
Meistens werden solche Betriebe ja auch von Kaufleuten geführt.
Aber selbst eine solche Ausbildung ist dann nicht mehr obligatorisch.

Was Du dann mit Deinen, zur Firmengründung angefertigten Kästen (oder meinetwegen auch Klopapierhaltern) anschließend machst, und was Du in Deinem Laden sonst noch so alles herstellst, überlasse ich Deiner bestimmt vorhandenen Phantasie.... :emoji_grin:

Natürlich ändert das nichts an dem Konkurrenzdruck und den Anforderungen an Dein handwerkliches und kaufmännisches Geschick, wenns denn mal so weit ist.

Gruß
 

Fisch

ww-nussbaum
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Meisterausbildung

Aber - wo lebt ihr denn?
In den letzten 5 Jahren hat sich das Volumen der klassischen Tischlerarbeiten von 23 Milliarden € auf 17 Milliarden € verringert. Untersuchungen (pro wood) sagen für die nächsten 10 Jahre den weiteren Rückgang auf 12 Milliarden € voraus. Mit einem Wort: es gibt eine gewaltige Produktionsüberkapazität im Tischlerhandwerk, zu viele Tischler, zu viele Tischlereien! Das heißt: Verschärfter Konkurrenzkampf , Preisverfall, Betriebschließungen, Personalentlassungen. Und da sollen die Ausbildungsstätten eine Beschäftigung gemäß der neuen Qualifizierung ermöglichen! Sie werden in einigen Beiträgen geradezu "haftbar" gemacht, wenn man nach der prüfung keinen Meisterjob findet. Mensch - wir leben im kapitalismus. Denn Kampf um den Job könnt ihr nur mit höchster Qualifikation, Glück und eigenem Einsatz gewinnen. Aber kämpfen müßt schon ihr.

Apropos Qualifikation: ich leite selber an einer der verrufenen Handwerkskammern einen Meistervorbereitungskurs. Wie notwendig sie ist, sehe ich, wenn wir 2/3 der Zeit in Kalkulation damit verbringen müssen, das richtige Erstellen einer Stückliste durchzukauen oder stunden- und tageland damit verbringen, die Grundlagen der DIN-Zeichungen wieder ins Bewußtsein zu heben.
Odr wenn ich sehe, daß ein Brief nur mit Hilfe von Word und/oder der Ehefrau bewältigt werden kann. Und Stilkunde? - Nie gehört und wozu denn überhaupt?
Und das bei Leuten, die als Gesellen z.T. schon selber jahrelang als Unternehmer tätig gewesen sind (B-Betrieb und ähnliches).

Na klar, der meister als Voraussetzung, sich selbständig machen zu können, sollte unbedingt fallen. Nur: da sind die Handwerkskammern die falsche Adresse. DAs ist Sache der Innungsverbände, des Bundesverbandes HKH, und eine Frage der Politik. Die Schweiz machts seit jahren vor. Jeder Geselle kann in vollem Umfang - bis auf die ausbildung- einen handwerksbetrieb führen. Zugleich ist der meisetr freiwillig. Und kostet richtig geld: 30 - 40 000 Schw. Franken ! 2 Jahre Ausbildung.
und ist tatsächlich auf die wichtigen Fragen der betriebsführung ausgerichtet.

Denn das stimmt: die Inhalte der meisterausbildung sind veraltet, Sinnbild ist die anachronistische Handarbeitsprobe. Wichtiger aber vor allem: Marketing auch im Sinne von Marktpositionierung, personalführung, Betriebsfinanzierung usw. all das taucht nur am Rande in der Prüfung auf - wenn überhaupt. ABER: Ändern könnte das nur eine neue Meisterprüfungsordnung. Die wird zwischen dem Bundesverband HKH und der Gewerkschaft (IGM) ausgehandelt. Die bestimmt den rahmen und den Inhalt der Prüfungen und damit notgedrungen auch der Vorbereitungskurse.

Noch eins zur Frage: was kann ich denn tun? Die pro wood-studie sagt auch voraus, das sich das Marktelmenet der MONTAGE bis in 10 Jahren im Tischlerhandwerk bis auf 12 Milliarden € Umsatz erweitern wird. Muß ein Tischler von heute / morgen unbedingt PRODUZIEREN? Muß er eine eigene Werkstatt haben? kann er nicht auch als Geselle/ oder meister eine Montagefirma leiten? Und dabei Geld verdienen? Allerdings: dazu müßte bei den Tischlern selber erst einmal die arbeit der montage aus der verhaßten Ecke des Aschenputtels geholt werden und als eine eigenständige wertgröße begriffen werden.

viele Grüße aus Freiburg
Christian
 
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Panhansel

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Hallo, zuerst:
Solltest Du Dich durch meine Äußerungen persönlich getroffen fühlen, so laß Dir sagen, daß dies nicht meine Absicht war.

Desgleichen bin ich nicht der Ansicht, daß der Meister abgeschafft werden sollte.
Ich halte ihn nur (wie Du auch) nicht für obligatorisch zur Führung eines Betriebes.
Da bin ich mit Dir der Meinung: "Wer kann, der soll"
Im Gegenteil, bei freiwilliger Absolvierung dieser Prüfung würde sich deren Gewicht in der Öffentlichkeit verstärken.
Wenn sich einer dieser Sache unterwirft, obwohl es nicht nötig wäre, zeigt ja, daß er den Willen zu Höherem hat.
Ist bei der freiwilligen ISO-Zertifizierung doch auch nicht anders. Dient letztendlich doch nur als Werbeargument.

Was mich eigentlich in der Hauptsache hier stört, ist die Bevormundung durch Verbände, die vielen tatendurstigen jungen Leuten die Lust nehmen, auch mal andere berufliche Wege zu beschreiten.
(Ich erwähnte wohl schon, daß ich selbst mit der Tischlerei von meiner Ausbildung her nichts zu tun hatte)
Die Gewähr dafür, ob das Ganze auch ein wirtschaftlicher Erfolg wird, garantiert Dir der "Meister" eben auch nicht.

Laßt uns die Sache lockerer angehen.
In diesen Zeiten können wir jeden Arbeitsplatz gebrauchen.

Und wer selbständig ist, fragt ja auch nicht nach der 35 Std-Woche oder übertariflichen Zuschlägen.
Kann sich für unsere Volkswirtschaft nur positiv auswirken.
Leider ist der untere Mittelstand in der Politik so gut wie überhaupt nicht verteten. (Die müssen ja auch arbeiten :emoji_grin: )
 

junny

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Meister

Hai Leute,
ich selber hab mit 27 die Meisterprüfung abgelegt, kurzum:
-Inhalte naja,
-schafft logischerweise wie schon geschrieben irgendwann jeder,
-die Gesetze sind weitgehend reformiert. D.h. man kann sich auch ohne Meisterprüfung selbständig machen.
-wer eine Gutses Produkt hat wirds auch verkauft bekommen.
-....


was mir hier missfällt:
-auch ich hab einen Kollegen der sagt: Meister, würd ich machen wenn ich eine Stelle bekomme.

-Leute was wollt Ihr?
-einen Job mit viel Geld ohne Verantwortung?
-ein Leben ohne risk?
-wer mit der Einstellung ans Werk geht ich bilde mich weiter wenn ich auch mehr Geld bekomme, sollte lieber nix machen.
-wer eine Lebensversicherung will---geh zur Allianz!!


Grüsse Volker
 

MaHo

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Meisterbetriebe stellen lieber meister als gewöhnliche Tischler ein

Hi,
@unrat379:die Meisterbetriebe stellen doch bei dem engen stellenangebot lieber Meister ein als gelernte Tischler.
sicher sollte man die Ausbildung der Tischler weiter reformieren und auch die Schule allgemein.
aber auch Studenten gehen nach Vollendung ihres Diplom lieber zum Staat als in die Marktwirtschaft.Sicherheitsdenken hoch drei. :emoji_frowning2:
@Fisch:glaube nicht ,das es zuviele Tischlereien gibt,eher zu wenig kunden(die sich was leisten können)

wenn ich als Tischler nur Montagearbeiten ausführte ,fühlte ich mich nie als ganzer Tischler :emoji_frowning2: ,da fehlt einfach das ganzheitliche :emoji_wink:
Spezialisierte Arbeiten(oft eintönig) find ich zum Kotzen :rolleyes: ,die Vielfalt des Berufes regte mich zur lehre an :emoji_wink: man lernt jeden Tag neues interresantes.

als Meisteranwärter(kreis Pinneberg-Teil 1+2:teilzeitkurs) wurde diese Themen total vernachlässig:Treppenbau,Ausschreibungpraxis,CNC/Cad-praxis,Marktanalyse,Statik :emoji_frowning2:
aus gesundheitlichen Gründen stand die Selbstständigkeit nie im Vordergrund(höchstens nebenbei :emoji_wink: ),also eher Ego-Trip :rolleyes:
warum macht man den Meister,wenn die Inhalte nur Schrott wert sind :confused: ,da sagt mir das Schweizer Modell mehr zu,da aufbaubar.
der Reformdruck in Deutschland ist immens,ob hier je bewegung reinkommt,mußt man ernsthaft bezweifeln bei der Langsamkeit.
Grüzi
 

Fisch

ww-nussbaum
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MaHo -Meisterausbildung

[I]"@Fisch:glaube nicht ,das es zuviele Tischlereien gibt,eher zu wenig kunden(die sich was leisten können)

wenn ich als Tischler nur Montagearbeiten ausführte ,fühlte ich mich nie als ganzer Tischler :emoji_frowning2: ,da fehlt einfach das ganzheitliche :emoji_wink:
Spezialisierte Arbeiten(oft eintönig) find ich zum Kotzen :,die Vielfalt des Berufes regte mich zur lehre an :emoji_wink: man lernt jeden Tag neues interresantes. "


hallo, MaHo,

Prägnanter kann man es kaum ausdrücken. Aber es ist ein Mißverständnis, weil die Verhältnisse allein aus der Sicht des Tischlers gesehen werden ("ich glaube nicht, daß es zuviele Tischlereien gibt...") . Das bittere für uns ist doch: der Kunde bestimmt den Auftrag. Er gibt den Takt vor, nach dem wir arbeiten. Oder eben nicht arbeiten. Wenn es nicht gelingt, genügend Aufträge herbeizuschaffen - muß sich der Tischler bewegen ( bevor er Pleite ist). Bewegen heißt: ändern. Man kann allerdings auch eine Publikumsbeschimpfung vornehmen und dem Kunden vorwerfen, daß er sein Geld nicht mehr im gewohnten Maße für Tischlerarbeiten ausgeben möchte. Nur: Ob das etwas ändert?

Kundenorientierung heißt nichts anderes, als zu akzeptieren, daß der Kunde und sein Geld unsere Arbeit bestimmen. Und da findet offensichtlich heutzutage eine große Verschiebung statt, weil die Industrie mit ihren Fertigprodukten , ihrer Qualität und ihren Preisen den Wünschen vieler Kunden in breitem Maße entgegenkommt. Untersuchungen sagen voraus, daß in 8 Jahren der Anteil der Tischlerarbeiten auf 12 Milliarden € zurückgeht ( von heute 17 ), der Anteil der Montagearbeiten aber auf ebenfalls 12 Milliarden € ( heute 5) steigen wird.

Deine Beschreibung der Montagearbeiten kann ich gut verstehen. So sind wir alle erzogen, ausgebildet worden. Nur: mit solchem Verständnis haben die Tischler in den vergangenen 10 Jahren schon über 5 Milliarden € Umsatz an die neuen Montagebetriebe verloren! Können wir es uns angesichts der oben angedeuteten Entwicklung weiterhin leisten, die Montage nicht als vollwertige Tischlerarbeit zu verstehen? Können wir es uns leisten, weiterhin darauf bestehen zu wollen, die "klassischen " Tischlerarbeiten ausführen zu wollen, wenn dafür zunehmend die Aufträge fehlen?

Gruß aus Freiburg
Christian
 

berlilingo

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MaHo schrieb:
Hi,

@Fisch:glaube nicht ,das es zuviele Tischlereien gibt,eher zu wenig kunden(die sich was leisten können)

### Genau das ist es. Ein Durchschnittsbürger muss 4 Stunden Arbeiten um sich ( nach Abzügen) 1 Stunde Tischlerarbeit leisten zu können. Daher basteln/murksen die meisten selber herum. Und die Tischler, die es (mehrheitlich) besser hinbekämen sind arbeitslos.
 

schorsch

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Hallo,
vielen Dank für die vielen Antworten.
Gut geschätzt!
Ich selbst kann zur Meisterausbildung keine Aussagen machen, jedoch sind mir die gemachten Aussagen nicht fremd.
Eigentlich wollte ich alle bayrischen Meisterschulen anschreiben und um eine Stellungsnahme bitten, aber was nützt es? Vielleicht mach ich es doch noch.
Gruß Georg
 

Unregistriert

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Richtige Schule wählen, geh nach Ebern!

Also wenn ihr wie ich in Ebern zur Schule gegangen seit, dann ist das Leben danach keine Qual, sondern macht Freude!

Von meinen 18 Mitschülern habe ich erst kürzlich 10 wiedergetroffen und wir haben über unsere Situation gesprochen. Alle stecken fest in Arbeit, keiner auf Harz 4. Von den 18 sind 10 mit eigenem Betrieb! 3 sind als Meister angestellt, einer in der Schule und ich mach was anderes! Von den restlichen, keine Ahnung.

In der Schule lernten wir wirklich tolle Dinge, die man brauchen konnte. 1 Monat vor der Prüfung sagte man uns dann, jetzt können wir uns darauf vorbereiten. Das waren also 16 Monate Schulung als Betriebsinhaber plus 1 Monat Prüfungsvorbereitung für die HWK!

Wenn ihr also gutes Rüstzeug in der Schule mitgenommen habt, ist es in der wilden Wirtschaft einfach, viel Erfolg zu haben!

Grüße

KdS
 
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