OT: Dachziegel aus Ton oder Beton?

Wildhauer

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Hallo Sire Toby,
habe weder ein Haus, noch will oder kann ich eins bauen. Aber wenn Du deinem Dachdecker vertraust, frag ihn doch was für die Gegend in der Du wohnst, für die Neigung, für die Nutzung, etc. am geeignetesten ist. Die sollten doch die meiste Erfahrung in deiner Gegend haben. Selbstverständlich auch deiner Lieblingsfrau nach ihrer Meinung, was ihr so gefallen würde. Denn es gibt nichts schlimmeres als Jahrelang sich Vorwürfe (häßliche Farbe, paßt nicht zu meiner Garderobe, etc.) anzuhören. :emoji_joy::emoji_joy::emoji_joy::emoji_joy::emoji_joy:

Gruß
Wildhauer
 

magmog

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Guuden,

mein ehemaliger Dachdeckerweltmeister sagte mir vor kurzem, wegen meiner Frage zum Neudecken wegen einer PV Anlage:
„Lass die Betonpfannen drauf, auch wenn fast 40 Jahre alt, die machen es noch länger als du.
Neuere Tonziegel ziehen häufig Wasser und frieren dann auf.“
 

odul

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Puh da kann ich wenig zu sagen. Aber wenn die nach 70 Jahren hier und da etwas bröselig sind, würde ich das als normal ansehen.

Ich werde voraussichtlich nächstes Jahr bauen... Die Frage nach der Eindeckung ist bei mir auch noch etwas offen. Am liebsten würde ich Blech machen. Darf ich aber leider wegen der Ortsgestaltungssatzung nicht. Blechdächer waren aber die einzigen die hier beim letzten Hagel überlebt haben...

Aktuell bin ich auf dem Stand, dass ich die billigsten Dachplatten nehme die ich bekommen kann und eher mehr Geld ins Unterdach (also abgeklebte HWF + zusätzliche Unterspannbahn) und die PV oben drauf investiere.
Bei den aktuellen Preisen für PV Module werde ich Ost und West wohl eh annähernd komplett voll machen. Die paar m² Ziegel die dann rausschauen... ach mir doch egal wenn die in 40 Jahren dann durch sind. Und wenn nochmal so ein Hagel kommt, ist es total egal welcher Ziegel da liegt. Die sind dann eh kaputt und der Rest ist von der PV geschützt... die dann natürlich auch kaputt ist... :emoji_wink:

Also meine Empfehlung wäre 2000€ sparen und dafür 13 Stk. PV Module mehr drauf zu bauen und die PV gut zu versichern. :emoji_wink:


Gruß Daniel

Hm. sehr pragmatisch und sprichst mir aus der Seele.

Dass bei Tonziegeln mit den Jahren die Nasen, an denen sie hängen, habe ich auch schon einmal erlebt.
 

MTrp

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Bei Beton-Dachsteinen treten immer wieder Probleme auf, wenn diese zu rasch nach der Fertigung zum Eindecken verwendet werden. Die Problematik ist, dass diese noch eine gewisse Zeit lagern sollten zum vollständigen Aushärten. Leider weiß man als Endkunde vorab nicht, was man bekommt - und viele Großhändler und Dachdecker scheren sich darum auch nicht, sei es aus Unwissenheit oder Ignoranz. Auch darüber hinaus ist mein Eindruck, dass Ton-Dachsteine signifikant weniger zum Brechen und/oder Abplatzen neigen, als jene aus Beton.

Im Energiesparhaus-Forum sind ein paar Fälle von Bauherrn dokumentiert, die enorme Probleme mit den Beton-Dachsteinen eines großen, renommierten Herstellers (Bram*c) hatten und sehr zu kämpfen hatten, um zu ihrem Recht (kostenloser Austausch) zu kommen. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr froh, dass wir uns bei unserem Haus vor 5 Jahren für Ton-Dachsteine entschieden haben.
 

andama

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Bei mir hat der Dachdecker vor 28 Jahren gesagt: Beton gehört in den Keller und Ziegel (Ton) auf das Dach.
War sicher nicht ganz uneigennützig. Wie auch immer, ich habe mich für Ton entschieden (Biber schwarz engobiert) und habe es nicht bereut.
 

Deransgar

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Moin,
Auch von meiner Seite ein klares Votum für Ton. Mein Dachdecker sagte mir auch, dass Ton deutlich länger hält und ansehnlicher bleibt als Beton. Betonziegel hätten in Gegenden einen Vorteil, wo starke Winde herrschen und die aufgrund der Schwere etwas stabiler auf dem Dach bleiben, ansonsten würde er immer Ton empfehlen.
Die Tonpfannen werden heutzutage ja bei jeder zweiten oder dritten Pfanne geklammert, darum würde ich mir weniger Sorgen machen.

Bei meinen Eltern liegen engorbierte Pfannen drauf, die sehen nach knapp 15 Jahren noch aus wie neu, auf meinem Haus liegen Betonpfannen aus 1973 (die gute alte Frankfurter Pfanne von Braas), da sammelt sich das Moos drauf und endet als „Moosknollen“ auf der Terrasse.
Ich persönlich tendiere da zu Tonpfannen in engorbiert. Die Winter werden wohl auch nicht mehr so kalt werden, dass ich mir um einziehenden Frost Sorgen machen würde.
Grüße
Ansgar
 

Paulisch

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Im übrigen gibt es Flachdachziegel, die sind etwas länger und haben eine Gummilippe. Sind zulässig bis 5% Die, die ich verlegt habe, waren aus Beton. Auf einem Haus aus den 30‘ hab ich auch noch den ersten Betonziegel drauf. Nach dem abdecken, dämmen und Unterspannbahn ziehen hab ich den auch wieder drauf gelegt. Allerdings diesmal geklammert
 

andibarth

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Ich hab mich damals für Betonziegel entschieden.
Das Ganze hatte für mich 2 entscheidende Hintergründe.
Zum einen sind meine Ziegel schwarz. Bei Hagel und evtl. leichten Abplatzungen würde das Dach schwarz/rot gesprenkelt aussehen. Das Risiko wollte ich nicht eingehen.
Zum 2. war natürlich auch der Kostenfaktor mit ausschlaggebend. Den Gedanken hat zu Beginn sicher jeder andere auch!
Ich hab nun im vergangenen Jahr ebenfalls wieder Betonpfannen auf die Werkstatt gemacht weil ich mit der am Haus verbauten Qualität sehr zufrieden bin!

Andi
 

netsupervisor

Gäste
Zum einen sind meine Ziegel schwarz. Bei Hagel und evtl. leichten Abplatzungen würde das Dach schwarz/rot gesprenkelt aussehen. Das Risiko wollte ich nicht eingehen.
Genau so sieht es bei mir auch aus.
Weshalb ich Beton hab.
Die Nachbarin hat roten Biber, aus den 90ern sieht nicht mehr schön aus.
Mein Vater hat schwarzen Biber, auch optisch keine Wonne mehr.

Es hängt alles an der Farbe, Ausrichtung und Neigung.
Je nachdem würde ich mich entscheiden.
Ich hab 45°Neigung und ein Norddach, viel Sturm. Deshalb wurde es Beton.
 

sonicbiker

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Nachtrag: Die Häuser auf der anderen Straßenseite sind zwischen 1909 und 1935 gebaut. Alle noch mit der ersten Eindeckung mit Ton. Das Haus meiner Großeltern ist Baujahr 1927, auch noch die ersten Ziegel drauf. Zwar keine 600 Jahre, aber auch schon ziemlich lange.
Bei mir auch eine Lebensdauer von einfachen Ton-Hohlpfannen von >70 Jahren. Beim Neueindecken diesen Sommer stellte sich heraus, dass auf der Wetterseite ca. die Hälfte der Dachsteine entweder an den Nasen oder durch Risse in der Fläche oder an den Kanten geschädigt war. Auf den anderen Seiten höchstens 10%. Von daher tut nun der Großteil der Pfannen noch ein paar Jahrzehnte Dienst auf den Dächern eines Freundes.
ich habe mich wieder für Ton entschieden, naturrot.
 

joh.t.

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Das Gewicht das dein Dachstuhl tragen muss ist bei einem Betonziegel noch höher als es bei einem Tonziegel schon ist.

Die Dachdecker mit denen ich in meiner Zimmereizeit zu tun hatte, haben meist den Dachziegel empfohlen, die für Sie die besten Handelskonditionen hatten.
Bei mir , waren der qm Betonsteine /Qm 6 kg leichter , Heidelberger von Eternit, eklatant leichter als Rheinland Ziegel, die vorher drauf waren.
Die Dachsteine waren auch wesentlich billiger.
Bei meinen Eltern halten die Dachsteine seit 1972 ohne Probleme. Mein Vater hat sie in den Nuller Jahren auch einmal lackieren lassen:emoji_fearful:
 

joh.t.

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Guuden,

mein ehemaliger Dachdeckerweltmeister sagte mir vor kurzem, wegen meiner Frage zum Neudecken wegen einer PV Anlage:
„Lass die Betonpfannen drauf, auch wenn fast 40 Jahre alt, die machen es noch länger als du.
Neuere Tonziegel ziehen häufig Wasser und frieren dann auf.“
insbesondere glasierte, lt. meinem Dachdecker
Die Farbe hängt ja auch von der Gegend ab.
 

Martin45

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Durch das mehr an Gewicht hat man eine bessere Schalldämmung.
Früher waren die Betonziegel (Dachsteine) schwerer. Heute ist das Gewicht pro m2 quasi identisch, wobei es natürlich immer ein bisschen auf's Format der Ziegel ankommt. Ich hatte eben z.B. nochmal für einen gängigen Tonziegel (Röben Flandern Plus) geschaut gegenüber Beton von Braas (Frankfurter, ein Klassiker). Das waren in beiden Fällen 41-43kg/m², wobei Ton der leichtere war.

Wir haben auf unserem neuen Haus Tonziegel, auf dem Nebengebäude mit der Werkstatt Beton, ich schätze die wurden um die Jahrtausendwende, also vor ca. 25 Jahren, mal draufgemacht.
Die einst glatte Oberfläche vom Beton ist schon wirklich rau.
Ich habe neulich von ca. 1/4 der Fläche die dicken Moosbrocken (faustgroß) runtergesammelt. Das war nicht ein bisschen oder ein Eimer, das waren um die 10 Baueimer voll Moos! Das sieht ja nicht nur unschön aus, sondern verstopft auch die Regenrinne und die Fallrohre, wenn es bei Starkregen runtergeschwemmt wird.

Ich bin froh, dass wir uns für's Haus für Ton engobiert entschieden haben. Die sind schön glatt, sehen gut aus und Moos ist viel weniger ein Thema.
Im Endangebot von unserem Dachdecker war übrigens der Preis zwischen Ton und Beton identisch...

Übrigens: Wenn die Ziegel maximal lange halten sollen, dann musst du Tonziegel "gedämpft" kaufen. Die werden anderes gebrannt, die Brennreaktion verläuft chemisch gesehen anders und sind dadurch durchgehend gräulich, also von innen bis außen, nicht nur äußerlich engobiert oder glasiert. Von dieser Sorte Ziegel liegen hier in der Gegend auf den Dächern noch viele Ziegel von ca. 1880, die in sehr gutem Zustand sind.
http://www.virtuelles-dach.com/_lccms_/_00755/GedmpfteDachziegel.htm

Mein Beileid!
 
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joh.t.

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Dachsteine, Fachbegriff für Betonziegel, ziehen wenn es regnet erst mal Wasser und dann kommt es erst später wenn sie gesättigt sind in der Dachrinne runter.
 

Manohara

ww-buche
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für mich war das keine Frage:
Auf's Dach gehört Ton!
Ton für's Dach ist (meistens) rot und so sollte das Dach auch aussehen.
Dann habe ich das engobierte Angebot gesehen und weil das viel glatter ist, hat es mir eingeleuchtet.
Das wiederum gab es nicht in dem original-Rotton - ich hab's aber trotzdem genommen.

Wenn ich diesen Thread lese, sehe ich: für Beton sprechen auch viele Leute und die sind ja vermutlich auch nicht doof.
Im "Moertelshop" mit dem auskunftsfreudigen Sven Backstein (Internet) habe ich inzwischen mitbekommen, dass Beton ein absolut respektabeles Material ist und vieles kann, was andere Werkstoffe nicht können.

Ich würder zwar immernoch jedem zu Ton raten (weil mir der einfach viel besser gefällt), bin aber inzwischen eigentlich garnicht mehr so sicher.
 
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Ed-o-mat

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Bei mir sind seit 1975 Frankfurter Pfannen drauf, also Beton. Ja, sieht nicht mehr neu aus, ja ist auch vor allem auf der Nordseite Moos drauf. 35grad Schräge mit reiner Nord-Süd Ausrichtung.

Hatte dann wegen PV Montage den Dachdecker drauf, ob man nicht gleich auch das Dach neu machen sollte. Der meinte: lassen sie die, die halten nochmal 50 Jahre. Er hätte mir auch sonstwas erzählen und ne Menge Kohle verdienen können...
 

Paulisch

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Bei mir sind seit 1975 Frankfurter Pfannen drauf, also Beton. Ja, sieht nicht mehr neu aus, ja ist auch vor allem auf der Nordseite Moos drauf. 35grad Schräge mit reiner Nord-Süd Ausrichtung.

Hatte dann wegen PV Montage den Dachdecker drauf, ob man nicht gleich auch das Dach neu machen sollte. Der meinte: lassen sie die, die halten nochmal 50 Jahre. Er hätte mir auch sonstwas erzählen und ne Menge Kohle verdienen können...

Na nee, wenn’s wirklich nicht muss klettert dir niemand mehr aufs Dach. Die Leute haben zu tun wie verrückt. Und keine Leute mehr
 
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