Preise für Tischlerarbeiten

kobalt

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Schmerzgrenze bei guten Gründen 200 EUR.

minus Mehrwertsteuer = 162 €
minus Einkommenssteuer und Sozialabgaben = ca. 80 €

Von diesen ca. 80 € muss die Werkstatt, die Energiekosten, der Maschinenpark, Versicherungen + BG, Abgaben für Berufsverbände, das Material u.s.w. finanziert werden.

Halte ich für eine unsinnige und völlig falsche Rechnung. Betriebsausgaben werden nicht vom Nettolohn bezahlt.
 

Besserwisser

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Die Diskussion hatten wir doch schon x-mal. Die Nichttischler erklären den Tischlern, wie sie ihre Betriebe zu führen haben.
Die Tischler erklären, mit solchen Aufträgen schon zu oft Probleme gehabt zu haben.
An so nem Auftrag, wenn er denn zustande kommt, hängt schon alleine eine Stunde Quatscherei. Da hat man halt oft keinen Bock drauf. Das ist aus Kundensicht traurig, aber so isses halt.
 

Mitglied 42582

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Dem muss/sollte man eigentlich nichts mehr hinzufügen.

Sozusagen das Wort zum Sonntag:emoji_wink:
 

tract

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Hallo Dietrich,

ich hatte I-Träger keine H-Träger genannt,

ich konnte nicht wissen, wie Du unterscheidest, denn 'I-Profil' kenne ich halt nur als Oberbegriff für 'Doppel-T-Träger' die hier auch - und da diese die sog. 'Breitflanschträger' nicht nur herstellen, sondern auch erfunden haben .... :emoji_wink:
Peiner Träger GmbH - PTG: Lieferprogramm

Bez. der Sammelkästchen für 50 oder 100€ das ist für einen gewerbl. Tischler schon undankbar, macht er sowas für kleines Geld spricht sich das schnell rum und der hat die Bude voll mit solchen Pipi-Aufträgen, davon kann er aber seinen Maschinenpark nicht ab bezahlen, vermutl nicht mal unterhalten.

dann aber soll man nicht sowas von sich geben:
---
Kalkulierte Holzdicke 1.8 cm sei nicht möglich.
Und überhaupt eine schwierige Konstruktion und schlecht zu machen usw. . Auf Frage nach möglichen Holzarten nur eine Antwort: Multiplex.

---
entweder man hat einen fetten Maschinenpark, dann sind so ein paar Streifen schnell erledigt - oder man hat ihn nicht, dann aber muß er auch nicht bezahlt werden.
Zudem 18mm Dicke beim erwähnten Multiplex sogar eine Standarddicke wäre.

Richtig ist (wobei ich nicht glaube, daß der Angebotsersteller sich das genau angeschaut hat), daß die Sache so wie auf dem Plan nicht funktioniert.
Denn:
- die Teile an denen die Scharniere befestigt werden müßten, fehlen schlicht und ergreifend in der Liste
- die Rückwand besitzt eine eigentlich nicht machbare Befestigung am Rahmen, da stumpf auftreffend
Wäre der Plan hier als PDF eingebunden gewesen, hätte man das allerdings leicht(er) erkennen können, da nicht so pixelig und winzig.


Wären die Breiten größer als 52/60mm, hätte ich gesagt: Baumarkt und zusägen lassen.
Aber die sägen oft erst ab 100mm.
So bleibt wohl tatsächlich nur der Gang zu einem Tischler.
In jedem Fall aber würde ich den Plan nochmal überarbeiten (ich hätte das Seitenteil auch bis oben durchgezogen, so daß man von der Seite nicht das obere Teil, stirnseitig, sieht) und eine ordentliche Stückliste anfertigen.

Die andere Variante wäre vielleicht, das Teil aus Plexiglas zu fertigen - oder fertigen zu lassen - oder z.T..
Velleicht ist das auch nicht teurer Vitrinen für unterschiedliche Sammelgebiete



Besserwisser schrieb:
An so nem Auftrag, wenn er denn zustande kommt, hängt schon alleine eine Stunde Quatscherei. Da hat man halt oft keinen Bock drauf. Das ist aus Kundensicht traurig, aber so isses halt.

aber man hinterläßt mit der 'Quatscherei' einen guten Eindruck - und bekommt so vielleicht Folgeaufträge.
Nennt sich 'Beratung' - und die Tischler werden diese 'Quatscherei' sicher genau so anwenden, wenn sie ein Auto oder Fahrrad kaufen, eine neue Kreissäge oder Bohrmaschine, eine Website, oder wer weiß was - aber dann verlangt man das ja von anderen Leuten, dann ist das natürlich gaaanz was anderes.

Wenn die Auftragsbücher brechend voll sind, dann hat jeder ja Verständnis dafür das der Handwerker keinen Kleinkram annehmen will - aber dann soll man das auch ganz einfach von Vornherein sagen - und keine Fantasiepreise dem Fragesteller vorlegen. Denn mit der Wahrheit kommt jeder klar, mit so einer 'Verar...' nicht.

.
 

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predatorklein

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ganz wertungsfrei, kannst du mir erklären warum?
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Deswegen :emoji_grin:

Und wenn der Schreiner einen gut laufenden Laden hat fehlt auch dem Lehrling die Zeit sowas zu bauen .
Die sind nämlich unterwegs für Kunden und führen Montagearbeiten aus die nicht jeder so einfach selbst machen kann .
Und verdienen damit ihr Geld auf einfachere Weise !

So ein Teil zu bauen ist einfach zu viel " Gezuchtel " .
Oder andersrum : zu viel Arbeit , zu wenig Lohn .

Zumal es kaum Kundschaft für solche Teile gibt , einfach weil man die heute " Made in Rumänien " für 50 € kaufen kann .
Mit 2 Glasschiebetüren :eek:

Geld verdient man mit Arbeiten / Produkten die der Kunde NICHT billig kaufen oder selbst machen kann :emoji_stuck_out_tongue:

Gruß
 

Dietrich

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Hallo Roostie,

Zitat: " Wenn Hobbytischler* mit teilweise völligst überzogenen Vorstellungen in den Betrieb kommen ist der Ärger bereits vorprogrammiert"

Hobbytischler kommen garnicht zu Dir in die Werkstatt, die machen es selbst, die, die bei Dir aufschlagen sind Leute mit "Super-Ideen" und 10 Daumen:emoji_slight_smile:

Soviel zum Thema Hobbytischler und vorprogrammiert...

Gruß Dietrich
 

heissim

ww-esche
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@Simon: das solltest du als Berater auch mit ins Kalkül ziehen, leider hats du nur die Kundenseite beleuchtet

Vollkommen richtig, mir ging es nur in diesem Fall in erster Linie um die Kommunikation, das Auftreten und der Umgang mit Kunden.
Glaub mir, ich habe vollstes Verständnis für die Situation des Schreiners.
 

bello

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Hallo,

aus meinem Berufsleben kenne ich zwei Konstellationen:

Als Einzelhändler musste ich sehen, jeden Kunden in den Laden zu bekommen,

als Inhaber eines kleinen Handwerks-/Produktionsbetriebes störte jeder der die Hallentür durchschritt.
Das eher kleinere Firmenschild, das lediglich Lieferanten den Weg weisen sollte, wurde von "Kunden" fehl interpretiert.
Eine Auftragsakquise erfolgte extern, der Produktionsablauf war eng geplant, also jeder an Tür störte und kostet Geld.
Somit hätte auch ein Verhinderungsangebot Kosten verursacht.


Daher denke ich eher, wenn man es zulässt, dass eher unerwünschte Kundschaft durchs Tor kommt, dann bietet man so hoch an, in der Hoffnung, dass der Eine, der diese Angebot akzeptiert gleich den verursachten Aufwand von fünf Vorläufern mitträgt.

Gruß
 

RockinHorse

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Warnung

Im Beitrag #13 wird mit dem Bild auf eine Seite verlinkt, welche die Schadsoftware Mac Keeper herunterlädt. Es wird vorgegeben, dass der Flash-Player veraltet ist. Mit dem angeblichen Download fängt man sich den Trojaner ein.
 

Hamburger Jung

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Um den Jenigen die keinen eigenen Betrieb führen mal zu erklären warum solche Kleinsaüfträge eher unbeliebt sind, möchte ich noch einmal den Verwaltungsaufwand aufzeigen.
Dieser Aufwand steckt hinter jedem Auftrag und ist für unseren Betrieb leider unumgänglich und eigentlich sehr Sinvoll.

Im Branchenprogramm einen Vorgang anlegen.
Eine Position anlegen.
Daten eintragen.
Rechnung ausdrucken ( Rechnungsausgangsbuchung wird dann automatisch erledigt ).
Betrag in die Kasse eintragen.
Im Buchhaltungsprogramm den Zahlungseingang buchen.

Alternativ
Ins Büro gehen und die nächste frei Rechungsnummer raussuchen.
Einfach nur eine Quittung schreiben.
Im Branchenprogramm den Rechnungsnummernkreis entsperren und Rechnungsnummer um 1 erhöhen.
Zahlungseingang ins Kassenbuch eintragen.
Notiz im Buchhaltungsordner hinterlegen damit Die Rechnung händisch gebucht wird.
Rechnung buchen.
Zahlungseingang buchen.

Das kommt halt noch auf den Beratungsaufwand obendrauf.

Nicht das ich falsch verstanden werde, ich mache Kleinaufträgen bis zu einem gewissen Grad ganz gerne. Meine Umsatzstärksten Kunden sind so zu mir gekommen.
Man entwickelt aber mit der Zeit ein Gespür dafür, ob der Kunde zu einem passt oder auch nicht. Bei Kunden die mir aufzeigen wollen was die angefragten Leistung kosten, passt es i.d.R nicht.
Zum Theme Ablehnungsangebot : Auch eine überteuerte mündliche Preisnennung ist so ein Ablehnungsangebot.
Oder auch eine 3 Zeiler Mail.
Wer sich da richtig Mühe gibt und ein ausgearbeitet Text schreibt ist wirklich nicht ganz sauber.
 

tract

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Nicht das ich falsch verstanden werde, ich mache Kleinaufträgen bis zu einem gewissen Grad ganz gerne.
Meine Umsatzstärksten Kunden sind so zu mir gekommen.

wozu dann die Erklärungen? :emoji_wink:

Was ich gerne aber mal erfahren würde:
wie viel Beratungszeit hielten denn diejenigen mit Betrieb bei einem, sagen wir mal, €300-Auftrag für angemessen?
 

heissim

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Im Beitrag #13 wird mit dem Bild auf eine Seite verlinkt, welche die Schadsoftware Mac Keeper herunterlädt. Es wird vorgegeben, dass der Flash-Player veraltet ist. Mit dem angeblichen Download fängt man sich den Trojaner ein.

Gut dass es in #13 kein Bild und somit keinen Link gibt. Wer auf MacKeeper Seiten reinfällt sollte nen Computerkurs machen.
 

Tizzle

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Gut dass es in #13 kein Bild und somit keinen Link gibt. Wer auf MacKeeper Seiten reinfällt sollte nen Computerkurs machen.


Und wer nicht sieht, dass Beitrag #13, nach dem Beitrag von RockinHorse, bearbeitet wurde, der sollte eventuell auch zum Computerkurs oder zum Augenarzt.

Ich verstehe überhaupt nicht, dass es dazu jetzt schon zwei eher unangenehme Kommentare gab, obwohl er vermutlich nur die Leute hier davor bewahren wollte, sich diesen Schund auf den Rechner zu laden.

Für manch einen ist der Computer eben nur Arbeitswerkzeug, die sind bestimmt für den Hinweis dankbar.

Tim
 

bello

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Alle die das Bild noch nicht geöffnet hatten, sollten Hubert eher dankbar sein. Ich hatte es leider früh geöffnet und kann nur fest halten: Sch..ß-Bild - Sch..ß-Thema.
 

predatorklein

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Hallo

Was ich gerne aber mal erfahren würde:
wie viel Beratungszeit hielten denn diejenigen mit Betrieb bei einem, sagen wir mal, €300-Auftrag für angemessen?

Kann man pauschal doch gar nicht sagen , kommt eher drauf an wie viel ich arbeiten muß für die 300 € .

wenig beliebt für 300 € :
Setzkasten wie hier , viel Arbeit , wenig Zeit um zu trödeln .

sehr beliebt für 300 € :
6 weiße poppelige Küchentüren aus Span 19 mm mit Bekantung und Topfbandbohrung für sagen wir mal 50 € + Mwst. pro Tür als Versicherungsschaden .

Beim Setzkasten weiss der Kunde was das Teil mit anderen Maßen aus Rumänien kostet .
Bei den 6 Türen hat bei der Versicherung niemand einen Plan ob das viel oder wenig Geld ist.

Unter 500 € kommt da meist nicht mal jemand von der Versicherung vorbei um den Schaden anzukucken :confused:
Lohnt nicht lt. Aussage eines Versicherungsvertreters den ich kenne .

Gruß
 

FredT

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Die einfachste variante, Kunden abzuschrecken, habe ich mal an einer Metallwerkstatt gelesen. Dort stand auf dem Schild :

"Wegen plötzlichem Reichtum momentan geschlossen!"

Es hat gewirkt..., ein dreiviertel Jahr später haben die ehemaligen Mitarbeiter beim Mitbewerber die Kleinaufträge bearbeitet... :confused:
 

Besserwisser

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Das Problem ist ja nicht, dass man für 300 Euro gar nicht beraten kann.
ABER. Wenn ein Kunde mit einem detaillierten Plan ankommt (wie hier geschehen und auch geraten), dann kann ich den Plan zu 97% gar nicht brauchen. Denn der Kunde weiß gar nicht, wie ICH in MEINEM Betrieb am rationellsten fertige. Dert weiß auch nicht, wss ich noch als Rest in der Ecke stehen habe. Ausserdem sind genau die Leute zumeist megapedantisch, wenn irgendwas anders wird als geplant. Und auf solche Diskussionen hab ich (und die Kollegen) keinen Bock. Weil genau DAS die Zeit kostet, und Nerv dazu.
Wer mit ner Skizze mit ein paar relevanten Maßen kommt, hat bei mir ne viel grössere Chance. So ne Kiste plan ich mit 10 Strichen auf nem Schmierzettel in 2Minuten, und hinterher hat der Kunde ein gebrauchsfähiges Teil, von mir aus auch zum Selbstzusammenbau.
Aber wer mir vorgibt, wie ich zu fertigen habe, stellt sich selbst ein Bein, auch wenn er es hilfreich meint.
 

tirogast_2018

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sehr beliebt für 300 € :
6 weiße poppelige Küchentüren aus Span 19 mm mit Bekantung und Topfbandbohrung für sagen wir mal 50 € + Mwst. pro Tür als Versicherungsschaden .

Hallo,
Dann wären also für dich deine fiktiven 50 EUR pro Türe überzogen?
Wärst du in der Situation und müsstest ALLEN Aufwand, von der Auftragsannahme bis zur Rechnungslegung umlegen, so bin ich mir sicher würdest du anders denken.
 

heissim

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Und wer nicht sieht, dass Beitrag #13, nach dem Beitrag von RockinHorse, bearbeitet wurde, der sollte eventuell auch zum Computerkurs oder zum Augenarzt.

Ich verstehe überhaupt nicht, dass es dazu jetzt schon zwei eher unangenehme Kommentare gab, obwohl er vermutlich nur die Leute hier davor bewahren wollte, sich diesen Schund auf den Rechner zu laden.

Für manch einen ist der Computer eben nur Arbeitswerkzeug, die sind bestimmt für den Hinweis dankbar.

Tim

Sorry das war so nicht gemeint, ich hatte es tatsächlich nicht gesehen.
Entschuldigt bitte.
 

tract

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Kann man pauschal doch gar nicht sagen , kommt eher drauf an wie viel ich arbeiten muß für die 300 € .

wenig beliebt für 300 € :
Setzkasten wie hier , viel Arbeit , wenig Zeit um zu trödeln .

hmm, damit ich es richtig verstehe:

als Inhaber des Betriebes würdest Du also nur dann bei einem €300-Auftrag beraten, wenn dadurch ein Auftrag entsteht, bei dem Dein Mitarbeiter beim Fertigen trödeln kann.

Ich bin davon ausgegangen, daß es eher die Gewinnspanne ist, die ausschlaggebend ist und daß die Arbeitsstunde des Mitarbeiters ein fester Satz ist, welche immer eine bestimmte Arbeits-Kontinuität und somit Arbeitsleistung beinhaltet.

Besserwisser schrieb:
Das Problem ist ja nicht, dass man für 300 Euro gar nicht beraten kann.

vergleichen wir doch einfach mal: angenommen man würde für eine Arbeit mit dem Umfang (Material+Arbeitsleistung) von €300 etwa 30min beraten.
Dann wären das ja, umgerechnet, bei €5 etwa 30 Sekunden Beratung.

Das bedeutet, wenn Du als Tischler zu einem landw. Betrieb gehst, welcher auch selbst hergestellten Honig, das Glas für €5 anbietet, lediglich 30 Sekunden Beratung drin wäre.
Denn in jedem Glas sind ja bereits enthalten: Gläser+Deckel kaufen, Aufkleber (evtl. inkl. das Anfertigen von Etiketten, dazu evtl. Design durch einen Dienstleister) ebenso Maschinen zur Herstellung kaufen, warten, reinigen. Die Lagererung. Dazu die Arbeit mit den Bienenvölkern, Kauf der Arbeitskleidung, usw. usw.

Ich bin überzeugt davon, daß keiner der klagenden Tischler hier Skrupel hätte, bei dem 'exklusiven' und teureren Honig als im Discounter, den Landwirt länger als 30 Sekunden in ein Gespräch zu verwickeln - hätte er z.B. eine Auswahl an Sorten und würde man wissen wollen, wo der Honig herkommt - da es ein Geschenk sein soll.

Und dieses Beispiel ließe sich beliebig anwenden:
beim Gärtner für Hochzeit- oder Trauergesteck, beim Konditor die Hochzeitstorte, beim Gastwirt das buchende Mittagessen für die Verköstigung der eingeladenen Gäste, beim Sattler die Beratung über die Reparatur des Reitsattels, usw.

Aber wer mir vorgibt, wie ich zu fertigen habe, stellt sich selbst ein Bein, auch wenn er es hilfreich meint.

nein, denn die Beratung beinhaltet ja, daß eine Vorgabe, bzw. Idee u.U. nicht möglich oder ungeeignet ist.
Bsp.: wenn Du zum Schuster mit abgelaufenen Wanderschuhen gehst und im sagst, wie teuer das Aufkleben von neuen Sohlen sein würde - Du hättest Sohlen bei eBay für €20 gesehen die Du gerne aufgeklebt hättest.
Dann wird er Dich, trotz des geringen und nicht besonders lukrativen Auftrags beraten: daß bei wenig genutzten Schuhen das kein Problem sei, bei diesen Wanderschuhen aber eigentlich keine gute Idee. Weil die Dämpfung nicht mit ersetzt werden würde.
Dazu müßte dann der gesamte Unterbau eneuert werden, usw usw
Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Du nur wegen der Beratung bereit bist, einen höheren Betrag aufzubringen, als ursprünglich geplant.
 

predatorklein

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Moin

als Inhaber des Betriebes würdest Du also nur dann bei einem €300-Auftrag beraten, wenn dadurch ein Auftrag entsteht, bei dem Dein Mitarbeiter beim Fertigen trödeln kann.

Quatsch , mein Mitarbeiter darf nicht trödeln , er darf sich aber bei dem Auftrag auch nicht komplett den Hintern aufreißen müßen damit wir auf unsere 45 € / h + Mwst. kommen die rechnungstechnisch im Durchschnitt erzielt werden müßen .

Da lehn ich den Auftrag lieber ab :emoji_wink:

Dann wären also für dich deine fiktiven 50 EUR pro Türe überzogen?
Wärst du in der Situation und müsstest ALLEN Aufwand, von der Auftragsannahme bis zur Rechnungslegung umlegen, so bin ich mir sicher würdest du anders denken.

Ich muß ALLEN Aufwand rechnen wie jeder andere Betrieb auch , und das mach ich seit knapp 30 Jahren :emoji_wink:

Ob 50 € überzogen sind mag jeder selbst entscheiden , ein schlechtes geschäft sind sie auf keinen Fall.
Wobei ich Schreiner kenne die mehr dafür nehmen , die sind aber auch so fett im Geschäft drin , daß die es gar nicht nötig haben .

Ich hab auf einem Seminar der HWK mal betriebswirtschaftliche Unterlagen bekommen wie rentabel es ist in einer Schreinerei nur Zuschnitte und Bekantung anzubieten .
Kriegt man das marketingtechnisch gebacken ist das eine richtig lohnende Sache .

Deutlich rentabler als der klassische " Meister Eder " Schreinerbetrieb .

Gleiches gilt zum Beispiel für den Austausch von Standardtüren / Zargen für Hausverwaltungen.
Oder Austausch von gebrochenem Glas bei Zimmertüren .

Wer das mit Versicherungen abrechnen kann verdient sehr gutes Geld mit relativ geringem Aufwand.
Zuschnitt und Bekantung beim Spanplattenzuschnitt kriegt ein halbwegs guter Lehrling nach 3 monatiger Einweisung alleine locker auf die Reihe.
Oder ein rüstiger Rentner , der muß kein Schreiner gewesen sein.

Und die Büroarbeit erledigt auch nicht der Chef selbst , egal wie groß der Betrieb ist.
Das erledigt eine Büromaus auf 400 € Basis , beim Plattenzuschnitt kann die nach kürzester Zeit allen Schriftkram alleine machen .
Von Annahme der Bestellung bis zur Rechnungsstellung .

Wir hatten mal eine Bürokraft die hat sogar gerne zusammen mit dem Lehrling zugeschnitten und Kanten gefahren .
Die beiden WAREN ein super Team , sie wurde Mutter und hat aufgehört und der Lehrling hat sich nach der Lehre selbstständig gemacht :emoji_slight_smile:

Den " Setzkasten " muß der Chef selbst oder eine Geselle bauen , kann kein ( neuer ) Azubi ohne ihm zu viel helfen zu müßen , kann keine Büromaus , kann auch der ( rüstige ) Rentner nicht der aushilft .

Also investiere ich meine Energie lieber dahingehend " Futter " für die PS und KAM zu besorgen als so einen Setzkasten zu bauen :emoji_wink:

Wobei ich solche kleine Arbeiten immer noch gerne ( selbst ) mache , Geld ist mir da weniger wichtig , Chemie zwischen dem Kunden und uns muß aber passen :emoji_grin:

Gruß
 

tract

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Den " Setzkasten " muß der Chef selbst oder eine Geselle bauen , kann kein ( neuer ) Azubi ohne ihm zu viel helfen zu müßen , kann keine Büromaus , kann auch der ( rüstige ) Rentner nicht der aushilft .

in keiner Firma würde ein neuer Auszubildender eine Maschinenarbeit übernehmen, logisch.

Aber ansonsten ist das doch wohl eher vom Können und Wissen niedrig angesetzt - oder?
Richtig ist, daß der Plan nicht vollständig, bzw. nicht gut durchdacht ist.
Aber das sollte ein Fachmann schnell erkennen können.

Das Zusägen von ein paar Streifen Holz (in lediglich zwei Breiten) ist ja nun auch wirklich kein Hexenwerk, gerade weil Tischlereien doch auf einen guten Maschinenpark zurückgreifen können - und auf Leute die damit täglich arbeiten.

Für einen älteren Auszubildenden wäre das doch eine tolle Übungsarbeit: nach dem Mittag die Skizze gegeben mit 'mach Dir mal Gedanken drüber wie Du das Fertigen würdest* und zeige mir Dein Ergebnis - Du hast dann den morgigen Tag bis 14:00 um das Anzufertigen'
(*Skizze einfach mit der Anzahl der Modellpackungen und Anzahl der Reihen, sowie der Position der Plakette, denn der 'Setzkasten' besteht ja lediglich aus vier Plätzen)

Wie lange benötigt man für das Zusägen der Teile? 5min? gut, sind wir großzügig und sagen wir mit Holz rauskramen 20min (im Baumarkt habe ich noch nie so lange auf ein paar wenige, kleine Stücke warten müssen, aber egal). Sagen wir, das Holz wäre nicht in der richtigen Stärke vorhanden (18mm) und müßte noch gehobelt werden - nochmal 20min. Sind wir großzügig - er legt um 7:00 los ist um 8:00 mit dem Material fertig (von wegen 'trödeln')
1h weg
Fingerzinken wären für die Ecken nett, sagen wir bis Frühstück (also eine weitere Stunde) müßten auch die erledigt sein.
2h weg
Um die Rückwand einzupassen wäre ein Absatz gut: Fräsarbeit und etwas Handarbeit - eine weitere Stunde eingeplant
3h weg
Dann nicht ganz 1,5h für den Zusammenbau je eines Kastens.
6h weg
Preisberechnung: 6h á 50 als Geselle = 300 - 50% (da Auszubildender) = 150 sowie 50 für Material (auch das sollte ausreichend gut gerechnet sein, überschlägig müßten es etwa 0,5qm 18mm Multiplex sein - dazu die 1,3qm Rückwand in Sperrholz, sowie Verschnitt)
Man kann das sogar noch variieren, mit angebotener 'Entwurfsabnahme' durch Kunden vor Fertigung = Auszubildender muß dem Kunden Arbeitsschritte und Entwurf erklären (weitere Übung für den Auszubildenden)
Somit 200 - wenn dem Kunden 250 in Rechnung gestellt werden, sollte das doch o.k. sein - oder nicht?
Auszubildender hat eine reale, 'eigenverantwortliche' Arbeit direkt am Kunden, mit entsprechendem 'Druck' - Betrieb einen neuen Kunden.

Oder liege ich mit o.a. vollkommen daneben?
 
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