@teluke : mein Scherz hat nun nicht so viel zur Debatte beigetragen, aber, auf deinen Bildern sieht man auch nur das Ergebnis. Wär interessant zu wissen wie du die genau machst!
Deshalb nochmal zu den gezinkten Schubladen von dir Theo, wie machst du die genau. Tischfräse mit nem speziellen Zinkenfräser? Schlitzscheiben mit Distanzringen? FKS mit spezieller Vorrichtung, sowas wie Aigner Zinkenexakt? Und das ganze dann jeweils mit allen Seiten die gleich sind?
Wenn das ohne Zwingen geht, was ich mir gut vorstellen kann bei ner sauberen Passung, dann kann man da doch echt zackig werden.
Das geht doch sehr einfach.
Ich spanne formatierte Seitenteile (meist 12 oder 14cm hoch) zu 10 bis 14 Stück zusammen auf die Fräse.
In der ist ein 10mm Nutfräser eingespannt und eingestellt (unten exakt 0 und 20mm überstehend).
Dabei ist es wichtig den Fräser ganz oben auf der Spindel zu montieren.
An den Queranschlag des Schiebetischs befestige ich einen Anschlag als Splitterschutz.
An diesem dann mit zwei Schraubzwingen die Schubladenteile.
Und dann geht es los.
Erst 0, dann 20 usw.
Umdrehen und die andere Seite.
So fräse ich mit zwei Fräsvorgängen bis drei Schubladen auf ein mal.
Sind die Zinken alle gefräst stelle ich den Fäser auf 10mm und 10mm Überstand ein und fräse die Nuten für die Böden.
Dabei ist es wichtig darauf zu achten dass Vorder- und Hinterstücke gestürzt werden. Dann sieht man die Nut nur hinten (wo sie kein Mensch sieht und vorne wo das Doppel draufkommt.
Die Böden verleime ich, je nachdem was das Material hergibt weil ich dafür meist alle Reste verwende, auf ca. 15mm und formatiere die dann auf 9,8mm. In der Breite 2mm weniger als die Nut und in der Länge 1mm weniger.
Dann ein Frontstück über den Leimeimer und so den Leim mit Pinsel anbringen dass überschüssiger Leim möglichst nicht in den Innenraum gedrückt wird.
Dann auf den Tisch.
Den Boden einstecken, die Seitenteil einstecken dann die Rückwand ebenso mit Leim einpinseln und aufstecken.
Zusammenklopfen (reicht meist mit den Handballen) und dann auf den Boden legen.
Dann Winkel kontrollieren und 20 Minuten liegen lassen.
Dann die nächste Schublade daneben ebenso.
Mehr als zwei Schubladen gleichzeitig gingen natürlich auch.
In der Zwischenzeit etwas anderes machen (z.B. die Doppel formatieren).
usw.
Ein paar Stunden später (oder am nächsten Morgen) die Außenseiten auf der KSM schleifen.
Dann die Oberkanten und die äußere Unterkante runden und schleifen.
Dann die Doppel formatieren, die Löcher für die Griffe ebenfalls mittels Anschlägen bohren, und mittels Anschlägen aufschrauben.
Dann Ölen und fertig.
Seitenteil/Front- und Hinterstück mache ich, soweit das Holz es hergibt aus einzelnen Brettern.
Zeitbedarf/Schublade fertig geölt ohne Beschläge sicher nicht mehr als zwei Stunden.
In diesem Jahr habe ich so bisher 32 Schubladen gemacht, in den letzten 6 Jahren ca. 250Stück.
Etwas schneller ginge es mit einem Fräsersatz von 6-7 Nutfräsern mit entsprechenden Zwischenringen.
Dann wäre das an der Fräse immer nur ein Durchgang.
Würde sich aber bei meinen Stückzahlen nicht lohnen da das auch so an der Fräse sehr schnell geht.
Ich montiere alle Schubladen mit Kugelschienen weil mir diese alle Freiheiten lassen und weil sie kompatibel sind zur Montage an Rahmen/Füllung Seitenteilen.