Schubladenboxen bauen. schnellste Methoden?

Lorenzo

ww-robinie
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Mag vielleicht für manch einen unromantisch klingen, aber ich will ja von meiner Arbeit leben.
Nicht dass du den Eindruck hast ich würd hier auf Romantik hinaus wollen. Auch wenn meine Werkstücke das vielleicht vermuten lassen, aber die sind auch für mich gebaut! Mir gehts da wirklich um die Wirtschaftlichkeit, und ob der Druck eher von der Kundschaft kommt, es einfach praktischer handzuhaben ist, und/oder gleichzeitig auch noch mehr hängen bleibt. Scheint wohl so zu sein.

Rainer, du bist Einzelkämpfer, oder? Flo, wieviele Leute hast du im Betrieb?
 
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Wie kommst du darauf?
Kennst du meine Betriebskosten?
Und warum nicht gleich 100 € ?

Nur mal so lapidar bemerkt, es gibt Betriebe die MÜSSEN für ihren Lehrling annähernd soviel rechnen, wie ich für mich. Mein Weg ist ein anderer.
Rainer


nix für ungut aber du rechnest wohl anders....will nicht nicht abschweifen daher lassen wir mal Stundenlohn aber es wäre nicht mein Ziel als Unternehmer "nur" das zu erwirtschaften was Lehrlinge auf dem Markt erzielen können /müssen
 

heiko-rech

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Hallo,
warum? Bei Schubläden oder generell? ich habe mit Tenso nur gute Erfahrungen gemacht....
für meinen Geschmack bringen sie einfach nicht genug Stabilität und Druck in eine Verbindung. Wenn es richtig dicht werden soll, muss man hier und da schon mal Zwingen ansetzen. Als Leimhilfe für mich ganz in Ordnung, mehr aber nicht.
 

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Stundensätze sind von sehr viel abhängig, da über irgendwen zu urteilen finde ich anmaßend.
Wenn ich meine Gesellen so verrechnen könnte wie manch einen Lehrling in der Industrie, wäre das wirklich schön.
 
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Hallo,

für meinen Geschmack bringen sie einfach nicht genug Stabilität und Druck in eine Verbindung. Wenn es richtig dicht werden soll, muss man hier und da schon mal Zwingen ansetzen. Als Leimhilfe für mich ganz in Ordnung, mehr aber nicht.

den Druck brauch wir doch gar nicht nach den ganzen Tesa Verleim Tests hier :emoji_slight_smile: ... ok meine Erfahrungen sind da anders grad bei so Eckverbindungen, Tenso hält das Eckstück exakt an der Kante lässt sich aber noch in Längsrichtung nachjusieren / klopfen...
 
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Stundensätze sind von sehr viel abhängig, da über irgendwen zu urteilen finde ich anmaßend.
Wenn ich meine Gesellen so verrechnen könnte wie manch einen Lehrling in der Industrie, wäre das wirklich schön.

Falls du mich meinst: das soll weder anmaßend noch urteilend sein. So war das nicht gemeint. Wer Schubladen zukauft weiß doch was sie kosten und kann das mal in Relation zu "fiktiven" 75 Euro setzen... ? aber wie geschrieben lassen wir das mit dem Stundenlohn..
 

Mitglied 59145

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Tesa auch nicht begriffen? Da gibt es Druck, dachte das hätten wir zu Genüge.

Was ein Schub kostet ist relativ egal. Wichtig ist genug Geld zu bekommen um angemessen Leben zu können und zufriedene Kunden zu haben. Das muss jeder für sich entscheiden.

Es gibt sogar Kunden die legen da Wert drauf, wenn das Philosophie des Betriebes ist möglichst viel selber zu machen, interessiert der vergleichbare Schub halt nicht. Brauchst du auch nicht mit fiktive Preis zu vergleichen. Wenn musst du das mit deinem Preis vergleichen. Was soll das sonst bringen?
 

reo

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Also wir fertigen alle Schubladen selbst. Ich hab das auch mal durchgerechnet. Und der Einkauf lohnt sich gerade bei den Legrabox und co. nicht. Dabei habe ich die Zeit welche man für die Bestellung, Annahme, auspacken und kontrollieren noch nicht mal berücksichtigt. Unser Lehrling baut da problemlos 60stk. an einem Morgen zusammen. (Legrabox, Nova Pro Scale) Die beschichteten Teile dafür laufen ganz normal mit dem Auftrag mit. Also Zuschnitt, Kante und die RW noch über die CNC.

Ich müsste die genaue Kalkulation mal raussuchen. Aber es war erschreckend wie viel teurer das zukaufen war. Habe mir da sogar mal Gedanken dazu gemacht dies selbst anzubieten. Nachdem ich gesehen habe was man dafür verlangen kann.

Bei gezinkten Massivholzschubladen sieht es je nach Menge anders aus.


Gruss René
 

teluke

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@teluke : mein Scherz hat nun nicht so viel zur Debatte beigetragen, aber, auf deinen Bildern sieht man auch nur das Ergebnis. Wär interessant zu wissen wie du die genau machst!

Deshalb nochmal zu den gezinkten Schubladen von dir Theo, wie machst du die genau. Tischfräse mit nem speziellen Zinkenfräser? Schlitzscheiben mit Distanzringen? FKS mit spezieller Vorrichtung, sowas wie Aigner Zinkenexakt? Und das ganze dann jeweils mit allen Seiten die gleich sind?
Wenn das ohne Zwingen geht, was ich mir gut vorstellen kann bei ner sauberen Passung, dann kann man da doch echt zackig werden.

Das geht doch sehr einfach.

Ich spanne formatierte Seitenteile (meist 12 oder 14cm hoch) zu 10 bis 14 Stück zusammen auf die Fräse.
In der ist ein 10mm Nutfräser eingespannt und eingestellt (unten exakt 0 und 20mm überstehend).
Dabei ist es wichtig den Fräser ganz oben auf der Spindel zu montieren.
An den Queranschlag des Schiebetischs befestige ich einen Anschlag als Splitterschutz.
An diesem dann mit zwei Schraubzwingen die Schubladenteile.
Und dann geht es los.
Erst 0, dann 20 usw.
Umdrehen und die andere Seite.
So fräse ich mit zwei Fräsvorgängen bis drei Schubladen auf ein mal.

Sind die Zinken alle gefräst stelle ich den Fäser auf 10mm und 10mm Überstand ein und fräse die Nuten für die Böden.
Dabei ist es wichtig darauf zu achten dass Vorder- und Hinterstücke gestürzt werden. Dann sieht man die Nut nur hinten (wo sie kein Mensch sieht und vorne wo das Doppel draufkommt.
Die Böden verleime ich, je nachdem was das Material hergibt weil ich dafür meist alle Reste verwende, auf ca. 15mm und formatiere die dann auf 9,8mm. In der Breite 2mm weniger als die Nut und in der Länge 1mm weniger.

Dann ein Frontstück über den Leimeimer und so den Leim mit Pinsel anbringen dass überschüssiger Leim möglichst nicht in den Innenraum gedrückt wird.
Dann auf den Tisch.
Den Boden einstecken, die Seitenteil einstecken dann die Rückwand ebenso mit Leim einpinseln und aufstecken.
Zusammenklopfen (reicht meist mit den Handballen) und dann auf den Boden legen.
Dann Winkel kontrollieren und 20 Minuten liegen lassen.

Dann die nächste Schublade daneben ebenso.

Mehr als zwei Schubladen gleichzeitig gingen natürlich auch.

In der Zwischenzeit etwas anderes machen (z.B. die Doppel formatieren).

usw.

Ein paar Stunden später (oder am nächsten Morgen) die Außenseiten auf der KSM schleifen.

Dann die Oberkanten und die äußere Unterkante runden und schleifen.

Dann die Doppel formatieren, die Löcher für die Griffe ebenfalls mittels Anschlägen bohren, und mittels Anschlägen aufschrauben.

Dann Ölen und fertig.

Seitenteil/Front- und Hinterstück mache ich, soweit das Holz es hergibt aus einzelnen Brettern.

Zeitbedarf/Schublade fertig geölt ohne Beschläge sicher nicht mehr als zwei Stunden.

In diesem Jahr habe ich so bisher 32 Schubladen gemacht, in den letzten 6 Jahren ca. 250Stück.

Etwas schneller ginge es mit einem Fräsersatz von 6-7 Nutfräsern mit entsprechenden Zwischenringen.
Dann wäre das an der Fräse immer nur ein Durchgang.
Würde sich aber bei meinen Stückzahlen nicht lohnen da das auch so an der Fräse sehr schnell geht.

Ich montiere alle Schubladen mit Kugelschienen weil mir diese alle Freiheiten lassen und weil sie kompatibel sind zur Montage an Rahmen/Füllung Seitenteilen.
 

Mitglied 24010 keks

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Funktionieren tut das alles hier. Ich wette @keks010982 ist beim zusammenschrauben der Legraboxen deutlich schneller als ich es wäre, jedenfalls bei den ersten :emoji_wink:.
Ach ich weiß nicht... Ich mach das ja auch nicht täglich. :emoji_wink: Da gibt's hier sicher größere Experten. :emoji_slight_smile: Aber ja, geht schon recht schnell. Ist ja auch kein Hexenwerk.

Aus Sicht eines Kunden würde ich dann aber auch gerne wissen,was mein Schreiner zukauft und was er selbst fertigt. Wie handhabt ihr das bei Fertigteilen?
Ich kommuniziere das in dem Fall Legrabox nicht extra. Ich finde das offensichtlich, dass ich die Seitenteile nicht selbst hergestellt hab.
Wenn ich Massivholzkästen als Zukauf verbauen würse, würde ich das sicher kommunizieren. Warum auch nicht? Hochwertige, günstige Lösungen lassen sich doch gut verkaufen.

Führt da kein Weg mehr dran vorbei außer im Edelsegment wo der Preis keine Rolle mehr spielt. Sind die allermeisten Möbel so knirsch kalkuliert?
Hmmm... Bei mir ist das oft weniger der Preis, der da Ausschlaggebend ist. Eher der Aufwand. Das fängt schon bei der Planung an. Ich bin zumeist gezwungen eine komplette 3D Planung zu machen. Bei meinem CAD Programm ist der E-Service von Blum integriert. Ein Schubkasten ist damit in 2-5min komplett fertig durchgeplant, ich hab alle Maße und Teile drinne incl. der Bestellliste zu dem jeweiligen Projekt. Die Bestelliste geht dann direkt aus dem E-Service zum Händler und paar Tage später liegt das Paket vor der Tür. Ich brauch dann nur noch die Front, den Boden und die Rückwand fertigen. Aber auch dafür habe ich alle Maße perfekt vorbereitet und kann mich entscheiden ob ich das auf der CNC oder, wenn es nur ein oder zwei Kästen sind, von Hand mache. Das ist dann nur noch Zuschnitt und etwas Fälzen.
Zudem ist das alles auch noch recht günstig und, Meiner Meinung nach extrem hochwertig bzgl. Optik und Haptik. Mich kosten die Zargen und Kleinteile der Legrabox irgendwas um 20€netto zzgl. Schubkastenführungen - die braucht man ja aber eh. In Summe ist dann so ein Schubkasten incl. Planung, Bestellung, Fertigung und Montage irgendwo zwischen 0.5 und 1.0 Std, je nach Frontgestaltung, komplett fertig.
Wenn ich nicht diese Systemgeschichten nehme, fängt der Aufwand schon in der Planung an. Dann muss ich nämlich den Schubkasten komplett von "Hand" konstruieren. Geht alles, bedeutet aber durchaus - schon in der Planung - für mich einen erheblichen Mehraufwand.

Ich hab auch keine so große Angst in eine Abhängigkeit zu geraten. Wenn ich eine rechteckige Kiste nicht mehr zsammbekomme ohne Systemlösungen, geh ich in Rente. :emoji_grin:

Ich finde die Schubkästen von Theo super, aber es gibt durchaus Bereiche in denen Massivholz nicht gefragt ist, oder ICH einfach nicht mag. In meine Küche z.B. kommt kein Massivholz - mag ich einfach nicht. Das ist aber meine persönliche Einstellung und Vorliebe. Das darf jeder anders sehen.
Ich denke auch, dass Theo mit den 2 Stunden da schon echt schnell ist... Im Zukauf kosten die Massivkästen fertig lackiert aber einfach nur irgendwas um 35-50€ oder so... Das weiß der googleaffine Kunde dann auch. Wie soll ich ihm kommunizieren, dass es das doppelte kostet nur weil ich es selber mache und keinen Mehrwert biete?
Aktuell habe ich noch so viel Arbeit, dass ich die Wertschöpfung einfach nicht brauche. Ich stecke mir lieber die Handelsmarge in die Tasche...


Gruß Daniel
 

Christian81

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Wie soll ich ihm kommunizieren, dass es das doppelte kostet nur weil ich es selber mache und keinen Mehrwert biete?
Aktuell habe ich noch so viel Arbeit, dass ich die Wertschöpfung einfach nicht brauche. Ich stecke mir lieber die Handelsmarge in die Tasche...
Sehe ich genau wie du.
Wenn ich nur Massivholz Möbel bauen würde, dann sieht das wieder anders aus. Leider ist die Nachfrage danach sehr gering, bei mir zumindest. Die Kunden wollen weisse oder Betongraue Oberflächen. Da führt kein Weg an der Spanplatte vorbei.
 

flo20xe

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Sehe ich genau wie du.
Wenn ich nur Massivholz Möbel bauen würde, dann sieht das wieder anders aus. Leider ist die Nachfrage danach sehr gering, bei mir zumindest. Die Kunden wollen weisse oder Betongraue Oberflächen. Da führt kein Weg an der Spanplatte vorbei.
So ähnlich ist das bei uns auch. Zum reinen Massivholzverarbeiter hats, zumindest bei mir, leider nicht gereicht. Der Anteil an Massivholz geht seit Jahren im Verhältnis zu Plattenwerkstoffen zurück.
Aber andererseits, wenn man mal nachrechnet, ist der Ertrag mit den Plattenmöbeln halt deutlich besser. Fällt mir bei der Nachkalkulation immer wieder auf.
 

Mitglied 59145

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Zum reinen Massivholzverarbeiter hats, zumindest bei mir, leider nicht gereicht.

Spass: Für dich würde ich sogar mal ein Praktikumsplatz schaffen :emoji_wink:

Ernst: Weisst du ja selber, ich denke dass was ihr so fertigt hat doch einen leicht höheren ANspruch als unser Zeug. Wobei auch da bei der Betrachtung neigt man immer dazu sein Alltagskram als recht easy zu empfinden. Es sind schon alle, auf ihre Art, sehr spezialisiert. Die spezialisierung kann halt auch die Breite der Arbeiten sein, siehe die klassischen Dorftischler, die ein Angebotsspektrum haben wo ich nur mit den Ohren schlackern kann.

Hier gibt es auch so einen, mit deutlcih über 10 Angestellten machen die eigentlich alles, finde ich schon auch irgendwie beeindruckend. Es geht also, sogar bei uns, wo jetzt nicht die größte Kaufkraft der Republik herrscht.

Man sieht es auch an den schubkästen, ein sehr vielseitiger Bereich das Tischlern.
 

flo20xe

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@benben Würd ich echt gern mal machen, allerdings würd mich eher mal die komplette Aufbereitung von dem Zeug interessieren.

Wir verarbeiten ja auch immer mal wieder Altholz, erst neulich wieder für einen Teil einer Küche. Man wundert sich da schon immer wieder über die Preise die da aufgerufen werden dafür. Aber wenn man überlegt, was da an Arbeit dahinter steckt, relativiert sich da auch vieles wieder.
Und man muss da auch immer seine Verarbeitungsmethoden etwas anpassen, im Vergleich zu "Neuholz". Insofern bin ich da voll bei dir in Bezug auf den Alltagskram.

Und um mal den Bogen zum Ursprungsthema wieder zu spannen: In dem Raumteiler sind unten zwei Schubläden drin, Eiche Altholz. Die hat unser Lehrling gebaut. Einfach ganz profan mit Lamellos verleimt. Und die Maserung der Fronten läuft auch überall durch :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

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Lorenzo

ww-robinie
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Danke euch für die Antworten! Die Integration der Bestellung direkt mit der Planungssoftware macht natürlich einiges aus. Auch der Preis der bestellten Schubladen ist halt schon erstaunlich günstig.

Klar das sowas nur über richtige Spezialisierung und Masse geht.
Das sind nun nicht gerade meine Spezialitäten :emoji_wink:
 

DZaech

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Also ich finde (selbst bei CH-Löhnen) die zugekauften Fertigschubladen im Verhältnis zu teuer. Für eine Legrabox M mit 450mm Nennlänge, weiss, Korpusbreite 600, wird ca. 120 CHF verlangt, bei einem bekannten (dem bekanntesten) Grosszulieferer. Oder habt ihr da andere Preise?
Die Beschläge für so eine Legrabox kosten mich knapp 45 CHF, also bleiben 75 CHF für einen beschichteten Boden mit zwei Fälzen, sowie das zusammenbauen. Da lohnt sich das selber machen (für mich ) also in jedem Fall, braucht doch niemand eine Stunde dazu.

Auch die Preissprünge bei den Höhen sind bei Fertigschubladen eher mit Listenpreis berechnet. Die Höhe F kostet 60 mehr, obwohl die F-Zarge im Einkauf den Schreiner nur knapp 30 mehr kostet. Kann man also nochmals sparen beim selbst herstellen…
 

teluke

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Ich finde die Schubkästen von Theo super, aber es gibt durchaus Bereiche in denen Massivholz nicht gefragt ist, oder ICH einfach nicht mag. In meine Küche z.B. kommt kein Massivholz - mag ich einfach nicht. Das ist aber meine persönliche Einstellung und Vorliebe. Das darf jeder anders sehen.
Ich denke auch, dass Theo mit den 2 Stunden da schon echt schnell ist... Im Zukauf kosten die Massivkästen fertig lackiert aber einfach nur irgendwas um 35-50€ oder so... Das weiß der googleaffine Kunde dann auch. Wie soll ich ihm kommunizieren, dass es das doppelte kostet nur weil ich es selber mache und keinen Mehrwert biete?
Aktuell habe ich noch so viel Arbeit, dass ich die Wertschöpfung einfach nicht brauche. Ich stecke mir lieber die Handelsmarge in die Tasche...
Gruß Daniel

Danke für die Blumen.

Ich finde die Schreinerei ist das schönste Hobby das man sich denken kann.
Als Beruf würde ich das nicht machen wollen, einfach deswegen weil ich dann machen müsste was andere wollen.
Ich verstehe auch völlig dass man an den Zwängen nicht so leicht vorbeikommt.

In meinem Gewerk ist es ja im allgemeinen ähnlich.

Aber nicht bei mir.

Ich habe das, was alle machen, vor mehr als 25 Jahren eingestellt.
Seitdem baue ich nur was ich für richtig halte und auch nur so wie ich es für richtig halte.
Dem entsprechend habe ich neben dem Ofenbau eine Keramikwerkstatt aufgebaut und eine Metallwerkstatt.
Daher sind wir in den Bereichen nicht auf Zulieferer angewiesen.
Was wir nicht selbst machen sind die Massenartikel wie Kleber, Mörtel, Schamottesteine usw.
Aber auch da lasse ich manche Sachen nach meinen Spezifikationen fertigen (und das von Firmen die 100x so groß sind wie wir).
So macht Arbeiten Spaß, geht aber auch nur wenn man die richtige Frau, die ähnlich tickt, dazu hat.
Das Glück habe ich.
 

flo20xe

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Wie war das: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau.

Ist bei mir auch so, wenn meine Frau nicht 100% hinter mir stehen würde, dann wäre ich bzw. die Firma heute nicht da, wo wir jetzt sind.
 

flo20xe

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Also ich finde (selbst bei CH-Löhnen) die zugekauften Fertigschubladen im Verhältnis zu teuer. Für eine Legrabox M mit 450mm Nennlänge, weiss, Korpusbreite 600, wird ca. 120 CHF verlangt, bei einem bekannten (dem bekanntesten) Grosszulieferer. Oder habt ihr da andere Preise?
Die Beschläge für so eine Legrabox kosten mich knapp 45 CHF, also bleiben 75 CHF für einen beschichteten Boden mit zwei Fälzen, sowie das zusammenbauen. Da lohnt sich das selber machen (für mich ) also in jedem Fall, braucht doch niemand eine Stunde dazu.

Auch die Preissprünge bei den Höhen sind bei Fertigschubladen eher mit Listenpreis berechnet. Die Höhe F kostet 60 mehr, obwohl die F-Zarge im Einkauf den Schreiner nur knapp 30 mehr kostet. Kann man also nochmals sparen beim selbst herstellen…

Sind das deine Netto-EK´s?

Hab grad mal geschaut, ich zahl für eine fertig montierte Legrabox seidenweiß für KB 600 mit NL450 in 40kg im EK 60,10€ netto.
Der Beschlag an sich kostet mich 31,24€/ inkl. Expando-Fronthalter. Dazu kommt dann noch der Boden und die RW inkl. Kante und Leim für die KAM. Also grob ca. 36€ Material + AZ. Bleiben 24€ für Zuschnitt und Bekanten sowie Fälzen des Boden und der RW sowie Montage.
Bei größeren Mengen würde sich das evtl. lohnen, aber ich sag mal alles unter 10 Stück finde ich nicht rentabel.

Ich kalkulier da im VK ca. 90€ netto/Stück, da ist in jedem Fall mehr dran verdient.

Alle Preis zzgl. MwSt.
 

VENEREA

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Hallo Flo,

mag bei deinem 600 breiten 450 Tiefen M Schubkasten stimmen.
Rechne das mal mit einem 900mm breiten, Material kommt ca. 3€ dazu, kostet aber schon 7€ mehr.
Bei einem F Schub wird das ganze dann % noch mehr.
so wie es @DZaech schon geschrieben hat.

Es muss ja jeder schauen wie er produzieren kann, bei uns läuft das alles mit übers BAZ inkl Fälze , danach Kanten.
Ich habs mir auch mal durchgerechnet, und für mich ist bei den Legraboxen selber machen günstiger.
Material ist sowieso zu 95% Egger W1000 bei den weißen das ist immer da.

Gruß Sebastian
 
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