Zyklon im Endstadium ...
Hallo!
Marco: Aus meiner Sicht kannst du dich an den Abmessungen eines normalen 50 cm hohen Pylons orientieren - Form und Grösse sind meiner Erfahrung nach optimal.
Ich habe ebenfalls an meinem Zyklon weitergearbeitet und bin zu einem vorläufigen Abschluss gekommen - und will das, wie versprochen, hier melden:
Angefangen habe ich mit Unterdruckmessungen am unveränderten Gerät, wie ich es gekauft hatte. Die Unterdruckleistung wurde auf dem Typenschild mit -1600 mm/H²O angegeben, und das war auch der Wert, den ich messen konnte, wenn der Sauger am Schlauchende blockiert wurde. Natürlich sank die Leistung stark ab, sobald der Filter sich zuzusetzen begann - aber dieses Problem ist ja bekannt und deshalb gibt es den Zyklon-Abscheider. Allerdings lies der Druck auch rapide nach, nachdem ich meinen Zyklon dazwischen geschaltet hatte: auf -1200 mm/H²O nämlich - das entspricht -0,12 bar (die Einheit, die meine Messuhr anzeigt).
Der Leistungsverlust hat verschiedene Gründe: Einmal wird die Unterdruckleistung der Turbine um so niedriger, je größer das Volumen ist, dass sie evakuieren muss. Zum anderen war mein Zyklon zu dieser Zeit auch noch nicht ganz dicht - aber auch der Sauger hatte da Schwächen, wie ich im weiteren Verlauf feststellen konnte.
Nun ist ja bei der Zyklon-Technik der Sammelraum des Saugers eigentlich weitgehend verzichtbar - und wenn man den weglässt, müsste die Saugleistung wieder steigen. Also habe ich den Zyklon auf den Sammelbehälter des Saugers gesetzt und den Motor samt Turbine in ein Abwasserrohr eingebaut - mit Filtertüte für den Reststaub und dem Feinfilter.
So ein Abwasserrohr dicht zu bekommen ist ja nun kein Problem - aber der Messwert, den ich dann bekam, hat mich doch erstaunt: bei Blockierung am Ansaugschlauch des neuen Gehäuses kam ich auf -0,21 bar. Nachdem ich den Zyklon noch mal sorgfältig abgedichtet hatte, waren es am Schlaucheingang des Zyklons immerhin noch -0,19 bar und am Schlauchende noch -0,18. Damit liege ich um 0,02 bar besser als beim Gerät im Neuzustand. Und das beste daran: das bleibt so, egal wie voll der Sammelbehälter wird. In der Filtertüte kommt kaum noch etwas an und der Feinfilter dahinter sorgt für wirklich reine Luft in der Werkstatt.
Das Material der Abwasserrohre ist übrigens ideal für solche Zwecke: Es lässt sich sägen und bohren wie ein Holzwerkstoff. Auch Holzschrauben halten darin einwandfrei.
Letztes Problem war der Pylon aus PVC, der sich bei diesem starken Unterdruck so stark zusammenzog, wenn der Schlauch blockiert wurde, dass der Zyklon dann nicht mehr richtig funktionierte. Aber hier gibt es eine ganz einfache Lösung: Ich habe mir eine zweiten, baugleichen Pylon besorgt, ihn oben und unten abgeschnitten und als Verstärkung in den vorhandenen Pylon eingepresst. Es gab dann immer noch Verformungen, aber natürlich wesentlich schwächere. Nachdem ich den zweiten Pylon mit dem ersten flächig verklebt hatte (mit Patex Montagekleber), war das Problem beseitigt.
Mein Fazit: Ein erstklassiger Sauger, meiner Meinung nach besser als alles, was man kaufen kann. Die Werte sprechen für sich. Und das für rund 120 Euro insgesamt und etwa 10 Stunden Arbeitszeit. Das Ergebnis seht ihr in den Bildern und den Konstruktions-Skizzen.
Ich habe übrigens die Unterdruck-Messuhr in den Deckel des Saugergehäuses fest eingebaut. Das ist sehr praktisch - im "Lehrlauf" muss die Uhr bei 0,10 bar stehen. Wenn sie das nicht tut, dann stimmt etwas nicht: Wenn sie einen höheren Wert zeigt, ist etwas verstopft oder der Sammelbehälter ist randvoll - wenn sie einen niedrigeren Wert zeigt ist irgendwo ein Leck. Man hat dadurch immer die Kontrolle, mit einem Blick.
Daraufhin hab ich auch meine TKS mit zwei dieser Sauger ausgestattet: Stückpreis um die 30 Euro, weil ich dazu die Motoren und Schläuche ausgedienter Haushaltsstaubsauger genommen habe (letztes Bild). Auch diese beiden haben hinter dem Sammelbehälter noch einen Staubsack und Lamellen-Feinfilter.
Nochmal meinen ganz speziellen Dank an Fritz, der dieses Thema hier aufgebracht hat!
Andreas