Hallo Thorsten,
Du hast geschrieben:
Von der ersten Sorte habe ich eines mit zwei Armen, wohl aber in der schlechtesten Qualität wie irgend erhältlich. Sobald ich die Feststellschraube drehe... verschieben sich die Arme. Das gewünschte Maß ich so kaum einstellbar.
Ich habe schon überlegt es zu verbrennen... aber das Mistding ist lackiert und die Umwelt kann ja nichts für meinen unüberlegen Kauf.
Kenne Dein Baumarktstreichmaß natürlich nicht.
Bei den "normalen" Holzstreichmaßen mit Schraubenfeststellung der Einstellarme läuft diese nicht direkt über die Schrauben (im Normalfall M6er Gewinde), sondern je nach Ausführung über ein im Streichmaß eingelassenes Blech oder aber eine ca. 1 mm starke Metallscheibe, die innerhalb des Streichmaßes in den Bohrungen der Rampamuffe, welche ja die Feststellschraube benötigt, liegt. Auf diese Teile wirkt die Feststellschraube und die dienen dann als Druckplatte (naja, eher Druckplättchen).
Evtl. hat man sich das in Deiner Baumarktausführung gespart und deswegen verstellen sich die Arme beim Festdrehen, was mit vernünftigen Arbeiten natürlich wenig zu tun hat. Ein Verstellen der Arme kenne ich von "herkömmlichen" Streichmaßen nicht. Allerdings empfehle ich Dir, Dich nicht auf die aufgedruckten Skalen zu verlassen. Besser mit einem Meter o.ä. zum Maß Nehmen verwenden. Sollte es sehr auf Genauigkeit ankommen, grundsätzlich nach entgültigem Festdrehen noch einmal nachmessen. Das merkt man aber schnell beim Arbeiten.
Für einem Selbstbau erhält man die erwähnten Druckplatten problemlos z.B. aus dem Schaft einer 10er oder 12er M- oder Holzschraube . Abschneiden, etwas gerade feilen und die Kanten brechen - fertig.
Ich will Dir ein Titemark-Streichmaß nicht ausreden, evtl. kannst Du aber Dein altes Baumarktstreichmaß zusätzlich arbeitsfähig machen.
Bernhard hat recht, wenn er schreibt, daß für manche Arbeiten mehr als ein Streichmaß notwendig sein kann. Manchmal hat man ja mehr anzureißen, möchte aber die Einstellung des Streichmaßes beibehalten.
Du hast geschrieben:
Die Japanischen Streichmaße scheinen wohl ein guter Kompromiss für den Anfänger, wobei mich da die Varianten mit Keilfixierung ein wenig abschrecken.
Auch dies wird wohl nur eine Übungssache sein ?
Kein Grund sich vor einer Keileinstellung zu fürchten, weder bei den Japanern noch bei alten Einheimischen. Einfach solange Nachklopfen, bis es paßt. Geht viel einfacher, als man vieleicht anfangs denken mag.
Wie Bernhard schon richtigerweise erwähnt hat, kann man die Anreißnadeln etwas abflachen, was die Messerwirkung verstärkt. Man erhält sich aber dennoch die Möglichkeit, z.B. Mittelpunkte von Bohrungen anreißen bzw. vorstechen zu können. Beim Nachfeilen/-schleifen der Spitzen (wird u.U. schnell notwendig, wenn man damit auch Spanplatten, insbesondere mit KS-Beschichtung bearbeitet) werden diese ganz automatisch flacher.
Gruß, Andreas