Tipps vom Personaler aus der Holzbranche gesucht.

Baumschreck

ww-fichte
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Was bringt einem die ganze Kohle, wenn man quasi nur noch auf den Burnout wartet?
Bedürfnisse reduzieren und glücklich leben scheint mir da kein verkehrter weg. Gerade mit entsprechendem Polster durchaus denkbar.

Das war eigentlich genau mein Gedankengang :emoji_slight_smile: Mein Geschäftspartner hatte schon zwei deswegen wechselt er jetzt in ein Angestellten Verhältniss und wir verkaufen die Firma.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Das war eigentlich genau mein Gedankengang :emoji_slight_smile:

Meiner auch. Kann allerdings nicht verhehlen, dass die Kohle manchmal knapp ist. Hätte vielleicht noch ein paar Jahre hochbezahlt arbeiten sollen und ein Polster schaffen - aber na ja. Der Job ist Top.
Bist du denn komplett auf Tischler fixiert? Ich stand damals vor der gleichen Überlegung wie du und hab mich für Zimmermann entschieden.
Viele Tischlereien bauen viele Fenster und Türen ein und Wintergärten. Das war mir zu stumpf für die nächsten 40 Jahre.
Richtige Möbel Tischler haben oft cnc gesteuerte Anlagen und man schiebt quasi nur bretter nach.
Die “echten“ Möbel Tischler sind meist kleine Betriebe ohne wirkliche Angestellte und rar gesät.
Zudem ist es baunebengewerbe und deutlich schlechter bezahlt.

Das waren jedenfalls so die Aussagen befreundeter Tischler und das ganze deckt sich bisher mit meinen Erfahrungen.

Als Zimmermann hast du schon noch deutlich öfter echte Konstruktionen per Hand zu bauen, auch wenn Dachstuhl und Co schon häufig aus der cnc kommt.
Vielleicht wäre das ja auch was für dich.

Ich bringe mir den Tischler Krams jetzt selbst bei uns mache es als Hobby. Durch die entsprechende Vorbildung geht das recht fix.
 

Baumschreck

ww-fichte
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@JannikOS Den Zimmerman habe ich ausgeschlossen da er mir zu Großformatig ist. Da war dann der Möbeltischler eher das richtige.
Stimmt viele Betriebe bauen Türen, Fenster ect. Aber wichtig ist für mich erstmal Handwerk erlernen und in die Branche reinkommen.

Wie ich aber gerade gesehen habe ist die Umschulung (ggf. sogar übers Arbeitsamt finanziert) durchaus eine realistische Möglichkeit um an den Gesellenbrief zu kommen. Und Praktikas wären in der Zeit in unterschiedlichen Betrieben machbar. Werd dann wohl am Montag mal im Jobcenter vorbei schauen.

Und vor allem glaube ich ist das wichtigste üben, üben, üben und nochmal üben dafür suche ich gerade nen Werkstattraum.
 

woodtr1

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Prüfe mal, ob du als Designer nicht Möbel in Einzelstücken anfertigen und verkaufen darfst. Ohne Meisterbrief.
Unter dem Begriff "Kurswerkstatt" solltest du Kurse bzgl. Holzwerken finden. Könnte evtl. zielbringender sein.
Es gibt offene Werkstätten (lt. Internet z.B. HEI in München) wo du dich einmieten kannst.
Lehrbücher findest du beim Europa-Verlag.

Und Dictum sucht Grafiker und Artdirector https://www.stepstone.de/cmp/de/Dictum-GmbH-Mehr-als-Werkzeug-24945/jobs.html
 

Gonzaga

ww-robinie
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Ich denke du solltest erstmal ein Praktikum machen oder anderweitig mal in den Beruf rein schnuppern. Bevor du dich fest dafür entscheidest eine Tischlerlehre zu beginnen.

Oftmals wird der Beruf das Schreiners von Berufstfremden völlig anders wahrgenommen. Viele stellen sich den Beruf zu "romantisch" vor... gemütlich in der Werkstatt stehen, hier ein bisschen sägen, dort ein bisschen messen und da ein wenig stemmen und das natürlich in aller ruhe und ohne Zeitdruck. In der realität ist alles anders...Zeit ist Geld!

Bei mir ist der Berufliche Werdegang nämlich genau anders herum.
Ich habe Schreiner gelernt, während der Ausbildung dann aber festgestellt, dass dies kein Beruf für mich ist mit dem ich Geld verdienen möchte. Die Lehre habe ich dann trotzdem erfolgreich beendet ( damit ich wenigstens eine abgeschlossene Ausbildung habe). Danach aber nie wieder im Beruf gearbeitet.

Heute Schreiner ich nur noch als Hobby und es macht mir riesen Spaß so ganz ohne Termindruck, alleine und in völliger Ruhe in meiner Werkstatt zu stehen, vom Alltag abzuschalten und etwas für mich selber zu bauen.

Was ich damit sagen will:
Vielleicht würde es dir auch schon reichen Hobbymäßig zu Schreinern, dein Geld aber mit etwas anderem zu verdienen. (Es muss ja nicht wieder in der IT Branche sein)
 

wasmachen

ww-robinie
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Mal überlegt, ob du mit diesen Wünschen und deinem bisherigen Know-How nicht eher als Partner zu nem kleineren Tischler passen würdest?
Zu zweit (oder mehrere) was hochziehen ist oft einfacher.... gibt sicher mehrere, die im IT Bereich schwach sind und da dann n Mehrwert hätten?
Zugleich könntest als 'Gleichberechtigter' in der Werkstatt dabei sein und 'sparst' dir die Ausbildung (wobei du mWn nach einer gewissen Hilfsarbeiterzeit eh die LAP machen kannst =brauchst dann aber eigentlich nicht).

Bin auch ganz klar der Meinung, dass du in nem kleineren Betrieb mehr lernen würdest als in nem Großen.

Damit würdest auch einige Jahre früher zu deinem 'Wunschziel' mit eigener Herstellung kommen....
Weil, ob du dass dann mit 50+ noch anfängst/anfangen kannst....
Rechne mal: Lehrzeit, dann Gesellenjahre, dann Meisterkurs....
Und jetzt braucht auch keiner hier erzählen, dass man mit Lehre und 2 Gesellenjahre die Koryphäe im Holzbereich ist. Sorry:emoji_grin:

P.S.: was soll das Handwerkerbashing hier eigentlich? Kenne eigentlich keine Betriebe, die sich so aufführen wie das hier beschrieben wird??:emoji_thinking:
 

wasmachen

ww-robinie
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HinternDiwan
Größte Angst der Kreishandwerkerschaft war, dass ich mich sozusagen als Quereinsteiger selbständig machen und entsprechend als Konkurrenz tätig werden könnte....

...der Sinn eines Azubis, ich sag mal nur zu 30% darauf lag, dem was beizubringen, bzw. dem Fortbestand des Berufes zu sichern, sondern zu 70% eine Arbeitskraft für niedere Arbeiten ohne eigenen Willen, Erfahrung oder Meinung zu haben, überspitzt ausgedrückt. Klingt zwar böse, ist aber so.
.....
oder wenn Ausbildung, weg von kleinen Betrieben und eher hin zu größeren oder Holzindustrie....

...Das Handwerk ist da oftmals noch sehr von gestern...

Des öfteren kamen Sprüche wie....


Scheiß egal, ob man die wirklich bessere Idee hatte. Kommt natürlich auch auf die Gesellen an. Besonders schlimm wurde es, wenn dritte (bauleiter/Bauherren) dir recht gegeben haben...

Auch das extreme Interesse wurde mir oft genug zum Verhängnis.....

Soll dich jetzt nicht abschrecken, denn auch wenn die lehrzeit hart war....

Aber stell dich drauf ein, dass du nicht mit offenen Armen empfangen wirst....

@Jannik,
Muss man noch mehr zitieren? Ich glaub nicht:emoji_thinking:
Soll jetzt auch kein persönlicher Angriff an die Zitierten Schreiber sein:emoji_confused:
 

Baumschreck

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Mal überlegt, ob du mit diesen Wünschen und deinem bisherigen Know-How nicht eher als Partner zu nem kleineren Tischler passen würdest?
Zu zweit (oder mehrere) was hochziehen ist oft einfacher.... gibt sicher mehrere, die im IT Bereich schwach sind und da dann n Mehrwert hätten?
Zugleich könntest als 'Gleichberechtigter' in der Werkstatt dabei sein und 'sparst' dir die Ausbildung (wobei du mWn nach einer gewissen Hilfsarbeiterzeit eh die LAP machen kannst =brauchst dann aber eigentlich nicht).

Das ist auch ne tolle Idee!!! Das hört sich sogar noch nach der besten Idee an. Ich frage mich nur wie und wo ich so jemanden finde? Gerade bei einer beruflichen Partnerschaft kommt es natürlich auch darauf an das man auch gut miteinander auskommt, eine Vertrauensbasis da ist und die geschäftlichen Rahmenbedingungen auch wirklich gesetzt bekommen. Da gibts nicht viele die diesen Schritt wagen möchten, kann ich mir vorstellen. Im Bekanntenkreis habe ich zumindest niemanden der Tischler ist geschweige denn sich selbständig machen will.

@petermitoe das stimmt ist echt traurig XD
 
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Gelöscht Mitglied 91199

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@Jannik,
Muss man noch mehr zitieren? Ich glaub nicht:emoji_thinking:
Soll jetzt auch kein persönlicher Angriff an die Zitierten Schreiber sein:emoji_confused:

Verstehe das auch nicht als Angriff, keine Sorge.
Bei mir war es persönliche Erfahrung. Die Berichte der anderen Azubis legten nahe, dass es woanders noch schlimmer ist.
Die Betriebe in denen ich während des Studiums gearbeitet habe waren auch so.


Auch bei den Meister Kursen hört man immer mal wieder, dass man besser nicht erwähnen sollte sich selbstständig machen zu wollen.

Vielleicht ist es bei euch besser?
 

wasmachen

ww-robinie
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@Baumschreck
Gute Frage..... meistens sagt man: mit reden kommen die Leute zusammen.....

Bei uns gabs mal mehrfach im Jahr so n Tischlerrundbrief (also Regional), wo hin und wieder auch n 'Randthema' mit Kontaktdaten drinn war: z.b. n Maschinenverkauf, ne Betriebsübergabe und verschiedenes anderes Zeugs....

Wo ich dir sofort Recht gebe: Vertrauen muss passen.... ist ja für beide Seiten auch irgendwie ne Verpflichtung.
 
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Mitglied 59145

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Ich glaube nicht daß sich jmd. Selbstständig macht und dann das ganze mit einem Berufsfremden, nur weil die sich evtl verstehen.
Tschuldigung, das klingt für mich sehr verträumt.
Ein Webmaster für eine ordentliche Homepage kostet ja nun nicht die Welt, jedenfalls im Vergleich zum restlichen Aufwand.

Gruss
Ben
 

Baumschreck

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Also werd jetzt mal versuchen eine Parktikumstelle zu bekommen um meinen Plänen etwas mehr Futter geben zu können. Dann werd ich mal in einigen Foren zum Thema einen Beitrag eröffnen. Vielleicht traut sich ja jemand :emoji_slight_smile:
 

Baumschreck

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Ein Webmaster für eine ordentliche Homepage kostet ja nun nicht die Welt, jedenfalls im Vergleich zum restlichen Aufwand.

Genau deswegen kotzt mich die Branche unter anderem an, bis auf die erfolgreichen großen Unternehmen weiß nämlich selten jemand wieviel Arbeit da drin steckt und was man noch alles brauch ausser "ne Webseite". Wers richtig machen will, das kostet ne ordentliche stange Geld. Außerdem gehört viel mehr zu nem ordentlichen Business als ne Webseite...der richtige Marketing Mix besteht nämlich aus mehreren Kanälen. Vor allem wenn man hochpreisige Produkte an exklusive Kundschaft bringen will. Und das ist eigentlich kein einmaliger Kostenfaktor. Aber gut will hier ja jetzt eigentlich auch nicht auf das Thema eingehen.

Abgesehen davon wäre eine Webseite ja nicht das einzige was ich beitragen könnte :emoji_wink:...ad Hoc wären da nur so sachen wie Zeit, Arbeitsleistung, Investitionskapital, Know-How und Erfahrung im Produkt Design, Vertriebserfahrung....könnte da natürlich noch ne ganze weile weiter machen.
 
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Nesta

ww-buche
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Dein aktuelles Wissen im IT Bereich in eine kleine Werkstatt einzubringen ist keine Option? Quasi 50% IT und 50% Werkstatt.
Das ist zumindest mein Plan wenn mich die IT weiter so nervt :emoji_wink:
 

Baumschreck

ww-fichte
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Klar wäre das eine Option. Wäre ja dann auch für das gemeinsame Geschäft. Nichts anderes hätte ich ja auch gemacht wenn ich das alleine versuchen würde.

Macht für mich einen riesen Unterschied ob ich meine Leistung, sei es denn geistig oder körperlich, unter Wert an Leute verscherbeln muss welche es nicht Wert zu schätzen wissen, oder ob ich es für mich selbst mache. Verstehe ja sogar das dass für die meißten nur lästige Kosten sind. Es ist ja quasi ein notwendiges Übel um am Markt präsent zu sein.

Interessantes Beispiel:
www.windfall-gmbh.com ein Kunde von uns - die vertreiben handgefertigte luxus Kronleuchter mittlerweile in die ganze Welt. Haben auch zu zweit angefangen, haben sich bei der Arbeit kennen gelernt.
 
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KalterBach

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Genau wegen dieser kranken und unzeitgemäßen Handwerkshierarchie fehlt der Nachwuchs. Wer, der was aufm Kasten hat, hat denn Bock sich zwei - drei Jahre runter machen zu lassen?! Und die, die keine Wahl haben verhalten sich als Azubis auch genau so: ich mach das hier weil ich muss, also mach ich nur das nötigste.

Ich kann Dich beruhigen, diese "Hierarchie" und das "wir haben das schon immer so gemacht" gilt meiner Erfahrung nach auch für Ingenieur-Büros. Man könnte auch sagen, das ist der Motor vieler Betriebe und der läuft halt ordentlich geschmiert seit Jahrzehnten gut.

Das sich so genannte Lehrlinge heute so verhalten ist traurig, dass der Betrieb dies toleriert liegt wohl auch ein gutes Stück weit am Chef und den Gesellen, sowie dem Umgang mit dem Lehrling.

warum sollte Dich jemand ausbilden wollen, wenn er damit rechnen muss, Dich gleich nach der Ausbildung zu verlieren

Wie viele Schreiner-Lehrlinge wissen den schon bereits während der Lehrzeit, dass sie später etwas anderes machen wollen. Umorientieren ist noch harmlos ausgedrückt. Die meisten haben vermutlich gelernt, dass der "moderne" Schreiner wenig mit Holzromantik zu tun hat, mehr mit schwerer körperlicher Arbeit und viel "Gebastel" bei Montagearbeiten. Fenster-, Türen- und Möbelmontage als Schreiner-Alltag.

Es ist nun mal leider so, dass viele Berufe weder die gesellschaftliche, noch finanzielle Anerkennung bekommen, die sie bekommen könnten. Dazu kann man im Einzelhandel oder woanders sein Geld auch leichter verdienen. Zuletzt stimmt oft im Handwerk die Qualität nicht, Fachkräftemangel, Zeitdruck und zu viel Pfusch auf dem Bau.

Ich weiß nicht wie das bei tischlern ist aber die zimmerer Azubis kosten fast nix

Azubis kosten immer etwas. Die meisten werden allerdings "refinanziert" - plakativ ausgedrückt, als billige Arbeitskraft ausgenützt.

Ich kann den Thread-Starter verstehen. Wenn ich meine "Schäfchen" im trockenen hätte, dann wäre ich auch Hobbyschreiner mit Perspektive. Aber ein Standbein im gelernten Beruf ließe ich drin. Denn zum einen kenne ich den Unterschied zwischen Hobby und Beruf und ich weiß, was es heißt nicht alles zu müssen.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ich kann Dich beruhigen, diese "Hierarchie" und das "wir haben das schon immer so gemacht" gilt meiner Erfahrung nach auch für Ingenieur-Büros. Man könnte auch sagen, das ist der Motor vieler Betriebe und der läuft halt ordentlich geschmiert seit Jahrzehnten gut.

Tut er das denn? Die meisten Betriebe haben gehörige Schwierigkeiten Nachwuchs zu finden, jedenfalls bei uns in der Region. Sei es jüngere Gesellen oder Azubis, fast unmöglich.
Kann ich auch verstehen. Wer hat denn Bock, sich drei Jahre für kaum Kohle bei großer Anstrengung Knechten und verarschen zu lassen?
Das Problem ist vielleicht NOCH nicht da aber wenn es so weiter geht wird es kommen.
Und nur weil etwas funktioniert heißt es ja nicht, dass es gut ist. Mir würden da jede Menge Beispiele einfallen, die wirtschaftlichen Erfolg hatten aber insgesamt fragwürdig waren.
 

michaelhild

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P.S.: was soll das Handwerkerbashing hier eigentlich? Kenne eigentlich keine Betriebe, die sich so aufführen wie das hier beschrieben wird??:emoji_thinking:

Dann sei froh.
Meine Lehre ist zwar auch "schon" 20 Jahre her, aber es war so wie geschrieben.
Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, aber in meiner Zeit dort, haben vier von sechs Azubis abgebrochen. Das hatte wenig mit der Arbeit zu tun, sondern wie wir dort behandelt wurden. Wir waren der letzte Dreck und das bekam man jeden Tag zu spüren. Das war schon sehr traurig.
In der Firma, in der ich nach der Lehre angefangen habe, wars ähnlich für die Lehrlinge, beigebracht wurde wenig, die sollten arbeiten.
 

ChrisOL

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...Jahre für kaum Kohle bei großer Anstrengung Knechten und verarschen zu lassen?

Hallo,

Das ist eine sehr ich-bezogene Sichtweise, die mir absolut missfällt.
Da schwingt mit: ich werde ausgebeutet, mir steht mehr zu, ich bin doch besser wie die anderen...

Kannst du auch ganz kurz die anderen Dinge sehen? Du bekommst eine Ausbildung, entwickelst dich weiter, jemand kümmert sich um dich und du wirst dafür entlohnt.

Das man Arbeitsleistung gegen Geld tauscht ist ein weltweit verbreitetes Modell. Das gute ist, hier zwingt dich keiner dazu.
 

Mitglied 59145

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Ein Lehrling kostet nicht wenig. Erstmal ist er ca. 20% der Zeit in der Schule oder auf Lehrgang. Dann ist er, zumindest im Schnitt, deutlich öfter krank. Ein Lehrling produziert Ausschuss und "blockiert" Maschinen deutlich länger als ein erfahrener Mitarbeiter. Auch ist das Arbeiten mit ihm zusammen langsamer, im Vergleich zu jmd der das schon länger macht, weil er fragt und Wissen vermittelt bekommen möchte.

Das macht sich auch nicht von alleine.
Das was er verdient ist wirklich nicht die Welt. Will man aber "ordentlich ausbilden,
" dann gibt man auch eine Menge mehr.

Das Handwerk, explizit Baunebengewerke, ist Recht schlecht bezahlt.

Einen Partner für ein Gewerbe zu finden ist nicht einfach, ich kenne 2Personen mit denen ich das gemacht hätte. Da Sprachen aber andere Dinge dagegen, ich wollte was anderes. Die beiden machen das jetzt zusammen.

@TE mir ist wohl klar das Marketing etwas mehr ist. Nur wie viel Marketing braucht ein kleiner Betrieb in der Gründungsphase? Ich kenne keinen Kleinbetrieb der noch Aufträge sucht!

Gruss
Ben
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Hallo,

Das ist eine sehr ich-bezogene Sichtweise, die mir absolut missfällt.
Da schwingt mit: ich werde ausgebeutet, mir steht mehr zu, ich bin doch besser wie die anderen...

Kannst du auch ganz kurz die anderen Dinge sehen? Du bekommst eine Ausbildung, entwickelst dich weiter, jemand kümmert sich um dich und du wirst dafür entlohnt.

Das man Arbeitsleistung gegen Geld tauscht ist ein weltweit verbreitetes Modell. Das gute ist, hier zwingt dich keiner dazu.

Ok, dann ist das falsch rüber gekommen.

MICH.betrifft das ganze gar.nicht. Ich hatte als Zimmermann eine recht hohe Vergütung der Ausbildung (1000,-Euro+) , zweitens ist das mein absoluter Traumjob, alles gut. Aber immer, wenn ich mit jüngeren bekannten.vom Fußball oder so gesprochen habe, die durchaus Interesse am Handwerk gezeigt haben kamen diese, aus meiner Sicht nachvollziehbaren, Argumente

Und, dass man eine Ausbildung erhält ist klar aber als ich Zimmermann gelernt habe, hat n Tischler Azubi glaube ich so was um 250-300 Euro bekommen. Denke, dass das keiner als angemessen erachtet.

Ne Ausbildung bekomme ich als Maurer, Zimmermann, versicherungskaufmann, Schifffahrtskaufmann und Co auch allerdings zu einer deutlich höheren Vergütung von um und bei 1000,- Euro. Und zumindest in letzteren berufen ist der Lehrlingsdrill nicht so verbreitet.

Habe hier auch mal n Thread gesehen, wo es darum ging was für “tolle“ Streiche man den Lehrlingen gespielt hat. Fanden hier viele ganz toll. Ich hab nur mit dem Kopf geschüttelt. So was ist lustig, wenn man sich irgendwie auf Augenhöhe begegnet aber aus der überlegenen machtposition heraus sorgt das nicht dafür, dass der Lehrling sich gut fühlt und mit Selbstvertrauen und einer gewissen selbstverständlichkeit arbeitet. Das werfen viele Gesellen dann aber den Lehrlingen vor.

Und bezüglich was besseres:

Ich finde ehrlich gesagt, dass man als Handwerker oft genug wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt wird. Das klingt jetzt dramatischer als ich es meine aber wenn im Büro mitten im Winter bei minus 10 ° die Heizung ausfällt, dann gehen die Leute nach Hause. Wenn die Klos nicht funktionieren ebenso. Da würde keiner bleiben, wenn der Chef mal fix n dixi hinstellt.
Von Handwerkern wird das immer erwartet und einige Kunden meckern, wenn du bei -3° und schneeregen einpackst und andere lassen dich nicht zu Hause auf ihre Toilette, damit du nichts dreckig machst. War einmal ganz toll, als die Azubine ihre Regel hatte und das dixi halb eingefroren war.
Das ist alles nichts was MICH sehr stört. Es fällt mir vielmehr auf. Also worauf ich hinaus will: als was besseres fühlen, davon sind wir meilenweit entfernt.
Und dass es auch anders geht sieht man an norwegen. Unser Austausch Azubi war entsetzt unter was für primitiven Bedingungen (was Hygiene angeht) wir arbeiten müssen. Da muss es auf jeder Baustelle einen beheizten Klo und Aufenthaltscontainer geben mit fließend Wasser.

Nochmal: es geht mir hier nicht darum groß rum zu heulen. All das wusste ich vorher und komme soweit gut klar. Die meisten Kunden sind auch extrem nett und dankbar, nur ab und zu hat man solche Idioten. Mir geht es eher darum: warum muss das so sein? Warum wird das als normal vorausgesetzt? Und all das steigert nicht gerade die Attraktivität des Berufs
 
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