Tischlerlehre ohne Abi?

Holz-Fritze

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Und da such ich mir diejenigen raus, von denen ich mir den größten Profit verspreche (und der kann sich ganz unterschiedlich darstellen, am ende dann aber halt in Geld). Die Einschätzung ist da bei den Unternehmern unterschiedlich, aber ich habe per se auch erst mal lieber Abiturienten. Sind reifer, kein jugendschutz, theoretische Vorbildung ist größer, sozial meist stabiler, passen meist besser in unser Team, höhere Auffassungsgabe, motorisch weiter, selbstständiger, oft Führerschein etc.
Und Handwerk ist intellektuelle Leistung, wie schon geschrieben, mit Kraft und Motivation alleine kann man da nix (mehr?) werden. Mit Köpfchen schon eher. Aber geht man dann ins Handwerk? :emoji_wink:

Ganz schön armselig diese Denkweise. :mad:
 

Besserwisser

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Kannst du das mal erläutern? Warum meine Denkweise armselig ist?
Arbeitest du immer am liebsten mit den dümmsten und schlechtest Qualifizierten, die auch soziale Probleme haben?
 

Holz-Fritze

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Kannst du das mal erläutern? Warum meine Denkweise armselig ist?
Arbeitest du immer am liebsten mit den dümmsten und schlechtest Qualifizierten, die auch soziale Probleme haben?

Du denkst nur an deinen Profit, nicht daran vielleicht mal einen jungen Menschen eine Chance auf eine Ausbildung und später mal ein gutes Leben zu ermöglichen. Das ist Trump Denkweise und deswegen armselig.

Du siehst Auszubildende anscheinend nur als billige Arbeitskraft.
 

tischlerteam

ww-ulme
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Und da such ich mir diejenigen raus, von denen ich mir den größten Profit verspreche (und der kann sich ganz unterschiedlich darstellen, am ende dann aber halt in Geld). Die Einschätzung ist da bei den Unternehmern unterschiedlich, aber ich habe per se auch erst mal lieber Abiturienten. Sind reifer, kein jugendschutz, theoretische Vorbildung ist größer, sozial meist stabiler, passen meist besser in unser Team, höhere Auffassungsgabe, motorisch weiter, selbstständiger, oft Führerschein etc.
Und Handwerk ist intellektuelle Leistung, wie schon geschrieben, mit Kraft und Motivation alleine kann man da nix (mehr?) werden. Mit Köpfchen schon eher. Aber geht man dann ins Handwerk? :emoji_wink:

Na logisch, ist auch meine Meinung. :emoji_slight_smile:
Seine Meinung ist überhaupt nicht armselig, sondern kaufmännisch.
Seit wann ist ein AZUBI eine billige Arbeitskraft? Der Azubi kostet Geld,Zeit und viel Nerven.
Ein Facharbeiter bringt mir mehr Euros ein und kostet keine Zeit und vorallem keine Nerven.
Die Zeit wo der Azubi in der Schule ist, kostet mich trotzdem, mal darüber nachgedacht?
Das ist ein typisches angestellten Denken
 

Holz-Christian

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Ich lach mich tot über den Frad. Vor allem, wie Uli, über de ganzen Schreihälse hier, die weder als Tischler arbeiten, geschweige denn selbstständig sind geschweige denn tatsächlich ausbilden bzw ausgebildet haben.

.

Da hängt er wieder wie schon so oft Beifallheischend an den Rockschößen Uli‘s.:emoji_wink:
Begleitet von prolliger Ausdrucksweise ( Abitur???).

Wie dem auch sei:
Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn ( erst als angestellter Geselle, seit 12 Jahren als Meister) insgesamt 7 junge Leute bei ihrer Berufsausbildung begleitet.
Allerdings wirklich tagtäglich bei allen Situationen.
Nicht wie so mancher Betriebsinhaber vom Schreibtisch aus.

Unter den 7 war auch ein Sonderschüler der trotz seiner Schwächen mit Fleiß, Beharrlichkeit und Interesse seinen Weg gemacht hat.

Kurz und Bündig:
Wenn man Begeisterung und Interesse für einen Beruf zeigt ist Schulbildung nebensächlich.

Gruß Christian
 

yoghurt

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Hallo,
nee, das muss man schon betriebswirtschaftlich rechnen. Wenn man ein Unternehmen zu führen hat, dann muss sich das rechnen. Und um es deutlich zu sagen, wir reden hier vom Handwerk, nicht von der Industrie. Die meisten Handwerker schwimmen nicht so in ihren Profiten, dass dann die Ausbildung des "Luxus-Azubis" noch das Sahnehäubchen ist an dem man sich dann noch die goldene Nase verdient.

Abgesehen vom monetären: ich bilde nicht aus, habe aber in meinem Ein-Mann-Betrieb immer mal wieder Praktikanten. Wenn da einer mit dem kleinen Einmaleins und elementarer Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit überfordert ist, dann tu ich mir diesen Nerv nicht mehr an. Und man kann mal raten bei welcher Klientel - unabhängig vom Schulabschluss das der Fall ist.... Und da kann ich jeden verstehen, der nicht für die Dauer einer Ausbildung mit solchen "Kunden" zu tun haben will. Wie jemand diesbezüglich unterwegs ist findet man am Besten in einem kurzen Praktikum heraus....
 

Holz-Fritze

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Die Pauschalisierungen gefallen mir hier übrigens gar nicht.

Wenn ich daran denke wie vielen Voll-Abiturienten ich den Dreisatz erklären mußte oder wie man einen rechten Winkel überprüft ohne Winkelmesser ........

Soll ich jetzt daraus schlussfolgern die können alle nichts ich nehme lieben Realschüler..........

Eure Sichtweise tut mir leid. Sicher muss ich mir ausrechnen, kann ich mir den Auszubildenden leisten, aber ihn nur hinsichtlich Wirtschaftlichkeit zu betrachten ist ganz schön armselig.

@tischlerteam:
Übrigens auch als Angestellter muss man schon mal wirtschaftlich denken, wenn man zum Beispiel Abteilungsleiter ist kann man auch nicht machen was man will, sondern muss das wirtschaftlich verantworten.
Sowas ist das typische Vorurteilsdenken von Selbstständigen. (das war jetzt eigentlich nicht ernst gemeint, weil ich Pauschalisierungen nicht mag, aber das mußte jetzt mal sein):mad:
 

uli2003

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Du denkst nur an deinen Profit, nicht daran vielleicht mal einen jungen Menschen eine Chance auf eine Ausbildung und später mal ein gutes Leben zu ermöglichen. Das ist Trump Denkweise und deswegen armselig.

Das ist so nicht ganz richtig. Nenne es nicht Profit, sondern erst einmal Ertrag. Und ebendieser muss die betrieblichen Kosten decken, auch die der Auszubildenden.
Wie ich oben schon schrieb, ist ausbilden teuer. Vor 30 Jahren hatte ich 45 Azubis in der Prüfung, heute wenn es gut läuft 10. Warum? Weil es sich kaum noch ein Betrieb leisten kann, wenn man den Inhabern glauben schenken darf.
Ich sitze nicht den ganzen Tag im Büro, sondern arbeite voll mit im Betrieb. Könnte mich, wenn ich nicht so ruhig wäre, fast jeden Tag aufregen über Unpünktlichkeit, Desinteresse ?, Tippern am Handy wenn ich den Raum verlasse, Hände in den Taschen beim Kunden.
Aber mache ich nicht, höchstens darüber nachdenken nicht mehr auszubilden.

Nein, ich habe nicht die Zeit Azubis sozial aufzupäppeln, entweder wollen sie, dann wird es was, oder nicht, dann wird es nichts. Die Vorbildung ist eher nebensächlich.

Profit steht ganz am Ende der Kette, und der ist im Tischlerhandwerk weiß Gott nicht mehr sonderlich üppig.
Das kann jeder der hier schreibenden Selbstständigen ganz einfach selbst herausfinden, stellt einfach mal einen Azubi ein. Nicht nur davon gehört haben oder als angestellter Ausbilder, selbst mit allem Drumherum.
Ich hatte auch schon echt gute Azubis. Das baut immer wieder auf :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Ich sehe langsam keine Chance mehr für eine zivilisierte Gesellschaft. Immer sollen es die anderen richten.
 

uli2003

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Das gehört ins Elternhaus. Aber selbst die verpennen ja morgens schon, alles schon erlebt.
Ausbildung geht uns alle an, daher finde ich das Verteilen auf alle Schultern a la SOKA echt
in Ordnung.
Aber dagegen schreien ja alle, gerade die Kleinstunternehmer.
Die paar Hundert Euro sind ja nicht tragbar.
 

FredT

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Das Generalproblem ist wohl , daß die sozialen Komponenten von Haus aus sehr rudimentär geworden sind... bei einigen. Und das liegt bei weitem nicht nur am Elternhaus... Aber, das sei zur Ehrenrettung auch gesagt, man kann auch an sich selbst arbeiten. Und das ist das Wichtige, wenn der Wille dazu vorhanden ist. Leider ist aber auch der oftmals rudimentär...

Grüße
Fred
 

ChrisOL

ww-robinie
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Hallo,

ich komme aus einem ganz anderem Bereich. Wenn ich Bewerber aussuche und für
meinen Bereich einstelle, dann muss in erster Linie die Einstellung passen. Das klang schon durch, pünktlich, motiviert und aufrichtig. Die Tätigkeit kann und muss man dann vermitteln. Also wie man den rechten Winkel misst z.B. Nur wenn die Einstellung oder der Charakter nicht passt wird es nichts. Diese Dinge zu verändern gehört nicht als Aufgabe zu Unternehmen.

Nicht auszubilden geht eine Weile gut, aber woher kommen den in Zukunft die Facharbeiter wenn nur noch 10 in der Prüfung sitzen. Es werden doch bestimmt mehr als 10 im Bereich der Innung in Ruhestand gehen oder in andere Berufe abwandern? Natürlich kann man das nicht individuell einem
Betrieb ankreiden. Wenn es wirtschaftlich nicht darstellbar ist, geht es halt nicht.

Ein schönes Beispiel ist die Speditionsbranche. Schlechte Löhne, kein Nachwuchs. Jetzt gibt es ein Mangel an LKW Fahrern. Und was wird als Grund mit angeführt. Die Bundeswehr bildet nicht mehr aus, ergo die anderen sind mal wieder Schuld.

Von einer Uni Professorin hörte ich im letzten Jahr provokant, die aktuellen Jahrgänge sind alles nur noch Königskinder, die nur zu hören bekommen haben, sie seien die Besten, etwas Besonders, ohne jede Demut. Wenn etwas nicht klappt oder schlechte Noten vorkommen sind äußere Umstände Schuld.

Will heißen, wer heute jung ist und bereit ist sich einzubringen wird sich entwickeln und seinen Weg machen. Ob mit oder ohne Abi.
 

pixelflicker

ww-robinie
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Die Frage ist doch, warum bildet man aus? Es wurde ja schon gesagt, dass ein Lehrling nicht wirklich eine billige Arbeitskraft ist, also kann der Grund doch nur sein, dass man so versucht sich eine gute Arbeitskraft selbst aufzubauen. Sagt man nun von vorneherein, dass man nur Abiturienten nimmt, dann erhöht man damit aber nicht gerade die Chance, dass der Lehrling auch da bleibt. Jemand mit Abi wird vielleicht eher danach noch ein Studium machen oder ähnliches. Damit verbaut man sich den eigentlichen Sinn der Ausbildung.

So gut wie alle Punkte, die Besserwisser als Grund für Abiturienten anführt, sind vielmehr dem höheren Alter derjenigen geschuldet (reifer, kein jugendschutz, theoretische Vorbildung ist größer, sozial meist stabiler, passen meist besser in unser Team, höhere Auffassungsgabe, motorisch weiter, selbstständiger, oft Führerschein etc.). Mit dem Abschluss hat das gar nichts zu tun. Daher wäre es doch viel logischer, zu sagen, man stellt erst ab einem bestimmten Alter ein, anstatt das Abi vorzuschieben. Ich habe das Gefühl hier werden Grund und Wirkung verwechselt.

Ich glaube mit dieser Einstellung macht sich das Handwerk viel kaputt.
 

mj5

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Hallo Sarah,

ob Du noch mitliest? :rolleyes:

Ich kenne Tischlermeister und Holztechniker, die haben mit Hauptschul- oder mittelpraechtigem Gesamtschulabschluss gestartet.
Und die sind keine Schande des Handwerks geworden!

Egal, all das "Frueher waren alle viel schlauer!" etc. beiseite:

Fuer den Junior wuensch ich euch, dass er Interesse behaelt, dran bleibt.
Wenn man weiss wozu man z.B. Dreisatz und Geometrie im echten Leben gebrauchen kann, jenseits der Schulbuecher - manchem faellt das Lernen dann einfacher.
Und da ist Tischlern schon ein Ansporn mal nen Zirkel und ein Lineal in die Hand zu nehmen. Neugier ist wichtig, was Herausfinden wollen.
Kapieren wie man etwas macht. Schule ist nicht zu jeder Zeit fuer Jeden der richtige Ort fuer sowas.
Der Junge ist 13... da ist noch Zeit!

Nebenbemerkung an meine ausbildenden oder auch nicht ausbildenden Kollegen in "Good ol Germany":
Ein deutsches Azubi-Engelt laege hier unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Und der gilt fuer alle.
Wenn ich hier den Tariflohn fuer einen Gesellen in Deutschland erwaehne, schuetteln unsere Azubis unglaeubig/mitleidig den Kopf.
You get, what you pay for. Werkzeug, sonstige Betriebsmittel, Mieten, Material... und auch Arbeitnehmer.
Gut Holz! :emoji_slight_smile:

Gruesse
Mattes

P.S.:
Man kann Eur und Can$ ziemlich gut 1zu1 vergleichen in Sachen lokaler Kosten und Kaufkraft.
Aber nicht, das wer auf die Idee kommt gleich nen Container zu buchen - wir haben hier grade ne mittelpraechtige Rezession und ca. 9% Arbeitslosigkeit.
 

Zahltag

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ein problem der heutigen zeit ist allerdings auch, das nahezu jeder, der irgendwie auf "zack" ist, weiter hoch hinaus will. als einfacher gelernter handwerker verdient man kein geld, muss körperlich arbeiten (bis zur rente? hrhrhrhr), in sehr vielen branchen als monteur unterwegs mit 70stunden woche usw...
und im umkehrschluss werden die anforderungen der firmen immer höher, die nach den astronautenanwerber suchen für ihre küchenhilfe und sich dann wundern, wenn der nach der ausbildung dann studieren geht.
eine artnahe ausbildung ist für ein studium zwar nicht notwendig, aber sehr hilfreich. weiterhin ist man 3-4jahre reifer und hätte bei nichtschaffen einen plan b (die lehre).

personalmangel gibts aber trotzdem nicht. es gibt IMMER nur ein "billiglohn facharbeitermangel". wer seinen mitarbeitern 2€ mehr die stunde zahlt, moderne vernünftige werkzeuge zur verfügung stellt und sie normal auch halbwegs pünktlich nach hause schickt, wird niemals facharbeitermangel haben :emoji_slight_smile: ich kenne genug firmen, wo genau das so funktioniert.
wenn man als chef aber unbedingt den neuen porsche haben muss und seine mitarbeiter mit quasi mindestlohn knebelt und ständig anschreit (weil man ist ja ein gottkönig, immerhin gibt man ihnen einen job), darf sich dann nicht wundern, wenn keiner mehr dort arbeiten will (oh wunder sowas spricht sich sehr schnell rum). und schon wird nach "facharbeitermangel" gejammert, obwohl eigentlich nur ein egotrip vorliegt.
 

ChrisOL

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Hallo,

es passt gerade so schön zum Thema, heute morgen in der Wochenzeitung entdeckt. Die Tischler Innung hier bietet einen Test an. Gute Idee.

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Besserwisser

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Ich freue mich, dass ich die Diskussion weiter befeuern konnte, auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, an irgendwessen Rockzipfeln zu hängen :emoji_grin: (ist eh nicht meine Art).

Erstaunt bin ich ein wenig, dass die Tatsache, dass so eine Tischlerei in erster Linie ein Unternehmen ist, für so viel Entsetzen sorgt. Ich frage mich, wo und wie ihr so arbeitet (wer bitte hat denn den Banken und Sparkassen schon mal vorgeworfen, dass sie seit Jahrzehnten quasi nur noch Abiturienten ausbilden?). Das diese Grundzüge des unternehmerischen Gebarens natürlich auch auch von privaten Gesichtpunkten beeinflußt werden, sollte klar sein, erst recht wenn man so eng zusammen arbeitet wie in einem 1-3 Personenunternehmen, wie ich es betreibe.
Mein letzter Azubi war ein Abiturient und ein kompletter Reinfall. Und jetzt :emoji_grin:?
 

FredT

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genauso ist es hier in Sa-Anhalt eben auch; zwar nicht der Porsche, aber auch Boot und Finca.
uralte Ausrüstungen (im Metallbau gesehen), uralte Ansichten ("machen wir doch schon immer so"), uralten Einstellungen (Lohnniveau von vor 20 Jahren... Und dann eben Mitarbeiter, die zwar froh sind, einen Job zu haben, aber sonst in der inneren Emigration...
Wer geht in einen solche ehemaligen Schafstall zur Ausbildung? Und da ist es dann egal, ob Real- oder Gymnasialabsolvent. Und ja auch die "weichen" Faktoren wurden über Jahre vernachlässigt (" die sollen mal froh sein...").
Mich wundert das nicht mehr...

Grüße
Fred
 

Undead

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Mich wundert der Zeitungsbericht doch etwas. Gut ich hatte meine Lehre im alter von 22 Jahren begonnen, da ich vorher noch vier Jahre etwas für die Heimat tun wollte:rolleyes:. Aber da ließt sich alles so dramatisch. Ich habe nie für die Prüfung gelernt, abseits der Berufsschule. Handwerklich ..... naja wenn Holzwerken sowieso seit der Kindheit ein Hobby ist, ist man da nicht ganz unbeholfen. Ich will sagen. Ich empfand die Lehre an keinem Punkt meiner Lehrzeit als schwer , wenn ich jetzt mal das zwischenmenschliche weg lassen:rolleyes:. Rein von den Themen die vermittelt werden, dem Lehrinhalt.
Ich bin ein Gesamtschüler gewesen die hier ja so, ich nenne es mal belächelt angesprochen wurden da plötzlich viel mehr Menschen Abitur dadurch machen. So Also ich war Gesamtschüler mit einem sehr guten Notendurchschnitt und mit Realschul-Abgangszeugnis . Ich fand die Lehre nie schwer, sie hat spaß gemacht und nun bin ich seit ein paar Jahren selbstständig.

Jeder der Interesse und lust zeigt, vielleicht keine zwei linken Hände hat sollte die Lehre packen. :emoji_slight_smile:

Ansonsten sollte man wohl dem Handwerk fern bleiben
 

uli2003

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Den Eignungstest bieten wir auch jährlich in der KH an. Wird auch gut angenommen bzw. besucht.

Manche vergessen einfach ihre soziale Verantwortung.
Das wird bei einigen so sein. Aber wie weit soll die denn überhaupt gehen?


Ein deutsches Azubi-Engelt laege hier unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Und der gilt fuer alle.
Liegt es hier auch.

Aber bezogen auf die reine Arbeitszeit, die man eigentlich vergleichend mit anderen Schülern, Studenten etc. (welche idR für ihre schulische Ausbildung oder das Studium zahlen müssen) nur als vergütungsfähig ansehen dürfte, sind wir schon beim sehr guten Facharbeiterlohn. :emoji_slight_smile:
 

Zahltag

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genauso ist es hier in Sa-Anhalt eben auch; zwar nicht der Porsche, aber auch Boot und Finca.
uralte Ausrüstungen (im Metallbau gesehen), uralte Ansichten ("machen wir doch schon immer so"), uralten Einstellungen (Lohnniveau von vor 20 Jahren... Und dann eben Mitarbeiter, die zwar froh sind, einen Job zu haben, aber sonst in der inneren Emigration...

Fred

war bei uns im betrieb auch einige jahre so. man tratt ständig auf der stelle und es ging nicht weiter, die firma kurz vorm bankrott, die maschinen steinalt und/oder geklaut/kaputt, das mobilar/pc des büro aus den letzten jahrtausend! und ständig die gleichen fehler (haben wir schon immer so gemacht...).
nun 4-5jahre später wachsen wir so stark, das bereits während der planung eines neuen gebäudes dieses vor der genehmigung schon zu klein ist. wir haben neue produkte (die oh wunder beim kunden richtig gut ankommen) und die wichtigen mitarbeiter mit den fach/hintergrundwissen(entwicklung/konstruktion) laufen nicht bei 3 gleich wieder weg. insgesamt ist es schon noch 4 (büro 3+, werkstatt 5), aber man merkt die änderungen, wenngleich die säge immernoch 30jahre alt ist und auch sonst kaum neue maschinen rankommen.
anders siehts bei meinen vater in einer größeren tischlerei aus. neue maschinen in den hunderttausenden pro jahr neu. große cnc maschinen immer wieder neu nach nur 5jahren usw...hat aber am ende kaum noch was mit echten tischlern zu tun. er meint, die meisten mitarbeiter sind hiwis (mindestlohn), die nur die platten auf die maschinen werfen. echte tischlerarbeit ist wenig geworden.
denn das ist auch die kehrtseite der medaille. sind die maschinen zu gut und modern, braucht man häufig gar kein fachpersonal mehr, bzw anderes fachpersonal (statt 5 tischler braucht man dann einen maschineneinrichter und 2 hilfsarbeiter, die die maschinen füttern).
 

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Erstaunt bin ich ein wenig, dass die Tatsache, dass so eine Tischlerei in erster Linie ein Unternehmen ist, für so viel Entsetzen sorgt. Ich frage mich, wo und wie ihr so arbeitet (wer bitte hat denn den Banken und Sparkassen schon mal vorgeworfen, dass sie seit Jahrzehnten quasi nur noch Abiturienten ausbilden?).
So habe ich das gar nicht gemeint. Natürlich muss ein Unternehmen Unternehmerisch denken, aber ich bezweifle, dass das die richtige Einstellung ist, Abitur zu verlangen, auch unternehmerisch. Wie ich schon schrieb: Ist nicht einer der Gründe für das Ausbilden von Lehrlingen, dass diese dann auch als Geselle da bleiben? Das halte ich bei einem Abiturienten für deutlich unwarscheinlicher als bei jemanden mit mittlerer Reife. Deswegen sehe ich das auch aus Unternehmerischer Sicht kritisch. Am Ende steckst du viel Energie und Aufwand in die Ausbildung von jemanden, der dann eh geht.


Mein letzter Azubi war ein Abiturient und ein kompletter Reinfall. Und jetzt :emoji_grin:?
Was meine Meinung nur bestätigt. Ich sehe den Fokus auf den Abschluss sehr kritisch, wenn es um einen Handwerksberuf geht.
 

Wendlord

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Firmen können sich ihre Auszubildenden aussuchen. Wenn einige Handwerksbetriebe nur noch Abiturienten einstellen, dann ist es ihre Entscheidung.
Im Allgemeinen „reicht“ der Hauptschulabschluss ,wobei Hauptschulen heute in einigen Bundesländern durch Oberschulen abgelöst werden.
Voraussetzung für einen handwerklichen Beruf ist auf alle Fälle eine gute Note in Mathematik!
Im Rahmen des Unterrichts Wirtschaft müssen Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe Praktika absolvieren. Ich empfahl meinen Schülern (ab Klasse 9) auch in den Sommerferien durch freiwillige Praktika ihren Horizont zu erweitern. Das wirkt sich auch im Lebenslauf positiv aus.
Schüler sollten darauf achten, dass ihre Kopfnoten positiv und dass sogenannte „Nebenfächer“ wie z.B. Sport nicht schlechter als befriedigend sind. Eine 5 in Sport sagt dem Chef metasprachlich „der mag sich nicht anstrengen“.
 
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