"Tricks" und Kniffe die euch weitergebracht haben / ins Staunen versetzt haben

Alceste

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Ich dachte es könnte mal interessant sein Tricks und Kniffe zu sammeln, die so nicht in Lehrbüchern oder sonstigen Publikationen zu finden sind und euch hilfreich waren. Ich würde das jetzt auch nicht nur aufs Holzwerken beschrönken wollen.

Der Stein des Anstoßes kam mir in den Kopf gerollt, als ich letztens eine zentrische Bohrung für ein Gewinde in eine Gewindestange einbringen musste. Zufällig hatte ich kurz vorher ein Video von Cosel entdeckt in dem er das Problem löst in dem er das Werkstück in die Ständerbohrmaschine einspannt und den Bohrer in den Maschinenschraubstock. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden.

Hier das Video: https://www.youtube.com/watch?v=_0frOYT9t3g

EDIT: Wegen der Übersicht, je nachdem wie genau man das Zentrum zu Beginn der Bohrung "erwischt" wird das Loch größer als der Durchmesser des Bohrers. Das heißt wenn die Bohrung nicht nur zentrisch sein soll sondern auch einen bestimmten Durchmesser haben soll, wie in meinem Beispiel, bohrt man mit einem kleineren Durchmesser vor und dann erst auf Maß. Der Bohrer wird sich dann in der Pilotbohrung zentrieren. Die Pilotbohrung muss auch nicht so tief sein wie die fertige Bohrung, es geht nur darum eine zentrische Anfungsbohrung herzustellen.
 
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civil engineer

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Im Zimmererhammer stecken für den nicht eingeweihten ungeahnte Moglichkeiten der Anwendung des Hebelgesetzes. Im Maurer Hammer ebenso. Manchmal ist beim Maurer Hammer für den Abbruch von Holzkonstruktionen weniger Kraftaufwand erforderlich.
Meine bessere Hälfte ist, obwohl selbst gelernte Schreinerin, immer wieder erstaunt, was und wie sich hebeln lässt.
 

PrimaNoctis

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Handzinkung, Tipp bekam ich von @Lorenzo
Mit einem angelsächsischen Streichmaß (Schneiderad) den Zinkengrund tief einritzen, dann dort direkt schräg mit dem Stemmeisen ein Dreieck abnehmen. Dann kann man senkrecht runter und der Grund bleibt sehr sauber. Geht super einfach, wenn man dran denkt.
 

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U.Tho

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Ich nehme an das es kaskadierbar ist.
Wäre nicht das Problem - macht aber keinen Sinn. Allein die Hölzer geben vor, wie hoch man das bauen kann. Für meine Erfahrung ist irgendwo bei 6m Schluss für die praktische Anwendung.
Ich habe aber einige Sachen mehr in Petto zum Thema Staubschutzwand - da gibt es viele Lösungen, kommt immer darauf an, welche Ansprüche gefordert werden. Gerne mal schauen auf www.staubschutzwand.de
 

Daniboy

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Ich habe heute ein Merkwort für die Sicherheit, von einem Drechsler gehört, was mir noch nicht bekannt war:
"SCHADEN"

1. Aus der SCHusslinie treten (Vor dem Einschalten aus dem Gefahrenbereich treten)
2. Augenschutz verwenden
3. Richtige Drehzahl einstellen
4. Einmal durchdrehen: Vor dem Einschalten Werkstück einmal von Hand eine Umdrehung drehen.
5. Nichts was festgeschraubt sein soll, gelockert lassen.
 
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dsdommi

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Vielleicht für Anfänger wie mich interessant:
Wer viel misst misst Misst.
Deshalb zB beim Anbringen von Auszugeben für Schubladen nicht Messen sondern ein Stück Holz im benötigtem Abstandsmaß Sägen. Dann wird es auch Wiederholgenau
 

KaiX0

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Mit den Malerspachteln aus dem Künstlerbedarf oder, falls es noch feiner sein muss, einem abgeschnitten Streifen einer Klarsichthülle kann man Leim vorsichtig unter Absplitterungen/ in feine Risse 'hineinziehen'. Backpapier oder eben Klarsichthülle drauf, dann die Zulage und kräftig zwingen. Wird nahezu unsichtbar.
 

agnoeo

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7:5 Regel um Achtecke zu konstruieren:
202211_circle_5_7_compass.png


a:b ist 0,59:0,41und 7:5 ist da ziemlich nah dran.
Lässt sich ohne Rechnen über die halbe Diagonale des Werkstücks mit dem Zirkel übertragen.

(Sorry, da hat der mir den Beitrag beim einfügen des Bildes automatisch abgeschickt)

Gruß, David
 

Mitglied 67188

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jetzt nicht gleich zu setzen mit der Erfindung des Rades aber
praktisch wenn die Zwingen zu kurz sind...
Hier geht es weniger um den Trick selber, sondern, dass
man so eine 10er Schrauber dabei hat oder waren es 12mm Ø?

Den gezeichneten Trick habe ich hier aus dem Forum,
weiß aber nicht mehr von wem... @ChrisOL vielleicht??? ist schon lange her.
Hat den Vorteil, dass die Zwingen nicht so leicht auseinander fliegen als
würde man sie nur mit den Backen gegenseitig verhaken..

Hab also jetzt immer im Auto eine Gewindeschraube speziell dafür und ein Stück Stahlprofil.
In der Werkstatt habe ich die Rohrzwingen... da brauche ich das nicht...
Die kaufbaren Verlängerungsschienen wäre natürlich schicker...


IMG_0314 Kopie.jpeg



IMG_1941.JPG
 

MarcBerlin

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Ach kieka, kennt hier keiner Dichlormethan?
Im Holz-Bereich tatsächlich nicht benötigt und daher wenig bekannt.

Wer schon mal rüber ins Maler Gewerk geschaut hat und vielleicht auch nicht mehr ganz jung ist, kennt es noch als Abbeizmittel. War früher Standard; leider bissl gefährlich: Konnte bei längerem Einatmen zu spontanen, wenn auch vorübergehenden Lähmungen führen. So mancher Maler ist während der Anwendung einfach von der Leiter gefallen, was dann auch zum Verbot für diese Anwendung führte.

In geringen Mengen angewendet ist es aber harmlos und auch noch recht verbreitet: Speziell im Modellbau verwendet man es zum Kleben von Kunststoffen. Seine Wirkung besteht im Anlösen der meisten Kunststoffe. Die niederviskose Flüssigkeit wird per Pinsel auf eine Klebefläche aufgebracht, die dann gleich an die andere Klebefläche gedrückt wird. In der Regel reicht es die Verklebung von Hand in Position zu halten, da die Härtung etwa so schnell wie bei Sekundenkleber erfolgt. Bei größeren Verklebungen (oder bei Tremor:emoji_wink: ) sollte man jedoch einspannen (nur Lagesicherung - kein Druck erforderlich)

Vor- und Nachteil gleichzeitig ist, dass es praktisch keine Klebefuge gibt. Die Technik ist also alles andere, als spaltfüllend. Vielmehr verflüssigt sich ja ein Teil des zu klebenden Materials. Besonders bei Reparatur Verklebungen, fehlt dieses dann. Man muss das DCM dann halt sparsam dosieren. Auch besteht wenig Möglichkeit die Lage zu korrigieren, weil es so schnell ist. Also eine Technik, die Fingerspitzengefühl verlangt. Aber eben die einzige Möglichkeit für ganz viele Kunststoffe. Mir sind damit schon sehr gute Reparaturen im Innenraum meiner Oldtimer geglückt. Gut ausgeführt sind die Nähte kaum sichtbar und da es eine Verschweißung darstellt, ist sie sehr stabil.
 

inselino

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Ach kieka, kennt hier keiner Dichlormethan?
Im Holz-Bereich tatsächlich nicht benötigt und daher wenig bekannt.
ZUm glück löst DCM kein PE und PP, sonst hätte ich Probleme mit meinen Kunststoffkanistern.
In geringen Mengen angewendet ist es aber harmlos
Ähm ne. Also ich meine ich bin Chemiker und Ethanol und ACeton sind harmlos aber DCM schafft ja schonmal H351 (Kann vermutlich Krebs erregen) und ist so flüchtig, dass man enorm schnell Kopfschmerzen etc. bekommt.
Sind aber auch keine Tipps und Tricks von daher OT.

Aber wo wir grad schon dabei sind:
Tipp&Trick: Es ist vollkommen egal, wann ihr euer Salz ins Nudelwasser werft, die Energie bis zum kochen ist immer die gleiche.
 

MarcBerlin

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Ich muss gestehen, dass ich ich einfach bei jedem Kunststoff den Test gemacht habe und bisher lief es immer. Dass es bei PE nicht klappt, hätte mir denken können - das ist ja dermaßen inert - da dockt ja niemand an. Lustiger Weise hatte ich trotz der Omnipräsenz von PE noch nie einen Fall, wo ich es kleben wollte... :emoji_thinking:

Zur "Harmlosigkeit": Hast völlig recht, mit solchen Äußerungen sollte man sich tatsächlich zurück halten. Bei der Exposition, die ich mir gebe, wenn ich einen viertel ml in ein Fingerhut großes Gefäß gebe um es dann mit einem winzigen Pinsel zu auf ein paar cm² zu verteilen trifft das aber vermutlich schon zu.

Zum Vergleich: Ich habe mal mit allen meinen Leuten eine Baustelle verlassen und musste eine Baubehinderung schreiben, weil der Malerbertrieb anfing einen Lacksockel im Treppenhaus eines Altbaus mit DCM. Die kamen mit 10L Kanistern an und trugen das auf um die 100m² auf. Das Vorhaben wurde dann gestoppt aber die fehlende Kenntniss über diesen Stoff sowohl beim Betrieb als auch beim leitenden Architekten war bestürzend. Ich musste richtig Quellen bemühen und mit Ämtern drohen. Ich war natürlich zunächst die Sissi und der Querulant.

Ick sare dia, dit warn no' Zeiten!
 

welaloba

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DCM gab es in den 90er und auch danach noch im Fachhandel, die Marke war "Abbeizer mit der Krähe". Eines Tages war das Zeug von heute auf Morgen mit Verweis auf Brüssel aus allen Regalen verschwunden. Mein Apotheker verkündete: grosse Vorsicht, ist ganz eng mit Chloroform verwandt. Später fand sich dann eine Firma, die das Mittel aus USA importierte. Preis total jenseits, Verwendung also nur bei ganz harten Fällen. Ist zum Glück (für mich) alles vorbei.
Off topic Ende.
Das wissenswerte an der Geschichte also: kann gerne weggelassen werden.
Gruss Werner
 

Lorenzo

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Bei der Verleimung von Teilen die möglichst genau zueinander positioniert werden sollen hilft es den Leim ein bisschen anziehen zu lassen. Was auch gut funktioniert ist Salz oder Zucker auf den Leim zu streuen. Beim ansetzen der Klemmen rutschen die zu verleimenden Teile dann nicht hin und her und es wird viel einfacher.

Die Innenseiten von Schubladen und Korpussen mach ich gern vor dem Verleimen schon fertig. Also eine dünne Schicht HWÖ drauf, die Stellen die verleimt werden vorher abkleben. Auch ein dünner Auftrag Schellack mit dem Pinsel ist super für Innenflächen. Trocknet ratz fatz, ist komplett natürlich, stinkt nicht wie manche Öle. Und im geschlossenen Korpus verfliegt auch der Geruch teilweise sehr lange nicht.
Auch Leim hält nicht gut auf den schon behandelten Flächen, beim Verleimen kann man also einmal kurz mit nem feuchten Tuch die Ecken sauber machen und is fertig. Oder man klebt mit nem Streifen Krepp neben den Leimstellen ab, und zieht die dann mitsamt Leimüberschuss ab und hat direkt saubere Innenflächen.
 

MarcBerlin

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Aber um gerne auf Holz-Thema zurück zu kommen und in Bezug auf @Lorenzos Tipp bezüglich der Ölung bzw eben lieber Schellackierung von Schubkästen: Wer weiß, warum auf vielen Ölen steht "nicht für Schrank-Innenflächen geeignet"?
Ich lege es mal als Quiz an - wissen sicherlich einige. Ist allerdings doch eine Art Exkurs, denn es geht um Chemie....
 

Lorenzo

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Noch als Ergänzung zu dem was Stefan (@PrimaNoctis) schon zu Zinkungen gesagt hat:

Bei der offenen Zinkung fase ich die Kanten Schwalben an der Seite die auf die Zinken geschoben wird leicht an. Man muss nur bisschen aufpassen dass man nicht bis zur Vorderkante der Schwalbe fast, sonst sieht man ein kleines Loch am Zinkengrund. Die Fase hilft ne stramm sitzende Zinkung besser zusammenführen zu können, und sorgt dafür dass der Leim nicht nur nach unten abgestriffen wird, sondern auch zwischen Schwalben und Zinken gelangt.
Bei ner halbverdeckten Zinkung kann man rundum fasen.
IMG_0938.jpg
 
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