Umgang mit Parallelanschlag bei einer FKS

Daniboy

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Ein quadratisches Werkstück kann man am Quer- oder Parallelanschlag schneiden...
Mir als Hobby-Anwender sind Quadrate am Parallelanschlag wegen der Verkantungsgefahr schon zu gefährlich, wie ist hier eigentlich die offizielle Lehrmeinung?
 
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Auch Friedrichs Äußerung in #12 lautet ja: "... vor das Sägeblatt ..." - bei Querschnitten.

Schau dir bitte mal Seite 6, Bild 13 an, ob das mit deinem Arbeitsverhalten übereinstimmt.

Hallo,
ich verstehe das so:
  • Bei Längsschnitten nach der 45-Grad-Regel nach hinten, damit das Werkstück über den gesamten Schnittverlauf noch eine Führung hat, aber am Spaltkeil nicht einklemmen kann.
  • Bei Querschnitten so weit nach vorne, dass es nur als Breitenanschlag dient, aber zu Beginn des Sägeschnitts keinen Kontakt mehr zum Werkstück hat.
Ist das richtig?
 

raziausdud

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Mir als Hobby-Anwender sind Quadrate am Parallelanschlag wegen der Verkantungsgefahr schon zu gefährlich, wie ist hier eigentlich die offizielle Lehrmeinung?

Die offizielle Meinung ist wohl: es kommt drauf an .... :emoji_wink:. Es wurde hier indirekt schon (über mehere Beiträge verteilt) gesagt: wenn Du den rechten Winkel schon hast, kannst Du alles am PA machen. Wenn nicht, musst Du den rechten Winkel am Queranschlag erst herstellen. Egal ob Quadrat oder Rechteck.

Bei einem Rechteck aus nicht rechtwinkligem Material würde ich (ebenfalls Hobby-Anwender :emoji_slight_smile: ) erst die beiden langen Seiten parallel und in entsprechender Breite am PA machen. Dann mit dem ersten Querschnitt die erste kurze Seite herstellen, dann die andere Längsseite an den Queranschlag legen und den Schnitt im richtigen Abstand zur ersten kurzen Seite für die zweite kurze Seite machen. Und genauso bei einem Quadrat.

Vielleicht neigt man bei einem Quadrat ehr dazu, alle Schnitte am Queranschlag zu machen, also das Werkstück immer um 90 Grad weiterzudrehen. Dabei würde sich aber eine leichte Ungenauigkeit des Winkels von Schnitt zu Schnitt addieren, der letzte Winkel ist dann 3x "falscher in die anderre Richtung" als die anderen, bspw mit bewusst großem Fehler: 3 Winkel wären 89 Grad, dann wäre der letzte 93 Grad. Auch hier: das wäre bei einem Rechteck allerdings genauso. Die bekannte 5-Schnitt-Methode ist meines Erachtens ein Verfahren, um die genaue Einstellung und die Möglichkeiten einer Tischkreissäge incl. des Anwenders zu testen. Praktisch durchführen wird sie als 4-Schnitt-Zuschneidemethode wohl nur jemand, der weiß, dass der Queranschlag seiner Säge und die Fähigkeit des Anwenders wirklich immer 100 % genau den rechten Winkel ergibt.

Rainer
 
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Daniboy

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Die offizielle Meinung ist wohl: es kommt drauf an ....
Da stimme ich dir zu, habe es aber eigentlich bezogen auf eine Gefahr sich selbst zu verletzen.

(Also zB ein 5 cm Quadrat verkantet zwischen Parallelanschlag und Sägeblatt und dreht sich in die Diagonale mit über 7 cm --> Sägeblatt verbiegt sich uU ruckartig stark und unkontrollierte Kräfte können zB die Hände in den Gefahrenbereich bringen....)
 

Mitglied 24010 keks

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Ein 5cm Quadrat schneidet man besser nicht am Parallelanschlag... Bei 50cm mach ich mir persönlich da keine Gedanken.
Wenn ich 5cm Quadrate brauche schneide ich 5cm Streifen, mit z.B. 30cm Länge oder halt mehr wenn ich mehr Quadrate brauche, am Parallelanschlag und dann am werden die am Winkelanschlag mit zurückgezogenem Parallelanschlag abgelängt.
Meine Ausbildung und die Maschinenkurse sind schon paar Jahre her aber ich meine mich zu erinnern, dass das auch so gelehrt wird.

Die Einstellung des Parallelanschlages zum parallelschneiden ist zumeist mit der 45 Grad Regel perfekt. Gibt natürlich immer Ausnahmen. Wenn man z.B. eine richtig zickige Massivholbohle auftrennt die sich entscheidet nicht das Sägeblatt zu zwicken sondern eher hinter dem Schnitt aufzumachen. Da bietet es sich auch schon mal an den Parallelanschlag bis Mitte Sägeblatt zu ziehen... Aber das ist wohl eher die Ausnahme.
 

magmog

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Ein 5cm Quadrat schneidet man besser nicht am Parallelanschlag... Bei 50cm mach ich mir persönlich da keine Gedanken.
Wenn ich 5cm Quadrate brauche schneide ich 5cm Streifen, mit z.B. 30cm Länge oder halt mehr wenn ich mehr Quadrate brauche, am Parallelanschlag und dann am werden die am Winkelanschlag mit zurückgezogenem Parallelanschlag abgelängt.
Meine Ausbildung und die Maschinenkurse sind schon paar Jahre her aber ich meine mich zu erinnern, dass das auch so gelehrt wird.
[...]

Guuden,

wie schneidest Du dann das letzte Quadrat am Winkelanschlag mit zurückgezogenem Parallelanschlag?
 

Mitglied 24010 keks

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Guuden,

wie schneidest Du dann das letzte Quadrat am Winkelanschlag mit zurückgezogenem Parallelanschlag?
Wenn das Material nicht Megawertvoll ist, wandert der Abschnitt mit 15cm in die Tonne zur thermischen Verwertung... :emoji_slight_smile: Sonst am Winkelanschlag. 5cm kann man natürlich nicht einstellen aber 20cm z.B. - dann muss halt ein 15cm Holz zwischengelegt werden. Dann natürlich mit Schiebestock festhalten und nicht mit den Fingerchen. Aber das vermeide ich in der Regel welches Material ist schon so wertvoll, dass ein Stück von 15x5 cm² wehtut?
 

4ctive

ww-birke
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Guten Morgen Zusammen,

jetzt kam doch schon einiges an Antworten und Meinungen zusammen. Danke euch erst mal dafür.

Hallo zusammen;

ich (Amateur) kann das Problem nachvollziehen, aber ich hab die Sache zumindest für Tischkreissägen ohne Formatschiebeschlitten so verstanden - und ich meine, dass ich durch dieses Forum (durch was auch sonst :emoji_wink:) zu dieser Meinung gekommen bin:

die 45-Grad-Regel gilt, wenn man kleine kurze Teile schneidet, weil nur diese und auch nur wenn abgetrennt zwischen dem Paralleanschlag und dem Sägeblatt eingklemmt werden können und es so zu einem Rückschlag kommen kann. Bei Längsschnitten und auch bei Schnitten am Queranschlag, bei denen der Parallelanschlag als "Längenstopper" dient. Wenn man wie z.B. oben genannt, ein 70cm langes Brett am Paralleanschlag auftrennt, kann weder Werkstück noch Abfallstück gegen die aufsteigenden Zähne kommen bzw. nur ganz leicht, da der Spaltkeil in diesem Fall seine Aufgabe erfüllen kann. Am Ende des Schnitts könnte lediglich das Abfallstück gegen die vorderen Zähne kommen.

Und ich habe es auch mal probiert, es ist mit nicht gelungen mit langen Werkstücken einen Rückschlag auch nur annähernd zu provozieren. Und auch mit kleinen Teilen habe ich es probiert. Solange die frei auf dem Tisch "herumkullern" und somit nur ohne Druck an die hinteren Zähne kommen, passiert nichts bzw sie werden von den aufsteigenden Zähnen dezent zur Seite geschoben.

Das Problem ist meines Erachtens also ausschließlich ein mögliches Einklemmen kleinerer Teile, somit gilt nur für die die 45-Grad-Regel des zurückgezogenen Parallelanschlags.

Und daher oute ich mich auch ohne schlechtes Gewissen als Nutzer eines langen Parallelanschlags - bei Längsschnitten an langen Werkstücken (!). Ich hab meinen sogar aus dem Gefühl einer besseren Führung bei langen Werkstücken nach hinten (!) verlängert. Übrigens habe die kleinen Tischkreisssägen in der Regel einen langen durchgehenden Parallelanschlag, für die 45-Grad-Regel muss auch ich mir mit einer zusätzlich am Paralleanschlag angeklemmten Leiste behelfen.

Rainer
Das trifft so ziemlich auch mein Gefühl und meine Erfahrungen an der TKS und FKS.



Ich kann das Problem nicht wirklich nachvollziehen, weil ich nicht verstehe wie dein Werkstück zur Seite abdriften kann, wenn das Sägeblatt plus Spaltkeil grade mitten im Werkstück steckt. Zudem drückst du das Werkstück ja vor dem Sägeblatt gegen den Parallelanschlag, was dahinter passiert ist doch irrelevant, weil der Schnitt schon gemacht wurde.
Ich glaube eine Skizze mit deinem Problem ist eine gute Idee.
Naja, so sehe ich das nicht. Wenn du, um bei dem Beispiel zu bleiben, ein 40 x 70 cm Brett am PA schneidest (70 cm Seite angelegt an den PA) und du bist bei sagen wir mal 60 cm angekommen (60 cm durchgeschnitten, 10 cm noch vor dem Sägeblatt), dann hast du nicht mehr viel Anlagefläche am PA liegen. Sagen wir mal, es liegen noch 20 cm am PA an und 50 cm sind bereits frei. Das Sägeblatt und der Spaltkeil verhindern meiner Meinung nach übrhaupt nicht, dass man das Werkstück nun schräg schieben kann. Jetzt musst du also die 20 cm Anlagefläche nutzen um die gesamten 70 cm weiterhin gerade durchzuschieben. Und genau das, klappt bei mir dann eben nicht mehr so gut...

Hi Benjamin,

hab auch ewig gebraucht bis ich das gecheckt habe aber selbst korrekt angewendet finde ich es nicht geil schmale Streifen am Parallelanschlag zu schneiden. Meine Lösung ist ich habe mir als Zubehör (bei Altendorf heisst das zumindest Palin) geholt, damit schneide ich die Streifen auf dem Schlitten. Und wenns zusätzlich noch ganz "hart" wird kann man mit nem Niederhalter noch festspannen....

Ich nutze den Parallelanschlag im Grunde nur ganz weil zurückgezogen als "Messlinial" wenn überhaupt
Palin ist absolut ne feine Sache. Aber irgendwie denke ich auch, dass der PA seinen Sinn und Zweck hat und auch gut zu nutzen ist, wenn man es korrekt, bzw. sinnvoll macht :emoji_slight_smile:


Insgesamt denke ich, man muss sicherlich noch unterscheiden, ob man nun Plattenmaterial schneidet oder an Massivholz arbeitet. Und ich denke, das Problem ergibt sich eher oder hauptsächlich bei Massivholz, da es nach dem Schnitt aufgehen kann.

Was bei den ganzen Antworten leider irgendwie untergegangen ist, war meine Frage, wie ihr das in der Praxis handhabt :emoji_wink: Also falls hier noch Jemand Input hat, gerne her. Habe jetzt beispielsweise von dem guten Heiko Rech in einem Video die Aussage gehört, "wenn ihr Plattenmaterial schneidet, müsst ihr den PA überhaupt nicht zurück ziehen...".

Viele Grüße
Benjamin
 
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uli2003

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Hallo,
ich verstehe das so:
  • Bei Längsschnitten nach der 45-Grad-Regel nach hinten, damit das Werkstück über den gesamten Schnittverlauf noch eine Führung hat, aber am Spaltkeil nicht einklemmen kann.
  • Bei Querschnitten so weit nach vorne, dass es nur als Breitenanschlag dient, aber zu Beginn des Sägeschnitts keinen Kontakt mehr zum Werkstück hat.
Ist das richtig?
Ja und nein.

Wie zu Beginn des Threads schon gesagt, hat der Breitenschnitt nicht genug Führung, wenn das Werkstück am Parallelanschlag mit '45° Einstellung' geführt wird. Das Werkstück fängt hinten an zu wandern, gerade wenn es länger ist.

Nehmen wir ein Beispiel:
Exakter Breitenschnitt an einem Massivholzbrett von 40 cm Breite und 100 cm Länge. Das besäumte Brett ist 41 cm breit.
Jetzt fällt links (meistens) vom Sägeblatt ein 1 cm breiter Streifen ab.
In diesem Fall wird der Anschlag weit durchgeschoben, da ist nichts was irgendwo klemmen kann.

Was auch noch nicht gesagt wurde: Die 45° Regel gilt nur für Massivholz!

Bei Querschnitten kann der Parallelanschlag zu Beginn des Schnitts ruhig noch Kontakt mit dem Sägeblatt haben. Wenn es so weit abgetrennt ist, dass es sich drehen kann und verklemmen könnte, muss spätestens Luft zum PA sein, und zwar mindestens so viel, dass das abgesägte Stück in der längsten Achse (also in der Regel diagonal) hindurch passt und nicht einklemmen kann.
Werden die Stücke so breit, dass dies nicht möglich ist, schiebt man den PA weiter durch und die Abschnitte mit dem Schiebestock nach hinten durch.

Ausnahmen bestätigen je nach Maschine wie immer die Regel.
 

4ctive

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Ich hatte einen Hinweis dazu gegeben.
Das war natürlich nicht auf alle Aussagen bezogen.

Deinen Hinweis habe ich zur Kenntnis genommen. Fritz und Franz sind top, aber eben auch nicht in jeder Konstellation sinnvoll einzusetzen. Und mir ging oder geht es ja wirklich um die Situation, wenn der PA eingesetzt wird.
 

Dat Ei

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Moin, moin,

wenn Du 40 cm *70 cm am PA schneidest, dann wären nach der 45°-Methode mindestens noch 40 cm PA hinter dem ersten Zahl / der Mitte des Blattes (beides in der Literatur zu finden). Hinzu kämen aus Deinem Beispiel die 10 cm vor dem Blatt / der Blattmitte. Das reicht zum Führen.
M.W. (Literatur und Besuch von zwei dictum-Maschinenkursen) soll die 45°-Methode beim Schneiden von Leisten und schmalen Werkstücken angewendet werden, insbesondere, wenn diese aus Massivholz sind. Aber auch Plattenwerkstoffe haben innere Spannungen, weshalb es kein Fehler ist, die Methode unabhängig vom Material anzuwenden.

Dat Ei
 

4ctive

ww-birke
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Ja und nein.

Wie zu Beginn des Threads schon gesagt, hat der Breitenschnitt nicht genug Führung, wenn das Werkstück am Parallelanschlag mit '45° Einstellung' geführt wird. Das Werkstück fängt hinten an zu wandern, gerade wenn es länger ist.

Nehmen wir ein Beispiel:
Exakter Breitenschnitt an einem Massivholzbrett von 40 cm Breite und 100 cm Länge. Das besäumte Brett ist 41 cm breit.
Jetzt fällt links (meistens) vom Sägeblatt ein 1 cm breiter Streifen ab.
In diesem Fall wird der Anschlag weit durchgeschoben, da ist nichts was irgendwo klemmen kann.

Was auch noch nicht gesagt wurde: Die 45° Regel gilt nur für Massivholz!

Bei Querschnitten kann der Parallelanschlag zu Beginn des Schnitts ruhig noch Kontakt mit dem Sägeblatt haben. Wenn es so weit abgetrennt ist, dass es sich drehen kann und verklemmen könnte, muss spätestens Luft zum PA sein, und zwar mindestens so viel, dass das abgesägte Stück in der längsten Achse (also in der Regel diagonal) hindurch passt und nicht einklemmen kann.
Werden die Stücke so breit, dass dies nicht möglich ist, schiebt man den PA weiter durch und die Abschnitte mit dem Schiebestock nach hinten durch.

Ausnahmen bestätigen je nach Maschine wie immer die Regel.
Danke für deinen Beitrag @uli2003. Das trifft ziemlich gut die Vorgehensweise(n), bei denen ich mich wohl oder wohler fühle.
 

4ctive

ww-birke
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Moin, moin,

wenn Du 40 cm *70 cm am PA schneidest, dann wären nach der 45°-Methode mindestens noch 40 cm PA hinter dem ersten Zahl / der Mitte des Blattes (beides in der Literatur zu finden). Hinzu kämen aus Deinem Beispiel die 10 cm vor dem Blatt / der Blattmitte. Das reicht zum Führen.
M.W. (Literatur und Besuch von zwei dictum-Maschinenkursen) soll die 45°-Methode beim Schneiden von Leisten und schmalen Werkstücken angewendet werden, insbesondere, wenn diese aus Massivholz sind. Aber auch Plattenwerkstoffe haben innere Spannungen, weshalb es kein Fehler ist, die Methode unabhängig vom Material anzuwenden.

Dat Ei
Moin Moin,
ok dann lass uns das Brett länger machen. Sagen wir 40 x 120 cm. Dann wären mir die 50 cm auf jeden Fall zu wenig zum Führen. Das ist im Prinzip der Fall, auf den es mir ankommt. Also einfach, wenn das Brett deutlich länger ist, als die Fläche, die nach 45° Regel dann noch irgendwann am PA zur Verfügung steht.
 

Mitglied 24010 keks

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Gut ist was sich gut anfühlt! Wenns klemmt ist murks und wenns nicht ordentlich geführt ist auch. Ich komme mit den 45° zumeist ganz gut klar - wobei ich nicht wirklich ganz genau sagen kann obs auch immer die 45° sind, ich stelle den immer nach Gefühl ein.
Was hilft die ganz strenge Einhaltung irgendwelcher Regeln, wenn der Bediener sich damit dann nicht sicher fühlt? DANN entstehen die Probleme doch erst recht.
Das einzige was man halt nicht machen darf am Prallelanschlag ist verkanten - der Rest ist doch bissi relativ. Wenns klemmt - wie im Video von @Ingo S zu sehen, dann zieht man halt mal wieder bissi zurück. Im Zweifelsfall Säge aus - Werkstück bergen - und dann noch mal von vorne mit evtl. angepasster Einstellung.
Ich hab mal an einer alten Kölle aus den 70er 80er Jahren gearbeitet - da konnte man den Parallelanschlag gar nicht verstellen. Das war einfach ein massiver Eisenklotz - auch das geht wenn man sich ein wenig dran gewöhnt hat. Möchte ich aber nicht mehr umbedingt so haben.
 

WoodyAlan

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Da ich frisch gebackener Besitzer einer Formatkreissäge bin, verfolge ich den Thread aufmerksam und bin nun zum Entschluss gekommen: ich bestell das Buch von Guido bzw is eben bestellt. Und das rate ich auch dem TE. Die 38€ sollte einem seine Unversehrtheit wert sein finde ich.
 

uli2003

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hier säge ich am kurzen Anschlag 2,2m lange Zaunriegel von der Bohle.
Unproblematisch.
Es ist ein großer Unterschied, ob du Massivholz auftrennst und die Führung sowie den Vorschub auf dem Schlitten behältst, wobei es zudem gar nicht auf den Millimeter ankommt, oder ob du ein Werkstück final auf Breite schneidest und ein schmaler Rest abfällt.

Nur für den ersten Fall ist die 45° Regel gedacht. Um dem sich möglicherweise beim Auftrennen verziehenden Massivholz Raum zu lassen und nicht die Säge einzuklemmen.
 

flo20xe

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Ich korrigiere diesen Salat mal:

-Auftrennen von Massivholz nach der 45 Grad Regel
-Ablängen von schmalen Sachen am Queranschlag bei vor das Sägeblatt zurück gezogenem Parallelanschlag.
-auf Breite schneiden von längeren Werkstücken, wenn keine! Führung am Schlitten oder Queranschlag möglich, am weit durchgeschobenen Parallelanschlag. Um den Sägewiderstand auszugleichen, ist schon ein gewisser Andruck nötig.

Eine Ausnahme kann das genaue Sägen massiver schmaler Leisten auf Breite sein, hier sollte man auch die 45 Grad Regel anwenden, um ein Ausweichen nach dem Schnitt zu ermöglichen. Bei breiten Teilen muss der Anschlag jedoch lang sein.

Im Endeffekt hat Uli hier alles in 3 Sätzen zusammengefasst.

Ausnahmen gibt es zwar immer mal, aber grundsätzlich hab ich das vor über 20 Jahren auch so gelernt, so arbeite ich auch heute noch. Und so geben wir das auch an unsere Lehrlinge weiter.
Ergänzend dazu die Nutzung von Fritz und Franz (Besäumhilfe) am zurückgezogenen Parallelanschlag, auch wieder vorwiegend bei Massivholz.

Wenn man diese Arbeitsweise einhält, kann man, unter Einhaltung der zusätzliche gebotenen Sicherheitsvorschriften, ohne zusätzliche Vorrichtungen problemlos sauber und unfallfrei arbeiten.

Wer damit nicht zurecht kommt, und von grundlegenden, sicheren Arbeitsweisen an der Kreissäge keine Ahnung hat, dem sei an dieser Stelle eine fachkundige Unterweisung zu empfehlen und zwar "Face to Face" an der Maschine. Nur mit Youtube kommt man hier nicht weiter.....
 

teluke

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Pécs
Was hat Fritz und Franz mit dem Besäumen zu tun?
Oder gar der zurückgezogene Parallelanschlag?

Ich besäume recht viel und habe dazu noch nie den Parallelanschlag und auch noch nie Fritz und Franz gebraucht.
Zum besäumen brauche ich einen Besäumanschlag und den Schlitten der FKS, sonst nichts.

Den zurückgezogenen Parallelanschlag brauche ich zum Ablängen von kurzen Teilen als Anschlag rechts vom Blatt.

Längere Teile werden nur mit dem Queranschlag abgelängt.

Auftrennen von Brettern mache ich am Parallelanschlag.
Wie der dazu jeweils eingestellt werden muss steht oft genug in obigen Beiträgen.
 
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