Da hat es ja gestern abend noch ganz schön geklappert. Auf einige Punkte möchte ich einehen.
Wer lesen kann ist im Vorteil: ich habe nicht von überhöhten Wildbeständen geschrieben, also bitte keine Unterstellungen. Es reicht schon, wenn Du beim Aufzählen des Schalenwilds Probleme hast.
Jetzt wird mir schon klar, dass Dein Chef ein wenig unzufrieden mit Dir ist.
Ach Bernhard, lesen kann ich schon, auch darüber nachdenken und ich versuche auch, das Gelesene zu verstehen, aber Du hast ja schon ein Problem damit, das von Dir selbst Geschriebene zu begreifen. Aber Friederich hat diesen Punkt ja bereits erläutert. Danke.
Zu meinem Chef: Ich wüsste nicht, was diese von Dir genannte Zufriedenheit mit auf purem Jagdneid beruhenden Verleumdungen und Intrigen dem Mitarbeiter gegenüber zu tun hat. Ist es nicht vielmehr so, dass man einem guten Mitarbeiter nur auf solchen Wegen das Maul stopfen kann, weil man auf reellen Wegen nicht an ihn herankommt? Im Übrigen wurde mein Chef ein knappes halbes Jahr später strafversetzt, mittlerweile ist er in Rente. Jetzt nicht falsch verstehen: Einfache Menschen sind nicht per se dumm, in jagdlicher Hinsicht ist er ein einfacher Geist, Ihr würdet Euch gut verstehen. Grundsätzlich: Du solltest besser über Dinge, die Du nicht annähernd beurteilen kannst, besser die Finger still halten. Ich schreibe auch nicht von Sachen, von denen ich keine Ahnung habe.
...Zu den Staatsforstrevieren,
der Staatsforst verdient eine Menge, wenn ein kapitaler Hirsch erlegt wird!
Der Jäger bezahlt schon eine Waldbegehungsgebühr, bevor er mit Gewehr den Wald betreten darf! Dann kommt noch der Abschuss, der gesondert berechnet wird, nur für die Knochen, um sie an die Wand zu hängen!
Viele Forstrevier, vermarkten heute selber das Wildbret, haben richtige Metzger.
Bestimmt nicht weil es das minus Geschäft ist!
Stehen auf Weihnachtsmärkten und verkaufen die Wildspezialitäten und unterhalten Verkaufsräume....
und Bernhard
... Die Jagd ist ein prima Zusatzgeschäft für die Forsten...
Das muss man leider als Unsinn bezeichen, leider. Sicher werden entgeltliche Begehungsscheine vergeben, Trophäenentgelte kassiert und Wildbret verkauft. Dem stehen aber ganz einfach Aufwendungen des Jagdbetriebes gegenüber, die diese Einnahmen bei weitem auffressen. Das geht bei der Einrichtung und Aufrechterhaltung der jagdlichen Infrastruktur, Einsatz von Arbeitskräften und Fahrzeugen bei Gesellschaftsjagden, Jagdaufwandsentschädigungen für die Forstbediensteten los und endet noch lange nicht beim Bau und dem Unterhalt von Wildkühlungs- und Zerwirkeinrichtungen. Wie die Forstämter den Wildbretverkauf organisieren, wird im Groben durch die Landesforstverwaltungen geregelt, im Kleinen haben die Forstämter entsprechende Spielräume. Also, unterm Strich ist die Jagd ein Minusgeschäft, aber:
1. Der Verkauf von Wildbret ist ein wichtiger Bestandteil der Imagepflege der Forsten. Es wird nicht nur Holz und Schmuckreisig verkauft, nein alles, was der Wald zu bieten hat, wird vom Forst auch angeboten. Das macht der größere Privatwald übrigens genau so. Und das ist auch richtig. Besseres Bio-Fleisch kann es nicht geben. Der Verkauf von Wildbret auch auf Märkten oder verwaltungseigenen Ständen ist ein wichtiger Bestandteil forstlicher Öffentlichkeitsarbeit und kostet schon allein von daher Geld.
2. und deshalb habe ich diesen thread schließlich aufgemacht: eine zielorientierte straffe Jagdausübung ist die Grundvoraussetzung für eine generationenüberbgreifende, kostengünstige, ökologische, klimawandelorientierte und was weiß ich nicht noch alles Forstwirtschaft.
Jagd bringt kein Geld ein, sie kostet. Aber Sie bringt positive Effekte, die mit Geld kaum zu bemessen sind. Friederich schrieb richtig, dass das alles viel tiefer geht.
...Die Beeinträchtigung des Waldes durch unsachgemäße Bejagung ist unabhängig von den Eigentumsverhältnissen...
Genau so ist das.
...- der Staat zahlt sowieso
stimmt schon einmal nicht beim Privatwald...
Bernhard, das ist so nur bei oberflächlicher Betrachtung richtig. Es gibt Förderprogramme, über die sich ein privater Waldbesitzer den Zaunbau um seine Flächen mindestens anteilsmäßig fördern lassen kann. Wer zahlt das? Richtig, Du und ich und wir alle, Steuergeld. Kleine Rechnung: Bei konservativer Berechnung kostet der lfdm bei durchschnittlichen Verhältnissen 7EUR. Macht bei einem Hektar und quadratischer Flächenausformung 2800EUR. Damit ist in den Folgejahren der Zaun auf Dichtigkeit noch nicht ständig überwacht und abgebaut und entsorgt ist er auch noch nicht. Du wirst zwar richtigerweise einwenden, dass das nichts mit Wildschadensausgleich zu tun hat. Es ist aber zu bedenken, dass ein Zaun einem möglicherweise anstehenden Wildschadensausgleich vorbeugt. Es handelt sich somit im Grunde um dasselbe.
Verstehe.
War nur eine einfache Frage.
Und mit so einer einfachen Antwort hast du dich bei mir disqualifiziert
...
Zugegeben, ich wüßte auch gerne um Friederichs Hintergrund. Tut aber für mich nicht wirklich was zur Sache, denn ich kann seine Beiträge inhaltlich bestätigen. Er denkt sich also nichts aus, da kommt auch kein Halbwissen oder so wie bei Bernhard, der irgendetwas, was er mal im Jungjägerkurs gehört hat, nachspricht, ohne sich Gedanken dazu zu machen.