Was bewegt "Öko-Strom"?

pedder

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Wenn Atomkraftwerke haftpflichtversichert sein müssten, wäre der Strom unbezahlbar.
 

WinfriedM

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Der Fukushima-Unfall soll so um die 200 Milliarden Euro kosten. Geschätzt. Real wird es vermutlich noch wesentlich teurer werden.
 

andama

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Auch die Folgekosten, welche der Kohleabbau, egal ob Steinkohle oder Braunkohle, verursacht sind immens und wird leider wenig beachtet. In meiner Umgebung gibt/ gab es viele Abbaugebiete der Braunkohle. Bis zur Nutzung der Flächen vergehen mehr als 10 Jahre, in denen die Flächen für viel Geld wieder hergerichtet werden.
Dagegen sind die möglichen Rückbauzeiten der erneuerbaren Energierzeugungsanlagen geradezu lächerlich gering.

Problematisch sehe ich eher die Mentalität der Verbraucher, die öko vorgeben aber billig sollte es schon sein und letztendlich sieht ja keiner wo ich meinen Strom kaufe.
 

Sägenbremser

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Winfried, ich war da vor fünf Monaten und wer
wirklich so blauäugig ist diese schon längerfristigen
Schäden bei unter einer halben Billion Dollar sehen
zu wollen, wird wohl eine sehr angepasste Form von
Wirtschaftsinteressen verfolgen.

Die arbeiten da schon ohne Kostenbegrenzung bei der
direkten Schadenselemenierung, nur eine wirklich dem
Grundgedanken des Heimatgefühls geschuldete Form
wird es kaum geben können. Was das vertraute Gefühl
deiner Heimat wirklich wert seien könnte, wird sich erst
noch in langen Prozessen abzeichnen, die ersten hundert
davon haben gerade erst ihren Anfang gefunden. Womit
dieser Energieversorger diese Mittel aufbringen könnte, ist
mir persönlich immer noch sehr zweifelhaft und daher ist
der Hinweis auf die mittelbare Haftung des Staates auch
wirklich ausreichend dokumentiert.

Bin in der Form selber ein Geschädigter in unserem Land.
Die Immobilien meiner Eltern haben so zwischen 2000
und 2005 etwa die Hälfte ihres Wertes verloren und das
nur wegen eines etwas inkontinenten Salzstockes in der
Asse. Da werden ja nun keine Brennstäbe eingelagert, nur
schon die massive Einbringung von schwach kontaminierten
Materialien hat in Asse II zu diesen Verwerfungen geführt.
Wir haben gegen diese Einlagerung seit den frühen 70ern
opportuniert, der hoch geschätzte Gutachter musste aber
erst einmal zu Grabe getragen werden um ein deutliches
Umschwenken zu ermöglichen. In dieser Zeit wurden da
aber die 20fach Menge an kontaminierten Materialien in
schneller Folge abgeworfen die zuvor üblich gewesen war.
Für die "Aufräumarbeiten" ist jetzt das Land Niedersachsen
im vollen Umfang zuständig geworden.

So wirklich anders wir sich das auch nicht beim Rückbau
und der Endlagerproblematik der Atomkraftwerke stellen.
Diese oft nur als fiskalische Rückstellung vorgehaltenen,
recht umfangreich erscheinenden Mittel werden dazu wohl
kaum ausreichen können.

Gruss Harald
 

tract

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nur
schon die massive Einbringung von schwach kontaminierten
Materialien hat in Asse II zu diesen Verwerfungen geführt.


5.12.1994 als Bundesumweltministerin:
"Im Licht des CO2-Problems ist die Kernkraft eine saubere, unter Sicherheitsaspekten
verantwortbare Energie und auch für die Zukunft wichtig."

15.6.2009: "Wenn ich sehe, wie viele Kernkraftwerke weltweit gebaut werden, dann
wäre es wirklich jammerschade, sollten wir aus diesem Bereich aussteigen."

12.3.2011 angesichts der Fukushima-Katastrophe:
"An so einem Tag darf man sicher nicht sagen, unsere Kernkraftwerke sind sicher.
(Pause) Sie sind sicher."

9.6.2011 in einer Regierungserklärung:
"In Fukushima haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass selbst in einem
Hochtechnologieland wie Japan die Risiken der Kernenergie nicht sicher beherrscht
werden können."
 

Friederich

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Biomasse aus gülle ist ja sinnvoll, aber aus Lebensmitteln, wie mais, Getreide usw. wo auf flächen angebaut wird, wo sonst Lebensmittel wachsen, macht auch keinen sinn :emoji_frowning2:
Für tatsächliche "Lebensmittel" haben wir eigentlich mehr als genug Fläche.
Das Meiste geht drauf für den Anbau von Futterpflanzen für Fleischvieh.
Wenn wir also den Fleischverbrauch nur ein wenig reduzieren, haben wir genug Fläche für den Anbau von Nahrung und Energiepflanzen gleichzeitig.
Ml ganz davon abgesehen, daß ca. die Hälfte der Nahrungspflanzen sowieso auf dem Müll landet.
 

predatorklein

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So abwegig ist das nicht. Und war ja schon in fortgeschrittener Planung. Nur halt nicht wegen der Optik sondern der Wirtschaftlichkeit.

Die Hochfinanz hat jetzt ein deutlich besseres Renditeprojekt gefunden :

Aufkauf von Wasserrrechten , Förderung des Wassers mit westlicher Hochtechnologie , Verkauf des Wassers zurück an die Länder die ihre Wasserrechte vorher verkauft haben .

Für die nächsten 30 Jahre sind unglaubliche Renditen in Aussicht gestellt .

Wobei wir in Deutschland auch nicht schlecht mit dabei sind , seitdem viele Pflegeheime privatisiert wurden wollen die alle Gewinn machen .
Die " schwarze 0 " reicht nicht mehr.

Und jetzt gelten unsere Pflegeheime im Ausland als gute Kapitalanlage .
Was ein Irrsinn :confused:

Gruß
 

predatorklein

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Hallo

Die schwarze Null hat noch nie einem Investor gerreicht. Auch nicht der "Niedrigfinanz".
Umd mir reicht sie auch nicht, wenn ich Geld anlege.

Hier geht es nicht drum , daß du eine Rendite haben willst wenn du Geld anlegst.

Hier geht es drum , daß viele Pflegeheime früher von gemeinnützigen Organisationen wie Kirchen oder karitativ-sozialen Organisationen betrieben wurden .

Da reichte die " Schwarze 0 " .
Seitdem immer mehr Pflegeheime privatisiert werden soll dort Gewinn gemacht werden .
Und nicht zu knapp .
Und das geht eindeutig zu Kosten des Personals und der alten Leute .
Eine absolute Schande ist das , gerade weil viele der alten Leute zu denen gehören die nach dem 2 . Weltkrieg in die Hände gespuckt haben und hier alles wieder aufgebaut haben .

Gruß
 

matchesder

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Angeblich gibt es sogar Geräte, die Atomstrom an der heimischen Steckdose erkennen können.

Solche Sachen werden wirklich angeboten und auch erklärt, besser gesagt behauptet, wie das
funktioniert. Allerdings ist das Unfug.
Strom alleine ist nicht sauber, grün oder Atomverseucht, nur die Erzeugung dessen.
El. Strom ist die gerichtete Bewegung von Ladungsträgern. In Kupferleitungen sind das eben
Elektronen.
Außerdem haben wir Wechselstrom. Das heißt die Dinger bewegen sich etwa 10 ms lang in
die eine Richtung und 10 ms in die andere. Die schwingen also nur hin und her.
Die Elektronen, die das AKW in Bewegung versetzt kommen also eh nicht bei Dir zuhause an.

Das kann man ein bisschen mit Wasserwellen vergleichen. Die Welle rollt zwar auf einen zu, wenn
man am Strand steht, jedoch kommt dabei nicht das ganze Meer auf einen zu, weil sich das
Wasser nur auf und ab bewegt. Wie bei einer Laola-Welle sich nur die Hände auf und ab bewegen.

Da wir Holzwerker sind:
Dem Holz ist es egal, mit welcher Säge es geschnitten wurde. Man sieht dann nicht, ob der
Bearbeiter bei geöffnetem Fenster heizte oder eine Jacke in der kalten Werkstatt trug.

Ein arbeitet außerdem nach dem gleichen Prinzip, wie ein Kohlekraftwerk. Es wird heißer
Dampf erzeugt, der durch Turbinen geschickt wird, welche dann einen Generator antreiben.
Auch diesen ist es egal, wie der Dampf so heiß wurde.

Ökostrom dürfte in erster Linie aus Wasserkraft stammen. Und diese Anlagen produzieren ja
sowieso. Und neue werden auch sowieso gebaut, wo immer es möglich ist, denn sie sind
sehr wirtschaftlich.

Da gibt es schon genug Hürden. Es ist ja auch ein Eingriff in den Flusslauf, den Lebensraum
der Fische usw.

Grüße

Martin
 

Friederich

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Da gibt es schon genug Hürden. Es ist ja auch ein Eingriff in den Flusslauf, den Lebensraum
der Fische usw.
Schon klar. Deswegen sagte ich ja "wo immer möglich" (aus technischen und rechtlichen) Gründen werden neue Wasserkraftanlagen gebaut.
Bei Stauwasserkraftwerken ist bei uns so ziemlich alles ausgeschöpft.

Wo noch Potential ist, das ist bei Laufwasserkraftwerken. Die stellen einen vergleichswiese geringen Eingriff in die Natur dar. Nur leider weniger wirtschaftlich und nur für Grundlast geeignet.
Woran es ganz dringend fehlt, sind regelbare Kraftwerke für den Spitzenbedarf.
 

predatorklein

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Moin

Wie ist das eigentlich im Moment mit dem Ökostrom , ist der wirklich " Öko " oder darf der immer noch gemischt werden .

Meine ( nicht unbetuchten ) Nachbarn haben immer lauthals der Welt verkündet , daß sie Ökostrom beziehen .
Bis dann vor 3 oder 4 Jahren im Netz darüber berichtet wurde , daß bei nicht wenigen Anbietern von Ökostrom ein Teil des Stroms aus fränzösischen AKWs stammte .
War alles gesetzlich legal , trotzdem eine miese Tour .

Ist das heute immer noch so ?

Gruß
 

Friederich

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Wie ist das eigentlich im Moment mit dem Ökostrom , ist der wirklich " Öko " oder darf der immer noch gemischt werden .

Meine ( nicht unbetuchten ) Nachbarn haben immer lauthals der Welt verkündet , daß sie Ökostrom beziehen .
Bis dann vor 3 oder 4 Jahren im Netz darüber berichtet wurde , daß bei nicht wenigen Anbietern von Ökostrom ein Teil des Stroms aus fränzösischen AKWs stammte .
War alles gesetzlich legal , trotzdem eine miese Tour .

Ist das heute immer noch so ?
Sicherlich. Spielt aber keine Rolle.
Wenn du Ökostrom beziehst, geht dein Geld an die Ökostromproduzenten.
 

zx9r

ww-ulme
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So viel beziehen wir gar nicht an Strom, seit der Energiewende gibt es ja Stromüberschuß der dann ins Ausland geht letztes Jahr waren das an die 15 Terawattstunden. Das traurige daran ist das es meist Kohlestrom war. Auf einer Seite hat man den co2 ausstoß reduziert auf der anderen wieder zu Nichte gemacht. Es gäbe ja mittel den Strom zu speichern nur ist das wohl nicht lukrativ und mit kosten verbunden.

Grüße
Roland
 

WinfriedM

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Die einzige langfristige Chance, die wir bei fast allen ökologischen Fragen haben, ist die Selbstbeschränkung. Also weniger von allem.

Sonst hat man so Effekte, dass heute zwar die Motoren der Autos wesentlich sparsamer gebaut werden können, aber die meisten mittlerweile dicke und schwere Autos fahren und so der Spritverbrauch sich eher erhöht als erniedrigt hat.

Bei Primärenergie haben wir es in der EU zumindest geschafft, kaum mehr zu verbrauchen: Von 1990 - 2008 nur 1% Zuwachs. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltenergiebedarf)

Schlussendlich nützt es natürlich ökologisch nur, wenn der weltweite Bedarf sich Stück für Stück reduziert.
 

matchesder

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Wie ist das eigentlich im Moment mit dem Ökostrom , ist der wirklich " Öko " oder darf der immer noch gemischt werden .

Wenn Du reinen Ökostrom haben möchtest, musst Du Dir separate Leitungen legen oder legen
lassen.
Das ist als würde jemand in Köln verlangen, dass er, wenn er aus dem Rhein wasser entnimmt,
nur das von der Neckar bekommt.

Grüße

Martin
 

Antiskill

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Nur mal ein paar Gedankenanstöße, weil das Thema sehr kontrovers (zu recht) ist.

Solaranlagen: damit kann ich noch am ehesten leben
-> verlieren allerdings Effizients durch Hitze und altern
-> haben/hatten ne sehr schlechte Co2 Bilanz

Windkraft:
-> verschandeln die Natur (ist mir persönlich nicht so wichtig)
-> töten eine Absurde Anzahl an Vögeln und Flugsäugern (ziemlich ironisch wenn man bedenkt das wir die Natur eigentlich schützen wollen)
->es werden dafür Wälder abgeholzt (der Vollidiot der für solche Aktionen Unterschreibt würde ich sofort Wegsperren)

Atomkraft:
->ungeklärte Endlager (Russland hat aktuell nen 800MW Brutreaktor laufen, der wird mit Atommüll betrieben)
->unfallgefahr, verstrahlung usw (ist ja bekannt, und absolut NICHT klein zu reden)

Kohle:
-> ändert Langfristig das Regionalklima durch Schaffung von riesigen Wasserflächen (komme aus der Oberlausitz)
->Co2 Ausstoß "extrem" hoch.(derweil Wachsen die Pflanzen Weltweit stärker, da die Photosythese die Co2 Theorie -und es ist nur eine Theorie!- ad absurdum führt)

Desweiteren, ohne irgendwelche Grundkenntnisse zu haben:

Schaut euch an wie unsere Luft zusammengesetzt ist, wieviel davon Co2 ist, und wieviel WIR dafür bezahlen damit Deutschland weniger ausstößt, das dürften um die 0,00000038% sein.
Glückwunsch, Deutschland rettet -mal wieder- die Menschheit.

Ironischerweise stößt Bio-Deutschland seit jeher mehr Co2 aus. Echt eigenartig.

Desweiteren gibt es keine flächendeckenden Speichermedien, das weiß sogar unser Super-Siggi von der Scharia-Pardon, Sozial bla bla Partei. Das steht sogar in seiner Biografie -ich werde es auf Wunsch natürlich rezitieren.

Und denkt mal bitte über die Zahlreichen Kohlekraftwerke nach: Es sind Grundlastkraftwerke, die ihren Energieausstoß nur wenig drosseln können.
Da die "Bio" Energie aus Sonne und Wind vorrang haben (was in diesem Zusammenhang vollkommen realitätsfremd ist) wird, wenn es zuviel Sonne und Wind gibt, der Wasserdampf einfach UNGENUTZT in die Atmosphäre gepumpt.
Sehr Ökologisch!

Wir pusten CO2 in die Luft ohne dafür Energie zu erhalten.

Und wisst ihr wo unser Strom herkommt, wenns draußen dunkel und Windstill ist?
Aus französischen Atomkraftwerken.Zumindest die westlichen Bundesländer in passender Entfernung.

Da jeder von euch weiß das Radioaktive Strahlung, vorallem Gamma-Strahlung (die gesündeste), vor Grenzen halt macht, macht es einfach Sinn deutsche Kraftwerke blind und kopflos abzuschalten, während 100Km entfernt drei französische eröffnen.


Soviel zu meiner -zum Teil belegten- Meinung.

Bei infragestellungen oder kritiken bitte nicht mit Quellen geizen :emoji_slight_smile:

Würde man die Absurden Steuersummen, die für das EEG draufgehen, und die 280Mrd (?) die den Atomkraftwerksbetreibern bezahlt werden müssen (Planloser Atomausstieg) für die Forschung wirklich wegweißender Entwicklungen (kalte Fusion u.ä.) vewenden, stünden wir heute vermutlich schon da, wo die meisten uns vor 40 Jahren gesehen haben: saubere Energie.

Meiner Meinung nach ist dieser ganze Öko Strom scheiß reine Lobbyistenarbeit. Oder warum gibt es mehr Lobbyisten im Bundestag -die dort ein und ausgehen dürfen- als abgeordnete?

Subventionen werden verprasst und versickern in einem Dschungel aus Tochter unternehmen und unaussprechlichen anderen Unternehmensmischformen und alles wird teurer.
(Das bezieht sich u.a. auch auf die Telekom, nicht ausschließlich auf den "öko"-Strom)
 
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